@neko
Nach deiner Anregung hab ich jetzt mal so geschrieben:
"Wie auch von Frau ... bestätigt, deren Katze meines Wissens bereits wiederholt für, wie ich höre, einen hohen Euro-Betrag mit Spritzen gegen Sarcoptes-Milben (scabiei, vermutlich nicht die spezifischere Notoedres cati) behandelt werden musste, sind sämtliche freilaufenden Katzen wie auch einige, wenn nicht alle, Freigänger, die einem Besitz-Haushalt zugeordnet werden können, mit der Fuchsräude infiziert. Sie hatten ja ausgeführt: "Ich sehe nichts", aber ich muß, mit Verlaub, doch sagen, daß eine Diagnose der Fuchs-, Hunde- und auch der Katzenmilben aufgrund deren mikroskopischer Größe i.d.R. nicht durch Okularinspektion gelingt, sondern nur durch direkte Beobachtung des Hautstatus unter dem Fell des befallenen Tieres. Ist dieser (noch) unauffällig muss, wie im folgenden beschrieben, eine Bestimmung mit Mikroskop erfolgen. Hierzu bedarf es eines in der Sache erfahrenen Tierarztes, wie der, der ... Katze diagnostiziert und therapiert hat.
Die Diagnose bei länger und generalisiert befallenen Tieren ist schon aufgrund des Hautstatus fast sicher zu treffen, da das Vollbild der Räude mit durch Kratzen und Milbenkot und -speichel infizierte grossflächig entzündete Hautstellen, Verhornungen und Abschuppungen als typisch gelten darf. Selbst wenn man sich nicht sicher wäre, ist in diesem Fall alles andere als die differentialdiagnostische Behandlung mit Ivermectin oder Moxidectin ein grober Kunstfehler. Geht der Befall dann zurück, so ist die Differentialdiagnose positiv hinsichtlich Milben, von denen gegen Ivermectin jedenfalls m.W. noch keine Resistenzen beobachtet wurden.
Ansonsten ist der Befund aufgrund "Hautgeschabsels" und Auswertung unter dem Mikroskop eindeutig, wenn Milben im adulten Stadium, Larven oder Eier gefunden werden. Im Fall ... trifft beides zu, d.h. der Tierarzt hat sowohl aufgrund mikroskopischer Präparation Milben feststellen, wie diese und das Räudesymptombild anschliessend beide Male mit Ivermectin zurückdrängen können. (Weniger erfahrene Tierbehandler dagegen setzen oft auf Cortisol, was die Sarcoptes-Räude und deren Weiterverbreitung erst recht begünstigt.) Aufgrund der weiterhin hier frei herumlaufenden Katzen der ... kommt es jedoch in kurzer Frist stets zu einer Reinfektion des verbliebenen Besatzes.
Bedenklich ist dabei, daß die Fuchsräude auch Menschen, insbesondere ältere, insbesondere immungeschwächte, befallen kann. Die Demographie in ... ist dafür geradezu ideal, ebenso wie der ständige Kontakt mit befallenen Tieren, wie geschildert. Da Haut- und mehr noch Allgemeinärzte erst recht häufig alles mögliche fehldiagnostizieren, wenn sich ihnen ein Krätze-Patient vorstellt (Dyshydrose, Ausschläge jeder Art ...) und dann zur Allzweckwaffe Cortisol greifen, will ich nicht ausschließen, daß der ein oder andere Einwohner bereits seinerseits an dieser Zoonose erkrankt ist, ohne, dass diese als solche erkannt und benannt wurde, zumal Krätze wie Läuse als sozial anstössig gelten.
Ich sehe daher keinen anderen Weg, als der Fuchsräude, die bereits gezielt von den ansässigen Jägern und Wildhütern gerade deshalb waid- und fachmännisch bejagt wird, dadurch entgegenzutreten, daß auch auf Seiten der bereits infizierten Haustiere der Räude seuchenpolitisch wirksam entgegengetreten wird.
Da, wie ich selbst schon während langjähriger Arbeit für den Tierschutz beobachten konnte, die Füchse, insbesondere im Winter oder wenn sie Junge haben, auch Katzenfutterplätze aufsuchen und zudem in Wald und Wiesen die von den befallenen Füchsen abgeworfenen adulten befruchteten Tiere auf andere Wirte, wie streunende und Freigängerkatzen und ausgeführte Hunde, überspringen, denke ich, daß hier seuchenpolizeilich Handlungsbedarf besteht."
Für weitere Anregungen bin ich immer dankbar, wenn ich was vergessen haben sollte, kann ich es ja nachreichen.