Hey,
also erst mal, die gesamte Organisation, alle Leute mit denen ich dort gesprochen habe und auch Erfahrungsberichte von anderen Adoptanten machen einen sehr guten Eindruck. Der Kater ist sehr gepflegt, die Unterlagen sehen ordentlich geführt aus und meiner Menschenkenntnis traue ich nebenher auch noch ein wenig. Auch wenn es ohne Frage einige schwarze Schafe im Tierschutz gibt.
Zur ersten Frage: ja, der Kratzbaum steht zentral
Zur zweiten Frage: nach dem Studium kommt die Promotion, also nochmal 3-4 Jahre, die ich hauptsächlich von Zuhause aus arbeiten werde.. was danach kommt, werde ich sehen.
Ansonsten: ich habe bei der Orga nachgefragt, welches Problem er mit anderen Katzen hat. Ich finde es sehr gewagt einfach so eine andere Katze dazu zu holen, wenn das nicht passt, dann tue ich weder Rocco noch der anderen Katze einen Gefallen und der Hinweis der Einzelhaltung wird ja auch Gründe haben.
Was Rocco angeht. Alles was jetzt Stand ist, ist nicht fest. Ich beobachte ihn, lerne ihn kennen und schaue was er braucht. Nur weil die Orga sagt, dass er nicht raus soll, würde ich ihn niemals in der Wohnung lassen, wenn ich den Eindruck habe, dass er sich quält bzw., dass er das hinbekommen würde. Er lebt jetzt aber erst seit 4 Tagen bei mir und da ist der Kratzbaum gerade mein größtes Problem, weil sich alles andere mit der Zeit zeigen wird. Auch die Frage nach einer zweiten Katze. Ich habe hier die Möglichkeit sowohl Freigang zu ermöglichen als auch eine zweite Katze aufzunehmen. Sonst hätte ich auch keinen mir völlig fremden Kater adoptiert. Ich bin mit Katzen aufgewachsen und hatte jahrelang zwei etwas besondere Katzen aus dem Tierheim bei mir, die körperliche Handicaps hatten. Diese hatten aber einen ganz anderen Charakter als Rocco und haben mich auch vor ganz andere Probleme gestellt.
Zu der Geschichte mit dem Jungen. Erstens habe ich Bilder gesehen, zweitens war das tatsächlich eine Art Notlösung, da es wohl partout nicht mit anderen Katzen ging. In Spanien sind Pflegestellen ähnlich knapp wie hier und das Tierheim wäre mit Sicherheit die schlechtere Alternative gewesen. Ich habe keinen Grund diese Geschichte nicht zu glauben.
So wie ich Rocco bisher kennen gelernt habe, ist er ein sehr genügsamer "Aushalter", der sich den Gegebenheiten anpasst. Außerdem ist er, wie es für einen Spanier passt, außerordentlich sozial. Bisher haut er nicht, er faucht nicht und er kuschelt extrem viel. Er sucht sehr meine Nähe.
Aber Veränderungen "irritieren" ihn so doll, wie ich es bei noch keiner anderen Katze erlebt habe. Kleinigkeiten, die anders stehen oder liegen (z.B. Fernbedienung) müssen erst mal ewig lange abgeschnüffelt und untersucht werden, sonst kann er sich nicht entspannen. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
Mit Menschen scheint er nur positive Erfahrungen gemacht zu haben, da er auch vor "neuen" Menschen, die zu mir kommen, nicht den Hauch von Angst hat.
Zu der Frage mit dem Klarkommen auf der Straße. Nur weil er auf der Straße gelebt hat, heißt das ja nicht, dass er da gut klar gekommen ist, oder? Also weder das eine, noch das andere kann vorausgesetzt werden. Von daher ist es doch am sinnvollsten ihn erst mal in Wohnungshaltung zu vermitteln und dann zu schauen, wie er sich entwickelt. Er war übrigens auf der Homepage der Organisation von ungefähr 70 Katzen, der EINZIGE Kater der in Wohnungshaltung und als Einzelgänger vermittelt wurde. Ich finde auch, dass es eigentlich dem natürlichen Verhalten einer Katze sehr entgegen steht, wenn sie nur in einer Wohnung leben muss.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie er sich weiter entwickelt. Von Tag zu Tag wird er mir gegenüber zutraulicher und gerade putzt er sich auf dem Kratzbaum sitzend 😉
Ich danke euch für eure Antworten und für die Sorge um meinen Rocco.
lg Claudi