Ich kann mir ein Leben ohne Katzen nicht vorstellen, eines ohne Kerl schon 🙂, also eindeutiges Votum pro Katze.
Als ich geheiratet habe war klar, mich gibt es ohne Katzen nicht, aber sie waren dann doch immer wieder ein Streitpunkt, obwohl mein Mann Katzen mag - aber mögen hat doch sehr unterschiedliche Schattierungen.
Entweder gings fallweise darum, ob der Streuner von draußen nun auch noch einziehen sollte oder nicht (den Punkt der Katzengesamtzahl kann ich noch verstehen) oder vor allem als Dauerbrenner eben immer wieder um den Grad der "Rücksichtnahme" auf die Katzen bzw. ihren Einflußgrad auf das tägliche Leben.
Ich bin gewiß nicht der Meinung, daß meine Fellnasen alles dürfen müssen oder es keine Regeln geben muß - aber bitte mit Katzenverstand im täglichen Miteinander. Und Sätze wie "jaja alles für die Viechers" möchte ich mir nicht mehr anhören müssen, denn es zielte eher drauf, wer nun unbestritten mein Favorit ist, Katzen oder Kerl und da gibt es für mich keine Reihenfolge, das wird fallweise entschieden, jedem steht uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu - das Timing machts, Katzen verstehen nun mal nicht alles und sie können den Kühlschrank zum Glück nicht selbst öffnen oder ihre Futterdosen.
Letztendlich ist aus vielen Gründen, die Katzen waren sicher auch einer, Männe ausgezogen. Und seither hat sich die Katzengruppe gut weiterentwickelt (jeder Einzelne und das Miteinander), es hört sich irgendwie schräg oder fies an, aber es ist doch so, daß der Katzennichtsogutversteher scheints Sand im Getriebe war, womöglich auch, weil es mich immer wieder Nerven gekostet hat und meine Katzen das abgefedert oder zurückgespiegelt haben.
An "meine Katzen" merkt man es auch denke ich, denn es waren ja eigentlich "unsere", das hat er aber sprachlich fast immer auf mich gemünzt und ich habe mich auch letztendlich als die alleinige Verantwortliche gefühlt, weil mal ja mal nee, hilft nicht.
Für die Zukunft bin ich mir sehr sicher, daß nur ein männlicher ebenfalls Katzennarr und Katzenversteher in Frage kommt. Jeder andere würde zuviele Abstriche vom Lebensverständnis her machen müssen und mich wohl auch nicht verstehen können, das paßt nicht.
Das geht ja schon bei simplen Sachen los, daß Mann von sich aus ohne Erinnerung an der Haustür verschärft Obacht gibt und entsprechend routiniert Sorge trägt, daß keine Katze raus kommt, wenn keine raus soll.
Wenn z.B. mein Scheuchen endlich mal am Kücheneingang sitzt und Milch trinkt, wenn Mensch in der Küche ist - ja dann guckt man eben mal eine Minute die Fliesen an oder zählt Futterdosen, ganz egal, (und ich freu mich wie bolle) aber man latscht eben nicht Richtung Katze, die dann natürlich weg rennt und sobald auch nicht mehr in Küchennähe kommt. Das ist ein so zartes Vertrauenspflänzchen, was sich auf ihr Gesamtverhalten auswirkt und ihr einen echten Schub geben kann. Ich brauch an der Stelle auch keine Diskussion, ob man da so macht oder ob die Katze eh schon wieder zurück an den Napf kommt. Wer Katzen kennt, versteht das denke ich.
Oder diese sinnlosen "laß ihn doch" Aktionen, Katzen kennen keine Ausnahmen, entweder immer oder nie, strikte Konsequenz, alles andere ist Streß für beide Seiten.
Es macht auch keinen Sinn, wenn meine Katzen, insbesondere die Scheueren, immer wieder die Flucht antreten, wenn Kerl durch den Raum läuft - das hat irgendwie mit körperlichen Ausdruck der inneren Einstellung zu tun vermute ich, denn die gleichen Katzen kommen mit ihnen unbekannteren Männern anderer Einstellung deutlich besser zurecht.
Ich könnte die Liste lange weiterschreiben, das kann wahrscheinlich jede, die in dem Punkt gescheitert ist... natürlich findet man je nach Kerl gute Kompromisse, die Einstellung zur Katze generell ist kein Kompromißpunkt, damit werden beide nicht glücklich und die Katzen erst recht nicht, was dann wieder Rückwirkungen auf die Menschenbeziehung hat.
Es mag sich egoistisch lesen, aber Katzen sind ein wesentlicher Teil meines Lebens, ein für mich unverzichtbarer, da kann es keine Kompromisse geben. Ich bin andersrum auch bereit mit seinen "Schrägen" zu leben, ich möchte nicht umgestrickt werden, er hat das gleiche Recht - aus Erfahrung daher, entweder es paßt sich mühelos und mit gegenseitigem Respekt und Achtsamkeit ein oder es macht keinen Sinn.
Vor allem faule Kompromisse bringen null, also Kompromisse die eingegangen werden, in der Hoffnung auf spätere Verschiebung der erzielten Einigung zugunsten von Kerl. Zustimmungen die keine waren, kenne ich schon zuviele 😉 .
Liebe Grüße
Karen