Convenia hat er in einer anderen Klinik erhalten, die vorletztes Wochenende Dienst hatte. Da sah alles nach einem harmlosen Infekt aus, kein Husten und Schnupfen, sondern Heiserkeit und Schluckbeschwerden.
es gibt keinen "harmlosen infekt" - JEDE feline atemwegserkrankung ist eine erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex, denn ALLE erreger, die überhaupt atemwegserkrankungen bei katzen auslösen können, gehören zu eben jenem. insofern war convenia falsch bzw. höchst suboptimal, weil nicht wirksam - es sei denn, es handelt sich um die eher selteneren pasteurellen, die dann auch alleine am werk sein müssten, damit convenia eine wirk-chance hat.
Jetzt am Wochenenden ging es darum, ihn vor dem Ersticken zu bewahren. Das Cortison wird mittlerweile wieder ausgeschlichen, täglich Baytril gespritzt und Bisolvon, dazu Engystol zum Aufbau des Immunsystems. Für einen Abstrich blieb am Wochenende keine Zeit, zumal die Atemnot sich innerhalb kurzer Zeit entwickelt hat.
Zum Vernebeln benutze ich Meerwasser.
Die Ärzte meinen, dass die Symptomatik für Katzenschnupfen viel zu heftig gewesen sei. Man hatte deshalb auch an eine Lungenembolie gedacht, aber dazu paßte die Röntgenaufnahme der Lunge nicht. Was noch Sorge macht, ist wohl eine Auffälligkeit an der Luftröhre, die einen kleinen Bogen macht. Aber ich will jetzt erst einmal optimistisch sein.
du sprichst zuerst von einer "heftigen Virusinfektion mit bakterieller Überlagerung" - das hast du wohl so von den ärzten.
und jetzt heißt es, das ganze sei für einen katzenschnupfen viel zu heftig.
erstens - nein, ist es nicht. das kann sehr wohl so ausgelöst werden. darüber hinaus kann auch noch etwas anderes beteiligt sein, klar. diagnostik wurde aber leider gar keine betrieben. und ein abstrich wäre wirklich nicht schwer gewesen, das dauert keine minute.
des weiteren, wie schon oben erwähnt: alles, was infektiös in den atemwegen passiert, ist katzenschnupfen, punkt.
baytril ist, sorry, völlig veraltet. das gibt so gut wie keiner mehr - eine aussage aus erster hand von der renommierten pneumologin der münchner lmu, und zwar bereits vom letzten jahr ...
baytril hat potentiell fiese nebenwirkungen (netzhautschäden und -ablösungen --> blindheit), hat eine denkbar schlechte resistenzlage und bereits zwei direkte nachfolge-antibiotika (marbofloxacin/"marbocyl", pradofloxacin/"veraflox") mit breiterem wirkspektrum, besserer resistenzlage und ohne diese gefahr der gravierenden, das auge betreffenden nebenwirkungen.
warum keine bronchienerweiterer gegeben werden, ist mir ebenfalls schleierhaft.
die klinik behandelt, sorry, NICHT gut und NICHT auf dem aktuellsten stand.
eine andere, in jeglicher hinsicht (erregerabstimmung! resistenzlage! wirkspektrum!) bessere antibiose, wäre dringend angeraten. darüber hinaus ist es schon wirklich bitter, dass keinerlei diagnostik gemacht wurde außer einem röntgenbild und einem blutbild, nach dem was du hier schreibst.
ich würde mich an deiner stelle schnell mal kundig machen.
sobald das cortison aufhört zu wirken, kann sich der zustand hier schnell wieder ändern - und zwar in der regel nicht zum positiven. und auf diese tierärzte würde ICH NICHT VERTRAUEN, sorry.
such dir einen anderen, kompetenten tierarzt in der gegend, am besten einen fachtierarzt für pneumologie oder (weil häufiger anzutreffen) einen internisten. und bring deine katze dorthin, damit eine gescheite diagnose gemacht wird und das antibiotikum umgestellt wird.
[wie kann man überhaupt, wenn man diesen ganzen vorfall so heftig findet, keine anständige diagnose betreiben, eine katze mit cortison vollpumpen (was vielleicht bei dem anfall in der tat nicht falsch war, ABER ...) UND dann noch eine solche antibiose auswählen, darüber hinaus keinerlei bronchienerweiterer geben, wenn schon mal erstickungsanfälle da waren - ich verstehe das nicht. ICH hätte angst um meine katze.]
EDIT: ich sehe gerade: bayern. --> dr. schulz, bianka. lmu münchen. pneumologin, oben schon zitiert und richtig gut.
p.s.: dass hier schon von "sterben" die rede ist, finde ich im übrigen höchst bedenkenswert ... atemwegserkrankungen, auch heftige, sind keine tropenkrankheiten bei katzen. sie sind ernstzunehmend und können auch lebensbedrohend werden - meist aber nur, wenn nicht richtig behandelt wird. und ja, behandeln lassen sie sich in der regel ganz gut, weil es nicht allzu viele gründe dafür gibt, die man abhaken muss.