@JPalermo Nein, "der Punkt" ist, dass die depressiven Katzen als chillig und "schläft viel" von den unwissenden und unbelehrbaren Leuten beschrieben und verstanden werden. Und die aggressiven werden abgeschoben, die unsauberen als "Protestpinkler" abgestempelt etc.
Und selbst wenn (!) eine Katze damit irgendwie klar kommt - muss sie ja auch, sie hat ja keine Wahl - kennt sie das Leben ja einfach nicht anders.
Das heißt aber nicht, dass es nicht doch Tierquälerei ist und nur weil "andere das auch machen", wird es dadurch nicht besser.
Denkst Du, Tierheime und seriöse Züchter geben Kitten aus Spaß an der Freud nur zu zweit oder zu einem bereits vorhandenen Kitten ab?
Sie würden viel mehr Kitten vermitteln können, wenn sie es nicht so machen würden. Aber nein. Denn sie wissen, dass das alles andere als artgerecht wäre.
Such Dir doch mal die Studien dazu raus. Oder schau Dir mal Videos von aggressiven Einzelkatzen an und wie so eine auseinandergenommene Bude aussieht oder Katzenbisse am Menschen und was die für Schäden anrichten können.
(Videos von depressiven Katzen gibt es wohl eher weniger, nehme ich an, die sind ja auch nicht so spektakulär)
Es kostet viel Mut und Charakter, sich einzugestehen, dass man einfach lieber ein Einzelkitten möchte und es von Egoismus zeugt, dem armen Ding kein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Dass einem quasi egal ist, was für das Tier besser wäre. Die Stärke muss man erstmal haben...
Ich kann Dir sagen, dass mir auch heute noch - über 15 Jahre nach seinem Tod - noch ab und an die Tränen kommen, wenn ich unsere Jungs miteinander spielen und kuscheln sehe und an meinen früheren Kater denke, der Zeit seines Lebens allein bei meinen Eltern und mir gelebt hat. Auf uns wirkte er "chillig mit gelegentlichen 5Minuten" und dass er an die Tapete ging wie ein Berserker und der Flur aussah wie eine Baustelle, das war eben "eine Macke".
Wir hatten "Glück", dass er weder unsauber war noch aggressiv.
Wir wussten es aber einfach nicht besser. Bzw meine Mutter, die ihn mir mit 12 Wochen geschenkt hat.
Der Unterschied zu heute ist, dass wirklich jeder Honk sich dank Internet in Sekunden über artgerechte Haltung informieren kann. Es tun nur die wenigsten.
Aber nach nem neuen Handy recherchiert man wochenlang die Features und Akkuleistung...
Mein Kater von damals tut mir so leid und mir bricht es auch heute noch fast das Herz, wenn ich daran denke, was ich ihm hätte bieten sollen und was ihm verwehrt blieb...
Sei nicht so stur, allen hier geht es um das Tierwohl. Das sollte es Dir auch.