Katze zu verfressen für Klickertraining?

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HenryWinter

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28. März 2023
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Moin zusammen,

mein erster Post hier... wenn ich dazu komme schreibe ich auch noch eine Vorstellung :) Ich versuche mit unserer neuen (Einzel)Katze Ellie, ca. 2 Jahre alt und aus dem Tierheim, mit dem Klickertraining zu beginnen. Ellie ist nicht unsere erste Katze, aber die erste, mit der ich das mit dem Klickern versuchen möchte.

Jetzt gibt es da aber ein Problem, und zwar ist Ellie eine gnadenlose Fressmaschine und leider ziemlich clever, habe ich zumindest das Gefühl. Das mit der Fressmaschiene ist nachvollziehbar, sie stammt aus einer Beschlagnahmung bei einem Tierhoarder und hat die ersten zwei Jahre ihres Lebens zusammen mit 7 anderen Katzen in einem Gästebad verbracht... da muss man vermutlich schnell sein, wenn es ums Essen geht. Sie inhaliert ihr Futter gradezu, der Napf ist grundsätzlich sauber ausgeleckt, sie klaut alles essbare, was nicht niet- und nagelfest ist und ist EXTREM zielorientiert, wenn sie ihr Futte sieht oder riecht.

In Verbindung damit, dass sie nicht blöd ist, ist das allerdings ein Problem fürs Klickertraining, denn sie hat den Klicker erstens recht schnell mit Leckerlis assoziiert und zweitens kommt sie sofort dahinter, wo die Leckerlis sind. Egal ob ich sie in der Hosentasche habe, in einem Tupperdöschen, ob ich die Dose hinter mich stelle oder unter ein Kissen / Handtuch / sonstwas lege, sie versteht nach dem ersten Leckerli, von wo die kommen. Im Ergebnis ist sie dann mehr an der Futterquelle, als am Klickertraining interessiert.

Ich habe initial versucht ihr "Sitz" beizubringen, damit ich sie dazu bekomme erstmal irgendwo stehen zu bleiben um ihr Augenmerk dann im zweiten Schritt und als zweite Übung auf den Targetstick zu richten. Das sieht dann meistens so aus, dass sie um mich herum rennt, auf mich drauf springt, auf die Couch springt und die Leckerlis sucht, während ich sie wieder auf den Boden schiebe/setze, in regelmäßigen Abständen "Sitz" sage und mit dem Zeigefinger eine feste Geste dazu machen. Sie setzt sich dann während des rumrennens auch ab und zu kurz hin, aber sobald sie das Klick hört und ich ihr das Leckerli geben will, ist sie auf und davon und nach dem ersten Leckerli weiß sie wie gesagt wo die sind und ist nur noch darauf fixiert.

Ich weiß an der Stelle nicht mehr so richtig, was ich machen soll. Leckerlis in der Hosentasche klappt nicht... sie bekommt Stückchen gefriergetrocknete Hühnerbrust, die ich nochmal viertele, damit sie sich beim Klickertraining nicht an den Dingern überfrisst. Die sind also klein und bröselig... nicht so gut für die Hosentasche. Ich habe sie dann in eine kleine Tupperbox gepackt, aber die kennt sie mittlerweile auch. Sitze ich auf dem Boden und die Box steht irgendwo um mich herum in Sichtweite, geht sie direkt auf die Box. Habe ich sie versteckt (unter einem Tucht / Kissen / etc.) bekommt sie das in dem Moment raus, in dem ich ein Leckerlis rausnehmen möchte, mit dem selben Effekt. Sitze ich auf der Couch oder auf einem Stuhl und die Box steht auf dem Tisch ist sie sofort auf dem Tisch. Habe ich die Box in der Hosentasche wartet sie auf den Moment, in dem ich die Dose öffne und versucht Selbstbedienung, ggf. auch in dem sie mich anspringt.

Im Ergebnis dreht sich unser Klickertraining mehr um die Verteidigung der Leckerlibox als um den Klicker und je länger wir klickern (höchtens 5 Minuten), desto aufgeregter wird Ellie. Nicht falsch verstehen, sie macht zwischendrin tatsächlich ab und zu was sie soll, also Sitz, und ab und an auch mal mit der Nase den Targetstick berühren... wie gesagt ist sie echt nicht doof. Aber die meiste Zeit verbringt sie damit zu versuchen, die Leckerli-Box einzunehmen und ich damit, die Box zu verteidigen. Von einem halbwegs ruhigen oder strukturierten Klickertraining sind wir weit weg und ich habe keine Ahnung, ob das zu irgendetwas führt. Ich möchte ihr keine Kunsstückchen beibringen sondern das Fernziel ist, sie mit dem Targetstick in den Carrier zu führen und dann das schließen des Carriers und das Tragen zu üben. Dazu müsste sie sich aber zumindest mal hinsetzen und so lang sitzen bleiben, dass ich ihre Aufmerksamkeit auf den Targetstick lenken kann und die ist eben dahin, sobald Futter im Spiel ist. Dabei ist es auch völlig egal, ob wir vor oder nach dem Füttern klickern.

Hat jemand gute Tipps für mich wie ich weiter machen sollte? Oder gibts Katzen, für die Klickern einfach nichts ist?
 
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Zwei Vorschläge:

1.
Hast Du schon Mal ad libidum Fütterung für längere Zeit versucht?
Fast alle Katzen können ein vernünftiges Sättigungsgeführt wieder erlernen.

2.
Vergiss Sitz.
Fang mit Erdmännchen, Hüpf und auf ein Podest klettern an.
Je nach individuellem Charakter sind unterschiedliche Übungen unterschiedlich schwierig. Mit einfachen anfangen, mit der Zeit wird sie auch Sitz lernen können, aber zum Einstieg ist es für sie nicht geeignet.
 
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Ich stimme @Irmi_ zu. Die Übung ist für den Anfang recht schwierig, und ich würde das Training nur machen, wenn die Katze satt ist.
(Und grundsätzlich auch dafür plädieren, zu all you can eat zu wechseln. Meine Katzen kommen übrigens aus einer ähnlichen Situation, und es kann klappen!)
Ich hab die Leckerli übrigens immer einfach in einer Hand gehalten🤷🏻‍♀️
 
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@Irmi:

1. Ja, zu Anfang, waren wir so von unserem letzten Katzer gewöhnt. Kannst Du bei Ellie aber komplett vergessen... egal wie voll der Napf ist, sie frisst alles weg. Legen wir dann jedes mal nach, kommt sie auf über 400g Futter pro Tag, das ist auf Dauer einfach zu viel für so eine kleine Katze (3,2 Kilo). Sie bekommt jetzt vier mal am Tag Futter, um 7, um 12 um 18 und nochmal eine kleine Portion um 23 Uhr, damit sie über Nacht nicht so Kohldampf bekommt. Die einzelnen Portionen scheinen auch nicht zu klein zu sein, sie verlangt danach nicht nach Nachschlag sondern peest durch die Wohnung, rennt wie eine gesengte Wildsau auf ihrem Laufrad und will Spielen und Streicheleinheiten. Gebettelt wird erst wieder wenn jemand um die nächste Fütter-Zeit rum in die Küche geht. Scheint auch insgesamt genug zu sein, wir wiegen sie einmal pro Woche und ihr Gewicht ist stabil das, was sie laut TA aus dem Tierheim haben sollte.

2. Danke für den Tipp, was sind denn Erdmännchen und Hüpf? Wobei ich befürchte, dass das Problem halt das gleiche bleiben wird, sie ist mehr an den Leckerlis als am Training interessiert.

@Sozi:

Wie gesagt... sobald Leckerli im Spiel sind, kann ich ihr interesse kaum noch auf etwas anderes lenken, sie schaut den Targetstab dann kaum noch an, es sei denn ich bringe sie dazu mal kurz irgendwo stehen zu bleiben.
 
Bei uns haben die Videos von Katharina den Durchbruch beim klickern gebracht: Link und wir haben diese Kartenbox Link
Wir haben auch eine supergierige Katze, die beißt mir auch in die Hand, wenn’s nicht schnell genug geht mit den Leckerli 😀
Ich habe am Anfang nur erstmal die Konditionierung gemacht auf den Klicker und da dann immer die Leckerli geworfen, so dass sie laufen musste um sie zu holen. Danach haben wir auch immer auf einer Kommode trainiert, da war es einfacher die Leckerli von ihr wegzuhalten…
 
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@Verosch Danke, das schaue ich mir beides mal an.
 
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Ich hab hier auch so einen kleinen Gierschlund sitzen. Wir haben tatsächlich ganz Basic damit angefangen, Leckerli nehmen zu üben. Heißt, wenn er einen Moment still war, gab's ein Leckerli - aber nur, wenn er nicht danach gehauen hat. Muss man im Zweifel aussitzen (es empfiehlt sich, einen Handschuh zu tragen...), die Katze sollte mit diesem Verhalten keinen Erfolg haben. Es hat ziemlich lange gedauert, aber mittlerweile haut er nicht mehr danach. Ich hab's dann weiter vermieden, irgendwelche Übungen mit der Pfote zu üben, also eher Dinge in Bewegung. Gerade üben wir den Sprung übers Bein. Geduld ist das Stichwort.
 
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Vielleicht hilft dir das was ich mit meinen gemacht habe um das Wort "Nein" denen zu verinnerlichen.
Und zwar hab ich mich hin gesetzt, die Leckerlis in der Bauchtasche meines Hoodies, den Clicker in der anderen Hand.
Und hab immer 1 Leckerli offensichtlich hin gesagt und immer wenn es eigenmächtig versucht wurde zu nehmen betont "Nein" gesagt bis die entsprechende Katze weg geschaut hat und Desinteresse zeigte. Dann hab ich geclickt und das Leckerli gegeben. So haben sie das Wort "Nein" besser verinnerlicht und haben etwas Geduld bei der Leckerligabe gelernt.
 
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Gib ihr Nassfutter rund um die Uhr. Auch wenn sie 1kg frisst. Das pegelt sich ein, kann aber länger dauern bis dahin.
 
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  • #10
Erdmännchen ist sorry, ich schaff es gerade nicht einen Link einzubetten. Googel mal Erdmännchen, diese Tiere machen doch immer Männchen, das können Katzen auch.

Hüpf ist bei uns das Kommando um zu hüpfen. Wir haben angefangen mit über ausgestreckte Beine zu hüpfen. Manche nehmen auch Arme (geht bei Irmi nicht weil sie dann gucken muss ob in der Hand ein Leckerli steckt) und mit der Zeit hat Irmi es gelernt über Hundeagility-Hindernisse zu hüpfen und durch einen Ring.

Und so wie Du erzählst... Ich würde trotzdem mehr füttern für einige Zeit und schauen ob sie sich nicht doch einrenkt. Bei meinen war das bisher jedes Mal der Fall. (Die Zwei sind wohl gemerkt ähnlich groß wie Deine).
Bei mir hat anfangs Gesa 800g am Tag weg gehauen (und entsprechend ausgesehen) aber sie hat das nach ein paar Monaten tatsächlich gelernt. Gestern hat sie keine 200g gefressen.
 
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  • #11
@Irmi:

1. Ja, zu Anfang, waren wir so von unserem letzten Katzer gewöhnt. Kannst Du bei Ellie aber komplett vergessen... egal wie voll der Napf ist, sie frisst alles weg. Legen wir dann jedes mal nach, kommt sie auf über 400g Futter pro Tag, das ist auf Dauer einfach zu viel für so eine kleine Katze (3,2 Kilo). Sie bekommt jetzt vier mal am Tag Futter, um 7, um 12 um 18 und nochmal eine kleine Portion um 23 Uhr, damit sie über Nacht nicht so Kohldampf bekommt. Die einzelnen Portionen scheinen auch nicht zu klein zu sein, sie verlangt danach nicht nach Nachschlag sondern peest durch die Wohnung, rennt wie eine gesengte Wildsau auf ihrem Laufrad und will Spielen und Streicheleinheiten. Gebettelt wird erst wieder wenn jemand um die nächste Fütter-Zeit rum in die Küche geht. Scheint auch insgesamt genug zu sein, wir wiegen sie einmal pro Woche und ihr Gewicht ist stabil das, was sie laut TA aus dem Tierheim haben sollte.

2. Danke für den Tipp, was sind denn Erdmännchen und Hüpf? Wobei ich befürchte, dass das Problem halt das gleiche bleiben wird, sie ist mehr an den Leckerlis als am Training interessiert.

@Sozi:

Wie gesagt... sobald Leckerli im Spiel sind, kann ich ihr interesse kaum noch auf etwas anderes lenken, sie schaut den Targetstab dann kaum noch an, es sei denn ich bringe sie dazu mal kurz irgendwo stehen zu bleiben.
Wie lange habt ihr das denn ausprobiert? Ich denke auch, Futter ayce könnte helfen und wäre auch für katz deutlich entspannter.
 
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  • #12
Wie lange habt ihr das denn ausprobiert? Ich denke auch, Futter ayce könnte helfen und wäre auch für katz deutlich entspannter.
Ich finde auch schon mal rein gutes Zeichen, dass sie ja gar nicht alles wegfuttert, wenn sie etwas bekommt. Und mit AYCE könnte sie auch dann nachholen, wenn sie wieder einen Happen möchte / braucht.
 
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  • #13
Wir haben es die ersten paar Wochen mit all you can eat versucht, schon deswegen, weil sie zu Anfang fast gar nicht gefressen hat. Das hat sich nach ein paar Tagen allerdings eingegroovt, und ehe wir uns versehen haben war eine 400g Dose am frühen Nachmittag leer und die Katze ein halbes Kilo schwerer. Daraufhin haben wir feste Futterzeiten mit festen Portionen eingeführt.

Danke Euch für die Vorschläge, aber ad libidum fütteren möchte ich ehrlich gesagt nicht. Kann sein, dass das klappt, und sich das irgendwann eingroovt, aber es gibt halt auch Katzen bei denen das nicht funktioniert. Und ich gehe davon aus, dass es bei Ellie die ersten zwei Jahre ihres Lebens grundsätzlich ein Kampf war genug zu essen zu bekommen, keine Ahnung, ob sie das nochmal ablegen kann. Wenn wir wieder ad libidum füttern und sie nicht schafft dieses erlernte Verhalten zu überwinden, müssen wir sie an einem bestimmten Punkt auf Diät setzen. Das wird mit ihrer Vorgeschichte dann Stress pur für sie, und wer weiß, wozu dass dann im Verhalten führt.

Im Moment ist sie zwar ein kleiner Gierschlund und wir dürfen nichts zu essen unbeobachtet stehen lassen, aber ansonsten klappt das mit Füttern echt gut, grade auch was das Betteln nach- und einfordern von Futter betrifft. So ab 30 Minuten vor der Futterzeit fängt sie an sich an der Küchentür rumzudrücken und quakt einen an wenn man reingeht, auch mal etwas ausdauernder, aber sie bleibt vor der Küchentür und springt nicht auf die Anrichte oder stört beim Futter herrichten... wir haben sie von Anfang an konsequent wieder vor die Türschwelle der Küche gesetzt, mittlerweile weiß sie, dass wenn wir in der Küche sind, sie nicht in die Küche darf und versucht es auch nicht... wie gesagt, sie ist echt nicht doof 🥰 Sie fängt auch nicht an mitten in der Nacht rumzuschreien weil sie der Meinung ist dass JETZT SOFORT Futter her muss oder springt wenn wir essen auf den Tisch bzw. bettelt uns penetrant an o.ä. Das sind alles echt gute Eigenschaften... wer weiß wie es auch sein kann, versteht sicher, dass ich notfalls lieber das Klickern sein lasse, als durch Experimente bei der Fütterung Verhaltensänderungen zu verursachen.

Aber so wie @Verosch, @BlubKeks und @Grinch2112 berichten, besteht ja auch bei kleinen Fressäcken noch Hoffnung... 😄 ich werde mir mal die Videos zu Gemüte führen und diese Box holen und schauen, ob wir damit weiterkommen.
 
  • #14
Aber so wie @Verosch, @BlubKeks und @Grinch2112 berichten, besteht ja auch bei kleinen Fressäcken noch Hoffnung... 😄 ich werde mir mal die Videos zu Gemüte führen und diese Box holen und schauen, ob wir damit weiterkommen.
Ich kann dir nicht sagen, ob mein Tipp hilft, wenn generell der Hunger groß ist. Denn ich füttere ayce. Nur ist Miles manchmal bei Leckerli's sehr gierig und hastig und manchmal widerum nicht. Während im Napf noch genug Futter ist. Leckerli ist dann halt was anderes als das normale Futter. Ich empfehle trotzdem ayce und bin mir sicher, dass es eigentlich bei allen Katzen in so einem Alter funktioniert insofern sie gesund sind. Aber das ist deine Entscheidung und die akzeptiere ich auch. Wollte nur sicher stellen, dass keiner hier auf die Idee kommt ich würde immerzu ayce empfehlen, aber es selbst gar nicht so machen, denn dem ist nicht so.
 
  • #16
Hallo HenryWinter,

ich kenne das genau so wie du es beschreibst. Mit dem unterschied, dass meine drei noch nie Hunger leiden mussten oder sich ihr Futter erkämpfen. Hier gibt es ayce. Bei Leckerlie drehen sie trotzdem durch und sind nur auf diese fixiert.

Daher lese ich hier gespannt mit, denke aber aus meiner geschilderten Erfahrung, dass ayce nicht unbedingt die Lösung ist.

LG
 
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  • #17
Danke Euch für die Vorschläge, aber ad libidum fütteren möchte ich ehrlich gesagt nicht.
Sicherheitshalber, bevor es sich hier falsch einbürgert:
Das heißt natürlich ad libitum.
Mit d wäre das nicht nur ungrammatisch, sondern irgendwie auch widersinnig, denn unsere Katzen sind ja wohl alle kastriert, gell? :ROFLMAO:

Wir sind ja auch überzeugte Verfechter einer ad libitum-Fütterung. Dennoch kann das natürlich bei einer Katze, die den Kampf mit Hungerstress kennt, (vorübergehend) mal in die Krise geraten – das ist hier aktuell gerade auch etwas kritisch mit Joseva –, aber wichtig ist wohl ein langer Atem, und nicht sofort Schnappatmung zu bekommen, wenn sie, zumal ausgerechnet im Winter, mal ein paar Gramm zulegt. Woher soll sie denn nach den ganzen Sch…-erfahrungen da draussen auf der Strasse und wenn es kalt ist wissen, dass das jetzt auf einmal nicht mehr so ist, und vor allem: dass das so bleibt und sie sich auf diese neue Situation auch verlassen kann? irgendwie begreiflich, dass das dauert, bis katz das begreift, oder?

Zum Klickern:
Eigentlich wurde schon alles wichtige gesagt. Da wir keine Zirkusnummern wollen, sondern Katzen, denen Klickern als "intellektuelle" herausforderung Spass macht, haben wir auf jede Form von Literatur und Anleitung verzichtet und sind nur unserem Herzen gefolgt. Und wir sind damit schon ziemlich weit gekommen, und auch Joseva, unsere ex-Streunerin (aktuell ein dreiviertel-Jahr bei uns) macht "sitz", "pfötchen" und "hoch" (= Erdmännchen).
Geduld und Wiederholung.
Geduld und Wiederholung.
Wiederholung
Wiederholung
Wiederholung


Wir haben hier eine verschlossene Dose aus unbehandelter Mooreiche (= geruchsneutralisierend), die habe ich zwischen den Knien, und die bekommt kein katz auf. Wenn sie da rangehen – dann sollen sie eben. Bringt nichts. Inzwischen haben sie es aufgegeben.
 
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  • #18
Hey,
Ich hatte auch einen Kater aus einem Animalhording Fall, er war geschätzte 7-9 Jahre alt als er bei mir einzog.
Es gab von Anfang an ayce und es hat sich sehr schnell auf ~200-300 Gramm am Tag eingependelt.
Ich würde es wirklich nochmal versuchen.
Sie muss erstmal lernen das jetzt immer Futter zur Verfügung steht.

Legen wir dann jedes mal nach, kommt sie auf über 400g Futter pro Tag, das ist auf Dauer einfach zu viel für so eine kleine Katze (3,2 Kilo).
400 Gramm pro Tag finde ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich viel für die Zeit der ungewöhnung.

Und zum clickern würde ich sagen, vielleicht müsst ihr da nochmal einen Schritt zurück gehen.
Wenn sie so fixiert auf die leckerlis ist hat sie vielleicht noch nicht richtig das Prinzip verstanden.
Ich hab mit meinem Kater damals auch geclickert, auch er war sehr gierig und es hat eine Weile gedauert bis er gecheckt hat das es nur ein leckerlie gibt wenn er macht was er soll und er den clicker gehört hat.
Ich würde auch mit was leichterem anfangen wie Männchen oder high Five.
Aber eigentlich ist es dafür super das sie so gierig ist 😊
 
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  • #19
Wir haben es die ersten paar Wochen mit all you can eat versucht,
Ich meine das war zu kurz. Um ein gutes Futterverhalten wieder zu erlernen braucht es manchmal länger.
... Daraufhin haben wir feste Futterzeiten
Das ist schonmal sehr gut, denn so wird sie gewahr, dass es regelmäßig Futter gibt. Aber eben sie müsste sich auch eine Weile überfressen dürfen, damit sie lernt, wann sie genug hat.
Kann sein, dass das klappt, und sich das irgendwann eingroovt, aber es gibt halt auch Katzen bei denen das nicht funktioniert.
Letzteres ist selten und deine Katze ist noch jung :) von daher würde ich sagen, zieh es einmal durch bevor du meinst es klappt eh nicht : )
Wenn wir wieder ad libidum füttern und sie nicht schafft dieses erlernte Verhalten zu überwinden, müssen wir sie an einem bestimmten Punkt auf Diät setzen. Das wird mit ihrer Vorgeschichte dann Stress pur für sie, und wer weiß, wozu dass dann im Verhalten führt.
Ihr sollt es ja nicht unbegrenzt versuchen : ) sondern so lange bis ihr seht
A - es tut sich etwas und es macht Sinn oder B - da tut sich nichts, also besser ein Leben lang kontrolliert füttern - was aber auch lebenslangen Stress für die Katze bedeuten würde
Im Moment ist sie zwar ein kleiner Gierschlund und wir dürfen nichts zu essen unbeobachtet stehen lassen, aber ansonsten klappt das mit Füttern echt gut, grade auch was das Betteln nach- und einfordern von Futter betrifft. So ab 30 Minuten vor der Futterzeit fängt sie an sich an der Küchentür rumzudrücken und quakt einen an wenn man reingeht, auch mal etwas ausdauernder, aber sie bleibt vor der Küchentür und springt nicht auf die Anrichte oder stört beim Futter herrichten... wir haben sie von Anfang an konsequent wieder vor die Türschwelle der Küche gesetzt, mittlerweile weiß sie, dass wenn wir in der Küche sind, sie nicht in die Küche darf und versucht es auch nicht... wie gesagt, sie ist echt nicht doof 🥰 Sie fängt auch nicht an mitten in der Nacht rumzuschreien weil sie der Meinung ist dass JETZT SOFORT Futter her muss oder springt wenn wir essen auf den Tisch bzw. bettelt uns penetrant an o.ä. Das sind alles echt gute Eigenschaften...
hm, es ist nicht mangelnde Erziehung, dass sie ständig nach Futter junkert sondern es muss ein Schalter in ihrem Katzihirnchen ; ) umgelegt werden. Für sie ist es schlimm, wenn sie meint immer nach Futter junkern zu müssen.

*
Versuch es mal so - nur 3 Tage lang (du wirst bereits nach 1 Tag sehen ob es Sinn macht am Ball zu bleiben).

Behalte die gewohnten Futterzeiten bei. 4x täglich füttern ist super jetzt - später kannst du es auf 3x täglich reduzieren und noch später evtl auf 2x täglich, aber 3x täglich wäre besser.
Versuch in diesen 3 Tagen von den Futterzeiten nicht abzuweichen (so gut es eben umsetzbar ist).
Der entscheidende Unterschied ist - du fütterst in den Zeiten dazwischen nichts. Kein Nachschlag sondern du haust zu jeder Futterzeit den Napf übermäßig voll. Also wirklich so voll, dass sie es unmöglich schaffen kann und nicht nur ein Rest übrigbleiben muss, sondern es bis zur nächsten Mahlzeit im Napf bleibt.
Nachdem du den Napf mit einer Monsterportion gefüllt hast, gehst du raus aus der Küche und lässt sie damit allein.
Das wars schon.

Es geht um mehrere Dinge
- zum einen darum, dass sie auch optisch den Eindruck hat "ohwow Futter im Überfluss! Alles meins!"
- Sie soll ihre Gier ausleben "dürfen" und erleben, es kommen regelmäßig Monsterportionen nach. Dann fängt es an zu rattern im Katzenhirnchen ; )
- sie soll erleben, was geschieht, wenn sie sich vollhaut. Erst wenn ihr Körper ihr deutlich macht, dass sie sich schlecht fühlt, wenn sie zu viel futtert, wird sie es von sich aus reduzieren können
- Sie wird lernen, dass sie sich nicht auf dich konzentrieren braucht (wo ist Dosi, gibt's evtl etwas zu futtern?) sondern futtern kann ohne von dir abhängig zu sein. Ein gesundes Futterverhalten ist unabhängig von dir.

Wenn du den Napf monstermäsig voll machst wirst du vor der nächsten Frischen Fütterung einiges wegschmeißen müssen. Bedenke, es geht nur um 3 Tage gegen die Aussicht auf ein Leben mit entspanntem Futterverhalten.

Wenn sie die ersten Mahlzeiten erbricht, so ist das so. Oder wenn sie sich kaum bewegen kann danach. Ich weiß es klingt hart aber so spürt sie unmittelbar, dass es besser wäre weniger zu futtern.
Vorteil ist, dass sie ja bereits weiß, dass es feste Futterzeiten bei euch gibt. Gute Vorarbeit.

Wenn du das 1 Tag durchziehst wirst du schon bemerken, dass zur Abendfütterung schon mehr übrig gelassen wurde.
Sie wird recht schnell deutlich weniger futtern und spätestens nach 3 Tagen wirst du sehen, wie sich das alles entspannt. Am besten ein WE dafür einplanen.

Es gehört Mut dazu. Es ist keine Theorie, so hat es bei Vielfressy Orlando funktioniert auf Anraten des Forums.
Ok er hat nicht gekötzelt aber sich aufs Futter gestürzt und geschaufelt bis er sich kaum mehr bewegen konnte. Er tat mir sehr leid aber es war 1 Tag gegenüber ein Leben lang nach Futter junkern.
Auf gar keinen Fall sollte man so etwas länger durchziehen. Aber du wirst schon nach 1 Tag merken, dass sich der innere Schalter langsam umlegt und nach 3 Tagen wird sich das eingependelt haben und dann erst kannst du die Monstermengen nach und nach dem tatsächlichen Bedarf anpassen Das dauert dann noch einige Zeit.
Nur Mut :) und viel Erfolg falls du es versuchen möchtest.
 
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  • #20
Hm... also drei Tage überfressen lassen... ok, das ist noch nicht gesundheitsgefährdend, könnte einen Versuch wert sein :) was wäre denn das Ziel bei der Methode, dass sie beim fressen etwas entspannter wird, sie aber trotzdem noch 3 x oder 4 x täglich Futter bekommt, oder dass wir ihr morgens und abends jeweils eine halbe Tagesration in den Napf geben und sie sich ihr Futter für die nächsten 12 Stunden selbstständig einteilt und nicht alles sofort inhaliert?
 
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