Chemotherapie (CHOP) bei einem high-grade Lymphom mit kurzem Protokolllänge (12 +1-mal) und einer vorhergehend Eignungstest, ob die Katze drauf reagiert, finde ich als erster Schritt wichtig. Man kann bei einer negativen Reaktion gleich entscheiden, ob man es durchführen will. Protokolllänge sind sehr verschieden, es gibt Onkologen mit 19, manche mit 27 Tage, d.h. 1 Tag pro Woche entspricht ein Chemomedikament. Aber wenn Resistenzen sich bilden, ist es egal ob 19 oder 27, denn diese Zellen sind da. D.h. der Krebs wird sich ein Weg bahnen, um wieder zu erscheinen. Manchmal gleich nach der Chemo, oder eben ein paar Monate später, manchmal sogar erst in 1-3 Jahre. Es ist nicht heilende, es ist nur Lebensverlängernd.
Reaktionen sind verschieden, hat die Katze eine Krankheit und ein Lymphom, so passt sich der ersten Chemo an das Tier. Man wird immer diese Krankheit im Hinterkopf haben müssen. Reguläre Medikamente während der Chemo werden weitergegeben. Es dürfen nur Medis gegeben werden in Abstimmung mit dem Onkologen – sie überwacht auch der Erfolg der Therapie und muss reagieren können. Das gilt auch beim Futter: Kohlenhydrate frei, sofern es geht. Kohlenhydratfrei auch nach der Chemo.
Nach der Testeignung sollte der Krebs schrumpfen und das innert 2 Tagen. Man überwacht es, entweder im US oder wenn gut ertastbar (Lymphknotenkrebs), wird es vermessen. Schrumpft es, so wird die Chemo durchgeführt. Nach ein Protokollrunde meistens 3 Chemomedikamante wird der Status ermittelt und wenn nötig mit US. Bei ertastbaren Lymphknoten werden sie vor jeder neuen Chemotag kontrolliert. Sollte keine Verbesserung ersichtlich sein - muss man entscheiden weiter oder Abbruch. Vor jeder Chemo müssen BB gemacht werden - ausnahmslos und hier werden bestimmte Werte als Richtwerte genommen. Passen sie nicht, so handelt der Onkologe/in. Als Besitzer sollte man nicht in Panik verfallen, wenn die roten Blutkörperchen knapp werden, dies ist ein Kontrollpunkt über den Erfolg. Denn ab einem Punkt ist die Kehrtwende, dh sie fallen nicht mehr sondern nehmen wieder zu. Viele Besitzer geben reichlich VitB und das ist falsch – denn dann ist die Kehrtwende nicht mehr sichtbar und der Kontrollwerte nutzlos.
CHOP Protokoll bei der high-grade besteht aus Injektion (1), Infusion (8) und Tablette (4). Je nach Charakter muss man sehr wohl abwegen, ob die Miez dies mitmacht, auch diesen Willen hat und vor allem mit oder ohne Sedierung. Sedierung ist sehr leicht, aber ohne ist die Therapie wirksamer – machen aber viele Tiere nicht mit. Das ist das A und O der Entscheidung. Die Chemo wird über Leber und Nieren abgebaut. Man macht Chemo trotz dieser Krankheiten, bei Nieren wird was anders verwendet, um die Nieren nicht so sehr zu belasten. Es gibt Wege, aber das Tier sollte an erster Stelle stehen bei so einer Entscheidung zur Chemo.
Durchgehend erfolgt Cortison, es reduziert etwaige Chemobedingte Reaktionen. In der Regel wird die Chemo – gut vertragen. Es darf nicht verglichen werden mit der Chemo der Humanmedizin. Falls die Onkologen mitmachen, geben sie auch die Beiblätter der jeweiligen Chemo mit und da sieht man ganz gut, wie die verschiedenen Tiere drauf reagieren. Hunde-Reaktionen sind ziemlich anders als bei der Katze oder Maus. Sicher ist, Appetitlosigkeit am Tag der Chemo und der Tag danach, aber man ist ausgestattet, um dies zu vermeiden oder man hat seine eigene Strategie. Aber mit diesen Reaktionen muss man rechnen. Aber es gibt keine Lethargie, oder Schmerzen, sondern wenn man es nicht wüsste, so wurde man nicht glauben sie haben Krebs.
Nach der Chemo ist wie vor der Chemo. Es wird kontrolliert und kontrolliert –regelmäßig. Regelmäßig abtasten und nicht warten, sondern sofort reagieren sollte man was spüren, und die Onkologin informieren. Es gibt nebst der CHOP Protokoll ein Rescue Protokoll. Dies besteht aus Tabletten, wenn der CHOP Protokoll bei zweiten Mal nicht greift, dann geht man zum Rescue, der greift wieder. Das ist aber der letzten Chance, denn sollten die Krebszellen resistent werden beim Rescue – dann bleibt wenig Zeit. Viele wählen den Rescue anstelle der CHOP, weil es eben Tabletten sind über drei Monaten und leicht händelbar – nur einmal resistent geworden hilft CHOP nicht mehr; umgekehrt schon.
Immunsystem stärken und weiter stärken, dass sie die resistenten Zellen kontrolliert. Dendritische Zelltherapie dachte ich zu Beginn wäre sowas, aber nicht bei Lymphomen und dazu mit zusätzliche Erkrankungen – wirkt es scheinbar nicht. Dafür gibt es eben andere Mittel.
Wichtig: auch während der Chemo kann der Krebs wieder erscheinen. Man ist nie sicher, und das Gefühl der Unsicherheit ist nicht zu unterschätzen und ist immer da.