Es gibt wieder einmal (leider Trauriges) aus Omsk zu berichten. Es handelt sich dabei um einen Bericht über Bonja (auch Bonka genannt) bei VK, dem "russischen Facebook":
https://vk.com/wall31942635_3906:
Der kleine Text über dem Video lautet:
In Omsk wurde ein Hund vor den Augen seines Besitzers getötet. Der harmlose Mischling war der Liebling aller dort lebenden Kinder. Außerdem hatten die Angestellten des CAX
(Anmerkung: die Omsker Hundefangstation - siehe meinen Beitrag darüber) dem Besitzer des Hundes, als dieser ihr wegfahrendes Auto eingeholt hatte, nicht einmal verheimlicht, dass sie tödliches Gift statt eines Betäubungsmittels verschossen, wie es die offiziellen Regeln für das Fangen von Tieren vorschreiben.
Evas Mitstreiterin Olga war so freundlich, mir den Inhalt des Videos aufzuschreiben, so konnte ich ihn in Ruhe übersetzen (das Video zu verstehen, wäre mir wohl zu heftig gewesen, so schnell, wie die Omsker sprechen...). Hier also der ganze Text:
Fjodor Avramkov kann immer noch nicht fassen, was passiert ist. Er ließ seinen Hund lediglich für ein paar Minuten hinter dem Gartenzaun zurück, um ins Haus nach seinem Werkzeug zu gehen.
„Ich habe einen Knall gehört. Bonka jaulte. Ich rannte zu ihnen hin: ‚Wo ist der Hund?‘ Der Polizist zeigte mit dem Finger: neben dem Tor stand ein Einachstraktor, Bonka war daneben. Ich öffnete das Tor, er rannte einfach hinein und fiel sofort hin. Ich habe ihn abgetastet, nirgends war Blut.“ sagt Fjodor Avramkov, der Besitzer des Hundes.
Die ganze Familie nimmt sich den Verlust des Tieres sehr zu Herzen, und auch auf welche Weise Bonka starb. Es war richtiggehend Mord, offen und rücksichtslos, sagen die Grundstücksnachbarn der Avramkovs. Außerdem hatten die Angestellten des CAX dem Besitzer des Hundes, als dieser ihr wegfahrendes Auto eingeholt hatte, nicht einmal verheimlicht, dass sie tödliches Gift statt eines Betäubungsmittels verschossen, wie es die offiziellen Regeln für das Fangen von Tieren vorschreiben.
„Ich habe gefragt, was mit einem Tierarzt ist? Das ist nutzlos, sagten sie, dafür gibt es kein Gegengift. Das waren die Worte des Fahrers. Ich, um ehrlich zu sein, fluchte, als ich hörte, dass es kein Gegenmittel gibt und es bedeutet, das war´s. Kinder konnten auf ihm reiten, ihn anfassen, er hat niemals jemanden gebissen. Es ist elendig, diese Grausamkeit ist unmenschlich.“ sagt Fjodor Avramkov.
Der Mischling Bonja war ein Freund, ein zuverlässiger Wächter und ein vollwertiges Mitglied der Familie. Bonja wurde vor 8 Jahren als Welpe von der Straße geholt. Jeden Sommer zog er zusammen mit den Besitzern auf das Wochenendgrundstück, er lebte in seiner Hundehütte und trug ein Halsband. Die Mitarbeiter der Sonderverwaltung wurden zusammen mit der Bezirkspolizei angeblich zum Fangen von Hunden gerufen. An diesem Tag wurden in diesem Gebiet noch weitere Hunde erschossen. Laut den Regeln hätten die Bewohner ein paar Tage vor dem Fangen von Tieren gewarnt werden müssen, aber es gab keinerlei Ankündigung.
Das CAX sagt, dass durch die Regulierung der Zahl der herrenlosen Tiere in der Stadt in erster Linie eine gute Umweltsituation verfolgt wird. Die Sorge um die Umwelt ist offensichtlich: Die Leichen von Tieren, die zu Infektionsherden werden können und entsorgt werden müssen, werden einfach liegengelassen. Es gibt nicht nur Dutzende, sondern Hunderte von Beschwerden über die Arbeit des Omsker CAX. Bürgerrechtler, die seit Jahren versuchen, die Opfer zu schützen, nennen die Arbeit des städtischen Betriebs gesetzlos.
„Wenn man ihnen eine Milliarde bereitstellt, werden sie sich die Milliarde aneignen - sie werden alle Lebewesen vernichten, Hauptsache, sie bekommen dafür das Geld.“, sagt Jurist Igor Pushkar.
Für die Ausführung dieses Plans und den Mord an dem Haushund im „Steilen Hügel“ (Wohngebiet in Omsk) wird man höchstwahrscheinlich eine Erklärung finden. Dabei sind Juristen, Aktivisten, Freiwillige und sogar Omsker Wissenschaftler, die wissenschaftliche Arbeiten zur Lösung der Probleme mit herrenlosen Tiere schreiben, bereit, sich selbst aktiv an der Arbeit dieses Unternehmens zu beteiligen. Bereit zu helfen, gefangene Hunde zu halten und zu versorgen, und, am wichtigsten, das Töten von Hunden zu stoppen. Auch die Angehörigen von Fjodor Avramkov werden kämpfen: Sie werden ihren Liebling nicht zurückbekommen, aber in anderen Familien soll es solche Geschichten nicht geben.