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diefraumeyer
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 9. Mai 2015
- Beiträge
- 25
Hallo in die Runde,
mein Freund und ich sind in eine ca 100qm 3-Zimmer-Wohnung zusammengezogen. Vorher hat er mit Lucy (BKH, 10.01.2019, kastriert) auf 48qm gewohnt. Mit der neuen Wohnung und da wir teilweise beide durch die Arbeit 9 Stunden nicht da sind, haben wir entschieden, dass eine zweite Katze einziehen soll. Vorher ist Lucy mit uns zwischen unseren Wohnungen hin und her gependelt. Dabei war sie immer offen für neues und hat nach 10 Minuten schon meine Wohnung als ihr zweites Königreich angesehen. Ebenso lässt sie sich durch nichts durch die Ruhe bringen (außer der Staubsauger, das ist der Endgegner) und erschreckt nicht wenn's im Fernseher mal lauter ist. Neue Personen werden beäugt, dann dürfen sie auch streicheln. Und absolut bestechlich mit Leckerli ist die kleine Maus.
Das klingt ja im ersten Moment total unkompliziert, oder? ODER?
Also wurde die Suche gestartet und nach langem hin und her fiel die Entscheidung auf Moon (Maine Coon, 11.10.2019, kastriert). Ich hatte erst Bedenken, weil Maine Coons ja schon sehr groß werden, aber die Vorbesitzerin sagte, sie ist klein und zart (5kg). Sie kennt andere Katzen, liebt Kinder, toleriert Hunde. Spielt gern, ist total verschmust und macht keinen Unfug. Sie würde aber nur Coshida in Gelee von Lidl fressen, keine Leckerli nehmen und nur mit Lego anstatt Katzenspielzeug spielen. Und sie hat panische Angst vorm Auto fahren, weil sie von der Züchterin seit Kittenalter auf Ausstellungen gebracht wurde (auch per Flugzeug).
Vor Ort sagte die Vorbesitzerin uns dann noch, das Moon aus einer Zucht stammt, bei der ca 40 Tiere in einem umgebauten ehemaligen Gasthof leben.
Wir packten Moon nun ein und los ging die 1,5h-Autofahrt nach Hause. Und sie war wirklich panisch. Die komplette Fahrt über wurde gehechelt, gesabbert, 2x gepullert. Sie kam klitschnass daheim an und hat sich im Ankomm-Zimmer unter dem Bett versteckt. Als ich abends rein bin, kam sie aber sofort raus, aufs Bett, hat gekuschelt und geschnurrt. Und da fiel mir auf, dass sie klapperdürr ist, obwohl sie pro Tag 600g Nassfutter verdrückt. Inzwischen hat Moon bei uns 1,6kg zugenommen (komischerweise hat sie bei uns Coshida links liegen gelassen und frisst jetzt hochwertig) und selbst das ist unserer Tierärztin noch zu wenig auf den Rippen.
Nun zur Zusammenführung:
Moon lebt im Gästezimmer, Lucy im Rest der Wohnung. Zum Ankommen war die Tür geschlossen. Dann haben wir sie immer mal einen Spalt geöffnet, dass die beiden sich wahrnehmen können. Zwischendrin wurden Decken, Kissen, Spielzeuge getauscht. Auf beiden Seiten wurde geschnuppert, so weit so gut. Dann kam die Gittertür. Und mit der Gittertür kam das Drama. Lucy grummelt vor dem Gitter, Moon guckt. Beide fressen vor dem Gitter, nehmen Leckerli, spielen auf ihren Seiten. Auch wenn man sie mit dem Federwedel bis zum Gitter leitet, kein Problem. Aber wenn es gerade keine Ablenkung gibt, grummelt Lucy. Und Moon reagiert inzwischen darauf, dass sie richtig mit Schwung ins Gitter springt. Daraufhin habe ich der Vorbesitzerin geschrieben, wie Moon bei ihnen mit der anderen Katze war. "Sie kennt andere Katzen" bezog sich aber darauf, dass sie an der Terassenscheibe rumspringt, wenn sie die Nachbarskatze gesehen hat. Danke für nichts...
Das Rumspringen am Gitter hielten wir für "was willst du von mir" gepaart mit "das Zimmer ist mir auf Dauer zu langweilig". Wir haben also inzwischen mehrere Gittertüren in der ganzen Wohnung und tauschen die Katzen munter hin und her. Nur leider steigt die Aggression von Moon gegenüber Lucy immer weiter an. Einmal ist uns Moon entwischt und war schneller bei Lucy als wir. Gefauche, Gekloppe, Lucy hat vor Schreck gepullert, Moon hat einen Kratzer eingesteckt. Also wieder getrennt.
Von Moon kommt kein Mucks. Kein Fauchen, kein Knurren, kein komisches Miau in Lucys Richtung. Aber Starren. Und sie wird richtig "aufgeregt", wenn sie Lucy aus den Augen verliert. Und wenn sie die Chance hätte, würde sie wieder auf Lucy losgehen. Da bin ich mir sicher.
Wir üben jetzt "zusammen sein" mit Geschirr und Leine. Das lässt Moon machen. Aber auch da ist sie nervös, beobachtet Lucy und möchte sie verfolgen.
Hin und wieder gibt es einzelne Erfolge. Lucy lag gestern in ihrem Bettchen, Moon auf dem Sofa. Als Lucy sich entspannt hat und geschlafen hat, wurde Moon auch ruhiger und hat geschlafen. Lucy hat die Gunst der Stunde genutzt und ist zu meinem Freund aufs Sofa gehüpft und hat dort geschmust. Kurzer Blick von Moon, "genehmigt", weiter schlafen.
Manchmal stehen die beiden auch mit Schwänzchen nach oben am Gitter bzw in der Nähe davon und gurren. Beim gemeinsamen Leckerli geben schnurren beide.
Zusatzinformationen: Bei Lucy sind Zylkene 75mg im Einsatz. Ebenso 2x Feliway Optimum in den meistgenutzten Bereichen. Es gibt 4 Toiletten in der Wohnung verteilt. 1 (offen) wird gar nicht genutzt, 1 (geschlossen) von Moon, 1 (offen) von Lucy, 1(geschlossen) von beiden.
Uns Menschen gegenüber ist sie übrigens der größte Engel. Wenn wir bei ihr schlafen, kriecht sie mit unter die Decke oder fungiert als Kopfwärmer. Jeder Besucher wird sofort geliebt, ganz besonders Kinder. Beim Spielen wird sofort vom Spielzeug abgelassen, wenn man jemanden mit der Kralle verletzen könnte.
Wir hatten uns eigentlich erhofft, dass Lucy davon profitiert, Gesellschaft zu haben. Nun zieht es sich seit 4 Monaten und wir machen nur Mini-Fortschritte. Wir sind kurz davor, noch eine Spielkameradin für Moon zu adoptieren, um ihre Energie von Lucy umzulenken. Allerdings weiß ich nicht, ob das nicht auch nach hinten losgeht. Habt ihr noch Ideen, was wir probieren können?
mein Freund und ich sind in eine ca 100qm 3-Zimmer-Wohnung zusammengezogen. Vorher hat er mit Lucy (BKH, 10.01.2019, kastriert) auf 48qm gewohnt. Mit der neuen Wohnung und da wir teilweise beide durch die Arbeit 9 Stunden nicht da sind, haben wir entschieden, dass eine zweite Katze einziehen soll. Vorher ist Lucy mit uns zwischen unseren Wohnungen hin und her gependelt. Dabei war sie immer offen für neues und hat nach 10 Minuten schon meine Wohnung als ihr zweites Königreich angesehen. Ebenso lässt sie sich durch nichts durch die Ruhe bringen (außer der Staubsauger, das ist der Endgegner) und erschreckt nicht wenn's im Fernseher mal lauter ist. Neue Personen werden beäugt, dann dürfen sie auch streicheln. Und absolut bestechlich mit Leckerli ist die kleine Maus.
Das klingt ja im ersten Moment total unkompliziert, oder? ODER?
Also wurde die Suche gestartet und nach langem hin und her fiel die Entscheidung auf Moon (Maine Coon, 11.10.2019, kastriert). Ich hatte erst Bedenken, weil Maine Coons ja schon sehr groß werden, aber die Vorbesitzerin sagte, sie ist klein und zart (5kg). Sie kennt andere Katzen, liebt Kinder, toleriert Hunde. Spielt gern, ist total verschmust und macht keinen Unfug. Sie würde aber nur Coshida in Gelee von Lidl fressen, keine Leckerli nehmen und nur mit Lego anstatt Katzenspielzeug spielen. Und sie hat panische Angst vorm Auto fahren, weil sie von der Züchterin seit Kittenalter auf Ausstellungen gebracht wurde (auch per Flugzeug).
Vor Ort sagte die Vorbesitzerin uns dann noch, das Moon aus einer Zucht stammt, bei der ca 40 Tiere in einem umgebauten ehemaligen Gasthof leben.
Wir packten Moon nun ein und los ging die 1,5h-Autofahrt nach Hause. Und sie war wirklich panisch. Die komplette Fahrt über wurde gehechelt, gesabbert, 2x gepullert. Sie kam klitschnass daheim an und hat sich im Ankomm-Zimmer unter dem Bett versteckt. Als ich abends rein bin, kam sie aber sofort raus, aufs Bett, hat gekuschelt und geschnurrt. Und da fiel mir auf, dass sie klapperdürr ist, obwohl sie pro Tag 600g Nassfutter verdrückt. Inzwischen hat Moon bei uns 1,6kg zugenommen (komischerweise hat sie bei uns Coshida links liegen gelassen und frisst jetzt hochwertig) und selbst das ist unserer Tierärztin noch zu wenig auf den Rippen.
Nun zur Zusammenführung:
Moon lebt im Gästezimmer, Lucy im Rest der Wohnung. Zum Ankommen war die Tür geschlossen. Dann haben wir sie immer mal einen Spalt geöffnet, dass die beiden sich wahrnehmen können. Zwischendrin wurden Decken, Kissen, Spielzeuge getauscht. Auf beiden Seiten wurde geschnuppert, so weit so gut. Dann kam die Gittertür. Und mit der Gittertür kam das Drama. Lucy grummelt vor dem Gitter, Moon guckt. Beide fressen vor dem Gitter, nehmen Leckerli, spielen auf ihren Seiten. Auch wenn man sie mit dem Federwedel bis zum Gitter leitet, kein Problem. Aber wenn es gerade keine Ablenkung gibt, grummelt Lucy. Und Moon reagiert inzwischen darauf, dass sie richtig mit Schwung ins Gitter springt. Daraufhin habe ich der Vorbesitzerin geschrieben, wie Moon bei ihnen mit der anderen Katze war. "Sie kennt andere Katzen" bezog sich aber darauf, dass sie an der Terassenscheibe rumspringt, wenn sie die Nachbarskatze gesehen hat. Danke für nichts...
Das Rumspringen am Gitter hielten wir für "was willst du von mir" gepaart mit "das Zimmer ist mir auf Dauer zu langweilig". Wir haben also inzwischen mehrere Gittertüren in der ganzen Wohnung und tauschen die Katzen munter hin und her. Nur leider steigt die Aggression von Moon gegenüber Lucy immer weiter an. Einmal ist uns Moon entwischt und war schneller bei Lucy als wir. Gefauche, Gekloppe, Lucy hat vor Schreck gepullert, Moon hat einen Kratzer eingesteckt. Also wieder getrennt.
Von Moon kommt kein Mucks. Kein Fauchen, kein Knurren, kein komisches Miau in Lucys Richtung. Aber Starren. Und sie wird richtig "aufgeregt", wenn sie Lucy aus den Augen verliert. Und wenn sie die Chance hätte, würde sie wieder auf Lucy losgehen. Da bin ich mir sicher.
Wir üben jetzt "zusammen sein" mit Geschirr und Leine. Das lässt Moon machen. Aber auch da ist sie nervös, beobachtet Lucy und möchte sie verfolgen.
Hin und wieder gibt es einzelne Erfolge. Lucy lag gestern in ihrem Bettchen, Moon auf dem Sofa. Als Lucy sich entspannt hat und geschlafen hat, wurde Moon auch ruhiger und hat geschlafen. Lucy hat die Gunst der Stunde genutzt und ist zu meinem Freund aufs Sofa gehüpft und hat dort geschmust. Kurzer Blick von Moon, "genehmigt", weiter schlafen.
Manchmal stehen die beiden auch mit Schwänzchen nach oben am Gitter bzw in der Nähe davon und gurren. Beim gemeinsamen Leckerli geben schnurren beide.
Zusatzinformationen: Bei Lucy sind Zylkene 75mg im Einsatz. Ebenso 2x Feliway Optimum in den meistgenutzten Bereichen. Es gibt 4 Toiletten in der Wohnung verteilt. 1 (offen) wird gar nicht genutzt, 1 (geschlossen) von Moon, 1 (offen) von Lucy, 1(geschlossen) von beiden.
Uns Menschen gegenüber ist sie übrigens der größte Engel. Wenn wir bei ihr schlafen, kriecht sie mit unter die Decke oder fungiert als Kopfwärmer. Jeder Besucher wird sofort geliebt, ganz besonders Kinder. Beim Spielen wird sofort vom Spielzeug abgelassen, wenn man jemanden mit der Kralle verletzen könnte.
Wir hatten uns eigentlich erhofft, dass Lucy davon profitiert, Gesellschaft zu haben. Nun zieht es sich seit 4 Monaten und wir machen nur Mini-Fortschritte. Wir sind kurz davor, noch eine Spielkameradin für Moon zu adoptieren, um ihre Energie von Lucy umzulenken. Allerdings weiß ich nicht, ob das nicht auch nach hinten losgeht. Habt ihr noch Ideen, was wir probieren können?
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