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Gargantua
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- 23. November 2014
- Beiträge
- 19
Hallo zusammen,
meistens bin ich hier nur stiller Mitleser, möchte aber nun - da ich um Erfahrungsberichte schon etliche Male froh war - auch etwas posten zu diesem mühseligen Thema. Ist etwas lang, aber es ist auch eine langwierige Geschichte.
Unser Sorgenkätzchen Baghi (bald zweijährig) hatte seit dem Zahnwechsel (!) mit ZFE zu kämpfen (dies nebst ihrer seit Babyalter bestehenden chronischen Darmentzündung). Dies ging zunächst mit penetrantem Geruch aus dem Maul (nicht nur der übliche Raubtiergeruch, sondern richtig eklig faulig) einher und geschwollenen Lymphknötchen. Nach und nach kamen weitere Symptome dazu: Sie öffnete beim Gähnen das Maul nicht mehr ganz, miaute teilweise beim Fressen oder wenn sie auf ein Spielzeug biss, verlor Futterstückchen beim Fressen und sabberte teilweise stark. Der Abstrich war Calici-positiv, behandelt wurde zunächst mit diversen immunstärkenden bzw. -modulierenden Mitteln, was nichts gebracht hat.
Irgendwann begann sie sehr schlecht zu fressen. Unter Schmerzmitteln besserte sich das Fressverhalten sofort, aber immer nur vorübergehend. Vor zwei Wochen wurden ihr nun alle Backenzähne gezogen, da diese wackelten, die Zahnhälse freilagen und laut TA kaum mehr verankert und teilweise zersetzt waren. Diagnose: Forl (leider ohne Röntgen).
Die erste Woche nach der OP war gar nicht toll. Als Schmerzmittel erhielt sie zunächst ein Opiat gespritzt, Metacam kam nicht in Frage, da sie beim letzten Mal mit totaler Apathie darauf reagiert hatte. Das Opiat hatte - anders als bei Menschen - eine enorm aufputschende Wirkung, was mir auch nicht so behagte, aber besser als Apathie. Zur Nachbehandlung bekamen wir Onsior-Tabletten (auch ein NSAID). Gut ist, dass dieses Mittel offenbar einen angenehmen Geschmack hat und sehr schnell wirkt, nur leider lässt die Wirkung auch schnell wieder nach (Halbwertszeit ist etwa 1,5h). Sobald die Schmerzen zurückkehrten sabberte die Kleine stark, das Zünglein hing ihr ständig raus, sie frass und trank kaum, schlief nur und war deutlich reduziert. Nach ca. 8 Tagen gings dann endlich bergauf. Der Maulgeruch war weg, das Sabbern und Heraushängen der Zunge hörten auf und sie begann wieder richtig zu fressen - ganz ohne Schmerzmittel. Mittlerweile ist ihr Gesamtzustand so gut wie schon lange nicht mehr, sie hat sehr deutlich an Lebensqualität und -freude gewonnen und scheint die fehlenden Zähne kein bisschen zu vermissen. Sollte die Entzündung weiterhin persistieren bzw. wieder schlimmer werden, soll mit Megecat behandelt werden, was mir gar nicht behagt. Sie bekommt schon wg. ihrer Darmgeschichte ein Medi, dass eigentlich nicht dazu bestimmt ist, aber der Erfolg damit ist beträchtlich. Im Moment hat sie noch einen rötlichen Saum, wo die Zähne waren, ich hoffe das bessert sich noch. Ihr Blutbild (gemacht vor der OP) war übrigens in Ordnung, abgesehen von erhöhten Leukos und Eiweissen, was aber laut TA mit den diversen Entzündungsherden zusammenhänge.
Die Kleine hat nun wieder Lebensqualität und das ist das Wichtigste. Leider blieben bei der Geschichte etliche Fragezeichen:
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Darm- und der Zahngeschichte?
- Gibt es eine "übergeordnete" Erkrankung, die wir noch nicht gefunden haben? Welche könnte das sein?
- Haben wir es mit einer Über- oder Unterreaktion des Immunsystems zu tun?
- Was ist die Rolle dieses Calici-Virus? Kann dieses auch für die Darmentzündung verantwortlich sein?
Falls hier jemand weiterführende Hinweise hat, wäre ich sehr interessiert!
LG und alles Gute für Eure pelzigen Patienten,
Gargantua
meistens bin ich hier nur stiller Mitleser, möchte aber nun - da ich um Erfahrungsberichte schon etliche Male froh war - auch etwas posten zu diesem mühseligen Thema. Ist etwas lang, aber es ist auch eine langwierige Geschichte.
Unser Sorgenkätzchen Baghi (bald zweijährig) hatte seit dem Zahnwechsel (!) mit ZFE zu kämpfen (dies nebst ihrer seit Babyalter bestehenden chronischen Darmentzündung). Dies ging zunächst mit penetrantem Geruch aus dem Maul (nicht nur der übliche Raubtiergeruch, sondern richtig eklig faulig) einher und geschwollenen Lymphknötchen. Nach und nach kamen weitere Symptome dazu: Sie öffnete beim Gähnen das Maul nicht mehr ganz, miaute teilweise beim Fressen oder wenn sie auf ein Spielzeug biss, verlor Futterstückchen beim Fressen und sabberte teilweise stark. Der Abstrich war Calici-positiv, behandelt wurde zunächst mit diversen immunstärkenden bzw. -modulierenden Mitteln, was nichts gebracht hat.
Irgendwann begann sie sehr schlecht zu fressen. Unter Schmerzmitteln besserte sich das Fressverhalten sofort, aber immer nur vorübergehend. Vor zwei Wochen wurden ihr nun alle Backenzähne gezogen, da diese wackelten, die Zahnhälse freilagen und laut TA kaum mehr verankert und teilweise zersetzt waren. Diagnose: Forl (leider ohne Röntgen).
Die erste Woche nach der OP war gar nicht toll. Als Schmerzmittel erhielt sie zunächst ein Opiat gespritzt, Metacam kam nicht in Frage, da sie beim letzten Mal mit totaler Apathie darauf reagiert hatte. Das Opiat hatte - anders als bei Menschen - eine enorm aufputschende Wirkung, was mir auch nicht so behagte, aber besser als Apathie. Zur Nachbehandlung bekamen wir Onsior-Tabletten (auch ein NSAID). Gut ist, dass dieses Mittel offenbar einen angenehmen Geschmack hat und sehr schnell wirkt, nur leider lässt die Wirkung auch schnell wieder nach (Halbwertszeit ist etwa 1,5h). Sobald die Schmerzen zurückkehrten sabberte die Kleine stark, das Zünglein hing ihr ständig raus, sie frass und trank kaum, schlief nur und war deutlich reduziert. Nach ca. 8 Tagen gings dann endlich bergauf. Der Maulgeruch war weg, das Sabbern und Heraushängen der Zunge hörten auf und sie begann wieder richtig zu fressen - ganz ohne Schmerzmittel. Mittlerweile ist ihr Gesamtzustand so gut wie schon lange nicht mehr, sie hat sehr deutlich an Lebensqualität und -freude gewonnen und scheint die fehlenden Zähne kein bisschen zu vermissen. Sollte die Entzündung weiterhin persistieren bzw. wieder schlimmer werden, soll mit Megecat behandelt werden, was mir gar nicht behagt. Sie bekommt schon wg. ihrer Darmgeschichte ein Medi, dass eigentlich nicht dazu bestimmt ist, aber der Erfolg damit ist beträchtlich. Im Moment hat sie noch einen rötlichen Saum, wo die Zähne waren, ich hoffe das bessert sich noch. Ihr Blutbild (gemacht vor der OP) war übrigens in Ordnung, abgesehen von erhöhten Leukos und Eiweissen, was aber laut TA mit den diversen Entzündungsherden zusammenhänge.
Die Kleine hat nun wieder Lebensqualität und das ist das Wichtigste. Leider blieben bei der Geschichte etliche Fragezeichen:
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Darm- und der Zahngeschichte?
- Gibt es eine "übergeordnete" Erkrankung, die wir noch nicht gefunden haben? Welche könnte das sein?
- Haben wir es mit einer Über- oder Unterreaktion des Immunsystems zu tun?
- Was ist die Rolle dieses Calici-Virus? Kann dieses auch für die Darmentzündung verantwortlich sein?
Falls hier jemand weiterführende Hinweise hat, wäre ich sehr interessiert!
LG und alles Gute für Eure pelzigen Patienten,
Gargantua