Wie schlecht geht es meinem Kater?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Conny87

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5.278
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Dresden
Hallo ihr Lieben,

nach Jahren melde ich mich mal wieder, leider diesesmal aus traurig Gründen 🙁.

Mein Kater hat vor einer Woche angefangen zu Speicheln (allerdings nicht stark) und vor 4 Tagen hat er aufgehört sich zu putzen. Daraufhin bin ich sofort am Dienstag zum Tierarzt und die Ärztin hat ein schon sehr große Geschwulst unter der Zunge festgestellt.

Heute war die Biopsie, um festzustellen, ob es bösartig ist. Die Ergebnisse bekomme ich erst nächste Woche.

Meine Ärztin meinte, auf Grund ihrer Erfahrung, der schnellen Entwicklung und des Aussehens, dass es sich höchstwahrscheinlich ein Plattenepithelkarzinom ist.

Sie gibt ihm noch 1-4 Wochen, da es sich schnell entwickelt. Sie hat mir heute Metacam + Cortison mitgegeben und ein Magensäureblocker irgendwas, weil Sie meinte, dass beides zusammen den Magen extrem reizt. Ich soll es maximal 5 Tage in Kombination geben.

Das Problem ist, dass wir nächsten Woche Mittwoch für eine Woche wegfliegen. Der Urlaub lässt sich auch leider nicht mehr stornieren.

Ich hab nun panische Angst, dass er eingeschläfert werden muss, während wir nicht da sind. :massaker:

Bis heute früh zum Tierarzt ging es ihm noch gut. Er hat die letzten 3 Tage metacam bekommen und hat auch gut gefressen und gespielt.

Seit wir heute vom Tierarzt zurück sind, versteckt er sich hinter der Couch (hat er noch nie gemacht!). Er kam zum fressen raus (hatte auch großen hunger), ist danach aber direkt wieder hinter die Couch verschwunden.

Da das für Ihn völlig untypisch ist, frage ich mich, ob es darauf hindeutet, dass es ihm wirklich richtig schlecht geht? Oder sind das nur die Nachwirkungen von der heutigen Biopsie?

Offen gestanden bin ich völlig verzweifelt und hab auch nicht die Kraft jetzt groß zu googlen, daher frage ich hier um Rat. Und noch mehr Angst habe ich, dass er nächste Woche ohne mich eingeschläfert werden muss, weil ich in so einem doofen Urlaub bin 🙁.

Ich weiß gar nicht, was ich erwarte. Irgendein Rat/Tip/Hinweis wie ich vorgehen sollte. Das Ergebnis bekomme ich erst in einer Woche (voraussichtlich). Also vermutlich per Email im Urlaub. Ich glaube aber, offen gesagt, nicht, dass es positiv sein wird. Mein Gefühl sagt mir, dass mein geliebter Kuschelmiezer wirklich todkrank ist.

Traurige Grüße
 
A

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Hallo,

es tut mir sehr leid dass es Deinem Kater so schlecht geht.

Die entscheidende Frage deutest Du ja selbst sehr deutlich an: wie wird es Dir damit gehen, wenn Du nicht für ihn da bist? Und diese Frage kannst Du nur selbst beantworten (nicht falsch verstehen, geschriebenes Wort ist immer anfällig für Missverständnisse: da ist keine Wertung drin. Es ist wirklich das, was Du mit Dir selbst im Reinen haben solltest bevor Du fährst oder den Urlaub absagst).

Mit meiner Kleinen war ich mit ungutem Gefühl am ersten Urlaubstag beim TA. Die Diagnose war schlimm. Es gab keine Alternative zu den Medikamenten. Aber genau die haben ihr jeden Lebenswillen genommen. Also genau wie bei Euch: ich bin mit einer relativ fröhlichen Katze zum TA. Danach hat sie nie wieder gefressen.
Ich war fünf Tage jede Minute für sie da. Dann hab ich sie gehen lassen.
Niemals, nicht für alles in der Welt hätte ich wo anders sein wollen in dieser Woche.

Das ist meine Geschichte. Eure kann ganz anders weitergehen.
Aber es klingt als ob Eure gemeinsame Zeit läuft....:sad:
 
Absagen ist leider nicht möglich. Die Reiserücktrittsversicherung zählt nicht bei absagen bei kranken Katzen. Mit sowas habe ich auch wirklich nicht gerechnet. Und 1400 Euro einfach so in den Sand setzen finde ich auch keine Option. Klar, ist nur Geld, aber am Ende hängt ja auch meine Begleitung mit dran. Ich bin da wirklich hinund hergerissen. Keine von beiden kann ich wirklich verantworten....

Danke für deine Erfahrung.

Fressen tut er sich und selbst putzen geht zumindest noch ein bisschen. Auch die letzen Tage ging es ihm soweit gut. Das er sich hinter der couch versteckt ist heute neu. Aber jedes kleine bisschen Veränderung betrachte ich natürlich jetzt deutlich kritischer....

Ich Frage mich halt auch, woran ich merke, dass es ihn wirklich schlecht geht. Ist es wirklich "nur" das fressen? Oder auch sowas wie hinter der couch verstecken?
 
Leider ist fressen bei Tumorkatzen nicht wirklich ein Kriterium. Mein letztes Sternchen hat bis zuletzt gefressen. Die TÄ hat mir dann später erklärt, dass der Tumor quasi "mitgegessen hat".

Ja, leider gehört verkriechen zu den typischen Kriterien. Wobei das heute jetzt auch schlichtweg vom Stress und/oder akuten Schmerzen kommen kann und morgen anders sein.

Ich hab mich bis eine Stunde vorm Ende verzweifelt gefragt, woran ich es eigentlich erkennen soll. Katzen sind so zäh, dass sie sich einfach nicht aufgeben. Und selbst die totkrankeste Katze immer noch starke Bewegungen und einen wachen Blick zustande bringt. Meine konnte nicht mehr wirklich alleine laufen. Aber verärgert ne Fliege wegjagen oder einem Vogel hinterherschauen ging immer noch. Irgendwann war es mir dann klar, dass der Moment gekommen ist.
Dazu ist es bei Euch aber denk ich jetzt einfach alles noch zu "frisch".

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Und Entscheidungen, mit denen Du hinterher gut leben kannst Es ist so unglaublich wichtig hinterher keine Schuldgefühle zu haben. Oder nicht mehr als unumgänglich.
 
Die Vermutung der Ta wäre auch nach deiner Schilderung meine erste gewesen, aber noch kann man ja auf die Biopsie hoffen.
Wie ist der Kater denn untergebracht? Ich könnte mir vorstellen, dass du mit einer 24/7 Betreuung vielleicht ein besseres Gefühl hättest?


Für die Biopsie war er ja in Narkose, vielleicht hängt das noch nach.

Deine Ängste kann ich verstehen, ich persönlich wäre da wohl gar nicht fähig, in den Urlaub zu gehen (keine Wertung, jeder geht damit anders um). So „mental breakdown“ ist auch kein Grund für deine Reiserücktrittversicherung?😳
 
Meine Katze hatte Plattenepithelkarzinom unter die Zunge und es geht rasend schnell. Das Futtern wird zunehmend mühsamer denn sie kann nur mit mühe Futter aufnehmen, dh die Kaloriezufuhr sinkt und sie magert rasend schnell ab. Ohne Hilfe ist es ein Qual und dann ohne ihr Mensch auch.

Ganz ehrlich mir wäre mein Urlaub egal, denn die Zeit die sie noch hat braucht sie Dich und die ist wahrlich sehr kurz. Schwere Entscheidung für Dich aber damit muss Du leben können. Ich könnte es nicht, und mir wäre in dem Moment meine Katze wichtiger - den sie stirbt keine Zweifel und PEK ist hoch aggressiv und dazu Zunge, aussichtslos
 
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Das stimmt natürlich: wenn Du einen guten Hausarzt hast schreibt der Dir eine passende Bescheinigung für die Versicherung.

Und ganz ehrlich: ich verstehe wirklich warum Du noch nach Auswegen suchst. Aber weder Du noch Dein Begleiter hättet etwas von dem Urlaub. Und falls Ihr das Geld doch zurück bekommt könnt ihr ihn vielleicht später nachholen.
 
Geh mal alle Wege durch: was wäre, wenn der Befund negativ wäre, also gutartig? Könnte das dann operiert werden? Das müßte dann vermutlich auch schnell geschehen, weil "das Ding" ja wächst. Wer würde dann mit deinem Kater die OP durchstehen? Wer ihn danach betreuen?
Wenn es aber bösartig sein sollte, wovon leider auszugehen ist, was dann? Würdest du ihn dann sofort schlafen legen oder würdest du warten, bis sein Leid zu groß ist? Ich weiß, das sind schmerzhafte Fragen, aber du mußt sie dir stellen. So oder so wird das wahrscheinlich kein sehr schöner Urlaub werden 🙁
 
Danke euch für die Antworten.

Heute kam das Ergebnis: Plattenepithelkarzinom. Meine Ärztin gibt ihm noch 2-3 Wochen.

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, den Urlaub anzutreten. Zum einen, weil (speziell ich) einfach die Ruhe auch brauche, um mit den nächsten Wochen klar zu kommen (unser Jahr war wirklich anstrengend) und zum anderen, weil wir einfach raus müssen, abstand gewinnen, klar kommen... Zumal wir auch nicht soooo viel Geld haben und wirklich lange auf den Urlaub gespart haben (bitte keine Diskussionen deswegen, ich weiß, dass das durchaus egoistisch ist).

Meinem Miezer scheint es zur Zeit (noch) gut zu gehen. Wir haben Samstag das letzte mal Metacam gegeben. Er scheint etwas müde zu sein, aber ansonsten geht es ihm gut. Nachdem das Ergebnis heute kam und es ja jetzt "egal" ist, haben meine TA und ich entschieden, dass im Urlaub früh das Pretnisolon gegeben wird und abends dann aller 2 Tage Metacam. Zusätzlich habe ich noch (gefühlt) 2 Tonnen Leckerli und superfutter (Almo Nature etc.) geholt.

Ich denke, die Woche wird er gut überstehen. Die Betreuung übernimmt die Mutter meines Freundes. Im Fall der Fälle würde sie auch losrennen, um meinem Kater Dönerfleisch zu holen (liebt er, bekommt er sonst nicht), damit es dem Kater gut geht. Also gut versorgt sind meine beiden!

Da er sonst (noch) keine Probleme hat, wollten wir den Urlaub auch nicht aufgeben. Würde es ihm anders gehen, wären wir wohl nicht gefahren.

Die Frage, die ich mir stelle, ist: Wäre es vielleicht sinvoller das Cortison wegzulassen und nur Metacam zu geben? Bzw. sollte es ihm in den paar Tagen vielleicht schlechter gehen, lieber kein Cortison mehr zu geben und dafür Metacam. Beides zusammen verträgt er gut, wenn ich das Cortison früh gebe und das Metacam abends.

So richtig weiß ich auch nicht, was ich für verhaltensmaßnahmen mitgeben sollte.
 
Warum sollte das sinnvoller sein?

Mein Gedanke war, dass Cortison ja dafür da Ist, damit der Tumor sich nicht weiter entwickelt und Metacam für die schmerzlinderung. Und da schmerzlindernd wichtiger Ist, da er ja sowieso stirbt, dachte ich, dass das ggf. besser ist. Ich hab ja jetzt auch ein bisschen rumgelesen und gelesen, dass Cortison und Metacam in kombi richtig üble Folgen haben kam. Das hat mich jetzt auch zusätzlich verunsichert.
 
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Das Cortison unterdrückt auch die Entzündung und sorgt dafür das der Kater frisst.
Natürlich ist die Kombi nicht gesund, aber die Behandlung ist Paliativ
 
Das Cortison unterdrückt auch die Entzündung und sorgt dafür das der Kater frisst.
Natürlich ist die Kombi nicht gesund, aber die Behandlung ist Paliativ

Also so lange er es gut verträgt ist beides zusammen in Ordnung?
 

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