Katzen - Invasive Spezies?

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Hallo liebe Community,

bei diesem Thread gehts mir hier weniger um eine Frage, eher um eine allgemeine Diskussion.
Ich habe nämlich schon öfter mal mitbekommen, dass es da einige Verfechter an Leuten gibt, die es als absolut furchtbar ansehen, wenn man Hauskatzen ungesicherten Freigang gewährt. Dabei geht es denen nicht nur um die Sicherheit der Mietzen selbst sondern auch darum, dass die Mietzen, geborene Jäger wie sie halt sind, recht viele Tierchen töten, meist wohl einfach aus purem Spaß ;-) Ich muss ganz ehrlich zugeben ich hab mich da jetzt nicht 100% eingelesen um mit knallharten Fakten zu kommen (bzgl welche Spezies schon alle ausgestorben sind, oder das Toxoplasmose auch gefährlich für Meerlebewesen sein könnte). Ich persönlich gewähre meinen beiden Katzendamen Teilzeitfreigang seit sie alt genug sind und ich muss sagen, dass sie seitdem die bravesten und ausgelastesten Tiere überhaupt sind. Absolute Traumkatzen, die dir nix kaputt machen, schmusen, hören wenn man nach ihnen ruft, brav alles fressen etc. Sie waren auch vorher schon sehr brav, allerdings merkbar mehr energiegeladen und "wild" (Aber gut, vielleicht lag das auch drann, dass sie da noch ganz kleine Kitten waren (und ja! ich habe jeden Tag mindestens eine Stunde lang mit ihnen gespielt bis sie völlig ausgepowert waren, Fummelbretter gebastelt usw) Es erfüllt mich mit solch einer Freude die Tiere so zufrieden zu sehen, dass ich ihnen diesen Freigang niemals wegnehmen möchte, auch wenn es Gefahren mit sich birgt. Und ja ich kümmer mich trotzdem noch um sie, nicht dass hier einer glaubt ich schmeiß sie einfach raus und hab keine Probleme mehr, sonst hätt ich mir von vornherein keine Katzen geholt *lach*
Ich bin halt eher so eingestellt, lieber ein kurzes und erfülltes Leben, als ein langes langweiliges.

Was jetzt keinesfalls heißen soll, das man es Wohnungskatzen nicht genauso wunderbar machen kann!! Manche Katzen haben auch garkeine Probleme damit nur drinn zu bleiben und wenn man sich die Mühe gibt, die Tiere genug auszulasten, kann das bestimmt auch für ein Glückliches Leben reichen - für MICH persönlich wär das nur nicht mein "Weg" die Tiere zu halten.

Das soll jetzt aber auch garnicht so das Thema sein, das wurde eh sicher schon zig mal diskutiert :-D
Mir geht es eher um den Ansatz von Invasive Spezies, vielleicht weiß da jemand von euch mehr darüber und möchte seine Erfahrungen, sein Wissen teilen? Vorderrangig habe ich diese Anti-Freigang Kommentare auf Twitter mitbekommen, das ist jetzt nicht sonderlich bekannt dafür eine super Quelle zu sein..

Also mir geht es hier weniger um die Frage " Ist Freigang für Katzen gefährlich " , sondern " sind Katzen für andere (wildlebende) Tiere gefährlich und eine so große Bedrohung das man allein diesen Tieren zu liebe die eigenen Hauskatzen lieber drinnen halten sollte " - ich hoffe das ist so verständlich. Ich hätte zu dem Thema noch nichts hier gefunden, deshalb wäre ich sehr interessiert zu hören wie ihr so zu diesem Thema steht, ob ihr schonmal was darüber gehört habt, etc ! Im Endeffekt muss ich zugeben, trau ich der allgemeinen Mehrheit an Meinungen hier im deutschsprachigen Forum mehr, als ein paar aufregenden Twitter Postings aus aller Welt *gg*
 
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Frage mal speziell schwarze Katzen im Mittelalter, ob sie sie invasive Art waren?
Wie viele Jahrhunderte ist denn eine invasive Art invasiv?
Die Katzen folgen den Menschen, wer ist also die invasive Art?
 
Wir Menschen sind hier auch eine invasive Art und was die Schäden betrifft, die wir hier angerichtet haben und noch immer anrichten, da kommt keine andere Tierart mit. Mal ganz davon abgesehen, dass Tiere niemals so blöd wären, sich die eigene Lebensgrundlage zu zerstören.
 
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Definitiv sind wir Menschen das Problem, aber domestizierte Katzen sind ja auch quasi „menschengemacht“, vermehren sich, werden gefüttert und haben keine Fressfeinde mehr, sind aber sehr effektive Jäger und können sehr viel Kleingetiers erbeuten. Da also von Natürlichkeit sprechen, finde ich etwas weit hergeholt.

Hier ist ein interessanter Artikel des NABU darüber: Bedroht die Hauskatze die Artenvielfalt? - NABU
Laut dem Experten vom NABU sind das hauptsächliche Problem für die heimische Wildtierwelt (übrigens auch für Wildkatzen!) unkastrierte Freigänger, die selbst einen höheren Jagdtrieb als kastrierte Katzen haben und sich eben unkontrolliert vermehren und zu Streunerkolonien führen.
Außerdem können (auch kastrierte) Freigänger wohl ein Problem darstellen, wenn man sehr ländlich wohnt und dadurch in der Nähe von brütenden Vögeln.

Was man als Freigängerbesitzer tun kann um den „Schaden“ zu verringern, dafür zitiere ich mal Herrn Lachmann aus dem Artikel:
__________________________________
„Wenn Katzenbesitzer*innen konsequent dafür sorgen würden, dass sich ihre Katze von Mitte Mai bis Mitte Juli in den Morgenstunden nicht im Freien aufhält, wäre den Vögeln schon sehr geholfen, denn dann sind die meisten gerade flüggen Jungvögel unterwegs!

Ein Glöckchen am Halsband verhindert zumindest das Fangen gesunder Altvögel, ist aber wenig angenehm für die Katzen. Wer viel mit den Katzen spielt, reduziert auch deren Jagdambitionen. Gefährdete Bäume mit Vogelnestern können durch katzenabweisende Manschettenringe gesichert werden. Viele heimische Straucharten, wie Weißdorn und Wildrosen, sind mit Dornen und Stacheln bewehrt und schützen die Vogelbrut vieler Freibrüter dadurch auf natürliche Weise.“
__________________________________

Glöckchen und Halsbänder würde ich natürlich nie verwenden, aber vielleicht helfen die Tipps dem ein oder anderen, der etwas für die heimische Vogelpopulation tun möchte. :)


Ich persönlich würde keine Katze im ungesicherten Freigang halten wollen, nicht nur zum Schutz der Artenvielfalt sondern auch, weil ich wahnsinnig Angst um die Freigängerkatze hätte. Aber das ist natürlich auch eine persönliche Entscheidung und ich denke, wenn man einen kastrierten Freigänger hält und nicht in der Nähe von Brutstätten oder Naturschutzgebieten wohnt und vielleicht noch ein bisschen die Katze auslastet oder so, muss man kein schlechtes Gewissen haben.

Wenn ich die Möglichkeit dazu habe, werden meine Katzen gesicherten Freigang bekommen...
 
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Jede Spezies ist potentiell invasiv. Es gibt nur erfolgreichere und weniger erfolgreiche.

Es würde sich auch jede Spezies überall auf der Welt ausbreiten, wenn sie könnte.

Unkontrolliert würde die Katzenpopulation steigen und sicher auch einige Arten ausrotten, minimieren oder gefährden.

Ab einer gewissen Größe würde aber auch die Katzenpolulation stagnieren oder abnehmen, da es bei höherer Dichte auch mehr Krankheiten und Parasiten gäbe. Ausserdem ist das Beuteangebot auch begrenzt bzw. irgendwann erschöpft.
 
Ich glaube das vor allem beim Vogelschutz viele Faktoren mitspielen. Unkastrierte freilaufende Katzen die sich unkontrolliert vermehren sind sicher eine Seite der Sache.
Die andere sind "geleckte " Gärten, Steinwüsten statt Wiese, Verbauung, Abdichten von Unterschlupf und Nistmöglichkeiten bei Renovierung, Entfernung von Unkraut (Stieglitz= Distelfink), Verbot von (Winter)fütterung, Schnitt von Hecken während der Brutzeit, Einsatz von Spritzmitteln (Meisen fressen zur Brutzeit sehr gerne Blattläuse), Entfernung von alten Bäumen etc.
Das Anbringen von gesicherten Nistkästen hilft einigen Vogelarten, vor allem im natürlichen Garten.
Eine Meise oder Amsel wird im Durchschnitt 5-6 Jahre alt und kann in dieser Zeit 25 Jungvögel aufziehen, zum Erhalt der Population wären 2 Tiere notwendig die das Erwachsenenalter erreichen und für Nachwuchs sorgen. Fütterung zur Brutzeit kann den Bruterfolg ebenfalls positiv beeinflussen, da die Altvögel sich satt fressen und damit mehr Zeit für die Nahrungssuche für Junge haben.
Und zu guter letzt sind Katzen als Mäusefänger auch nicht zu verachten.
 
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Wildlebende Katzen sind in Deutschland definitiv invasiv und sollten entsprechend unter Kontrolle gebracht werden (wenigstens per Kastration) um weiteres Elend zu vermeiden.

Unsere Hardcore-Freigängerin und hochmotivierte Jägerin (trotz guten Futters zuhause) wär mit Sicherheit ökologisch gesehen ein weit größeres Problem, wenn sie nicht als Kitten von der Katzenhilfe aufgegriffen, medizinisch versorgt, einigermaßen "gezähmt" und an uns (auf der Suche nach Freigängern) vermittelt worden und selbstverständlich kastriert worden wäre - sie würde ansonsten ganz sicher weit mehr Schaden da draußen anrichten.
Fraglich bleibt, ob nicht Füchse, Marder, Waschbären und Eichhörnchen genauso viel "natürlichen" Schaden anrichten wie sie.
 
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Ein Glöckchen am Halsband verhindert zumindest das Fangen gesunder Altvögel, ist aber wenig angenehm für die Katzen. Wer viel mit den Katzen spielt, reduziert auch deren Jagdambitionen. Gefährdete Bäume mit Vogelnestern können durch katzenabweisende Manschettenringe gesichert werden. Viele heimische Straucharten, wie Weißdorn und Wildrosen, sind mit Dornen und Stacheln bewehrt und schützen die Vogelbrut vieler Freibrüter dadurch auf natürliche Weise.“
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Glöckchen und Halsbänder würde ich natürlich nie verwenden, aber vielleicht helfen die Tipps dem ein oder anderen, der etwas für die heimische Vogelpopulation tun möchte. :)
Das habe ich leider auch mal gesagt, aber gegen meine wirklich gute Jägerin hilft nichts anderes.
Sie wird gefüttert, bespielt, trotzdem jagd und fängt sie alles. Wirklich alles! Irgendwie muss man der potentiellen Beute eine bessere Chance zum Entkommen geben.
Zum Trost für alle, sie hat schon ein Halsband verloren, der Sicherheitsverschluß funktioniert also. Die Bimmelglöckchen mache ich einfach leiser.
 
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Ich bin halt eher so eingestellt, lieber ein kurzes und erfülltes Leben, als ein langes langweiliges.
Mir hat der Satz schon gereicht, um nicht weiterzulesen!
 
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  • #10
Meine Katzen werden wohl nie Freigang bekommen (es passt von der Wohnung her nicht gut, und außerdem ist besonders eine extrem zahm und unerschrocken, so dass sie sehr gefährdet wäre), also stellt sich für mich persönlich die Frage nicht.
Das ist durchaus ein Dilemma. Für Katzen ist Freigang natürlich toll, und ich würde ihn ihnen ungern verwehren, wenn sonst nichts dagegen spräche.
Allerdings täte es mir um Eichhörnchen und Singvögel doch sehr leid...
Den Tipp vom NABU mit den kontrollierten Freigangszeiten zum Schutz von Jungvögeln finde ich gut!

Die meisten entscheiden wohl nach Sympathie, was sie als wichtiger erachten, das Wohlbefinden der Katzen, oder das Leben der Vögel (teils auch gefährdeter Arten).

Ich kann mich da nicht entscheiden, am Herzen liegt mir beides.
 
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  • #11
Den Tipp vom NABU mit den kontrollierten Freigangszeiten zum Schutz von Jungvögeln finde ich gut!
Ich auch. Wir - als überzeugte Freigänger-Dosis versuchen das auch so zu handhaben.
Die meisten entscheiden wohl nach Sympathie, was sie als wichtiger erachten, das Wohlbefinden der Katzen, oder das Leben der Vögel (teils auch gefährdeter Arten).
Weiß ich nicht. Ich finde Freigang für Katzen (in der passenden Umgebung) gut und richtig und mir bereitet der Gedanke, sie zu begrenzen, tatsächlich Unwohlsein. (Unseren Garten zu sichern würde dazu einen immensen finanziellen und arbeitstechnischen Aufwand bedeuten und dann ist ja auch immer die Frage, was man darf). Trotzdem sind mir die Vögel ja nicht egal und ich versuche alles zu tun, um sie bestmöglich zu schützen. Sei es dadurch, die Katzen während der kritischen Phase morgens im Haus zu halten, den Garten möglichst naturnah zu belassen, Futterstellen so aufzuhängen, dass die Katzen da nicht ran kommen (ok, das sollte einem schon der GMV sagen). Dann wollen wir noch eine Klettersperre unterm Nistkasten anbringen und über ein Halsband für Sally (die hier am meisten von unseren Katzen jagt) habe ich auch schon nachgedacht, mich aber ehrlicherweise noch nicht getraut.
(Ich bin zugegeben aber auch ganz froh, dass 2 von 3 Katzen sich freiwillig mehr im Haus aufhalten als draußen und so die Gefahr sich auch noch mal reduziert. Unser zahnloser Kater hat aus Versehen mal eine Maus gefangen und seit Sally da ist, fängt Fienchen auch nichts mehr (oder bringt zumindest nichts mehr nach Hause - die Arbeit hat sie offenbar an die Jüngere abgegeben 🤷‍♀️ )

Und natürlich ist es für uns selbstverständlich, dass alle Freigänger kastriert sind. Ich finde, da müsste von Gesetzgeberseite auch noch weitaus mehr kommen - ist nur die Frage, wie man das kontrollieren will.
 
  • #12
Katzen (die wir hier im Forum meinen) sind vom Menschen domestizierte Haustiere.

Ob die usprüngliche Wildform (Felis sylvestris lybica) sich nun ihrerseits dem Menschen angeschlossen oder - wie die bei den meisten Tierarten vom Menschen aufgenommen wurde - ist dabei nachrangig. Auf jeden Fall handelt es sich nicht mehr um Wildtiere (allenfalls verwilderte Haustiere), sondern durch die Auswahl des Menschen veränderte Tiere.

Der Mensch/ wir Menschen sind für Haustiere im besonderen Maße verantwortlich und die Ursache des Übels im Hinblick auf die die Gefährdung für Wildtiere.

Meine sechs Katzen haben Freigang, allerdings nur anderthalb bis zwei Stunden am Tag während der Hellphase. Wenn bei mir im Garten oder in den Nachbargärten Jungvögel flügge werden, behalte ich sie tageweise im Haus.

Sechs Katzen bringen mir unter diesen Haltungsbedingungen im Jahr insgesamt ca. 8 Vögel, wenige Spitzmäuse und selten einmal junge Ratten oder Kaninchen nach Hause.

Den Schaden, den wir als Menschen in der Natur anrichten, bewegt sich in ganz anderen Dimensionen.
 
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  • #13
Mir hat der Satz schon gereicht, um nicht weiterzulesen!
Warum das denn?
Es ist ein schmaler Grat auf dem man sich bewegt, denn ich hatte vorher als ehemalige Züchterin immer Wohnungskatzen und jetzt das völlige Gegenteil, eine zugelaufene "Streunerin". Die "", weil sie immer ein Zuhause hatte, sich aber immer wieder was neues gesucht hat.
Eine Katze, die einfach das macht, was sie will.
Sie wurde dazu geboren. Diese Katze ist komplett anders als alle, die ich bisher hatte.
 
  • #14
Annie ist eine Bodenjägerin. Feldmäuse und Ratten jeder Größe fängt sie mit schöner Regelmäßigkeit.
In drei Jahren als Freigängerin hat sie vielleicht 5 Vögel mitgebracht- davon eine lebende und putzmuntere Elster. Weiß der Himmel, wie sie dieses wehrige Tier durch die Klappe bekommen hat.

Nein, ich glaube nicht, dass sie für das Singvogelsterben verantwortlich zu machen ist.
 
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  • #15
Können domestizierte Tiere invasiv sein? 🤔 Offiziell sind Katzen jedenfalls keine invasive Art. Da gibt es ziemlich eindeutige Listen.

Man kann auch als Freigängerhalter einiges tun, um dem (erfolgreichen) Jagen vorzubeugen:

Viel Spielen wurde ja schon genannt, noch wichtiger ist aber auch die Ernährung mit viel Fleisch. Katzen, die alle notwendigen Nährstoffen haben, jagen laut diverser Studien auch weniger.

Da ich Vögel auch sehr mag, habe ich die Bäume mit Nistkästen "unzugänglich" für unsere Katzen gemacht. Untere Äste entfernt, z.B.
Das Vogelfutterhaus sitzt auf einem 1.80 hohen Stab... da bequemt sich von unseren keiner hoch.

Ich kann aber mittlerweile wirklich beide Seiten in dieser Diskussion verstehen. Früher war ich immer der Meinung, eine Katze muss zwingend Freigang haben, heute sehe ich das entspannter. Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß.
 
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  • #16
Ich glaube auch nicht, dass Katzen für das Singvogelsterben verantwortlich sind. Der Amsel z.B. geht es auch ohne Katzen nicht gut. Gründe dafür sind wohl der Usutu-Virus und das Insektensterben. Auch weil sie kaum mehr Würmer finden.

Ich hatte viele Jahre den Wald direkt vor meinem Garten. Amseln haben jedes Jahr in unserem Efeu auf der Terasse gebrütet. Die Nester wurden immer geplündert. Meist nur die Eier. Einmal haben sie es geschafft, die Jungen auszubrüten. Leider wurde auch hier das Nest geplündert.
Marder, Greif- und Rabenvögel oder Eichhörnchen sind Nesträuber und fressen auch kleine Vogelbabiys.
 
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  • #17
Ich auch. Wir - als überzeugte Freigänger-Dosis versuchen das auch so zu handhaben.

Weiß ich nicht. Ich finde Freigang für Katzen (in der passenden Umgebung) gut und richtig und mir bereitet der Gedanke, sie zu begrenzen, tatsächlich Unwohlsein. (Unseren Garten zu sichern würde dazu einen immensen finanziellen und arbeitstechnischen Aufwand bedeuten und dann ist ja auch immer die Frage, was man darf). Trotzdem sind mir die Vögel ja nicht egal und ich versuche alles zu tun, um sie bestmöglich zu schützen. Sei es dadurch, die Katzen während der kritischen Phase morgens im Haus zu halten, den Garten möglichst naturnah zu belassen, Futterstellen so aufzuhängen, dass die Katzen da nicht ran kommen (ok, das sollte einem schon der GMV sagen). Dann wollen wir noch eine Klettersperre unterm Nistkasten anbringen und über ein Halsband für Sally (die hier am meisten von unseren Katzen jagt) habe ich auch schon nachgedacht, mich aber ehrlicherweise noch nicht getraut.
(Ich bin zugegeben aber auch ganz froh, dass 2 von 3 Katzen sich freiwillig mehr im Haus aufhalten als draußen und so die Gefahr sich auch noch mal reduziert. Unser zahnloser Kater hat aus Versehen mal eine Maus gefangen und seit Sally da ist, fängt Fienchen auch nichts mehr (oder bringt zumindest nichts mehr nach Hause - die Arbeit hat sie offenbar an die Jüngere abgegeben 🤷‍♀️ )

Und natürlich ist es für uns selbstverständlich, dass alle Freigänger kastriert sind. Ich finde, da müsste von Gesetzgeberseite auch noch weitaus mehr kommen - ist nur die Frage, wie man das kontrollieren will.

Das meine ich doch :) Bei dir ist eben Sympathie und Verantwortungsbewusstsein für beide Seiten vorhanden.
Die extreme sind katzenhassende Vogelschützer, und Katzenhalter, die sich vielleicht sogar noch freuen, wenn ihre Tiere Nachbars Vogelfutterstelle als Jagdrevier benutzen.
 
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  • #18
Man kann auch als Freigängerhalter einiges tun, um dem (erfolgreichen) Jagen vorzubeugen:

Viel Spielen wurde ja schon genannt, noch wichtiger ist aber auch die Ernährung mit viel Fleisch. Katzen, die alle notwendigen Nährstoffen haben, jagen laut diverser Studien auch weniger.

Ein interessanter Gedanke!
Das kann ich mir gut vorstellen, dass insbesondere rohes Fleisch die allzu große Gier auf frische Beute mindern könnte.

Ich schrieb an anderer Stelle davon, mein Kitten, obwohl sonst mit hochwertigem Dosenfutter ernährt, hat ganz extrem (mit besitzergreifendem Verhalten) auf das wohl erste rohe Fleisch ihres Lebens reagiert. Nach wenigen Tagen, an denen es täglich eine rohe Mahlzeit gab, ließ das nach. Jetzt kann sie sie schon friedlich schnurrend unmittelbar neben ihrer Katzenfreundin verspeisen.

Ihr scheint echt irgendetwas gefehlt zu haben. Es wäre denkbar, dass Katzen, die mit Trockenfutter oder minderwertigen Dosen ernährt werden, noch viel größere Lust auf lebendes Frischfleisch entwickeln.

Zwar jagen natürlich auch viele Katzen zum Spaß, und fressen ihre Beute nichtmal, aber dennoch scheint mir schlüssig, dass zumindest teilweise die Jagdlust durch entsprechende Fütterung reduziert werden könnte.
 
  • #19
Viel Spielen wurde ja schon genannt, noch wichtiger ist aber auch die Ernährung mit viel Fleisch. Katzen, die alle notwendigen Nährstoffen haben, jagen laut diverser Studien auch weniger.
Das ist ja interessant.
In meiner Ausbildung damals bei der großartigen Rosemarie Schär habe ich gelernt das Jagdverhalten bei Katzen nicht Fütterungsabhängig ist.
Das satte Katzen die besseren Jäger sind und das Jagdverhalten ein Reizreaktionsmuster hat und durch Beuteverhalten ausgelöst wird.
Das es bei permamenten Auslöser nur langsam rückwärts "ermüdet"

Das würde heißen die schon sattgejagte Katze in einem Zimmer voller Mäuse hört zu erst auf die tote Beute zu fressen. Kommt dann noch ein starker Beutereiz fällt die Tötung weg (das empfinden wir dann als Totspielen) irgendwann pfötelt sie dann nur noch nach der Beute bis sie irgenwann gar nicht mehr reagieren würde.

Das ist natürlich schon ein paar Jahrzehnte her das ich das gelernt habe und die Wissenschaft macht ja große Fortschritte.
Meine ehemals wildgeborenen Senioren bekommen fasst ausschliesslich Dosenfutter aus reinem Tier und auch öfter rohes Gulasch/Fisch oder Filets aus dem Supermarkt und sind sehr erfolgreiche Jäger. Sie erbeuten zu geschätzt 90 Prozent Mäuse, die trotz ihrer intensiven Bemühungen (und der meines Pekinesen) nicht weniger werden.

Gibt es diese Studien auch in Deutsch irgendwo nach zu lesen? Mich würde der Versuchsaufbau interessieren.
Wenn es über den Mageninhalt ging würde es ja nur was über das Freßverhalten aussagen
 
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