Ich kann mich in Dein Problem gut hineinfühlen, denn ich hatte auch genau wie du eine Freigängerin, die nachts raus ging und tagsüber mehr oder weniger schlief. Auch Mehrfamilienhaus, allerdings 1. Stock und das ist bei Dir ja noch idealer, überleg Dir das für die Zukunft mit der Klappe. Das wäre doch genial. Was ich im Gegensatz zu dir allerdings nicht hatte, war das nächtliche Schreien. Die hat sich dann in die Büsche verschlagen, hatte aber auch zusätzlich einen Unterschlupf, Katzenhäuschen falls es mal ungemütlich wurde.
Da Du das jetzt so anerzogen hast, vielleicht wäre es ja anders, wenn du anfangs konsequenter gewesen wärst, dass sich das nicht so etabliert hätte, ist das mit dem Schreien und Reinholen kaum noch zu ändern, vor Deinem Urlaub ohnehin nicht. Da wäre ich an Deiner Stelle allerdings darauf bedacht, dass kein nachbarschaftliches Unbehagen auftritt. Du schreibst ja auch, dass der Nachbar schon gebrüllt hat. Wenn so etwas passiert, wenn Du dann in Urlaub bist und Dir dann wenn Du wieder kommst genau dieser Nachbar genervt entgegen kommt. Das solltest du dir möglichst nicht antun. Nachbarschafts-Streit in solchen Fragen kann ganz schlimm sein, auch wenn es keinen Grund mehr gibt zu meckern, wenn Du wieder da bist. Es kann passieren, dass die dann so für die Zukunft gestresst sind, dass die alles Mögliche stört und die Ohren aufsperren, wo es nichts zu hören gibt und geradezu darauf warten. Da ist es besser, du versuchst, gerade das zu vermeiden. Zuhause ohne den nächtlichen Ausgang wird Deine Katze unglücklich sein, weil sie ihr Zuhause hat aber das Gewohnte eben nicht. Das fände ich in Deinem speziellen Fall auch nicht gut. Aus diesen beiden Gründen, a) Schreien nachts und b) kein nächtlicher Ausgang wäre ich in Deinem Fall für die Katzenpension 2.
Ich hatte das Glück, einen Nachbarn zu haben, der meine Katze wenn ich in Urlaub fuhr, morgens rein ließ und abends raus ließ. Das ging Jahre lang gut so, habe mich zwischendurch aus dem Urlaub auch erkundigt, alles lief bestens und da war ich froh drüber.
Nur im letzten Jahr klappte das zeitlich nicht mit dem Nachbarn und da habe ich mal eine Katzenpension in Anspruch nehmen müssen. Und ich hatte echt Bedenken, ob das denn mal gut geht. Da war meine Freigängerin immerhin schon 18 und zum ersten Mal als Einzelkatze in einer Pension. Ich habe auch überlegt: Wie denn nu, Einzel- oder Gruppenhaltung? Einzelhaltung kam mir für sie so langweilig vor, das tat mir schon wieder leid. Aber würde sie sich fügen in einer Gruppe? Das kennt sie ja nun gar nicht. Ich war hin und her gerissen, was das denn für eine Pension sein soll und ich wollte doch möglichst die beste Lösung für meine ältere wohl auch dominante, egoistische kleine Diva.
Schlussendlich habe ich mich dann für eine Pension mit Gruppenhaltung entschieden, und zwar hatten die Katzen kein Außengehege, aber quasi eine Dachetage mit zwei großen Zimmern für sich, wo sich die Katzen auch aussuchen konnten, wo sie sich aufhalten wollten, also die beiden großen Zimmer getrennt durch ein Flürchen hatten die Türen auf und die konnten wandern, wohin sie wollten.
Die Pensionswirtin erklärte es mir so: Die neu ankommenden Katzen fauchen am Anfang, wenn sie aus der Box kommen, weil das für sie fremd ist. Aber keiner verteidigt ein Revier, weil jeder denkt, er käme in das Revier der anderen. Deshalb gäbe es grundsätzlich keine Revierkämpfe. Das leuchtete mir ein, als ich drüber nachgedacht hatte. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl beim Anblick dieser Dachetage, alles war sauber und ausgesprochen schön für die Katzen, Bettchen, Höhlen und alles, was man sich denken kann. Und vor allen Dingen: Die Katzen, die da waren als ich meine hin brachte, waren alle friedlich mit einander.
Meine kam fauchend und abwehrend aus dem Kennel und die Pensionswirtin meinte dann, das ist normal so. Das legt sich. Und so war es dann auch. Und das mit dem dann ausgeschalteten Freigang ging dann wohl auch. Ich war wirklich erstaunt, dass es so gut ging. Natürlich rief ich dann auch während des Urlaubs an um mich zu vergewissern. Alles OK wurde mir gesagt. Was sie sich geleistet hat war folgendes: Die Wirtin hatte vier Näpfe im Quadrat in einem der Zimmer aufgestellt. Da hat sich dann meine Madam vor gelegt. „Teilen kenn ich nicht, will ich nicht, musste ich noch nie. Das habe ich mir jetzt gesichert. Das ist jetzt alles meins. Ich bewache und verteidige das hier.“ Da hat die Wirtin dann die Näpfe auseinandergezogen, dass sie sich nicht vor alle vier mehr legen konnte.
Aber das nur am Rande. Ich musste grinsen als ich das hörte und letztlich war ich froh, dass ich mich für diese Pension entschieden hatte. Eben weil ich denke, dass es dann doch nicht so langweilig ist, es gibt ja immer was zu gucken. Es hat also geklappt mit einer Katze, die das zumindest 17 Jahre nie gekannt hat.
Was ich auch gut fand in der Pension war, dass sie natürlich auf gültigen Impfpass bestanden hat. Und außerdem wurde mir gesagt, falls es mal Problemfälle gäbe, hätte sie immer noch die Möglichkeit, einzelne Katzen herauszuziehen und einzeln unterzubringen. Das fand ich auch gut. Ich fand das beruhigend.
Ich hoffe, Du findest das für Dich Richtige und erzähl mal, zu was Du Dich entschieden hast und vor allem, wie es denn war, wenn du wieder kommst. Viel Glück!