Und hier noch für die, die keine Links klicken:
(der Text ist nicht von mir, das ist der hier im Forum schon öfter zitierte
Suppenkaspar-Text)
Katzen sind heikel und brauchen viel Abwechslung???
Katzen sind von Natur aus doch so heikel... Meine Katze isst nur “Häppchen in Jelly”... Meine Katze isst nur Frischfleisch pur...
Kommt Ihnen das bekannt vor? Katzen sind von Natur aus NICHT heikel - sie lernen es aber schnell, heikel zu sein und wissen, Ihre Nachgiebigkeit auszunutzen. Passt einer Katze ihr “Speisezettel” nicht, gibt sie sich mäkelig, verweigert die Nahrungsaufnahme, jammert kläglich herum - bis Sie nachgeben und ihr ihr begehrtes Leckerbissen geben. Und die Katze hat gewonnen - meistens nicht zu ihrem eigenen Besten ... Die Katze hat einen Weg gefunden, ihren Menschen nach Herzenslust zu tyrannisieren - für die Katze oft der schönste Sport. Mit Starrsinn verschmäht sie fortan jedes andere Essen. Der Geschmack eines solchen “Suppenkaspers” ist meistens leider ungesund. Wer glaubt, sich bei der Ernährung seiner Katze auf deren “Instinkt” verlassen zu können, wird u.U. böse Überraschungen erleben. Nach Verhaltensforscher Dr. Leyhausen wird die Katze es nie lernen, dass es z.B. die leckere Sahne ist, von der ihr immer schlecht wird. Sie wird zwanzigmal mit Begeisterung davon naschen und ebenso zwanzigmal alles wieder erbrechen.
Wie ist es denn in der Natur?
Entweder isst die Katze die erjagte Beute oder verhungert. Sie kann sich nicht aussuchen, ob sie heute einen Vögel oder eine Maus verspeist... Sie muss und wird essen, was sie bekommt und zwar jeden Tag das Gleiche. Eine Katze ist von Natur aus nicht wählerisch. Das könnte sie sich in der Natur nämlich absolut nicht leisten.
Katzen sind von Natur aus Beutefresser.
Wenn wir uns die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe der ursprünglichen Beutetiere von Falbkatzen ansehen: etwas von Natur aus Eintönigeres können Sie sich kaum vorstellen! Es ist also völlig normal für eine Katze, täglich das gleiche Menü zu bekommen. Jetzt höre ich schon die Einwände: „Man möchte doch auch nicht jeden Tag das Gleiche essen!“ Wir sollten hier nicht zu sehr vermenschlichen, denn dabei gehen wir von einem biologisch ganz anderen Ernährungstyp aus, nämlich dem sogenannten „Allesfresser“. Menschen brauchen die Abwechslung, da sie von Ernährungstyp her so konzipiert sind, gemischte Kost zu sich zu nehmen. Beutetierfresser aber nicht. Diese haben einen sehr kurzen und damit leider störungsanfälligen Magen-Darm-Trakt. Häufige und dazu noch schnelle Wechsel in der Nahrungszusammensetzung sind gar nicht so gut und schaden eher.
Warum ist meine Katze heikel geworden?
1. Ihre Katze hat ein mal ein Futter verweigert, da sie z.B. in dem Moment nicht hungrig war. Sie haben ihr schnell ein anderes Futter angeboten. Die Katze hat gelernt: “wenn ich eine Futtersorte, die ich nicht fressen will, verweigere, bekomme ich etwas anderes”.
2. Ihre Katze will Aufmerksamkeit und bekommt sie dadurch, dass sie das Futter verweigert. Sie hat gemerkt, dass Sie sich um sie in dem Fall besonders kümmern - Sie versuchen sie, zum Essen zu locken, bieten allerlei Leckerlies an...
3. Ihre Katze hat nie Hunger, nie richtig Appetit, da sie immer Futter im Napf hat und der ständige Futtergeruch ihr den Appetit verdirbt.
Was kann ich denn tun?
Das Verdauungssystem eines reinen Beutetierfressers wie der Katze ist darauf aufgebaut worden, Nahrung von IMMER GLEICHER Qualität zu bekommen. Beutetiere haben alle 100% gleiche Zusammensetzung... Wählen Sie deshalb eine gute, qualitative Futtersorte und mischen Sie zuerst nur ein ¼ von dem neuen Futter mit ¾ von dem alten Futter. Erhöhen Sie täglich den Anteil des neuen Futters in der Mischung langsam bis die Katze (nach ca. 14 Tagen) nur noch das neue Futter frisst. Sie können Ihrer Katze später eine weitere Futtersorte GLEICHER Qualität anbieten. Das muss jedoch nicht sein.
Viel ratsamer ist es, zwischendurch etwas Frisches zu geben (Achtung bei der Frischfleischwahl: Details dazu weiter unten im Text!!) - Rezepte für gesunde, selbstgemachte Katzenkost sowie viel Wissenswertes über Katzenernährung finden Sie in Literatur über das "Barfen" von Katzen.
Die „richtige“ Abwechslung für eine Katze ist, die Konsistenz der Nahrung ein wenig zu variieren: hochwertiges Dosenfutter Frischfleisch (bis zu 200g/Woche/Katze können unsupplementiert dazugefüttert werden - falls man nicht barfen möchte).
Bitte vergessen Sie nicht: ZU VIEL Abwechslung führt zur Heikelkeit und oft auch zu Verdauungsproblemen (Verdauungsstress und dadurch Allergien; Reizmagen).
Füttern Sie bitte NIE “quer Beet”.
Wenn Sie Futtersorten verschiedener Qualität (Premium und Supermarktfutter) füttern, dann ist der ständige Wechsel (jedes Mal eine kleine Futterumstellung!) für den Verdauungsapparat zu anstrengend und sie riskieren schwerwiegende, chronische Verdauungsstörungen.
Stellen Sie die Fütterung auch nie abrupt um, sondern langsam. Das gilt vor allem, wenn Ihre Katze hauptsächlich Supermarktfutter (Futter von niedriger Verdaulichkeit und Energiedichte) gefressen hat.
Fast jede Katze entwickelt Abneigungen und Vorlieben. Den absoluten Abneigungen (z.B. eine Katze mag partout keinen Fisch), wenn sie nicht zu vieles (!) umfassen, kann man ruhig tolerant gegenüberstehen; ausgesprochenen Vorlieben (nur Fisch!) sollte man jedoch nicht zu häufig nachgeben.
Apropos - wenn Sie gedacht haben, dass Sie Ihrer Katze mit Supermarktfutter viel Abwechslung anbieten, wenn Sie heute eine Dose mit Lachs, morgen eine mit Rind füttern... weit gefehlt. Schauen Sie bitte auf der Dose nach: der Anteil des geschmackgebenden Komponenten (im Beispiel Lachs oder Rind) beträgt idR. 4%. Also sind diese Dosen bis zu 96% gleich... Sie kennen sicherlich die Situation, dass ihre Katze die Dosen mit Huhn schon immer gerne fraß und auf einmal wollte sie sie doch nicht mehr - das ist doch ein deutliches Zeichen, dass sie ihren Geschmack geändert hat und kein Huhn mehr mag, oder? Nein, ist es nicht: da diese „4%-Dosen“ aus gemischten Schlachtabfällen (Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse) bestehen und nur 4% garantiert aus dem Tier „Huhn“ in diesem Fall stammen, kann es sein, dass früher viel Rind, jetzt aber durch eine neue Produktionscharge viel Schwein enthalten ist.