Wild lebende und verwilderte Kater sollten nicht kastriert werden

  • Themenstarter AnBiMi
  • Beginndatum
  • #101
Das sind meine Erfahrungen und die vieler anderer TS-organisationen, die seit Jahrzehnten sich um Straßenkatzen kümmern. Da der Herr Privatdozent auch keine Studien bei Straßenkatzen gemacht zu haben scheint, zumindest war nichts zu finden, wäre es ja schon mal schön, wenn Du Deine Aussagen etwas unterfüttern könntest. Gerne auch mit Erfahrunsgberichten, lass ich auch gelten. Müssen keine wissenschaftlichen Feldstudien sein, Deine Erfahrungen aus der Praxis reichen mir schon. Wobei mich Studien natürlich auch interessieren würden. Ich habe mir mal sein Buch bestellt. Falls ich da was zum Thema erhellendes finden sollte, werde ich mich hier noch mal melden. Ansonsten ist mir das echt zu blöd mich mit Blinden über Farben zu streiten.

Sprichst du mit mir?

Eine Erfahrung kann ich nicht mit dir teilen

Und wenn ich einen Kater in der Falle habe, wird der kastriert, damit er eben nicht so schnell überfahren wird, FIV und Leukose verbreiten kann, schlimme Abszesse bekommt und seine Energie fürs Gesundbleiben und nicht für Katerkämpfe einsetzen kann.
Und wenn der Kater menschenbezogen ist, wird der vermittelt und alle sind glücklich.

nämlich anderen Leuten ihre Katzen zu vermitteln. Der Besitzer des Katers ist der unglückliche.
 
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  • #102
Auf verschiedenen Tierschutzseiten wird immer groß geschieben, das es nicht so ist.
.

Liegt vielleicht daran, dass die meisten TS-Seiten einen relativ begrenzten Horizont haben, und es lediglich "vor Ort" ( woimmer das auch ist) an der Front für das einzelne Tier "gut meinen", und keine Verhaltensstudien betreiben....
 
  • #103
Und wenn der Kater menschenbezogen ist, wird der vermittelt und alle sind glücklich. .

ein Menschenbezogener Kater ist in der Regel kein heimatloser Wildling, sondern ein potenter Freigänger..
Diesen zu kastrieren und zu vermitteln ist Sachbeschädigung und Diebstahl
 
  • #104
Liegt vielleicht daran, dass die meisten TS-Seiten einen relativ begrenzten Horizont haben, und es lediglich "vor Ort" ( woimmer das auch ist) an der Front für das einzelne Tier "gut meinen", und keine Verhaltensstudien betreiben....

Nun wissen wir's genau.
 
  • #105
Ich mag Paul Leyhausen. Doch nicht alles was er schreibt, ist Gesetz.

Wenn Du Leyhausen anzweifelst, dann könntest Du z.B. auch Konrad Lorenz
die Kompetenz absprechen.
Beide sind Koryphäen in Sachen Verhaltensforschung.
Die Meinung Beider grenzt schon fast an Gesetz und ist von noch keinem Verhaltensforscher widerlegt worden
 
  • #106
Es dürfte schon an mehr als einer Stelle nachzulesen sein. Ist es nur in P.L. seinen Buch nachzulesen, ist mir dies zu dürftig.

Wer als was gilt, ist mir wurscht. Angelika Merkel ist mir auch egal. ;)
 
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  • #107
Es dürfte schon an mehr als einer Stelle nachzulesen sein. Ist es nur in P.L. seinen Buch nachzulesen, ist mir dies zu dürftig.

Wer als was gilt, ist mir wurscht. Angelika Merkel ist mir auch egal. ;)

soso...
Dir ist also wichtig, dass möglichst viele unreflektiert irgendetwas wiederholen, damit es richtig ist...

eine fundiert recherchierte Publikation ist da nicht aussagekräftig...

Millionen Fliegen fressen Fäkalien... ist Sch*** deshalb eine Delikatesse?
 
  • #108
  • #109
Interessantes Thema, auch wenn der Ton etwas rauh und die Bereitschaft Argumente "der Gegenseite" objektiv zu bewerten recht gering ist.
Wie so oft eben...

Meines Erachtens ist klar, dass ein Kater durch die "reduziertere Produktion von Testosteron in der Regel Muskelmasse" verliert oder sie schlechter erhalten kann. Ich denke, das ist unstrittig. Ebenso wie der Einfluss auf das Ranggefuege im Revier und den umliegenden. Aber auch Kaetzinnen sinken deutlich im Ranggefuege nach einer Kastration. Beides konnte ich schon "indoor" - also ohne Mischung der Katzengruppe, als auch outdoor - und somit wechselnder Besetzung der Revierbewohner, beobachten. Ich glaube auch das ist unstrittig. Korrigiert mich, wenn dem nicht so ist...
In der "freien" Katzengruppe passieren eben u.a. durch Abwanderungen die haeufigeren Autounfaelle. Nach Ruecksprache mit einer spanischen Tierschuetzerin, die diesen Job schon sehr lange macht, sterben hierbei aber in nicht komplett kastrierten Gruppen ungefaehr geich viele kastrierte wie unkastrierte Kater. Die kastrierten, weil sie von unkastrierten Katern vertrieben werden, die unkastrierten, weil sie eben auf "Brautschau" sind...

Mit Sicherheit ist es "natuerlicher" fuer eine Reviergruppe und deren Stabilitaet, den Hormonhaushalt eines Katers zu erhalten...
Aber da es so viele Einflussmoeglichkeiten auf diese Gruppe gibt, vermag ich nicht zu sagen, ob es effizienter fuer eine reduzierte Vermehrung ist.

Die Aussage von Dr. Ganslosser, dass durch Kastrieren die Weitervermehrung angeheizt wird gilt fuer mich nur dann, wenn man vornehmlich Kater und kaum Katzen kastrieren wuerde.
Allerdings denke ich auch, dass man durch das Sterilisieren von Katern die natuerliche Auslese erhaelt. Kastriere ich Kater, koennen viel mehr im gleichen Revier leben, wie wenn ich sterilisiere. Oder?! Pest oder Cholera...


In Sachen Wurfgroesse ist es so, dass das Nahrungsangebot wirklich lediglich die Zahl der Ueberlebenden beeinflusst. Allerdings aber auch die Zahl der, die in der Gebaermutter ueberleben - und somit eben auch die Wurfgroesse.
Reduziert man es auf die anfaengliche Zahl der Föten, spielt das Nahrungsangebot keine Rolle - die Empfaengnisfaehigkeit vorausgesetzt.
 
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  • #110
Einmal nicht direkt auf den Ausgangsbeitrag bezogen:

Schon möglich, dass die Wurfgröße durch das bestehende Nahrungsaufgebot (Kalorienaufnahme, allgemeine Widerstandsfähigkeit) beeinflusst werden kann. Aber sie ist doch bei Weitem nicht das einzig ausschlaggebende Kriterium. Warum schaut man sich nicht eher an, welche Faktoren die Populationsdichte beeinflussen?
Fakt ist auch, dass die Hauskatze von Natur aus eine sehr hohe Fertilitätsrate aufweist, die es ihr ermöglicht, binnen kurzer Zeiträume viele Junge zu werfen. Wie ich schon erwähnt habe, kommt es daher auch zu einer Überpopulation eingeführter verwilderter Hauskatzen auf Inseln, wo kaum Nahrungsangebote aus menschlichen Quellen zu finden sind.
Daneben hat die verwilderte Hauskatze heute keine natürlichen Fressfeinde mehr, bewegt sich in einem urbanisierten Rahmen, wo es (mehr oder weniger) ausreichendes Futterangebot und viele Versteckplatze gibt. Sie wurde in großer Zahl erst vom Menschen eingeführt und unkontrolliert weitervermehrt. Auch klimatische Bedingungen sind entscheidend: In warmen Regionen der Erde (südliche Länder wie Spanien) gibt es deshalb vermutlich. u.A. deutlich dichtere Populationen, weil ganz einfach die Anzahl an trockenen Verstecken deutlich höher ist.

Entsprechend werden die genau gegenteiligen Faktoren mit einer geringen Populationsdichte identifiziert:

kühles Klima
viele Fressfeinde
wenig Verstecke
kaum Nahrungsangebot
nicht fruchtbare/kastrierte Katzen

Die Streunerpopulationen sind auf unnatürliche Weise entstanden, also kann ihnen kaum auf "natürliche" Weise (Nichts kastrieren, fröhlich weitervermehren lassen, regelt sich schon.) begegnet werden.
Ethische und gesundheitliche Gründe sprechen gegen eine Eindämmung der Population durch Krankheiten wie FeLV und Co. Fressfeinde wie Wölfe werden auch trotz entsprechender Kampagnen nicht in großer Zahl in Deutschland anzutreffen sein, von Bären und Co. ganz zu schweigen. In den südlichen Ländern kann auch nicht die Durchschnittstemperatur gesenkt werden, ebenso wenig können Lebensmittelabfälle oder natürliche Verstecke restlos entfernt werden.
Es bleibt ein einziger Faktor: Die Kastration. Diese bewirkt (ganz wichtig: wenn nicht nur punktuell, sondern mit regelmäßiger Kontrolle und Überwachung verbunden) eine geringere Populationsdichte mit geringerem Infektionsdruck.

Zum Rest verweise ich auf diesen Beitrag.
 
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  • #111
Eine zwar spannende, aber eigentlich überflüssige Diskussion. Wir haben hier in Deutschland glaube ich keine "natürliche" Katzenpopulationen. Wo eine große Katzengruppe ohne äußere Einflüsse lebt. Da mag das vielleicht gelten. Aber der Mensch greift immer ein, füttert mal mehr mal weniger, es brechen Krankheiten aus, es werden Tiere überfahren (unkastrierte Kater!), es werden Tiere ausgesetzt etc. Die Gruppe setzt sich dauernd wieder neu zusammen, auch die Rangfolge. Drum macht es in meinen Augen keinen Sinn, einen Kater nur zu sterilisieren, um so eine Gruppe "sauber" zu kriegen. Weil alles eben in ständiger Veränderung ist. Zumindest war das in den Dörfern in meiner Umgebung so, bei Straßenkatzen einer Kreisstadt und in Thessaloniki, einer Millionenstadt mit einem massiven Problem.
Und noch was: Kätzinnen halten die Gruppe sauber, auch vor fremden potenten Katern. Gerade vor denen, die sind nämlich eine große Gefahr für die Kitten.
Am besten funktioniert es, wenn alle kastriert sind. Dann ist am wenigsten Stress, das Revier bleibt sauber, es gibt die wenigsten Krankheiten. Und keinen Nachwuchs. Das sind nicht nur meine Erfahrungen, sondern die ganz vieler anderer auch. Und kein Nachwuchs ist das Ziel, nichts anderes.
Und wenn ich einen Kater in der Falle habe, wird der kastriert, damit er eben nicht so schnell überfahren wird, FIV und Leukose verbreiten kann, schlimme Abszesse bekommt und seine Energie fürs Gesundbleiben und nicht für Katerkämpfe einsetzen kann. Und wenn der Kater menschenbezogen ist, wird der vermittelt und alle sind glücklich. Ich hab schon zu viele tot und sterben gesehen. Und zu viele, die heilfroh waren, von der Straße weg zu sein, das ist nämlich wahrlich kein schönes Leben. Und ich hab hier einen Straßenkater mit FeLV und einen mit FIV. Auch nicht schön. Ehrlich, ich pfeif auf die Verhaltensbiologie.

Genau so ist es.

Zitat:
Zitat von Lilienbecker Beitrag anzeigen
Und wenn der Kater menschenbezogen ist, wird der vermittelt und alle sind glücklich.

Zitat Faulaffenschaff.
ein Menschenbezogener Kater ist in der Regel kein heimatloser Wildling, sondern ein potenter Freigänger..
Diesen zu kastrieren und zu vermitteln ist Sachbeschädigung und Diebstahl

Bei einem unkastrierten menschbezogener Kater handelt es sich in fast allen Fällen, so zeigt das zumindest unsere Erfahrung, ganz einfach um ein ausgesetztes Tier. Diese Kater sind glücklich, wenn sie wieder ein ordentliches Zuhause bekommen.

Sollte es sich aber eventuell einmal nur um ein entlaufenen Kater handeln, dann zeigt es sich wieder einmal sehr deutlich, dass man seine freilaufenden Katzen unbedingt tätowieren oder chippen und registrieren sollte. Dann können sie auch unversehrt wieder zurückgebracht werden. Und ein verantwortungsvoller Halter wird sein Tier im Allgemeinen auch kennzeichnen lassen.
 
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  • #112
Den einzigen Titel, den ich bisher von Gansloßer gefunden habe ist:
" Gansloßer, U : Verhaltensbiologie der Hauskatze. Filander Fürth 2010" unter "Allgemeine Literatur in der Publikationsliste - nicht als wissenschaftliche Arbeit!!!!
Ansonsten fällt auf: Der Mann beschäftigt sich mit Wildtieren, Zootieren wie Kängurus, Tapir, Rhinozerossen .. Er hat einen Aufsatz veröffentlicht, in denen es um die Kastration von HUNDEN geht und einen Aufsatz über das Sozialverhalten von Wölfen im Zoo.

Über Katzen (egal ob Wildkatzen oder Hauskatzen) habe ich nichts gefunden - ist jemand anders da fündig geworden?

Es hat nämlich wenig Sinn, sich hier die Köpfe heiß zu reden, wenn der angebliche Experte gar kein Experte ist.

Ich möchte in dem Zusammenhang mal auf die aktuelle Aufregung um den Antibiotikaeinsatz in der Hähnchenmast hinweisen, wo es ja erst auch ganz gewichtig hieß "Studien haben erwiesen ..." :rolleyes::eek::oops: und jetzt stellt man fest - alles heiße Luft...
 
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  • #113
Die Streunerpopulationen sind auf unnatürliche Weise entstanden, also kann ihnen kaum auf "natürliche" Weise (Nichts kastrieren, fröhlich weitervermehren lassen, regelt sich schon.) begegnet werden.

Es geht nicht um fröhliche Weitervermehrung, sondern um Sterilisation statt Kastration
 
  • #114
Über Katzen (egal ob Wildkatzen oder Hauskatzen) habe ich nichts gefunden - ist jemand anders da fündig geworden?

Es hat nämlich wenig Sinn, sich hier die Köpfe heiß zu reden, wenn der angebliche Experte gar kein Experte ist.

Der Ansatz ist ja nicht neu - erste Diskussionen darüber habe ich bereits vor mehr als 10 Jahren gelesen und geführt... allerdings auch nicht online abrufbar :rolleyes:
Du kannst ja mal Tante Google befragen- es gibt sicherlich den ein oder anderen Artikel von Verhaltensforschern zu dem Thema
 
  • #115
Der Ansatz ist ja nicht neu - erste Diskussionen darüber habe ich bereits vor mehr als 10 Jahren gelesen und geführt... allerdings auch nicht online abrufbar :rolleyes:
Du kannst ja mal Tante Google befragen- es gibt sicherlich den ein oder anderen Artikel von Verhaltensforschern zu dem Thema

Ich erwarte nicht, dass alles online abrufbar ist. Allerdings sind Verzeichnisse von wissenschaftlichen Arbeiten tatsächlich oft online abrufbar - so zum Beispiel von Prof. Gansloßer. Und über Katzen hat er demnach nicht geforscht, sondern seine Forschungen über Hunde auf Katzen übertragen - oder es bringt jemand hier eine Quellenangabe. Der Mann ist Privatdozent und verdient Geld damit, Vorträge zu halten, so ein Vortrag ist keine wissenschaftliche Arbeit.

Wir haben eine ziemlich große Uni Bibliothek hier, da sollte sich das überprüfen lassen.. wenn es eine Studie gibt..

Allgemein gehaltene Artikel gibt es zuhauf aber die Studie, die angeblich zu der Aussage, man solle Strassenkater nicht kastrieren, geführt hat, finde ich im Netz nicht.
Also entweder kommt von dir oder der Erstellerin dieses Threats da ein Titel oder ich vermerke es als den auf Fantasie und Gerüchten beruhenden Bockmist, der es zu sein scheint.
 
  • #116
Prinzipiell finde ich es eigentlich irrelevant ob Dr. Ganslosser nun eine Qualifikation hat, solch eine Hypothese aufzustellen oder nicht.
Der Ansatz an sich ist recht interessant und daher tausche ich mich zu diesem Thema gerne aus - wenn es geht ohne Haue... :oops:
Die meisten Dinge kann man auch aus Erfahrungswerten und mit gesundem Menschenverstand beleuchten und kommt dahinter.
Klar, das geht nicht immer aber meistens. Wichtig ist zu erkennen, wo es nicht mehr ohne Fachwissen geht...

Und die Sache mit dem Nicht-Vorhandensein natuerlicher Populationen ist ein eher schwieriges Argument. Das gilt naemlich fuer fast alle Populationen von Lebewesen auf dieser Welt. Der Mensch hat mittlerweile ueberall, auf unterschiedlichste Weise massiv eingegriffen. Vielleicht mal die Tiefsee-Flora und -Fauna im Ansatz ausgenommen.
Nur faellt uns das nur dort so auf, wo wir direkt damit konfrontiert werden.

Mit dem Sterilisieren der Kater sorgen wir auf "natuerlichere" Art und Weise fuer die Kontrolle der Katzenpopulation aber wohl auch auf eine fuer uns weniger ertraegliche. Denn irgendwo muss der Katerueberschuss ja hin, wenn die Hormone noch stimmen...
Das Kastrieren der Kater erzeugt eine fuer Menschen ertraeglichere Kontrolle, macht aber intensivere Betreuung der Gruppe notwendig, da sie groesser bleit, mehr Nahrung benoetigt...

Und genau hier habe ich gemerkt, dass man sich fortwaehrend im Kreis dreht, da es hier zu viel zu beleuchten gibt...
Fakt ist: Entweder ich schaue mir das Leid an und es reguliert sich zwar menschengemacht aber "natuerlich"-brutal oder ich verhindere die unkontrollierte Fortpflanzung der Katzenpopulationen wo ich kann - ob besser kastriert oder sterilisiert vermag ich mit meinen Erfahrungen und dem, was ich hier und anderswo gelesen habe, nicht zu bewerten.
 
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  • #117
wie sind wir hier eigentlich von "sterilisieren oder kastrieren" zu "füttern oder nicht füttern" gekommen?

wenn man die katzen an der vermehrung hindert, durch zeugungsunfähigkeit, ist es doch sowas von wurscht ob sie sich mit oder ohne futter mehr oder weniger vermehren würden.
 
  • #118
Dieses Thema, das inhaltlich hochinteressant, im Ton leider oft etwas daneben ist, ist leider derweil ein wenig eingeschlafen.

Diese Studie hab ich heute entdeckt, vielleicht kann sie das Thema neu entfachen.
 
  • #119
Oh ein sehr interessantes Thema und auch die Dr. Arbeit die da entstanden ist klingt vom Titel her lesenswert.
Die werd ich heute mal als Abendlektüre nehmen.

Zu der These von dem Privatdozenten...

Mnhhhhhnaaaajaaaaaa.
Ich weiss nicht wie er Kastrationsaktionen definiert. Wenn er es natürlich als 1 Tagesaktion "Wir fangen alles was gerade hier rumläuft und kastrieren es"-Aktion ansieht, dann mag seine These greifen.
Nur in der Regel sind Kastrationsaktionen nicht so kurzsichtig angelegt, denn das bringt garnichts.
Ich würde es sogar von Vorteil sehen, wenn in das ehemalige Revier eines neu kastrierten Katers weiter unkastriert Kater "nachrücken", dann erwischt man die nämlich auch gleich bei den nächsten Fangaktionen. Wandern diese aber ab, sind sie für die meisten lokal tätigen Tierschützer "ausser Reichweite".
Und im worst case gründen die potenten Abwanderer an halbwegs geeigneter Stelle eine neue Kolonie. Der absolute Worstcase!

Ausserdem wurde angesprochen, dass der Privatdozent eher seine Erfahrungen von Wölfen und Hunden auf Katzen überträgt.
Das mag gut sein. Von der Organisation sind halbwilde Katzengruppen oder auch ganz verwilderte Katzengruppen sehr dynamisch und wandelbar. Es bilden sich kleine Gruppen von bis zu 10 Tieren, die sich eher wie ein Standorttreues Löwenrudel verhalten. Es gibt bestimmt aber auch sehr grosse Gruppen.
Und es gibt immer wieder Katzen (vermutlich vorrangig Kater) die eher lose in solche Gruppen eingebunden sind und zwischen verschiedenen Verbänden von Katzen pendeln... mal hier mal da sind, aber trotzdem nich komplett frei streunen, sondern einen Radius von vielleicht 2 oder 3 Katzengruppen einhalten.
Ausserdem bleibt immer noch zu beachten, dass neue unkastrierte Freigänger, das Gefüge mitverändern. Diese sind im grossen Vorteil ein sehr sicheres zu Hause zu haben und auch genug Nahrung zur Verfügung. Um all das müssen diese nicht so kämpfen, wie halbwilde oder wilde Katzen. Dadurch würden solche Tiere vermutlich ganz schnell zum neuen "Platzhirsch" werden, aber auch nicht dauerhaft, denn sind alle Katzen gedeckt, zieht ein Freigängerkater weiter oder macht es sich die restliche Zeit im Heim gemütlich. Gedeckte Freigängerkatzen werden sich einen Wurfplatz (das zu Hause) suchen und somit für Wochen oder Monate aus dem Einzugsbereich der halbwilden Katzenpopulationen um menschlichen Siedlungen verschwinden.

Ich denke, wenn man vernünftig die Vermehrung der Katzen eindeckeln will, sollten alle Tiere kastriert werden. Und die Stellen, wo gefangen/gefüttert wird sollten über Jahre hinweg weiterbeobachtet werden, damit Neuankömmlinge gleich erkannt und ebenfalls unfruchtbar gemacht werden.

Ein-Tages Aktionen kann man sich sparen, das bringt nichts, denn ich glaube kaum, dass dann mehr als nur die Hälfte einer Population kastriert wird. Und sowas ist nach einem Jahr wieder von den Nachkommenden Jungkatzen "ausgeglichen".
Ich denke viele Tätige kennen das Problem "Wenn uns nur eine Katze durch die Lappen geht, dann dauert es ein Jahr und alle Bemühungen die Tiere an dieser Stelle an der Vermehrung zu hindern waren im wahrsten Sinne für die Katz.

Ich bin gespannt was die Dr. Arbeit bietet. Endlich mal vernünftig fundierte Literatur über Katzenkolonien. *lechz*

Grüsse
neko
 
  • #120
Ich kann Neko nur zustimmen, die Erfahrungen habe ich auch gemacht. Man sollte besser alle Katzen/Kater kastrieren und die Gruppe weiter beobachten. Bei uns gab es auch immer wieder Zulauf von unkastrierten Katern, die wir dann einfangen konnten.

Die Doktorarbeit werde ich mir auch mal durchlesen, vielen Dank.
 

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