Zweitkatze oft Grund für Stress?

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Olli-Bär

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17. März 2012
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Hallo!

Immer wird gesagt, "Katzen brauchen Gesesllschaft" ... aber so ganz erschließt sich mir nicht der Sinn ... erst recht nicht, wenn ich in Foren viele Beiträge lese.

Klar, für ein Kitten ist es natürlich toll, wenn es mit einem Geschwisterchen vermittelt wird - und auch sonst gibt es natürlich viele Katzenlieben, die man nicht trennen soll.

Aber in der Realität kenne ich keine einzige. Es gibt in meinem Bekanntenkreis einige mit 2 Katzen - aber die verstehen sich alles nicht besonders, im günstigen Fall gehen sie sich aus dem Weg und lassen sich in Ruhe.

Wenn man sich im Tierheim über die Tiere informiert, so hört man immer wieder "versteht sich nicht mit Artgenossen" .. viel öfter als der Wunsch, das Tier gemeinsam zu vermitteln?

Und in Internet-Foren wie hier? Wie oft liest man Stress-Geschichten .. dass die Zusammenführung nicht klappt und dass meist die 1. Katze unglücklich wird.

Warum also immer das Geschrei, Katzen nicht allein zu halten?

Ist es vielleicht eher der Mensch, der gern 2 oder mehrere Katzen haben möchte?

Oder schreiben nur die nicht so viel, bei denen alles gut läuft?

Ich weiß nur ganz sicher, dass mein Kater es grottenblöd fände, wenn er auf einmal Haus und Menschen mit einem Artgenossen teilen müsste! Ich hätte zwar auch gern eine 2. Katze, aber das würde ich ich aus diesem Grund nicht machen - weil er jetzt in allem glücklich wirkt und ich das auf keinen Fall verändern möchte!
 
A

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Ich denke es kommt auf das Tier an.

Unsere Nelly hat zwei Kater überlebt und ist alleine einfach "verhaltensauffällig". Sie macht aus Langeweile einfach die tollsten Dinger. Blumentöpfe versenken, Tapete kratzen, Füße hackeln, ... Das hat sie alles nicht gemacht als sie noch einen Kumpanen hatte.

Wir haben uns dafür entschieden Anfang September einem BKH-Kätzchen ein zu Hause zu geben und da Kitten und Katze ja etwas schwierig sind stehen wir auch noch im Kontakt mit dem Tierschutz um Nelly zu entlasten und das Kitten zu entlasten. Wir würden uns freuen wenn es mit beiden klappt und sind uns sicher, dass Nelly dann auch wieder glücklich ist.

Wo es wahrscheinlich schwieriger wird ist wenn eine Katze lange Jahre in Einzelhaltung war, grad wenn sie zu früh von der Mutter wegkam.
 
Ich versteh Dich gut! Mir ging es am Anfang genauso.
Dauernd liest man von stressigen Zusammenführungen.

Allerdings ist es so, dass ich inzwischen den direkten Vergleich habe.

Die Ladenkater sind zwei völlig unproblematische Gesellen, die sich heiss und innig lieben. Sie achten aufeinander und obwohl tagsüber meistens Jeder seiner Wege geht, wird immer mal wieder geschaut wo der Andere ist, was der Andere macht. Die Beiden hängen sehr aneinander.
In der Wohnung sind Beide absolute Kampfschmuser.

Die Enkelkater sind sich selbst genug. Die Zusammenführung war absolut unproblematisch, die Beiden spielen und kuscheln zusammen und selbstverständlich gibt es auch mal Zoff.

Sowohl die Ladenkater, als auch die Enkelkater sind Tiere, die man als Mensch "genießen" kann! Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man mal nicht soviel Zeit zum Spielen hat, oder wenn man mal etwas länger weg ist.
Das soll jetzt nicht heissen, dass die Paare nur so nebenher laufen, selbstverständlich nicht, aber es ist eben absolut anders, als mit Einzelkater Leo.

Ich bedauere es jeden Tag, dass Leo keinen kätzischen Raufpartner hat. Hund und Mensch kann viel leisten, aber alles eben nicht.

Leo ist viel anstrengender im Zusammenleben. Obwohl wir uns wirklich sehr viel Mühe geben, fehlt bei Leo einfach noch das Tüppfelchen auf dem i.

Ich bin davon überzeugt, dass Leo nicht unglücklich als Einzelkater ist, er hat es nie anders kennengelernt, aber so Kater, wie unsere anderen Kater ist Leo absolut nicht.

Es gibt ausgewiesene Einzelkatzen, die sich nicht vergesellschaften lassen, aber ich bin mir absolut sicher, dass viele Zusammenführungsprobleme nicht entstehen würden, wenn Katzen von Anfang an wenigstens zu zweit zusammenleben dürften.

Die meisten Probleme sind menschengemacht.
 
Hallo Olli-Bär,

Warum also immer das Geschrei, Katzen nicht allein zu halten?

wenn Du diese Frage ehrlich meinst, investiere mal 5 Minuten in die Suchfunktion und Du wirst unzählige Antworten finden. Es wurde ja nun oft genug diskutiert.


Und warum es schief geht?
- falsche Auswahl des Katzenpartners, in Rasse und Alter und Charakter
- Vergesellschaftung von alten Einzelkatzen, die keine Gesellschaft mehr wollen
- fehlende Sensibilität des Menschen bei der Vergesellschaftung z.b. in dem eine Katze in den Korb gesperrt wird und die anderen Katzen sie beschnuppern dürfen oder die typisch "Hauruck-Methode" möglichst dann, wen die vorhandene Katze noch schläft 🙄
- falsche Vorstellungen des Menschen
- falsche Erwartungen des Menschen
- falsche Vorgehensweise des Menschen
- usw.
- und wenn das alles nicht zutrifft, dann gibt es sicher die seltene ganz persönliche Antipathie zwischen den Katzen
 
Man darf nicht den Fehler machen, und sich als "Studienobjekt" Katzen aussuchen, die von klein auf einzeln gehalten wurden (auch als Freigangkatzen).

Um wirklich des Pudels Kern zu erforschen, muss man sich von verwilderten Katzenpopulationen leiten lassen, denn die leben so, wie sie es wollen, für richtig halten, damit am besten fahren - sprich geradewegs so, wie es ihren genetischen Anlagen entspricht.

Leider ist es nicht so einfach, verwilderte Katzenpopulationen zu beobachten, einerseits sind sie oft sehr scheu, andererseits treten sie in Deutschland zum Glück nicht so massiert auf wie in südlichen Ländern.

Wer also nicht seinen Urlaub mit "catwatching" verbringen möchte, muss sich mit Literatur (leider wird heutzutage nur auf Englisch veröffentlicht, so das Quellen im Internet Fremdsprachenkenntnisse voraussetzen, oder man muss sich ein Buch kaufen, bspw. von Paul Leyhausen).

Wenn man eine Entsprechung des normalen Katzenlebens beobachten möchte, wird man dies am ehesten unter Bauernhofkatzen oder beim Züchter finden.
Denn dort leben Katzen zusammen, die nie aus der Gesellschaft anderer Katzen gerissen wurden.

Wenn ich mir die Katzen meiner Nachbarschaft anschaue, dann könnte ich auch darauf verfallen, Katzen seien Einzelgänger.
Aber dies liegt daran, dass diese Katzen, die ich sehe, allesamt Einzelkatzen sind. Weil es ja immer noch gang und gäbe ist, sich ein Kätzchen zu holen, und es alleine zu halten. Was sollte auch daran schlimm sin, denken die Leute, es geht ja raus und draußen sind andere Katzen.

Prinzipiell schon, nur sind draußen eben keine gleichaltrigen Kätzchen, die ohne Hemmungen einen neuen Spielkameraden aufnehmen, und meistens eben auch keine sozial gefestigten Gruppenkatzen (bei denen zudem fraglich wäre ob sie einen Neuzugang auch so ohne weiters in ihre Gruppe aufnehmen würden) sondern durch Einzelhaltung zu Einzelgängern gemachte Einzelkatzen!

Wie anders hingegen die Lage bei uns mit vier Katern: das ist ein absolutes Dream-Team, da wird gemeinsam gefressen, gemeinsam geschlafen, miteinander gespielt, gerauft, sich geputzt - und auch mal gezofft.

Wobei, wenn ich das mit meinen drei Kindern vergleiche, ist das unter den Katern ja rosarot gefärbte Harmonie in Reinform, so selten, wie es da mal knatscht, und so schnell, wie sie wieder ein Herz und eine Seele sind. :muhaha:

Ganz instinktiv macht das kleine Freilaufkaterchen der Nachbarn (das jetzt im ungesicherten Garten bleiben soll, was dazu führt, dass die Nachbarn ständig bei uns in den Bäumen, auf dem Vordach und vor dem Zaun herumturnen zum
Einsammeln) es also ganz richtig, wenn er versucht, zu unseren vier reinzukommen. Die hocken wahlweise am Zaun oder im Treppenvorplatz und locken das Kerlchen mit "pruuut-pruuut" - während die drei Freilaufkatzen des Wohngebiets jeweils für sich ihre Kreise ziehen und, wenn sie sich mal begegnen, kreischend verkloppen.

Sie haben es halt nie gelernt, mit anderen Katzen auszukommen, bzw. haben sie es durch Einzelhaltung verlernt, wenn sie lange genug bei der Mutter blieben, um es zu lernen. Da nach wie vor hier Kitten mit 6-8 Wochen abgegeben werden, tendiere ich eher dazu, dass sie nie die Möglichkeit hatten, soziale Interaktion zu lernen.

Ganz anders bei unseren, die frühestens mit 13 Wochen daheim ausgezogen sind und dann auch nicht alleine waren, sondern in eine charakterlich passende Gruppe von anderen Katzen kamen, die ebenso sozialisiert waren.

Wenn man erst einmal erlebt hat, wie sich das Zusammenleben von Katzten festaltet, tun einem die Katzen sehr leid, die von Menschen zu Einzelgängern gemacht wurden, und man möchte gerne verhindern, dass dieses Schicksal weiteren Katzengenerationen widerfährt.
 
Ich kann meine Vorredner nur bestätigen:

Meine Siobhi wurde vom Tierheim als Einzelkatze vermittelt. 5 Jahre lang hat sie alleine gelebt, teils aus Unkenntnis, teils weil ich wirklich geglaubt habe, sie wäre eine Einzelkatze.
Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass sie sich eben nicht wie eine Einzelkatze benimmt, wenn sie andere Katzen sieht.
Ich habe dann lange überlegt, ob ichs wirklich wagen soll und Luz dazu genommen.
Und siehe da: Siobhi ist total aufgeblüht. Klar war die Zusammenführung nicht einfach, und selbst heute noch gibts Gefauche und Gebrummel ab und zu.
Aber die beiden respektieren sich und fangen jetzt sogar schon zaghaft an, miteinander zu spielen.
Ich glaube, es gibt nur ganz, ganz wenige Einzelgänger, die sich nicht vergesellschaften lassen. Beim Rest hilft viel Geduld 😉
 
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Hallo Olli-Bär,



wenn Du diese Frage ehrlich meinst, investiere mal 5 Minuten in die Suchfunktion und Du wirst unzählige Antworten finden. Es wurde ja nun oft genug diskutiert.


Und warum es schief geht?
- falsche Auswahl des Katzenpartners, in Rasse und Alter und Charakter
- Vergesellschaftung von alten Einzelkatzen, die keine Gesellschaft mehr wollen
- fehlende Sensibilität des Menschen bei der Vergesellschaftung z.b. in dem eine Katze in den Korb gesperrt wird und die anderen Katzen sie beschnuppern dürfen oder die typisch "Hauruck-Methode" möglichst dann, wen die vorhandene Katze noch schläft 🙄
- falsche Vorstellungen des Menschen
- falsche Erwartungen des Menschen
- falsche Vorgehensweise des Menschen
- usw.
- und wenn das alles nicht zutrifft, dann gibt es sicher die seltene ganz persönliche Antipathie zwischen den Katzen

Wann ist deiner Meinung nach eine Einzelkatze zu "alt" für eine Vergesellschaftung?
Oder woran machst du das fest?
 
Wann ist deiner Meinung nach eine Einzelkatze zu "alt" für eine Vergesellschaftung?
Oder woran machst du das fest?

Für die meisten Menschen sind bereits 5-6 Jahre "alt" und "ab 7 Jahre ganz alt" 😉

Diese Katzen haben ja eine Vergangenheit. Häufig kann irgendwer irgendwas über die Katzen sagen "Hatte noch nie einen Gefährten" oder "Hatte schon lange keinen Gefährten mehr" oder "Die Katzen haben sich jahrelang geprügelt" etc.

Es gibt keine pauschale Aussage, wann eine Katze "zu alt" ist, aber viele ältere Katzen (10+ Jahre), die lange alleine gelebt haben und sich offensichtlich mit ihrem Menschen wohlfühlen, sollte man nur mit bestem Abwägen einen Gefährten zur Seite stellen.

Wenn ältere Katzen es schaffen, freundlich nebeneinander herzuleben, so finde ich das eine bereits gelungene Lösung.
Ein freundliches Nebeneinanderherleben ist die bessere Alternative zum Tierheimalltag mit 10 anderen Katzen im Raum.
Freundliches Desinteresse kann für Katzensenioren eine gute Lösung sein, sie brauchen sich nicht, sind aber trotzdem nicht alleine, wenn der Mensch nicht da ist. Damit können alle zufrieden sein.

Wenn aber eine ältere Katze unter Dauerstress lebt, ihr Leben in einem Versteck verbringt, die Augen voller Panik geweitet sind, wenn sie unter sich macht oder unsauber ist....dann sollte man ihr den (bzw. diesen) Gefährten ersparen. Es ist niemandem gedient, wenn man zwei alte Katzen unglücklich macht.
 
Das hast du natürlich recht.
Ab ca. 10 Jahren sollte man den neuen Katzenpartner noch bewusster aussuchen und überlegen, warum man jetzt doch eine zweite Katze will.
Ganz schlimm finde ich alte Einzelkatze + 2 neue Kitten...
 
Ab ca. 10 Jahren sollte man den neuen Katzenpartner noch bewusster aussuchen und überlegen, warum man jetzt doch eine zweite Katze will.

Wenn die Katze bislang mit einem Artgenossen gelebt hat, dann sollte sie einen passenden Artgenossen auch bekommen.

Ich nehme selbst seit Jahren ältere Katzen auf und deshalb weiß ich, daß es mit sorgfältiger Auswahl klappen kann, aber nicht klappen muß, wenn sich die Tiere ablehnen bzw. große Probleme miteinander haben.

Wenn die Katze 10 Jahre Einzelkatze war, würde ich persönlich keine Vergesellschaftung durchführen.


Ganz schlimm finde ich alte Einzelkatze + 2 neue Kitten...

Es gibt wenige Ausnahmen, in denen es funktioniert und dann freut es mich für die ältere Katze, wenn sie keinen Stress hat.

Ansonsten bin kein Befürworter, Ausnahmen hin oder her.
 
Ganz abgesehen von den wunderbaren und durchdachten Beiträge meiner Vorschreiber:

Und in Internet-Foren wie hier? Wie oft liest man Stress-Geschichten .. dass die Zusammenführung nicht klappt und dass meist die 1. Katze unglücklich wird.
Es ist ein bisschen ... äh ... oberflächlich gedacht, von Beiträgen in einem Ratgeberforum auf die statistische Verteilung eines Phänomens in der Allgemeinheit zu schließen.
Hier schreiben nun mal die Leute, die Problemfälle haben und Rat suchen. Die vielen Leute, bei denen eine Zusammenführung glatt geht, schreiben hier entweder nicht rein, oder du überliest sie, weil du ja nach Bestätigung für deinen Standpunkt (Zusammenführung sind stressig, riskant und tunlichst zu vermeiden) suchst.

Außerdem sind Probleme am Anfang einer Zusammenführung völlig normal. Katzen sind reviergebundene Tiere, da kommt ein Eindringling im Revier selten sofort gut an.
(Wie war dieser schöne Vergleich: Stell dir vor, plötzlich steht ein völlig fremder Typ mit gepackten Koffern in deinem Wohnzimmer und sagt: "Hallo, ich bin der Dieter und ich wohn jetzt auch hier." Da würdest du auch nicht spontan in Begeisterung ausbrechen ... aber heißt das jetzt, dass du ein absoluter Einzelgänger bist und keine Gesellschaft von Artgenossen haben möchtest?)
In der ersten Sorge schreibt Dosi dann halt erstmal einen "Hilfe! Katzen stressen sich an!"-Thread ins Zusammenführungsforum - da kriegt er/sie dann Tipps, oft wertvolle, manchmal auch nur "Beruhig dich, das wird schon" - und ein paar Tage oder ein, zwei Wochen später ist tatsächlich alles in Butter und die beiden Katzen sind Kumpels. Hast du den Fall in deiner Foren-Katastrophen-Recherche auch berücksichtigt? Denn nach meiner Beobachtung ist der bei weitem der häufigste.

Ansonsten: Jepp, es kommt auf die Sozialisation an. Ich hatte letzten Winter den direkten Vergleich zwischen einem ehemaligen südeuropäischen Streunerkind und einem volksdeutschen 😉 Zuzugskater - obwohl letzterer jetzt auch nicht unfreundlich war, hatte er einfach ne reserviertere Art und mochte es z.B. bis zum Schluss nicht gern haben, wenn Grisu mit ihm kuscheln wollte.
 
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Nur weil Einzelkatzenhaltung heute Normalität ist, ist sie noch lange nicht richtig.

Durch die Einzelhaltung macht man Katzen zu Einzelgängern und Eigenbrödlern. Da sie kein Sozialverhalten erlernt haben lassen sie sich dann nur noch schwer vergesellschaften.

(Das ist wie bei Menschen auch, die eigenbrödlerisch sind und von ihren Mitmenschen sehr stark zurückgezogen leben. Sie können dann einfach nur noch schwer mit anderen Menschen und soziales Verhalten mit anderen Menschen endet nicht selten im Streit.)

Das ist völlig normales Verhalten. Aber es ist kein natürliches Verhalten.

Als Halter können wir es beeinflussen, ob wir einem Tier soziales, natürliches Verhalten mit anderen Artgenossen zugestehen oder ob wir ihm die unnatürliche Einzelhaltung aufzwingen.

Da Tierhaltung ohnehin schon nicht mehr natürlich ist bin ich der Meinung, dass man den natürlichen Bedürfnissen des Tieres so weit wie möglich entgegen kommen muss. Und das schliesst den intensiven Kontakt zu einem Artgenossen ein, egal ob Freigänger oder Wohnungskatze. Und zwar von Anfang an, denn je länger die Katze allein gehalten wird, desto schwieriger wird es.

Viele machen jahrelang den Fehler und halten die Katze allein. Bis sie dann erfahren, dass es grundlegend falsch ist. Dann wird versucht, den Fehler zu korrigieren und der Katze einen Artgenossen an die Seite zu geben. Hierfür ist aber sehr viel Lernbereitschaft, Verständnis, Geduld und Ausdauer gefragt. Und oftmals klappt es trotzdem nicht. Es gibt aber auch die Fälle, in denen es klappt.

Natürlich ist es hier nicht anders wie in anderen Foren. Über Probleme wird mehr berichtet als über Erfolge. Das liegt ganz einfach daran, dass jemand, der diese Probleme nicht hat, keinen Grund hat, Hilfe zu suchen.

Darum ist es so wichtig, dass man von Anfang an Fehler wie die Einzelkatzenhaltung vermeidet und sich sehr gründlich informiert bevor man sich eine Katze nach Hause holt.

Die Realität, die Du angesprochen hast, sieht aber leider ganz anders aus. Katzen werden einzeln gehalten, laufen einfach so mit, auf ihre Bedürfnisse wird nicht eingegangen und zu Fressen gibts Trockenfutter und Whi*kas.

Ein Umdenken ist dringend notwendig!

Wer sich die Mühe nicht machen will, sollte lieber auf Katzenhaltung verzichten.
 
Wenn die Katze bislang mit einem Artgenossen gelebt hat, dann sollte sie einen passenden Artgenossen auch bekommen.

Ich nehme selbst seit Jahren ältere Katzen auf und deshalb weiß ich, daß es mit sorgfältiger Auswahl klappen kann, aber nicht klappen muß, wenn sich die Tiere ablehnen bzw. große Probleme miteinander haben.

Wenn die Katze 10 Jahre Einzelkatze war, würde ich persönlich keine Vergesellschaftung durchführen.

Ich habe meinen knapp 10 Jährigen Einzelkater mit einer 2. Katze "beglückt".
Wieder erwarten gab es kein Gefauche und kein Verstecken, es war asl hätte Katze Nr. 2 schon immer da gelebt. Ich hab ziemliches Glück gehabt, das weiß ich. Für den Fall, dass es nicht funktioniert hätte, wäre die "Neue" zu meiner Mutter gekommen, das war mit der PS so abgesprochen. Sonst hätte ich es auch nicht probiert.
Meinem Kater hat es gut getan, und ich bereue es, den Schritt nicht früher gewagt zu haben.
Auch tut es mir leid, dass ich meinen Checky aus Unwissen zu einem Einzelkater gemacht habe.
Aber es gibt auch Katzen, bei denen man keine Experimente wagen sollte, eine davon kenne ich persönlich.
 
Meinem Kater hat es gut getan, und ich bereue es, den Schritt nicht früher gewagt zu haben.
Auch tut es mir leid, dass ich meinen Checky aus Unwissen zu einem Einzelkater gemacht habe.

Ich freue mich sehr, daß es geklappt hat und Dein Kater sich wohlfühlt 🙂 🙂

Aber es gibt auch Katzen, bei denen man keine Experimente wagen sollte, eine davon kenne ich persönlich.

Natürlich gibt es die, aber die sind i.d.R. nicht so geboren worden.
Aber wenn sie mittlerweile so ablehnend auf Artgenossen reagieren, dann tut man den Katzen keinen Gefallen, wenn sie ohne Wenn und Aber zusammenleben lässt.
 
Zu der Tierheimaussage noch:
Was kommen da für Katzen hin? Doch hauptsächlich Katzen aus Einzelhaltung oder sonstigen schlechten Verhältnissen. Diese Tiere werden dann also aus ihrer gewohnten Umgebung/ von ihrem Geliebten Menschen weggerissen und in einen Raum voller fremder Katzen gestopft. Einige davon riechen vielleicht auch noch fies nach TA. Also neue Umgebung, neue Katzen (einige davon auch verhaltensauffällig), neues Futter, Dosi ist weg, ... Was glaubst du, wie eine Katze da reagiert? Rüchtiiiig - mit Abschottung, Aggression, Verunsicherung. Da kann jede noch so soziale Mieze zum Einzelkätzchen werden.

Daher solche Aussagen immer mit Vorsicht genießen und nach einer Eingewöhnungszeit und Kennenlernen des Charakters, eine Zusammenführung versuchen.

Der Rest wurde schon genannt.
 
Zu der Tierheimaussage noch:
Außerdem leben in vielen Tierheimen die Katzen in großen Gruppen zusammen, ohne viel menschliche Zuwendung. Das ist nochmal ein ganz anderer Stress, als in einem liebevollen Haushalt mit einer oder zwei anderen Katzen zusammen zu leben. Eine Katze, die sich in so einer großen Gruppe zurückzieht oder verhaltensauffällig wird, muss noch lange keine Einzelkatze sein - das durchschnittliche Tierheim kann aber kaum die Zeit aufwenden, um das genauer rauszufinden.
Deshalb gehen die TH lieber auf Nummer sicher und vermitteln solche Katzen als Einzeltiere. Lieber eine Katze vermittelt, die sich dann etwas einsam fühlt, als eine Katze zurückbekommen, weil die Zusammenführung nicht geklappt hat.
Klar, optimal ist das nicht, aber was will man unter den Umständen anderes machen?
 
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Außerdem leben in vielen Tierheimen die Katzen in großen Gruppen zusammen, ohne viel menschliche Zuwendung. Das ist nochmal ein ganz anderer Stress, als in einem liebevollen Haushalt mit einer oder zwei anderen Katzen zusammen zu leben. Eine Katze, die sich in so einer großen Gruppe zurückzieht oder verhaltensauffällig wird, muss noch lange keine Einzelkatze sein - das durchschnittliche Tierheim kann aber kaum die Zeit aufwenden, um das genauer rauszufinden.

Bei meiner Lady (Eigentlich-Eher-Einzelkatze) würde die "Hauruck-Zusammenführung" garnicht gehen, auch nicht bei uns Zuhause.

Im TH ist weder Zeit noch Platz vorhanden und somit müssen sich die Katzen arrangieren, egal ob sie wollen oder nicht.

Manche Katzen reagieren aggressiv und vermeintlich dominant, obwohl es unter normalen Umständen evt. absolut friedliche und freundliche Tiere wären.
Andere Katzen resignieren und ziehen sich zurück, weil sie keine Kraft haben (nach Verlust des eigenen Zuhauses und der eigenen Familie) um ihren Platz zu kämpfen. Sie sehen dann unfreundlich und unkooperativ aus, obwohl sie freundliche Katzen sind.
Ja...und dann gibt es die wirklich Hau-drauf-Katzen, die im TH so sind und im eigenen Zuhause auch 😉


Ich kann die Vorgehensweise der TH verstehen, denn es ist besser das Tier in Einzelhaltung zu geben, als wenn es einige Male zurück ins TH kommt. Jede erneute Abgabe wird das Tier mehr traumatisieren.

Und ein Einzelplatz in einer Familie ist für viele Katzen ein besserer Platz als lebenslange Haft im TH...bis zum Tod.
 
Ich denke auch das die Berichte häufig davon kommen das Leute eben alles Vergesellschaften möchten was "sie" gut finden. Sprich alt mit jung, mädel mit Junge, verschiedene Charaktere...
Die wenigsten achten wirklich darauf das die Tiere kompatibel sind. Ich kenne zb nur Einzelkatzen die durch eine Zweitkatze aufgeblüht sind. Ich vermittele nur zu zweit oder zu x, es hat sich die letzten Jahre noch keiner beschwert das die Tiere nicht miteinander können oder das es krieg gab, eher im Gegenteil.
 
Hey

Meiner Ansicht und Erfahrung nach, ist das Hauptproblem wie beschrieben das im Th weder Platz noch Zeit da ist Tiere in Gruppen zu halten.
Da kann man nicht auf den Charakter der einzelnen Tiere so stark schauen und je nach Konstellation brauchen Katzen einfach Ausweichmöglichkeiten und wenn du schaust wie die armen Pfoten da nun mal notgedrungen leben müssen, dich gleichzeitig mit den Bedürfnissen auseinandersetzt, dann wird schnell klar warum Th Aussagen und Beobachtungen leider nicht immer das Maß der Dinge sind/sein können.

Den größten Fehler den immer noch viele machen ist das sie nach Partnerkatzen schauen die eher ihren eigenen Bedürfnissen entsprechen, ihren eigenen Vorlieben und weniger darauf was zur vorhandenen Katze passen könnte. Auch ich habe früher mal den Fehler gemacht, ich mag Kater so gerne, also kam ein Kater dazu..

Alter und Geschlecht werden Zweitrangig wenn man seine Tiere gut einschätzen kann.
Und selbst wenn man Erfahrung hat und glaubt die richtige Entscheidung getroffen zu haben, kann es passieren das der berühmte Nasenfaktor einfach nicht passt.
Für den Fall haben Katzen hoffentlich genügend Ausweichmöglichkeiten und lernen sich zu arrangieren.
Das kann natürlich in einer 2-Raumwohnung problematisch werden. Da sind sie dem Stress quasi dauerhaft ausgeliefert, weshalb es dann besser ist langsam zu vergesellschaften in einigen Fällen.

Aber auch da muss man genau hinschauen dann, man erwartet als Mensch ja immer das sie zusammen spielen, kuscheln, sich putzen..etc pp..halt diese Idealvorstellung.

Dazu kann ich kurz sagen, als ich meiner ersten Wohnungskatze nach 6 Jahren einen Kater vorgesetzt habe, fand sie das total bescheuert.
Da gab es die ersten Wochen nur Gefauche und Gemotze.
Trotzdem mit dem Tag wo er einzog hörte ihre Frustpinkelei auf und auch das Tapetenkratzen.
Natürlich würde ich heute einen anderen Partner wählen, damals war das alles noch ein wenig anders und man hatte nicht die Informationsquellen. Ich kannte bislang nur Freilaufkatzen die auf großem Fuß lebten da musste man sich nie um sowas nen Kopf machen.
Das einzige was ich wusste das Gesellschaft her muss.

Ich wollte damit nur ausdrücken, selbst wenn sie sich eben "nur" arrangieren profitieren sie vom Artgenossen.
Denn auch das was wir eher als Negative auslegen ist soziale Interaktion unter Katzen.
So hat mein allererstes Katzenpaar zwar nie eng ineinander verschlungen gekuschelt, aber sie lagen schon mal nebeneinander, es wurde auch mal geputzt, nebeneinander gefressen und wenn der andere gespielt hat, gab was zu gucken..und sie durften an ihrer Rangordnung arbeiten. Letzteres hat das auf Dauer doch langweilige Wohnungskatzenleben abwechslungsreicher gestaltet als alles was ich alleine als Mensch ihnen da bieten konnte.

Lg
 
Es ist ein bisschen ... äh ... oberflächlich gedacht, von Beiträgen in einem Ratgeberforum auf die statistische Verteilung eines Phänomens in der Allgemeinheit zu schließen.
Hier schreiben nun mal die Leute, die Problemfälle haben und Rat suchen. Die vielen Leute, bei denen eine Zusammenführung glatt geht, schreiben hier entweder nicht rein, oder du überliest sie, weil du ja nach Bestätigung für deinen Standpunkt (Zusammenführung sind stressig, riskant und tunlichst zu vermeiden) suchst.

Dem kann ich nur zustimmen.

Wir hatten auch erst nur die Feli (wollten nur eine Katze, waren damals noch sehr unbedarft), ein halbes Jahr später waren wir e t w a s schlauer und holten uns die Mara dazu.

Die Zusammenführung dauerte 1,5 Tage. Aber auch zu dem Zeitpunkt machten wir uns noch keinerlei Gedanken, dass es nicht klappen könnte. Feli war zu diesem Zeitpunkt knapp 2 Jahre alt, die Mara 5 Monate. Kurzes Fauchen, dann war die Sache gegessen. Sie verstehen sich von Anfang an super obwohl Feli in ihrem Leben vor uns eine reine Einzelkatze war und ins Tierheim/Hilfe abgeschoben wurde.

Leider war Mara nicht ausgelastet, da Feli eher das "gemütliche Modell" ist.
Jetzt im Januar, mittlerweile sehr gut durch dieses u. noch ein weiteres Forum belesen, holten wir uns als Spielpartner die sehbehinderte Griechin Jessie (6 Monate alt) dazu.

Gut vorbereitet, "Die langsame Zusammenführung" x-mal gelesen hatten wir ein eigenes Zimmer für Jessie vorbereitet.
Die Pflegestelle von Jessie meinte aber, die Griechen sind so sozial, wir sollten sie direkt zusammen packen, sonst nimmt sie uns das Zimmer auseinander.

Gesagt, getan. Nach 1 Stunde!!! saßen sie zu dritt auf dem Fummelbrett :muhaha:

Wie Mara & Jessie hier abgehen kann kein Mensch ersetzen. Und sogar die gemütliche Feli kommt zwischendurch mal zum Rennen, wobei sie weiterhin die Ranghöchste ist. Love, Peace & Harmonie :pink-heart:

Man kanns nicht pauschalisieren aber so kann´s auch laufen!
 

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