Wenn der Funke nicht überspringt...🤔

  • Themenstarter Themenstarter Kiara_007
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Ich glaube, es hat weniger mit der Katze und mehr mit dir zu tun. Du siehst Tali als Ersatz für deine Seelenkatze - aber Ersatz ist nun mal nicht Original... Du trauerst noch, schreibst du ja selbst - und das ist auch legitim. Wird sich bessern. Denk dran, dass jede Katze eine eigene Persönlichkeit hat und versuch, Tali Stärken zu sehen und dich darüber zu freuen.
Guter Tipp! Jede Katzen hat anch meiner Erfahrung eine ganz eigene kleine Persönlichkeit und wächst Dir mit jeweils ganz unterschiedlichen Aspekten ans Herz. Alle unsere Katzen sind immer noch in unseren Herzen, manchmal sprechen wir noch über ihre Besonderheiten und schmunzeln dann. Ein Teil der Trauer aber halt auch die schönen Erinnerungen bleiben für immer. Vielleicht braucht Deine Trauer noch etwas Zeit. Unser Kater Linus, den wir vor einem Jahr gehen lassen mussten, hat immer so doll laut geschurrt, das vermisssne wir, aber dafür hat die neue Caro ganz andere Besonderheiten. Sie ist so schmusig, liebt auch meinen Mann besonders, knabbert gerne an den Händen usw. Vielleicht kannst Du Dich etwas mehr auf Talis Einzigartigkeiten konzentrieren.
Und wenn ich allein das Bild von den beiden zusammen sehe, dann geht mir schon das Herz über! 😍 Das ist keine Selbstverständlichkeit. Das wird bestimmt noch mit Euch!
 
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Als Jelly einzog fand ich sie die erste Zeit "komisch" und ich bin nicht so richtig warm mit ihr geworden. Dabei hat sie sich uns förmlich an die Hand geworfen, gebuckelt und geköpfelt wie wild.
Irgendwann ging das in mehr oder weniger ignorieren der Menschen über.
Das erste Verhalten erleben wir jetzt noch beim Tierarzt ( Angst) und irgendwann habe ich dann kapiert- das war vermutlich ihre Überlebensstrategie. Menschen bedeuten Futter und wer lieb ist bekommt etwas? Das war vermutlich der Grund warum ich sie komisch fand, es war kein "echtes" Verhalten.
Als sie begriffen hat, hier gibt es immer Futter für sie, hat sie damit aufgehört, aber leider auch gar keinen Kontakt mehr zu uns gesucht. Weil Menschen nicht wirklich gut sind?

Das war dann ein großer Eisbrecher, denn ich habe begriffen, wie mutig sie eigentlich ist und wie kompliziert ihr Leben bisher vermutlich gewesen ist.
Sie ist immer noch keine große Kuschlerin - wird es wohl auch nie, und ist für so ein kleines Wesen eine ziemlich komplizierte.
Aber eben auch eine Kämpferin mit viel Persönlichkeit und einem eigenen Kopf. Sie ist sehr friedfertig, beißt und kratzt selbst in größter Angst nicht, hat den Kühchen nie mehr als ein (energisches) Fauchen entgegengesetzt, weicht aber auch nicht zurück, wenn sie draußen ihr Revier verteidigen muss.

Und wenn sie jetzt gurrend mit hohem Schwänzchen reinhoppelt oder sich wirklich freiwillig und mit Freude das Köpfchen kraulen lässt, macht mich das unglaublich glücklich.

Natürlich ist die Bindung anders als zu unseren sehr zutraulichen, unkomplizierten und verspielten Kühchen. Aber ich würde keinen hergeben, ich Sorge mich um alle und ich habe alle 3 sehr lieb.
 
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Aber vielleicht hat mir auch geholfen, dass fast keine unserer Katzen mit einer bewussten Entscheidung eingezogen ist, beim Großteil war es einfach so, sie waren da, weil sie ein Zuhause brauchten. Da war halt keine Zeit eine Erwartungshaltung aufzubauen...
Da sprichst du etwas an das mich gerade auch sehr beschäftigt, weshalb ich auch den Thread so interessant fand mit dem Kittenblues, wobei ich gehofft hatte das es anders ausgehen würde.
Meine Katzen waren fast alle einfach da weil sie Hilfe brauchten, eine viel zu junge Katze die mir eine Kollegin brachte von Bauernhof weil der Hund auf die losgegangen ist, 2 Wochen später ein ca 3 jähriger Kater der beim Tierarzt ausgesetzt wurde und den mir der Tierarzt in die Hand drückte.
Jetzt habe ich seit Oktober keine Katzen mehr und wollte eigentlich sofort neue weil ich diese Stille kaum ausgehalten habe, dann kamen einige Dinge dazwischen und je länger es dauert desto mehr Sorgen mache ich mir wer passt zu meiner aktuellen Situation, da hat sich durch Krankheiten viel verändert über die Jahre und ich lebe alleine, so viel zu bedenken und dann auch noch hab ich festgestellt das ich mich an diese völlige Ruhe gewöhnt habe und daran nachts aufs Klo gehen zu können ohne richtig wach sein zu müssen und somit kann ich direkt wieder einschlafen, durchschlafen! Im Moment merke ich das ich ja alle Fenster offen lassen kann ohne Sorge das irgendeine Konstruktion vielleicht doch nicht hält (eine meiner Katzen fiel aus dem 3ten Stock, eine Nachbarskatze flog als ich Kind war am Fenster vorbei und es es wurde viel versucht aber sie hat es nicht geschafft letztendlich...das vergisst man nie), ich springe nicht mehr bei jedem Geräusch auf um zu gucken was los ist, also im Grunde ist es ja viel entspannter so... Das kannte ich 34 Jahre am Stück nicht und hatte es auch nie vermisst, jetzt mach ich mir über all das große Sorgen und will alles richtig machen/entscheiden denn ich hatte eine gescheiterte Zusammenführung (selber schuld im Nachhinein ganz klar) wo ich den neuen Kater zurückgeben musste der aber von der ersten Minute an so im Herzen war wie keine andere Katze zuvor (geliebt habe ich alle und hätte nie gedacht das es einen Unterschied geben könnte dabei und bis heute tut mir das irgendwie leid), das war keine schöne Erfahrung obwohl ich weiß wie es mit ihm weitergegangen ist und er ein Kitten dann an die Seite bekam was super funktioniert zu haben schien. Wenn dann soll es doch für immer sein und für alle Seiten eine Bereicherung miteinander zu leben, fühlt sich nach einer so großen Aufgabe an und die Auswahl ist auch riesig...meine Mutter und meine Freundin meinten auch ich hab einfach zu viel Zeit mich damit zu beschäftigen, wenn jetzt Katzen vor der Tür sitzen würden und Hilfe bräuchten würde ich die ja schließlich auch nehmen... Und natürlich würde ich das!
Echt schwierig manchmal die Zeit zu haben.
 
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Ich kenne das auch, ist allerdings 10 Jahre her. Ich wurde gefragt, ob ich Tiggi aufnehmen würde, habe es gemacht (er wäre sonst sicher als Einzelkatze vermittelt worden). Er war ungeplanter Drittkater, alle verstanden sich, aber ich fühlte mich lange irgendwie von ihm abgelehnt. Heute denke ich, es lag einfach an seiner anderen Art, die ich nicht einschätzen konnte (seine Kumpels waren hingebungsvolle Schmuser) und/oder er fühlte sich körperlich nicht wohl (Diabetes) - oder vielleicht war er ein Männerkater? Tiggi schien mich zum Streicheln aufzufordern, war dann immer am "meckern" und ging schnell wieder. Auf den Schoß kommen oder sich im Bett auf mich drauflegen - niemals. Nach Ewigkeiten begrüßte er mich dann, wenn ich von der Arbeit kam. Danach wurde unsere Beziehung immer besser. Streicheleinheiten forderte er ein, auf seine Art: neben mir liegend und "meckernd". Er bekam dann verschiedene Krankheiten, brauchte täglich Medikamente, hat mir vertraut, er wusste, diese Tabletten, Augentropfen usw. sind nötig und ich würde ihm nie was tun. Manchmal hat er mich veräppelt, ist mit aufgestellten Schwanz unters Bett oder hat sich ganz oben auf den Kratzbaum gelegt ... Cuki war der Oberschmuser (er schmuste auch den TA an), mein Seelenkater, Tiggi ist es auf seine Weise auch geworden, mit ihm hatte ich ein tiefes Vertrauensverhältnis.
 
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Bei Katzen noch nicht, aber bei einem Kaninchen früher flog der Funke gar nicht über - Toni, Großsilber, um die 4,5 kg. Mochte keine Menschen, was OK für mich war - ein guter Teil meiner Kaninchen konnte mit Menschen nix anfangen, ich hatte sie dennoch alle sehr lieb. Bis auf Toni.

Er komplettierte eine Fünfergruppe und lief halt mit, alles bestens für mich. Kaninchen haben eine klare Rangordnung, er stand ganz unten, mein Chef war der Kleinste mit 2 kg. Dann fing Toni an meinen Senior Merlin zu mobben, er hetzte ihn erbarmungslos. Wenn 4,5 kg 2,5 kg jagen, vor Panik schon gegen Wände gelaufen wurde, einem Herzinfarkt nahe, ist das absolut nicht hinnehmbar für mich.

Fortan fand ich Toni vom Wesen her einfach unsympathisch. Es tat mir leid, aber nach oben buckeln und nach unten treten mag ich einfach nicht.

Ok, Gruppentrennung - Merlin kam mit seiner Herzdame ins Wohnzimmer, der Rest blieb im Schlafzimmer. Eine Dame starb, ich holte zum Männerduo zwei neue Damen hinzu, beide Gruppen funktionierten sehr harmonisch, ich war es zufrieden. Mit Toni wurde ich nach wie vor nicht warm, aber immer noch OK, er lief halt in der Gruppe mit und fügte sich dort prima ein. Dann starben aus der Vierergruppe der Chef und eine Dame, übrig blieben Toni (um die 3 Jahre da) und Rose (schon etwas älter) - ausgerechnet die beiden, die sich zwar akzeptierten, aber wirklich nullkommanull miteinander anfangen konnten. Über Wochen hinweg nicht eine einzige Interaktion, sie waren komplett desinteressiert aneinander; da war noch nicht einmal Abneigung, da war einfach nichts, gar nichts. In der Vierergruppe war das gar kein Problem, als Duo ging es gar nicht.

Ich wollte die Kaninchenhaltung ausschleichen lassen, weitere Kaninchen als Bindeglied aufnehmen war keine Option. Also vermittelte ich Toni - es fühlte sich wie Versagen an, aber es war auch eine Erleichterung.

Rose kam zu den beiden anderen und ich hatte fortan ein traumhaftes, bezauberndes Seniorentrio, die, als Merlin starb, auch als Damenduo perfekt harmonierten.

Also ja, ich kenne es, wenn man mit einem Tier nicht warm wird. Kann ich auch gut akzeptieren, wenn besagtes Tier dann halt in der Gruppe harmonisch mitläuft und sich wohl fühlt.
 
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Als Jelly einzog fand ich sie die erste Zeit "komisch" und ich bin nicht so richtig warm mit ihr geworden.

So ging es mir mit Nanju. Er war und ist sehr liebenswert und ich hätte ihn auch nie weggegeben. Aber ich fand ihn am Anfang auch "komisch".und schwierig. Mikesch war und Sammy ist das genaue Gegenteil mit sehr sonnigem Gemüt. Nanju kann zwar mit anderen Katzen, aber sobald etwas nicht nach seinem Köpfchen ging, benahm er sich sehr unsozial. Die Auswahl des Futters gestaltet sich bei ihm auch schwierig. Wenn er nach Leckerlies bettelte und sich der gewünsche Erfolg nicht sofort einstellte, wurde eine Zeitlang alles vermöbelt, was ihm in die Quere kam. Spielsachen, Kater und auch mir hatte er in der Vergangenheit ein paar mal eine mitgegeben. Leckerlies wurden mir aus der Hand geschlagen. Noch heute, wenn es endlich Leckerlies gibt, rennt er ab und an noch wild schimpfend vor mir her, weil ihm das alles viel zu lange dauert. Bis ich verstanden habe, dass er in diesen Momenten unheimlich gestresst ist, weil er bei Misserfolgen nach seinen Attacken dann wie wild das Treteln anfing, um sich zu beruhigen. Auch ist mir eingefallen, dass er als Jungkater lt. TH von einer Katze gemobbt wurde. Diese Katze wurde dann getrennt vermittelt. Das waren dann die Momente, wo das restliche Eis auch bei mir brach. Die Attacken habe ich unterbunden, schimpfen und sein Spielzeug vermöbeln darf er weiterhin. Wobei das nun seltener vorkommt.

Ja, meine Bindung ist nun zu beiden Katern gleich stark. Jede Katze hat ihre eigene Geschichte und Gefühlswelt.
 
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Es kann auch einfach unterschiedlich lange dauern, bis eine tiefe Bindung entsteht, gerade nach dem Verlust eines Tieres, zu dem eine sehr enge Bindung bestand. Bei einem meiner Kater waren es durchaus vielleicht so 2-3 Jahre, in denen ich immer mal ein schlechtes Gewissen hatte, weil er mir nicht ganz so nah war. Aber mit der Zeit: wir lernten uns besser kennen, ich verstand ihn immer mehr. Mittlerweile ist er 16 Jahre alt und der allerbeste Kater überhaupt (genau wie die beiden anderen Kater ^^).
 
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Mir geht es mit meinen beiden auch so, dass ich sie unterschiedlich liebe. Beau war eigentlich von Anfang an die "problemlosere", stille, brave, liebenswerte... Maika war als Kitten schwer krank (Geburtsfehler) und von der Persönlichkeit eigenwillig und aufgedreht und ständig nur Blödsinn im Kopf. Sie hat mich viel gekostet an Nerven, Tierarztkosten, für die Katze teils qualvolle medizinische Betreuung usw. Aber sie war auch immer meine Kämpferin und hat mir immer mehr vertraut und ich liebe ihre quirlige Art mit dem sonnigen Gemüt einfach.
Beau lief neben her und zog sich auch immer mehr zurück bzw schien auch mit mir nicht so viel anfangen zu können.
Immer bei Besuch blühte sie auf und ich war echt neidisch, dass sie da plötzlich so zugewandt war. Aber ich freute mich auch für sie, dass wenigstens andere sie mehr lieb hatten im Vergleich zu Maika. Wenn schon nicht ich. Ihr flogen die Herzen von den Gästen reihenweise zu. Nur zwischen uns lief es halt nicht so...
Als es Maika besser ging, hab ich mehr und mehr hinterfragt, wie ich die beiden unterschiedlich behandel und mich sehr intensiv um Beau bemüht und sie ist mir auch immer mehr wieder entgegen gekommen. Jetzt lieb ich sie beide unterschiedlich, aber beide gleich stark. Und auch für unterschiedliche Eigenheiten.
 
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Ich habe leider gerade keine Zeit mehr, alle Antworten durchzulesen.

Mir hing lange das Gefühl nach, Boomer "ersetzt" zu haben - was natürlich totaler Quatsch ist, aber ich hatte eine ganze Weile so ein unterschwelliges, irgendwie unangenehmes Gefühl. Vielleicht kann es damit zusammenhängen, vielleicht hast du den Verlust noch nicht ganz verarbeitet.
 
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Ich glaube da gibts mehrere Faktoren. Einmal würde ich mich dem anschließen, dass Bindungen individuell sind und eben auch bei Tier-Mensch-Beziehungen nicht jeder mit jedem können muss. Oder, dass Bindungen immer die gleiche Qualität haben oder haben müssen. Tom ist zb viel dicker mit meinem Papa, Sam mit mir, meine Mama geht da eher leer aus, auch wenn es mit Sam gerade etwas besser wird (nach 5! Jahren!) und Tom schneit bei jedem mal vorbei aber mein Papa ist halt sein großer Held. Entsprechend, so geb ich zu, denk ich wenn ich an unsere Miezen denke immer erstmal an Sam. Nicht, dass ich Tom nicht lieb habe, aber Sam steht mir einfach näher.

Dann finde ich gibt es aber noch einen ganz wichtigen Faktor der mir hier in letzter Zeit öfter auffällt: Zeit! Gefühlt nimmt sich die keiner mehr um an einer Bindung zu arbeiten. Ich weiß nicht in wie weit Social Media da seinen Teil zu beiträgt, aber ich fürchte manchmal diese ganze rosa-rote Influencer-Welt, die ganzen geschönten Profile, da draußen macht die Leute glaubend egal ob da ein neuer Partner, ein Kind oder ein Tier ins Leben tritt die Welt müssen SOFORT in rosa-roten Glitzer getaucht sein und alles ist super. Alle sonstigen Sorgen treten in den Hintergrund. Aber so ist es eben nicht Beziehungen brauchen Zeit und sie lösen nicht alle anderen Probleme, die einen plagen. Ja, manchmal gibt es die Lebewesen die uns begegnen mit denen wir sofort ganz dicke sind, aber das ist ja eher die Ausnahme als die Norm. Sich gegenseitig kennen lernen, einander vertraut machen, verstehen lernen. Das geht so gut wie nie von heute auf morgen. Wie tragisch, dass dann manche Menschen glauben mit ihnen wäre etwas falsch, weil sie nicht sofort auf Wolke 7 schweben. Aber Wolke 7 ist halt nicht die Realität. Es ist ok Zeit zu brauchen. Es ist ok, wenn es nicht gleich die dicke Liebe ist. Es ist ok, wenn man mit neuen Mitbewohnern gleich welcher Art erstmal überfordert ist. Das Leben ändert sich dann immer, egal ob um jetzt mal beim Thema Katze zu bleiben die ersten Katzen einziehen oder zusätzliche Katzen/neue Partner für die Zurückgebliebenen und Veränderungen brauchen Zeit und sind erstmal auch anstrengend.
 
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Ich glaube da gibts mehrere Faktoren. Einmal würde ich mich dem anschließen, dass Bindungen individuell sind und eben auch bei Tier-Mensch-Beziehungen nicht jeder mit jedem können muss. Oder, dass Bindungen immer die gleiche Qualität haben oder haben müssen. Tom ist zb viel dicker mit meinem Papa, Sam mit mir, meine Mama geht da eher leer aus, auch wenn es mit Sam gerade etwas besser wird (nach 5! Jahren!) und Tom schneit bei jedem mal vorbei aber mein Papa ist halt sein großer Held. Entsprechend, so geb ich zu, denk ich wenn ich an unsere Miezen denke immer erstmal an Sam. Nicht, dass ich Tom nicht lieb habe, aber Sam steht mir einfach näher.

Dann finde ich gibt es aber noch einen ganz wichtigen Faktor der mir hier in letzter Zeit öfter auffällt: Zeit! Gefühlt nimmt sich die keiner mehr um an einer Bindung zu arbeiten. Ich weiß nicht in wie weit Social Media da seinen Teil zu beiträgt, aber ich fürchte manchmal diese ganze rosa-rote Influencer-Welt, die ganzen geschönten Profile, da draußen macht die Leute glaubend egal ob da ein neuer Partner, ein Kind oder ein Tier ins Leben tritt die Welt müssen SOFORT in rosa-roten Glitzer getaucht sein und alles ist super. Alle sonstigen Sorgen treten in den Hintergrund. Aber so ist es eben nicht Beziehungen brauchen Zeit und sie lösen nicht alle anderen Probleme, die einen plagen. Ja, manchmal gibt es die Lebewesen die uns begegnen mit denen wir sofort ganz dicke sind, aber das ist ja eher die Ausnahme als die Norm. Sich gegenseitig kennen lernen, einander vertraut machen, verstehen lernen. Das geht so gut wie nie von heute auf morgen. Wie tragisch, dass dann manche Menschen glauben mit ihnen wäre etwas falsch, weil sie nicht sofort auf Wolke 7 schweben. Aber Wolke 7 ist halt nicht die Realität. Es ist ok Zeit zu brauchen. Es ist ok, wenn es nicht gleich die dicke Liebe ist. Es ist ok, wenn man mit neuen Mitbewohnern gleich welcher Art erstmal überfordert ist. Das Leben ändert sich dann immer, egal ob um jetzt mal beim Thema Katze zu bleiben die ersten Katzen einziehen oder zusätzliche Katzen/neue Partner für die Zurückgebliebenen und Veränderungen brauchen Zeit und sind erstmal auch anstrengend.
Da stimme ich zu. Ich beobachte das auch plus, dass Menschen immer mehr zur Konsumware werden. Ich meine damit solche die vermeintliche Freundschaften eingehen und nach einer gewissen Zeit einfach wieder weg sind um neue "Freundschaften" ein zu gehen, da kann man sich ganz schön benutzt und verar..... fühlen. Dazu kommt auch manchmal dieses Schubladen denken. Da schaut man oft gar nicht mehr genau hin. Oder es wird gleich alles abgeblockt.
Sehe ich gerade hier. In naher Nachbarschaft wurde ein Haus abgerissen und das Grundstück verkauft. Der direkte NB hat schon mal gezeigt er hat was gegen Neue und benimmt sich dann auch entsprechend doof. Er hat jetzt noch schnell verbotenerweise ca. 15 m Thuja weggerissen und einen schönen schwarzen,häßlichen, blickdichten Doppelkammerzaun,der auch noch zu hoch ist, gebaut.Seit über einem Jahr tut sich auf dem Grundstück gar nichts und man kann drauf wetten dieser NB wird versuchen den Neubau neuer Häuser da irwie zu verhindern, solange es geht.
 
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Ich glaube da gibts mehrere Faktoren. Einmal würde ich mich dem anschließen, dass Bindungen individuell sind und eben auch bei Tier-Mensch-Beziehungen nicht jeder mit jedem können muss. Oder, dass Bindungen immer die gleiche Qualität haben oder haben müssen. Tom ist zb viel dicker mit meinem Papa, Sam mit mir, meine Mama geht da eher leer aus, auch wenn es mit Sam gerade etwas besser wird (nach 5! Jahren!) und Tom schneit bei jedem mal vorbei aber mein Papa ist halt sein großer Held. Entsprechend, so geb ich zu, denk ich wenn ich an unsere Miezen denke immer erstmal an Sam. Nicht, dass ich Tom nicht lieb habe, aber Sam steht mir einfach näher.

Dann finde ich gibt es aber noch einen ganz wichtigen Faktor der mir hier in letzter Zeit öfter auffällt: Zeit! Gefühlt nimmt sich die keiner mehr um an einer Bindung zu arbeiten. Ich weiß nicht in wie weit Social Media da seinen Teil zu beiträgt, aber ich fürchte manchmal diese ganze rosa-rote Influencer-Welt, die ganzen geschönten Profile, da draußen macht die Leute glaubend egal ob da ein neuer Partner, ein Kind oder ein Tier ins Leben tritt die Welt müssen SOFORT in rosa-roten Glitzer getaucht sein und alles ist super. Alle sonstigen Sorgen treten in den Hintergrund. Aber so ist es eben nicht Beziehungen brauchen Zeit und sie lösen nicht alle anderen Probleme, die einen plagen. Ja, manchmal gibt es die Lebewesen die uns begegnen mit denen wir sofort ganz dicke sind, aber das ist ja eher die Ausnahme als die Norm. Sich gegenseitig kennen lernen, einander vertraut machen, verstehen lernen. Das geht so gut wie nie von heute auf morgen. Wie tragisch, dass dann manche Menschen glauben mit ihnen wäre etwas falsch, weil sie nicht sofort auf Wolke 7 schweben. Aber Wolke 7 ist halt nicht die Realität. Es ist ok Zeit zu brauchen. Es ist ok, wenn es nicht gleich die dicke Liebe ist. Es ist ok, wenn man mit neuen Mitbewohnern gleich welcher Art erstmal überfordert ist. Das Leben ändert sich dann immer, egal ob um jetzt mal beim Thema Katze zu bleiben die ersten Katzen einziehen oder zusätzliche Katzen/neue Partner für die Zurückgebliebenen und Veränderungen brauchen Zeit und sind erstmal auch anstrengend.
Das finde ich auch einen wichtigen Punkt.
Bei allen Lebewesen gilt in der einen oder Form dass man zurück bekommt was man investiert.
Ich kenne viele Menschen die ihre Katzen einfach nebenher existieren lassen "weil Katzen ja so eigenständig sind und keine Bindung an den Menschen haben, wie zb Hunde" und diese Menschen staunen dann immer wieder wie anhänglich und auf uns fixiert unsere Katzen sind.
Tja, nun, You get what you give.
 
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Bei allen Lebewesen gilt in der einen oder Form dass man zurück bekommt was man investiert.
Na ich weiß nicht, das hat sich nach meinem Eindruck in den letzten langen Jahren doch sehr geändert. Manche sind vom Schlage Nimm, etwas zurückgeben Fehlanzeige. Ich schau inzwischen 3x hin bevor ich mich auf etwas einlasse.
 
Es gab auch bei mir mal einen Kater, den konnte ich nicht leiden.. 😬 Floh.. aber zu dem Zeitpunkt war ich ca 13-14 Jahre alt, und wir hatten noch 4 weitere Katzen. Alle waren „normal“, bis auf Floh.. der wurde nicht richtig zutraulich, pinkelte auch überall hin. Hauptsächlich in den Korb mit frisch gewaschener Wäsche.

Heute würde ich vermutlich anders reagieren, würde auch mehr wissen. Aber als man ihn in ein anderes Zuhause gab, war ich richtig froh, diesen Kater aus den Augen zu haben. 🙈

Mit dem heutigen Wissen und Erfahrung weiß ich, dass der arme Kerl einfach falsch behandelt wurde und er sich mit den anderen 4 nicht verstand und das versuchte zu sagen. War vermutlich zu seinem Besten, dass er wegkam.
 
Ich wollte nochmal schnell danke sagen für das rege Feedback.

Ich antworte später detaillierter 🙃
 
Du sagst, Du bist eigentlich ein Scheuchen-Mensch. Vielleicht isses genau das?

Beispiel: Wir haben ja drei gebrauchte Katzen. Charles aus'm TH, von Anfang an der Oberschmuser. Malika aus Marokko, war zwar weng scheu aber auch sehr jung und aufgeschlossen.
Und Irmi, das Scheuchen.
Ich liebe natürlich alle drei, aber ich sage immer: Die Bindung zu Irmi is anders.
Nicht besser, nur anders. Tiefer. Inniger.
Bei Malika und Charles weiß ich, dass sie auch woanders klar kämen. Irmi is völlig auf uns fixiert. Für diese Katze sind mein Mann und ich ihre Welt. Für sie sind wir was Besonderes. Man fühlt sich auserwählt, wenn so eine Katze einen in ihr Herz schließt.

Vielleicht fehlt Dir das ein bisschen?

Du triffst es damit auf den Punkt.

Irgendwann haben wir bestimmt auch wieder Scheuchen 🥰
Aber dafür müssen die Lebensumstände passen, derzeit wird hier kein Scheuchen glücklich.
 
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Und wenn ich allein das Bild von den beiden zusammen sehe, dann geht mir schon das Herz über! 😍 Das ist keine Selbstverständlichkeit. Das wird bestimmt noch mit Euch!
Ja, die 2 sind mega schön zu beobachten 🥰
(So innig waren Mäuschen und Tizia auch nicht).
 
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Dann finde ich gibt es aber noch einen ganz wichtigen Faktor der mir hier in letzter Zeit öfter auffällt: Zeit! Gefühlt nimmt sich die keiner mehr um an einer Bindung zu arbeiten. Ich weiß nicht in wie weit Social Media da seinen Teil zu beiträgt, aber ich fürchte manchmal diese ganze rosa-rote Influencer-Welt, die ganzen geschönten Profile, da draußen macht die Leute glaubend egal ob da ein neuer Partner, ein Kind oder ein Tier ins Leben tritt die Welt müssen SOFORT in rosa-roten Glitzer getaucht sein und alles ist super. Alle sonstigen Sorgen treten in den Hintergrund. Aber so ist es eben nicht Beziehungen brauchen Zeit und sie lösen nicht alle anderen Probleme, die einen plagen. Ja, manchmal gibt es die Lebewesen die uns begegnen mit denen wir sofort ganz dicke sind, aber das ist ja eher die Ausnahme als die Norm. Sich gegenseitig kennen lernen, einander vertraut machen, verstehen lernen. Das geht so gut wie nie von heute auf morgen. Wie tragisch, dass dann manche Menschen glauben mit ihnen wäre etwas falsch, weil sie nicht sofort auf Wolke 7 schweben. Aber Wolke 7 ist halt nicht die Realität. Es ist ok Zeit zu brauchen. Es ist ok, wenn es nicht gleich die dicke Liebe ist. Es ist ok, wenn man mit neuen Mitbewohnern gleich welcher Art erstmal überfordert ist. Das Leben ändert sich dann immer, egal ob um jetzt mal beim Thema Katze zu bleiben die ersten Katzen einziehen oder zusätzliche Katzen/neue Partner für die Zurückgebliebenen und Veränderungen brauchen Zeit und sind erstmal auch anstrengend.
Ich denke, du sprichst hier einen extrem wichtigen Punkt an, der mir so gar nicht klar war: Zeit.

Im wortwörtlichen Sinne.
Den als Tali einzog, war ich noch extrem viel mit meinem Baby beschäftigt, die "echte" Katzenzeit war eher kurz (sie liefen zwar immer mit, aber das ist doch noch was anderes).
Nun hab ich die meisten Abende auch wieder frei zum kuscheln und merke, das es uns allen guttut.
 
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Ich habe leider gerade keine Zeit mehr, alle Antworten durchzulesen.

Mir hing lange das Gefühl nach, Boomer "ersetzt" zu haben - was natürlich totaler Quatsch ist, aber ich hatte eine ganze Weile so ein unterschwelliges, irgendwie unangenehmes Gefühl. Vielleicht kann es damit zusammenhängen, vielleicht hast du den Verlust noch nicht ganz verarbeitet.
Ja, ich vermisse sie halt.
Ihr Tod war sehr traumatisch, ich konnte mich nicht verabschieden, sie lag tot in der Wohnung, als wir mit den Baby heimkamen u d ich habe sie gefunden.
(https://www.katzen-forum.net/threads/ein-leben-fuer-ein-leben.247908/)

Bisher verging kein Tag, an dem ich nicht an sie dachte.

Ich denke, auch das wird noch Zeit brauchen.

Apropo- ich geh dann nun mal Katzen kuscheln 🥰
 
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Ich möchte auch noch kurz meine Situation beschreiben, denn ich habe die Erfahrung auch gemacht.

Bei Jeudy war es Liebe auf den ersten Blick. Sie kam, sie sah und sie sprang mit Anlauf in mein Herz.
Beim Tierarzt hiess es dann, sicher nicht über 13 Jahre alt, eher so sechs bis neun Jahre alt und als Katzenneuling überall gelesen, dass Katzen eine Kumpeline brauchen und Jeudy könne man ja noch resozialisieren.
Also zog sechs Wochen später Zaragossa ein. Eigentlich brauchte ich keine zweite Katze, Jeudy fand sie erstmals sowieso blöd und ich nahm Zaragossa wie ein Eindringling war. Zaragossa ist ein bisschen schüchtern. Es half nicht, dass jeder, der sie sieht, als arrogant beschreibt und das war sie nie. Sie ist sanftmütig und ausgeglichen und zurückhaltend und wundervoll. Aber ich habe das anfänglich nicht gesehen... Doch ich bin der Überzeugung, dass wir von Tieren bekommen, was wir in sie investieren. Es war nicht an Zaragossa für mich liebenswert zu sein, es war meine Aufgabe mit ihr eine Bindung zu schaffen.

Ein bisschen später sah es schon ganz anders aus, sie hat ihre anfängliche Scheuheit mir gegenüber abgelegt und ist eine absolute Bereicherung für unser Leben geworden - das hat auch Jeudy irgendwann eingesehen. Während Jeudy mein Herz war, ist Zaragossa meine Seele.

Als Jeudy dann das erste Mal Krebs hatte, war mir bewusst, dass ihre Zeit deutlich begrenzter ist, als angenommen und dass ich Zaragossa in meiner Trauer um sie keine neue Kumpeline suchen kann. Und Zaragossa ist keine Einzelkatze. Deshalb suchte ich bewusst ein Scheuchen. Ich wollte nie nie nie eine schwarz-weisse Katze. Und ausgerechnet die zwei Scheuchen, die geeignet waren, sind... ein Pinguin und eine Kuh. Josie und Lucy. Gut, beide über Monate im Tierheim besuchen gegangen, weil ein Umzug nicht sofort möglich war und mich schlussendlich für Josie entschieden, weil sie sich an meine Anwesenheit gewöhnt hat, während Lucy sich nicht einmal zeigte.

Zuhause angekommen ging sie erst einmal vier Tage in Fressstreik. Danach taute sie auf und sie lief überraschend schnell im Alltag mit. Ich war leider lange blöd - nicht unheimlich, einfach nur unnötig. Andere erzählen von ihren Scheuchenfortschritten, einmal lass ich, nach sechs Monaten sollte eine deutliche Veränderung zu sehen sein und Josie ignorierte das. Sie war auch, zu diesem Zeitpunkt unbekannterweise, nicht kastriert. Acht Monate nach ihrer Adoption gebar sie vier Kitten, die Trächtigkeit verlief weitgehend unbemerkt. Ich musste also ein wildgeborenes Scheuchen mit vier Kitten drinnen behalten, sie machte Schritte zurück. Als die Kitten flügge wurden, begann sie mich anzugreifen, wenn ich im Zimmer putzte und Futter und Wasser wechselte. Ich schlief auf dem Sofa und gleichzeitig kam bei Jeudy der Krebs zurück, erwartende Lebenszeit zwischen zwei und sechs Monaten.

Da habe ich Josie wirklich einmal in einem schwachen Moment in dieser Zeit gesagt, dass ich es bereue, sie adoptiert zu haben. Ich wusste allerdings auch, dass da Erschöpfung, Stress und Trauer aus mir sprach.

Die Kitten zogen aus, Josie wurde kastriert und Jeudy war stabil... wir näherten uns wieder an und sie machte jetzt wirklich Fortschritte mit der Zähmung. Das Zusammenleben war bewusster. Nach Jeudys Tod machte sie nochmals einen riesigen Sprung und lässt sich nun sogar von zwei anderen Personen streicheln, obwohl sie Menschen grundsätzlich immer noch fürchterlich findet.

Josie wurde zu meiner Freude. Sie brachte mich so oft zum Lachen mit ihrer Lebensfreude.

Und dann habe ich Lucy noch nachgezogen und mit ihr war der Draht wieder einfacher. Da war viel Fauchi um nichts und ich fand den Zugang zu ihr schneller.

Oberflächlich könnte man meinen, meine Liebe zu Zaragossa, Josie und Lucy ist nicht so ausgeprägt, wie die zu Jeudy. Aber Jeudy war einnehmend, charmant mit Sturkopf. Sie wickelte Menschen um das kleine Pfötchen, ganz speziell. Alle meine anderen Katzen sind Liebe auf den zweiten Blick, es ist ein bisschen ruhiger, mehr im Untergrund, aber nicht weniger stark, nicht weniger verlässlich.

Die Beziehung zu Zaragossa ist nun, beinahe fünf Jahre nach ihrer Adoption, so eng wie nie. Und ich weiss, dass auch mit Josie und Lucy mit mehr Zeit die Liebe wächst. Es braucht einfach Zeit, Vertrauen und gemeinsame Momente.
 
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