Zusammenführung mit sehr ängstlicher Erstkatze

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Bibi_n_Mink

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24. Januar 2023
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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank: ich habe hier im Forum schon super viel zu Katzenhaltung gelernt und zuhause umgesetzt - mit tollem Erfolg! Aber jetzt brauche ich doch mal etwas Rat zu unserer ganz persönlichen Situation:

Anfang September 2022 haben wir unsere mittlerweile 2-jährige Katze Bibi adoptiert. Bibi stammt aus unseriösen Umständen und wurde ohne Papiere und wahrscheinlich viel zu früh an ihre damaligen Besitzer als Bengalkatze abgegeben (was sie nicht ist - ich schätze mal, eine Mischung aus Bengal und BKH könnte hinkommen, aber well...). Sie ist eher klein und zart (3,5 kg Höchstgewicht) und leidet unter einer Zahnfehlstellung, bei der die oberen Canini parallel zum Zahnfleisch unter die Schneidezähne wachsen. Beim Fressen scheint es sie nicht zu stören, die Tierärztinnen (2 verschiedene Praxen) haben keinen akuten Eingriffsbedarf gesehen. Bei den Vorbesitzern hat sie knapp 1,5 Jahre mit einem gleichaltrigen Bengalkater gelebt, mit dem sie aufgrund des unterschiedlichen Spielverhaltens und der ungleichen Kräfteverhältnisse nicht entspannt zusammenleben konnte (will sagen: er war super grob mit ihr!), sodass sie Bibi schlussendlich (an uns) abgegeben haben.
Sie ist grundsätzlich eine sehr ängstliche Katze, die aber bis Ende des Jahres gut aufgetaut ist und mittlerweile sogar aktiv kurze Krauleinheiten aufsucht. Ansonsten ist sie fit, seit Oktober 2022 auch endlich kastriert (...), organisch durchgecheckt (aktuell vermehrt Ohrenschmalz auf einem Ohr - Ohrmilben stehen im Raum... 🙄), neugierig und sehr schlau. Und ich hab sie einfach sehr, sehr lieb.

Weil wir nicht wollen, dass Bibi für immer alleine bleibt und geglaubt haben, dass ihr eine Katzenfreundin gut tun wird, haben wir Anfang Januar Minka dazugeholt. Wir haben bewusst nach einer Freundin gesucht, die entspannt und sicher ist und von der Bibi sich was abgucken kann, die aber gleichzeitig nicht grob, wild, dominant oder zu "all over the place" agiert. Und das war Minka: 11 Monate alt, Bengalin, kastriert und super sozialisiert. Sie ist freundlich, Menschen gegenüber selbstbewusst, aber nicht aufdringlich oder dominant und von Anfang an offen und neugierig auf Bibi zugegangen und hat gleichzeitig sehr sensibel auf ihre Grenzen und Signale reagiert (z.B. Bibi faucht - Minka schaut weg, dreht sich langsam um und schlendert aus dem Zimmer). Ich finde, sie hat das echt toll gemacht, aber Bibi ist einfach sehr, SEHR ängstlich. Zwischenzeitlich konnten die beiden in Sichtweite voneinander liegen und haben Leckerchen gesnackt und ich hab mich schon gefreut, aber dann ist es irgendwie gekippt.

Minka ist zunehmend selbstbewusster geworden und hier als in ihrem "Zuhause" angekommen und mittlerweile reagiert sie nicht mehr zuverlässig darauf, wenn Bibi ihr - fauchend, knurrend und mit angelegten Ohren - signalisiert "KEINEN SCHRITT WEITER". Stattdessen jault und brummt sie, teilweise klingt sie fast genervt (Vermenschlichung, ich weiß...) und geht dann manchmal weiter auf Bibi zu. Und dann knallt's aka Pfotengehaue mit lautem Jaulen und Fauchen, weil Bibi nach vorne geht, um sich zu verteidigen. Bisher enden die Mini-Schlägereien immer schnell und ohne Verletzungen, aber Bibi ist die Panik vorher, währenddessen und nachher ins Gesicht geschrieben.
Sie kommt kaum noch von ihrem Catwalk-Höhlen-Revier runter und auf keinen Fall, wenn Minka im Raum ist oder reinkommen könnte (also nur noch, wenn ich mich mit ihr alleine im Arbeitszimmer verbarrikadiere - dann dauert es zwar etwas, aber sie kommt runter, spielt mit mir, lässt sich streicheln, sucht Kontakt, miaut und sucht meine Nähe, hat dabei aber auch immer ein Auge auf die Tür...).

Ich würde ihr so gerne helfen, ihre Angst loszuwerden, bin aber ratlos, was ich tun kann und soll.
Sie bekommt bereits Zylkene, Feliway-Stecker sind installiert. Wir füttern AYCE mit Näpfen in fast allen Räumen, nur Nassfutter (Mjamjam, Catz, Anifit, TastyCat, LuckyLou), es gibt drei Klos in drei verschiedenen Räumen und keine regelmäßige Unsauberkeit. Ausnahme: Bibi gerät in dolle Panik. Dann uriniert sie sich schon mal unter sich, z B wenn wir sie einfangen müssen, um mit ihr zur Tierärztin zu fahren oder - wie im Moment - ihre Ohren spülen und behandeln müssen, wegen V.a. Ohrmilben. Minka ist in dieser Zeit nie dabei sondern stets in einem separaten Raum.
Ich sehe zu, dass ihr Zeiten schaffe, in der die Wohnung fast nur Bibi gehört; dann bleibt Minka z.B. im Wohnzimmer oder im Bad (die Räume variiere ich) und sie kann den Rest erkunden. Diese Gelegenheiten nimmt die auch wahr, aber sie lässt sich oft lange Zeit, bis sie dem Frieden traut. Nachts nehme ich die Katzen nächtlich alternierend mit ins Schlafzimmer.
Ich versuche außerdem, Bibi viel exklusive Spielzeit unter Ausschluss von Minka einzurichten, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und mit ihr und dem Clicker Tricks zu üben. Ich habe den Eindruck, das mag sie. Aber sobald nur eine Ahnung von Minka am Horizont erscheint, sitzt sie wieder auf ihren Wandkästen und knurrt...

Kann es sein, dass die wegen der Zähne unter Schmerzen leidet (beide konsultieren Tierärzt_innen meinten, es sähe nicht danach aus)?
Ist sie vielleicht als Einzelkatze einfach zufriedener (ich hatte den Eindruck, die ersten 4 Monate allein hat sie schon genossen...)?
Was kann ich ausprobieren, um sie zu ermutigen, sich Minka mal anzunähern (ich bin mir sicher, sie würde auf freundliche Reaktion stoßen)?

Ich vermisse meinen kleinen Gremlin in meinem Alltag einfach und möchte nur, dass es ihr gut geht (und das war ja auch der Grund, eine zweite Katze hinzuzuholen). Sie so gestresst zu sehen, bricht mir das Herz.🥺

(Mit Minkas Züchterin stehe ich übrigens in gutem Austausch und sie war von vornherein über die Situation hier (super ängstliche Erstkatze) informiert und würde Minka auch zurück zu sich nehmen, wenn das hier langfristig nicht funktioniert. Aber das möchte ich in jedem Fall vermeiden und vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee?)
 
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Ich schubse deine Frage mal an vielleicht kann dir ja doch noch jemand helfen und dir Tipps geben
 
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Du könntest versuchen, mit den beiden zu clickern. Clickern ist eine Wunderwaffe, wenn es darum geht, bei ängstlichen Katzen Selbstbewusstsein und Vertrauen aufzubauen. Auch andere Rituale sind gut. Gemeinsames spielen mit einer Federangel z.B. Ich habe selbst zwei Schisser, einer ist auch ein Mobbingopfer und der andere schwer traumatisiert und generell ängstlich. Aber beim gemeinsamen Spielen vergessen die das völlig und gehen total in der Sache auf. Versuch, Situationen zu schaffen, die eine feste Struktur haben und die du moderierst, wo Bibi lernt: hier, in dieser Situation passiert mir nichts (und es gibt eine Belohnung ... Leckerlis zum Beispiel). Wenn die beiden dann in diesen Situationen entspannt miteinander sind, dann überträgt sich das so nach und nach auch auf den Alltag.
 
Hallo,
mit ängstlichen Mobbingopfern habe ich ja auch so meine Erfahrungen.
Ich dachte hier auch sofort daran, mit der ängstlichen Katze zu arbeiten.
Clickern ist eine sehr gute Idee.
Es dauert, aber es hat Wirkung.
Aber auch mit der selbstbewussten Katze arbeiten. Das heißt für mich, du musst sie beschäftigen und auspowern, damit sie weniger frustriert ist, wenn Bibi sie abweist. Ein wichtiger Aspekt ist auch, du musst Bibi schützen, wenn Minka nicht auf ihre Abwehrzeichen reagiert.
Das heißt für mich ein klares Nein in Minkas Richtung. Reagiert sie nicht, muss sie auf eigenen Füßen den Raum für kurze Zeit verlassen. Es gibt Bibi Sicherheit, wenn du auch mal Dinge für sie regelst, wo sie es nicht kann.
Gemeinsames Spiel finde ich auch gut. Am Anfang soll Bibi erstmal nur zuschauen (auch beobachten ist Spiel). So gewöhnt sich Bibi an Minkas Bewegungen.
Bei ruhigen Spielen, wie Fummelbrett, kann Bibi ruhig mitmachen. Versuche gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen, Z.B. Fummelbrett, Clickern, Spiel. Denn über gemeinsame Erfolgserlebnisse schaffst du Beziehung.
So arbeite ich mit meinen Mädels.
Es braucht Zeit, aber über die Zeit verändert sich wirklich ganz viel.
Liebe Grüße
 
Hallo, deine Schilderungen hier kommen mir sehr bekannt vor, ich habe vor einem guten Jahr eine ähnliche Konstellation gehabt mit ängstlicher Erstkatze und recht munterem Neuzugang, der die Distanzaufforderungen der Erstkatze zuerst respektiert und dann immer mehr ignoriert hat, bis die Situation in ein regelrechtes Mobbing übergegangen ist. Als meine Erstkatze irgendwann in Panik ihr Körbchen eingekotet hat, habe ich das Ganze abgebrochen. Ich möchte hier jetzt keine Parallelen hineininterpretieren, die vielleicht gar nicht da sind, aber mich macht hier vor allem stutzig, was du über die Zahnprobleme und die Ohrmilben deiner Erstkatze schreibst. Ich bin damals auch in die Zusammenführung gegangen, als noch nicht klar war, dass Greta (die Erstkatze) an einer Futtermittelallergie leidet. Ich dachte, sie übergibt sich aufgrund eines Infekts, dann war alles besser und der Neuzugang zog ein. Leider ging es mit den Allergiesymptomen dann aber wieder los. Mittlerweile bekommt Greta nach einer Reihe erfolgloser Ausschlussdiäten Kortison und damit ist sie eine völlig andere Katze, viel selbstbewusster im Umgang mit Artgenossen, nachdem die Haut nicht mehr juckt und ihr auch nicht mehr permanent schlecht ist. Im Rückblick ist mir jetzt klar, dass es ihr damals einfach nicht gut ging und sie sich deshalb so hat rumschubsen lassen. Jetzt sähe die Sache ganz anders aus.
Ich würde der Zahngeschichte noch einmal nachgehen und sie vielleicht einmal in einer Tierklinik mit Dentalspezialisten vorstellen, um wirklich auszuschließen, dass die Fehlstellung im Gebiss Schmerzen verursacht. Permanente Zahnschmerzen und dazu noch juckende Ohren wären schon eine Erklärung für die Probleme, die ihr bei der Zusammenführung erlebt und es wäre bestimmt sinnvoll, gesundheitliche Probleme sicher auszuschließen, bevor man mit der Zusammenführung weitermacht. Ich wünsch euch alles Gute!
 
Ich würde auch empfehlen die Zähne dental röntgen zu lasseen.
Unser Kater hatte auch einen "Doppelzahen", der genau neben einem bestehenden Zah raus gekommen ist. Kein Tierarzt fand das dramatisch.
Dann, eines Tages, fand eine Tierärztin den Doppelzahn nicht mehr, zudem fehlten ihm plötzlich die kleinen unteren Zähne und sie hatte den Verdacht auf FORL, eine schmerzhafte Autoimmunerkrankung, bei der sich die Zähne von der Zahnwurzel her auflösen.
Der Verdacht bestätigte sich.
Mitlerweile hat unser Kater nur noch 3 Zähne, nachdem ihm letztes Jahr wieder mal 5 gezogen werden mußten.

Anzeichen für FORL können sein: Zahnfleischrötung/-entzündung, Zahnstein, Maulgeruch.

Durch einen Blick ins Maul kann man FORL nicht feststellen.

Es ist durchaus möglich, das deine Katze Schmerzen hat und desshalb die Zusammenführung so problematisch ist, wobei ich allerdings finde, das der Zeitraum, wo sich beide Katzen kennen, noch nicht sehr lange ist wenn sie erst Anfang Januar zusammen kamen.
 
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Ermutigungen!

Gemeinsames aktives Spielen und Clickern ist leider nicht möglich. Bibi zieht sich sofort auf die zweite Ebene unter die Zimmerdecke zurück, sobald Minki im Raum ist. Sie schaut aber - inzwischen auch mal sehr entspannt - von oben zu, wenn Minka und ich mit der Federangel und verstecken spielen. Mit Minka spielen und sie auspowern ist auch ein wichtiger Punkt. Ich gebe mir schon viel Mühe, aber alleine beiden getrennt gerecht zu werden, ist echt anstrengend. Ich glaube, da muss ich meinen Freund mehr in die Pflicht nehmen.

Einschreiten, wenn Minka nicht ablässt, tun wir (nach dem 3-Stufen-System) und das läuft tatsächlich ganz gut (Minka zieht sich meistens schon nach der ersten Verwarnstufe zurück und lässt sich mit etwas anderem ablenken; nur einmal musste sie gehen, da war sie echt krass frustriert von Bibis Reaktion, glaube ich). Das geht aber natürlich nur, wenn wir auch zuhause sind. 😬 Ich trenne die beiden i.d.R. nicht (mehr), weil ich das Haus verlasse, weil ich den Eindruck hatte, dann starten wir jedes Mal wieder von null. Meint ihr, das wäre besser?

Ich habe dank eurer Ermunterung schon beim Tierzahnarzt angerufen und hoffe, ich kriege schnell einen Termin fürs Dentalröntgen. Ich hätte mit Schmerzen ja auch keine Lust auf Socializing...
 
Und wenn du erst einmal mit Bibi alleine clickerst? Vielleicht kann Minka dann nach und nach dazu kommen. Oder du lässt Bibi halt oben auf dem Catwalk sitzen und Minka unten auf dem Boden. Dann kann Bibi ihre Leckerlis z.B. auf der höchsten Ebene kriegen, wo du noch gut rankommst. Sie muss dabei ja erst einmal keine tollen Tricks lernen, sondern einfach nur verstehen, dass es sich lohnt, die Nase aus dem Versteck zu stecken, auch wenn Minka mit im Raum ist. Und dass dabei nichts schlimmes passiert, weil du ja da bist.
 
Und wenn du erst einmal mit Bibi alleine clickerst? Vielleicht kann Minka dann nach und nach dazu kommen. Oder du lässt Bibi halt oben auf dem Catwalk sitzen und Minka unten auf dem Boden. Dann kann Bibi ihre Leckerlis z.B. auf der höchsten Ebene kriegen, wo du noch gut rankommst. Sie muss dabei ja erst einmal keine tollen Tricks lernen, sondern einfach nur verstehen, dass es sich lohnt, die Nase aus dem Versteck zu stecken, auch wenn Minka mit im Raum ist. Und dass dabei nichts schlimmes passiert, weil du ja da bist.

Update: Ich habe gerade eine Runde mit Minka gespielt (Federangel) und irgendwann ist Bibi Stück für Stück weiter runter zu uns gekommen. Sie wollte nicht ganz auf den Boden, aber ist auf der Leiter bis auf ca. 1m Höhe herabgestiegen. Da hat sie dann zwar ein bisschen gebrummt, ist aber geblieben und hat zugeguckt. Minka hat sie völlig ignoriert, die war nur ins Spiel vertieft. Ich hab dann einen super leckeren Snackthunfisch geteilt und zwischen beiden sitzend jeweils abwechselnd ein Stück auf Bibis Treppe und ein Stück zu Minka gereicht. Das hat super funktioniert! 😊 Gerade war hier dann noch einmal kurzes Fauchen angesagt, als Minka wohl zu lange gestarrt hat, aber sie hat sofort reagiert und sich abgewendet. Ich hab sie dafür verstärkt und sie zur Belohnung (und damit sie nicht so frustriert ist) noch mal mit der Federangel durch die Wohnung gewetzt.
Jetzt liegt die eine auf ihrem Catwalkbett und pennt gleich weg und die andere im Bett und putzt sich und ich bin richtig stolz auf meine Mädels!
 
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  • #10
Ich wollte noch einmal ein Update geben und - schon wieder - um Rat bzw. Einschätzung bitten.

Wir haben Bibi und Minka erstmal räumlich voneinander getrennt, bis Bibi ihre Ohrmilben los und die Zahngeschichte geklärt werden konnte. Das ist mittlerweile passiert: das Dental-CT (💸) hat ergeben, dass die Zähne zwar falsch stehen, die Wurzeln aber richtig und dass die Canini keinen Druck auf die Schneidezähne ausüben, weil sie sie nicht berühren und alle Zähne genug Platz haben. FORL und andere Zahnerkrankungen sowie Durchbrüche der knöchernen Abtrennung zwischen Kiefer und Nasenhöhle konnten ebenfalls ausgeschlossen werden. Da wir beide eh getrennt haben, dachte ich, ich versuche es noch mal auf Null zu drehen und die Zusammenführung langsam durchzuführen (mit Gittertür und allem drum und dran).

Die Trennung tut Bibi sichtlich gut: sie bewegt sich wieder selbstbewusst durch die Wohnung, fordert ihre Spiel- und Streicheleinheiten ein und kommentiert, was wir so tun. Minka ist derweil im Wohnzimmer untergebracht (quasi "ihr" Raum) und schläft nachts bei mir im Schlafzimmer (sie liegt gerne ganz eng bei mir, Bibi hat das hingegen nie interessiert, die hat schon immer lieber auf dem Schrank geschlafen), damit Bibi auch mal ins Wohnzimmer kann; zwischendurch lasse ich Minka auch in der Wohnung laufen, wenn ich da bin und Bibi im Arbeitszimmer ist (Tür zu).
Manchmal sitzen beide vor der jeweils geschlossenen Tür und Bibi faucht von der einen Seite und Minka miaut auf der anderen, aber das wird weniger. Die meiste Zeit ist Bibi mittlerweile egal, dass da hinter der Tür noch jemand ist.
Minka hingegen zeigt deutlich, dass sie die Einschränkungen doof findet (deswegen habe ich sie im Wohnzimmer, weil ich dort am meisten Zeit verbringe, wenn ich zuhause bin), aber wenn ich mit den beiden alleine bin, geht es. Ich stehe morgens auf, lasse Minka im Schlafzimmer, gehe duschen, mache mir Kaffee und mich fertig. Währenddessen schläft Minka noch eine Runde. Dann spiele ich mit Bibi, mache die Katzenklos sauber und fülle Futter nach und dann hole ich Minka ins Wohnzimmer, wo ich meinen Kaffee zuende trinke und noch eine Runde mit ihr spiele, bevor ich dort die Tür zu mache und zur Arbeit fahre.

Nun hat Minka in der jüngeren Vergangenheit zweimal auf den Teppich im Schlafzimmer gepieselt (sitzt oben auf der Kommode und pinkelt von oben runter, Popo gesenkt) - allerdings nie, wenn ich alleine mit den beiden bin, sondern nur, wenn mein Freund über Nacht da ist und morgens noch etwas im Bett liegen bleibt, während ich schon aufstehe. Ich vermute stark, sie will mir was sagen, aber: was? Stört sie mein Partner? Hat sie Stress, weil ich sie alleine im Schlafzimmer lasse? Müsste sie dann nicht auch pinkeln, wenn sie ganz allein im Schlafzimmer ist? Oder liegt es daran, dass mein Freund zwar da ist, sie aber nicht beachtet, sondern schläft oder am Handy Zeitung liest (und sie seine Aufmerksamkeit sicher bekommt, wenn sie wildpinkelt)?
Wäre es eine Lösung, Minka auch über Nacht im Wohnzimmer zu lassen?

Ich bin ein bisschen ratlos. Das Katzenklo nutzt sie sonst prima. Feliway haben wir weiterhin in allen Räumen und beide Mädels bekommen mittlerweile Comfort Tabletten statt Zylkene, was beide besser annehmen. Freund ist genervt und kriegt das auch schwer unterdrückt, wenn sie ihn quasi "wachpinkelt", obwohl ich der Meinung bin, wir sollten das einfach unkommentiert lassen und wegmachen, ohne viel Aufhebens.

Hat jemand eine Idee, was Minka mir mitteilen will?
 
  • #11
Ich weiß nicht, ob sie dir was "mitteilen" will. Wahrscheinlich ist es eher so, dass wenn dein Freund da ist, irgendwas ihre Klo-Routine stört. Evtl. traut sie sich nicht auf iher übliches Klo, weil sie dafür an deinem Freund vorbei müsste? Ist in den Sitationen vielleicht eine Tür offen oder zu, die das sonst nicht ist? Es kann auch was total (für Menschen) abwegiges sein. Also z.B. dein Freund stellt seine Schuhe oder seine Tasche immer neben das Klo, das sie sonst benutzt und für sie riecht es darum so, als sei das Klo jetzt von jemand anderem "besetzt" und sie darf es nicht benutzen oder sowas.
 
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  • #12
Ich weiß nicht, ob sie dir was "mitteilen" will. Wahrscheinlich ist es eher so, dass wenn dein Freund da ist, irgendwas ihre Klo-Routine stört. Evtl. traut sie sich nicht auf iher übliches Klo, weil sie dafür an deinem Freund vorbei müsste? Ist in den Sitationen vielleicht eine Tür offen oder zu, die das sonst nicht ist? Es kann auch was total (für Menschen) abwegiges sein. Also z.B. dein Freund stellt seine Schuhe oder seine Tasche immer neben das Klo, das sie sonst benutzt und für sie riecht es darum so, als sei das Klo jetzt von jemand anderem "besetzt" und sie darf es nicht benutzen oder sowas.
Eigentlich nicht. Nachts benutzt sie das Klo auch ohne Probleme. Die Türen, die zu oder offen sind, wenn wir alleine sind, sind auch da zu bzw. offen. Die Sachen meines Freundes liegen im Arbeitszimmer. Der einzige Unterschied ist, dass da halt noch jemand im Bett liegt vs. leeres Bett sonst. 🤔
 
  • #13
Nachts benutzt sie das Klo auch ohne Probleme.
Na ja, nachts schläft dein Freund ja auch. Es gibt durchaus Katzen, die nachts sogar auf dem Bett schlafen, aber wenn der Mensch wach ist, ist der plötzlich ganz ganz unheimlich. Schonmal gar, wenn du dann nicht dabei bist, um sie zu beschützen.

Vielleicht hilft es ja, wenn dein Freund und du mal die Bettseiten tauschen oder so. Oder vielleicht kannst du Minka mit rausnehmen, wenn du morgens aufstehst und dein Freund noch liegen bleibt. Oder geht das dann nicht wegen Bibi?
 
  • #14
Na ja, nachts schläft dein Freund ja auch. Es gibt durchaus Katzen, die nachts sogar auf dem Bett schlafen, aber wenn der Mensch wach ist, ist der plötzlich ganz ganz unheimlich. Schonmal gar, wenn du dann nicht dabei bist, um sie zu beschützen.

Vielleicht hilft es ja, wenn dein Freund und du mal die Bettseiten tauschen oder so. Oder vielleicht kannst du Minka mit rausnehmen, wenn du morgens aufstehst und dein Freund noch liegen bleibt. Oder geht das dann nicht wegen Bibi?
Das ist ne gute Idee. Er schläft tatsächlich auf der Klo-Seite.

Wenn ich Minka mit rausnehme und mich mit Bibi zum Spielen zurückziehe, sitzt sie immer vor der geschlossenen Tür und jammert herzzerreißend, weil sie nicht dabei sein kann. Das klappt viel besser, wenn sie (allein) im Schlafzimmer bleibt. Da schläft sie dann, wenn sie alleine ist, meistens einfach weiter und wartet auf mich, wenn ich eine Stunde später die Tür aufmache und sie mit ins Wohnzimmer nehme. Vielleicht kann ich sie schon direkt ins Wohnzimmer holen, ihr ein Fummelbrettchen fertig machen und dann mit Bibi spielen?
 
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  • #15
Ich wollte mal kurz ein Update da lassen: mit viel Geduld, Clickern, Spielen, Gittertür und Ausdauer haben wir's geschafft! Bibi und Minka kommen mittlerweile prima miteinander aus und laufen fast nur noch im Doppelpack durch die Wohnung. Bibi hat super viel Selbstbewusstsein gewonnen, sucht ganz aktiv die Nähe von Minka, legt sich neben sie und lässt sich sogar von ihr putzen. Mittlerweile ist es oft eher ein bisschen viel für Minka, hab ich den Eindruck. 😁 Sie zieht sich dann aber einfach zurück. Seit ein paar Wochen haben sie auch einen gemeinsamen Vibe beim Spielen gefunden: sie teilen sich Fummelbretter und die Federangel und fordern sich gegenseitig zum Fangenspielen auf, wobei Minka da manchmal ein bisschen zu katerig agiert für Bibis Geschmack (z.B. springt Minka Bibi gern von hinten an oder initiiert eine Rauferei). Dann fühlt Bibi sich bedrängt und faucht und haut nach Minka. Daraus entwickeln sich manchmal kleinere Prügeleien, die vor allem laut sind, aber ohne Verletzungen ablaufen. Es fliegt nur ein bisschen Fell. Kurz danach sitzen die beiden dann schon wieder nebeneinander am Fenster und gucken Vögel.

Long story short: ich bin super froh, dass wir durchgehalten haben. Bibi ist wie ausgewechselt, auch uns Menschen gegenüber: sie ist viel entspannter, resilienter, kontaktfreudiger, schmusiger und fordert uns ganz viel aktiv zum Spielen auf (Mäuschen werfen, das sie dann apportiert). Mit den Vorbesitzern stehen wir noch in Kontakt und die sind auch ganz beeindruckt, wie sie aufgeblüht ist. Und auch Minka wirkt total entspannt und munter. Die beiden sind echt eine große Bereicherung. 🥰

Das sind die Mäuse übrigens:

Minka links, Bibi rechts
 
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  • #16
Hall! Auf der Suche nach Rat bin ich auf deine Geschichte gestoßen und ich muss ehrlich sagen, mich hat das jetzt ein wenig geschreckt, dass es bei euch scheinbar fast ein halbes Jahr gedauert hat. Ich bin jetzt nach 10 Tagen schon kurz vorm verzweifeln. Ich war schon immer recht ungeduldig und ich weiß nicht, ob wir das durchhalten. Die Geschichte ist ja fast gleich, sehr ängstliche Erstkatze und verspielte, aufgeschlossener Neuzugang. Erstkatze ist immer auf der Hut, versteckt sich und geht viel raus. Bei Begegnung ab ca. 4 Meter Abstand wird gefaucht und gebrummt. Neuzugang ist ständig auf der Suche nach Anschluss, derzeit sind sie räumlich getrennt. Geklickert haben wir bisher noch nicht, aber das werd ich jetzt auf jeden Fall anfangen.
Ich bräuchte dringend ein paar Durchhalteparolen.
 
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  • #17
Hall! Auf der Suche nach Rat bin ich auf deine Geschichte gestoßen und ich muss ehrlich sagen, mich hat das jetzt ein wenig geschreckt, dass es bei euch scheinbar fast ein halbes Jahr gedauert hat. Ich bin jetzt nach 10 Tagen schon kurz vorm verzweifeln. Ich war schon immer recht ungeduldig und ich weiß nicht, ob wir das durchhalten. Die Geschichte ist ja fast gleich, sehr ängstliche Erstkatze und verspielte, aufgeschlossener Neuzugang. Erstkatze ist immer auf der Hut, versteckt sich und geht viel raus. Bei Begegnung ab ca. 4 Meter Abstand wird gefaucht und gebrummt. Neuzugang ist ständig auf der Suche nach Anschluss, derzeit sind sie räumlich getrennt. Geklickert haben wir bisher noch nicht, aber das werd ich jetzt auf jeden Fall anfangen.
Ich bräuchte dringend ein paar Durchhalteparolen.

Vor dem Hintergrund meiner Erfahrung: halt durch! Vor allem die räumliche Trennung (Neuzugang in separatem Raum). Es hat bei uns zwar gefühlt ewig gedauert und ich war nicht nur einmal kurz vorm Aufgeben und/oder Durchdrehen (ich bin auch eher ungeduldig), aber wenn ich jetzt sehe, wie gut es den beiden miteinander geht und wie sie sich putzen, jagen, miteinander spielen und kuscheln und immer gegenseitig ihre Nähe suchen, bin ich so froh, dass wirs durchgezogen haben. Die beiden sind so ein tolles Team und ergänzen sich so prima und besonders die ängstliche Erstkatze hat unfassbar profitiert. Sie läuft - alleine oder mit Schwester zusammen - mittlerweile mit aufgestelltem Schwanz neugierig zur Tür, wenn es klingelt und ich liebs! 😻

Also: lasst euch Zeit und haltet durch! 💪
 
  • #18
Also: lasst euch Zeit und haltet durch! 💪
Danke, ich glaub wir haben unseren ersten Durchhänger überwunden und sind jetzt wieder sehr motiviert, dass wir es schaffen werden.
Ich hoff der nächste kommt nicht so schnell ;) Es ist wirklich schön zu hören, was für dicke Freundschaften entstehen können und hoff dass es bei uns auch irgendwann so weit ist.
 
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