Hilfe, Tiffany hat Anämie - 2% Überlebenschance …

  • Themenstarter ula59
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Das Blutbild sieht wirklich nach einer aplastischen Anämie aus. Neben einer Knochenmarkschädigung kann eine Infektion mit dem Parvovirus (Erreger der Katzenseuche) vorliegen. Wurde Katzenseuche wirklich ausgeschlossen mittels DNA-Nachweis (EIA) und nicht nur per Schnelltest?

Dabei sollte man bedenken, ganz sicher ausschliessen kann man Katzenseuche lt. Test nicht, es gibt auch Fälle wo das Tier negativ getestet wurde, verstarb und das Obduktionsergebnis den Parvovirus brachte.

(Da wäre die Cortisongabe wieder das letzte was das Tier bräuchte, bei den nierdrigen Leukozyten lt.Blutbild sowieso.)
 
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  • #22
vielen Dank an Euch alle für die wertvollen Tipps und Erfahnugsberichte.

also, vor einem Jahr hat Tiffany neben dem kurzzeitigem Kortison auch gleichzeitig ein Antibiotikum bekommen (wegen stakem Haarausfall).
Welches Antibiotikum es war, weiß ich leider nicht.
Es ist leider so, dass die meisten TÄ sagen nicht was sie gespritzt haben - auf der Rechnung steht nur "Injektion"!

Ich habe jetzt bei einer TÄ einen Termin für Erythropoetin-Therapie (morgen).
Vor der Spritze muß noch Hämatokrit geprüft werden. Sollte er zu hoch sein, darf man nicht Spritzen.

Alle TÄ haben mich auch gewarnt, dass eine Bluttransufion immer mit Risiken verbunden ist, auch wenn eine Kreuzprobe gemacht wurde und natürlich auch die Blutgruppe stimmt. In ca 15-20% kommt es zu einem Schok, der auch tödich enden kann. Also Bluttansfusion genau überlegen und nur wenn es unbedigt nötig ist.

Ob das Blut auf Katzenseuche mittels DNA-Nachweis (EIA) oder nur per Schnelltest untersucht wurde weiß ich nicht, nur dass es in eimen Fremdlabor war und nicht im Kliniklabor.

Momentan ist Tiffany stabil, d.h. sie isst und verhält sich seit meheren Tagen gleich (isst sehr wenig, ist s. ruhig, müde usw.)
 
  • #23
15-20% zwischenfälle? Heftig, ich hätte nicht gedacht dass sich das so sehr von menschlichen Transfusionen unterscheidet :eek:

Super dass ihr es mit Epo probiert!!!! :) Berichte bitte, wie es gelaufen ist, ja?
Wird parallel noch weitere Diagnostik betrieben?

Daumen und 8 Pfötchen sind hier weiterhin feste gedrückt.
 
  • #24
Es ist leider so, dass die meisten TÄ sagen nicht was sie gespritzt haben - auf der Rechnung steht nur "Injektion"!

Frage ausdrücklich nach und lasse es dir sagen oder aufschreiben. Hier sind viele Leute, die sich gut auskennen. Häufig genug konnte durch fundierte Ratschläge aus dem Forum sogar schon grober Unfug vermieden werden.

Alles Gute für die anstehende Behandlung! Meine Daumen sind euch sicher.
 
  • #25
für weitere Diagnostik hat Tiffany einfach zu wenig Blut, das auch nicht nachgebildet wird.
Knochenmarktbiopie kommt jetzt nicht in Frage wegen Narkose.
Also nur hoffen, dass die Therapie anschlägt...
 
  • #26
Dann drück ich fest die Daumen für morgen!
 
  • #27
15-20% zwischenfälle? Heftig, ich hätte nicht gedacht dass sich das so sehr von menschlichen Transfusionen unterscheidet :eek:

15-20% Transfusionszwischenfälle kommt mir auch ziemlich viel vor. Seit einiger Zeit sind neben Anti-A und Anti-B so genannte MIK-Antkörper bekannt.

Katzen mit der Blutgruppe-B haben viele Alloantikörper gegen die Blutgruppe A, darin dürfte ein erhöhtes Transfusionsrisiko begründet sein, besonders dann, wenn bei der Spenderentnahme nicht steril und mit Einmalentnahmematerial gearbeitet wird.

Es gibt im Notfall auch noch die Möglichkeit der Gabe von Oxyglobin, wenn kein Spenderblut zur Verfügung steht.

Es sollte auf jeden Fall ein neues Blutbild gemacht werden! In den vergangenen Tagen kann sich das rote-Blutbild massiv verändert/verschlechtert haben! Der Eisenwert sollte auch bestimmt werden und Eisen ggf. substituiert werden!

Gruß
Marcus :verschmitzt:
 
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  • #28
Hier passt das Blutbild leider gar nicht zu diner Infektiösen Anämie :(
Die Retikilozyten müssten deutlich erhöht sein, die Erys müssten makrozytär sein.....und die anderen Zellreihen der Blutbildung sollten auch nicht vermindert sein dabei eigentlich. Eher noch erhöhte Leukos statt vermindert :/


Seltsam finde ich aber doch, dass Tiffany Haarausfall hatte. Meine Katze litt unter starkem Juckreiz und zupfte sich selber die Haare aus. Darum bekam sie zuerst auch Kortison. Naja, wollte nur auf Haemobartonellen hinweisen, denn man wollte meine Katze einschläfern, als Gott sei Dank jemand auf die Idee kam auf Mykoplasmen haemofelis zu testen.

Hoffentlich kann man Tiffany helfen!

LG
 
  • #29
Hallo ula59,

kann es sein, dass Tiffany Schwermetalle (z.B. Blei oder Quecksilber) aufgenommen hat. Das kann auch längere Zeit her sein. Viele Symptome passen dazu, Haarausfall, ZFE, Nierenschädigung (Nierenwerte am oberen Grenzwert), Blutbildveränderung, Apathie etc.

Möglich sind auch org. od. anorganische Verbindungen (Bodenaufbereitungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Düngemittel etc.).

Gruß
Marcus :verschmitzt:
 
  • #30
Tiffany ist eine Wohnungskatze, hat keinen Freigang, ist manchmal nur auf dem Balkon (2. Etage, also kein Kontakt mit anderen Tieren).

Vor einem Jahr, genau genommem im Juni 2012, sind wir umgezogen.
Die jetzige Wohnung wurde vor dem Einzug kernsaniert. Wir haben fast alle Möbel neu gekauft (die alten waren wirklich alt, etwa 20 Jahre alt).
Auf dem Fußboden haben wir Vinylboden verlegt. Obwohl der Vinylboden ziemlich teuer war (21 €/qm), konnte man ihn noch einige Monate riechen.
Es war nicht so ein typischer Chemie-Geruch, penetrant und streng. Mehr so ein bisschen "süsslich". Das hat man aber wahrgenommen nur wenn man von draußen in die Wohnung kam. Könnte eventuell der Vinylboden solche Gifte ausdünsten? Wenn ja, welche und wie kann man das rausfinden?

Die neuen Möbel haben nicht gerochen.

Von Pflanzen haben wir nur eine Kentia-Palme, sonst gar nichts, auch nicht auf dem Balkon.

Den Fußboden wische ich mit warmen Wasser + neutral Reiniger.

Liebe Grüße an alle Katzenliebhaber
Ula
 
  • #31
Hallo Ula,

gerade neue Bodenbeläge enthalten oftmals viele Giftstoffe.

Symptome sind dann z.B. Schwächung des Immunsystems, Unfruchtbarkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden, Konzentrationsstörungen, Asthma und zudem wird das Entstehen von Krebs gefördert. Da ein Tier ja mit der Nase sehr nah am Boden ist, atmet es auch viel von den Giftstoffen ein. Tumorerkrankungen von Hunden im HNO-Bereich werden z.B. damit begründet, dass sie viel Autoabgase nahe dem Boden einatmen.

Es kann z.B. eine Raumluftanalyse gemacht werden, oder es wird eine Probe des Bodenbelages im Labor gaschromatographisch untersucht. Es finden sich oft Phthalate, Dioxine und Furane in hohen Konzentrationen.

Informationen zur Schadstoffmessung der Luft solltest Du im Web finden, oder über Kontakt zum Umweltbundesamt.

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3540.pdf

Gruß und alles Gute!

Marcus :verschmitzt:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #32
ich bin soooo happy!

Heute vormittags war ich mit Tiffany bei TA.

Vor der Erythropoetin-Spritze musste noch der Hämatokrit bestimmt werden.

Und - UNGLAUBLICH!- war bei 42%, also fast dreifach höher als vor 10 Tagen!

Die Ärztin hat Tiffany auch untersucht und schon vor der Blutuntersuchung gesagt, dass die Katze eigentlich einen ordentlichen Eindruck macht, auch die Schleimhäute sind nicht so blass. Das Blut ist auch nicht dünn und lief bei der Entnahme gut.

Jetzt wird auch eine Blutuntersuchung im Labor gemacht - großes Blutbild und Rekilulozytentest.

Die Ärztin meint, dass bei diesem Hämatokritwert auch keine Anämie sein dürfte.

Sie hat auch den Verdacht, dass Tiffany so heftig auf die Kortison-Depot-Spritze reagiert hat und jetzt, wo das Kortison nachlässt, sich auch das Blut erholt. Das würde für eine regenerative Anämie sprechen.

Morgen sollen die Blutwerte sein und ist so gespannt wie die aussehen.

Aber jetzt bin ich sowieso sehr glücklich, weil sich Tiffany auch besser fühlt.

Sie hat in den letzten 24 Stunden fast 150 g Nassfutter gegessen, die Tage vorher vielleicht 50 g pro Tag. Und sie ist auch wacher, ein bisschen fitter, ist läger auf den Beinen.

Seit drei Tagen gebe ich ihr Bierhefe (Tabletten). Sie hat sie immer geliebt, jetzt auch. Habe 4 Tabletten täglich gegeben. Vielleicht hat das auch geholfen, wer weiß.

Ich grüße Euch ganz, ganz herzlich!

Ula
 
  • #33
Das hört sich ja klasse an!!!!!

Hoffentlich geht es weiter bergauf :)

Thema Hämatokrit: Ein hoher Hkt schliesst eine Anämie aber keinesfalls aus. Der kann zB auch sehr hoch sein, wenn das Tier/der Mensch dehydriert ist. dann verschiebt sich der Zellbestandteil im Blut (Hämatokrit) gegenüber des Flüssigkeitsanteils (Plasma) relativ und er ist hoch. Es wird ja nur als prozentualer Anteil am gesamten Blutvolumen gemessen und ist damit keine feste Mengenangabe.

Sag mal...das Blutbild das du eingestellt hast: wurde das NACH der Kortisongabe gemacht?

Berichte bitte unbedingt weiter, wie es euch geht....ich freue mich wirklich richtig mit euch über diese guten Nachrichten :smile:
 
  • #34
die Kortisonspritze war am 22.04. Danach hat sich der Zustand rapide verschlechtert und deswegen war ich mit Tiffany in der Tierklinik, wo am 26.04. das Blut abgenommen wurde. Also Blutuntersuchung vier Tage nach der Kortisongabe.
Inzwischen sind genau 2 Wochen seit der Kortisonspritze.

Lieber Gruß
Ula
 
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  • #35
die Kortisonspritze war am 22.04. Danach hat sich der Zustand rapide verschlechtert und deswegen war ich mit Tiffany in der Tierklinik, wo am 26.04. das Blut abgenommen wurde. Also Blutuntersuchung vier Tage nach der Kortisongabe.
Inzwischen sind genau 2 Wochen seit der Kortisonspritze.

Lieber Gruß
Ula

Oh! Wenn das Blutbild nach der Kortisongabe entstanden ist, kann es natürlich sein dass die Gabe tatsächlich eine aplastische Krise ausgelöst hat......

Natürlich war auch vorher einiges im Argen, aber ja nicht so schlimm wie nach der Spritze. Das wäre ja wirklich zu wünschen dass das der Grund der Verschlechterung war....denn: DEN Auslöser könntet ihr ja dann ab jetzt wunderbar meiden :)
 
  • #36
Das sind ja richtig tolle Nachrichten. :)

Weiterhin wünsch ich gute Besserung!
 
  • #37
wunderbar, ich freue mich riesig für euch. dann wird es eine aplastische krise durch eine kortisoninduzierte km-depression gewesen sein. trotzdem noch einmal ein komplettes labor abnehmen lassen! fellmull schrieb bereits warum! zukünftig IMMER beim ta auf diesen vorfall mit cortison hinweisen. berichte bitte weiter und weiterhin toi toi toi!!! gruss marcus
 
  • #38
Das hört sich doch schon mal gut an. Ich drücke weiterhin die Daumen und berichte bitte weiter.:)
 
  • #39
Prima! Wunderbare Nachrichten. Ich freue mich mit euch und Tiffany mit. :)
 
  • #40
Die Blutwerte sind da. Die wichtigsten sind ganz anders als vor 10 Tagen.
Erythrocyten, Hämatokrit und Hämogobin sind jetzt zu hoch, Leukozyten noch zu wenig, aber höher als vorher, Retikulozyten im unteren Normbereich, also viel höher als vorher.
Das ales bedutet jetzt, dass Tiffany außer Gefahr ist. Der hohe Hämatokritwert deutet die Ärztin als Folge von zu wenig trinken.
Tiffany hat fast nie getrunken, ihr Wasserbedarf hat sie vom Nassfutter. Die letzten Tage hat sie aber sehr wenig gegessen. Damit sie überhaupt was isst, habe ich ihr mehr als sonst Leckerchen gegeben und die sind trocken.

Jetzt soll ich nichts machen, d.h. keine Behandlug ist notwendig. Wenn sich der Zustand nicht verschlechtert, soll ich in die TÄ in einer Woche telofonisch kontaktieren. Nach 2 Wochen erneut Blutkontrole, bis dahin soll die Kortisonsprize schon ganz abgebaut sein.

Tiffany ist noch ein bisschen schwach, aber viel, viel lebendiger. Nur mit dem Essen klapt es noch nicht so gut: 100-150 g Nassfutter pro Tag.
Sie wiegt jetzt 3,6 kg, vor zwei Monaten 4,1 kg.

Hier sind Blutwerte vom 07.05.2013:

Leukozyten 3.5 Referenzwert 6 - 11 G/l (vorher 1,44)
Erythrocyten 10.1 Referenzwert 5 - 10 T/l (vorher 3,18)
Hämoglobin 16.9 Referenzwert 9 - 15 g/dl (vorher 5,01)
Hämatokrit 54 Referenzwert 28 - 45 % (vorher 16,87)
MCV 53 Referenzwert 40 - 55 fl
MCH 17 Referenzwert 13 - 17 pg
MCHC 32 Referenzwert 31 - 35 g/dl
Thrombocyten 263 Referenzwert 150 - 550 G/l
Retikulozyten (relativ) 0.56 % (vorher 0,1)
Retikulozyten (absolut) 57000 /ul
Leitfaden für die Beurteilung der Regeneration (Retikulozyten/ul):
< 50.000 Normal bei nicht anämischen Patienten
< 50.000 Ungenügend bei anämischen Patienten
50.000-75.000 Geringgradige Regeneration
75.000-175.000 Mittelgradige Regeneration
> 175.000 Hochgradige Regeneration
Die Retikulozytenzahl sollte immer im Zusammenhang mit dem Schweregrad der
Anämie interpretiert werden.

Basophile Gr. 0 Referenzwert 0 - 1 %
Eosinophile Gr. 3 Referenzwert 0 - 6 %
Stabkernige 2 Referenzwert 0 - 3 %
Segmentkernige 56 Referenzwert 50 - 75 %
Lymphocyten 33 Referenzwert 15 - 50 %
Monocyten 6 Referenzwert 0 - 4 %
Eosinophile Gr. (absolut) 104 Referenzwert 0 - 600 /ul
Stabkernige (absolut) 69 Referenzwert 0 - 300 /ul
Segmentkernige (absolut) 1938 Referenzwert 3000 - 11000 /ul
Lymphocyten (absolut) 1142 Referenzwert 1000 - 6000 /ul
Monocyten (absolut) 208 Referenzwert 0 - 500 /ul
atypische Zellen 0 %
Anisocytose 0
Polychromasie 0


Liebe Grüße
Ula
 

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