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Andukei
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- 27. November 2011
- Beiträge
- 11
Eine oder zwei Katzen?
Hartnäckig hält sich die Überzeugung, dass Katzen Einzelgänger sind und daher eine Katze sich allein in Wohnungshaltung sehr wohl fühlt. Dies ist aber so nicht korrekt.
Das Leben in der Wohnung ist für eine junge Katze allein zu langweilig, auch wenn der Mensch sich noch so viel mit ihr beschäftigt. Ein Mensch kann mit einer Katze nicht so spielen, wie sie das mit einem Artgenossen tun würde. Sie können Ihre Katze nicht so putzen oder mit ihr kommunizieren, wie das eine andere Katze macht. Hat die Katze Freigang, kann sie draußen mit Artgenossen interagieren. In der Wohnung ist sie auf den Menschen angewiesen.
Fakt ist:
* die domestizierte Hauskatze ist in ihrem Sozialverhalten nicht mehr mit ihrer Wildform (Falbkatze) gleichzusetzen, und ist kein reiner Einzelgänger mehr
* verwilderte Hauskatzen finden sich eigentlich immer in Gruppen zusammen
* junge Katzen benötigen Artgenossen zum artgerechten Spielen und zur Kommunikation
Mögliche Folgen der Einzelhaltung junger Katzen
* Zerstörungswut aus Langeweile
* "Aggression", bzw. Verhalten, welches vom Menschen als solches wahrgenommen wird. In Wirklichkeit versucht die Katze nur mit dem Menschen so zu spielen, wie sie es mit einem Artgenossen tun würde. Viele junge Katzen werden deswegen kurz nach der Anschaffung wieder abgegeben.
* Verhaltensstörungen, z.B. verminderte Frustrationstoleranz, starke negative Reaktionen bei Veränderungen
* stark aufdringliches Verhalten dem Menschen gegenüber
* spätere Unverträglichkeit mir Artgenossen
Vorteile der mindestens paarweisen Haltung
* man kann die Tiere ohne schlechtes Gewissen auch mal alleine lassen
* die Tiere sind ausgelasteter, da sie miteinander spielen und kommunizieren können
Wer partout nur eine Katze für seine Wohnung will, kann dies leicht erreichen, indem er sich eine ältere Katze zulegt, die bereits unverträglich mit Artgenossen ist. Davon gibt es in Tierheimen reichlich. Es versteht sich auch nicht jede Katze mit jeder anderen, das soll aber eben nicht bedeuten, dass man Katzenwelpen einzeln in der Wohnung halten darf.
Welche Katzen passen gut zusammen? Welche Katze eignet sich als Zweitkatze?
Wurfgeschwister bzw. Katzen, die zusammen aufwachsen, verstehen sich in den meisten Fällen. Gleichgeschlechtliche Paare sind für eine Wohnungshaltung am besten geeignet, denn Kater und Katzen unterscheiden sich in ihrem Spielverhalten. So manche Kätzin ist von den rauen Kampfspielen eines Katers genervt. Wer auf der Suche nach einer geeigneten Zweitkatze ist, sollte ein gut sozialisiertes, gleichgeschlechtliches Tier suchen, das vom Charakter her ähnlich ist wie das vorhandene Tier und diesem körperlich weder stark unter- noch überlegen.
Wie vergesellschafte ich eine neue Katze mit einer vorhandenen Katze?
Hier einige Tipps, die sich unserer Erfahrung nach bewährt haben:
* dritte Person (nicht der alte Besitzer, nicht der neue Besitzer) bringt Katze in Transportkorb in neues Zuhause. Korb mit einem Handtuch bedecken, je weniger die Katze vom Transport mitbekommt, desto besser
* Katze zuerst mindestens einige Tage lang nur in einem Zimmer halten, in dem Klos, Kratzgelegenheit und ein Feliway-Pheromonzerstäuber sind: http://www.feliway.de/
* evtl. ein vertrauter Gegenstand aus dem alten Zuhause (Decke, Kissen)
* Katzenklo mit ausreichend Streu füllen (8-10 cm, keine Duftstreu, keine Haube
* neue Katze sollte nicht dauernd betüdelt werden, wenn sie sich versteckt. In diesem Falle braucht sie Zeit, das neue Gelände ohne Störung zu erkunden. Wenn sie von selbst Kontakt sucht, ist es natürlich OK.
* bei zukünftigen Freigängern: die Katze sollte idealerweise 3-4 Wochen im Haus bleiben, ohne Freigang, damit sie sich das neue Zuhause als solches merkt
* neue Katze und alte Katze mit dem gleichen Tuch abreiben. Eine alte Socke eignet sich hierfür, man kann sie über die Hand ziehen.
* Decke von alter Katze in Zimmer von neuer Katze legen.
* Einige "Produkte" aus dem Katzenklo untereinander austauschen
* die "alte" Katze am Anfang bevorzugen, um Eifersucht zu minimieren
Katzen, die lange allein ohne Kontakt zu Artgenossen gehalten werden, können unverträglich werden. Ebenso gibt es Katzen, die entweder so dominant oder so unterwürfig sind ("Opfer"), dass ein Zusammenleben mit Artgenossen nicht möglich ist. Und schlussendlich gibt es auch Katzen, die sich einfach nicht mögen. Eine Vergesellschaftung klappt oft, aber leider nicht immer. Es muss einem klar sein, dass es am Anfang, vor allem wenn erwachsene Tiere beteiligt sind, praktisch immer Gefauche und auch Krallenhiebe geben wird. So lange kein Tier wirklich in Gefahr ist, sollte man hier nicht einschreiten.
Für besonders schwere Fälle: neue Katze in separatem Zimmer halten und in den Türrahmen eine Gittertür einbauen (z.B. Katzenschutznetz im Rahmen aus Teleskopstangen). Dann die Katzen vor dem Gitter füttern, jeder auf seiner Seite, nicht zu nah beieinander. Immer wenn das Fressen ohne Zeichen von Aggression abläuft, die Näpfe beim nächsten Mal näher aneinander schieben, bis sie unmittelbar vor der Gittertür sind. Klappt das ohne Aggression, und ist auch außerhalb der Futterzeit kein Terror am Gitter zu sehen, kann man einen neuen Versuch der Zusammenführung starten. Katzen, besonders Wohnungskatzen, sind sehr unflexibel was Veränderungen in ihrem Revier angeht. So lange keiner ernsthaft verletzt wird und jeder ungestört fressen und aufs Katzenklo gehen kann, ist das schon als Erfolg zu werten..
Hartnäckig hält sich die Überzeugung, dass Katzen Einzelgänger sind und daher eine Katze sich allein in Wohnungshaltung sehr wohl fühlt. Dies ist aber so nicht korrekt.
Das Leben in der Wohnung ist für eine junge Katze allein zu langweilig, auch wenn der Mensch sich noch so viel mit ihr beschäftigt. Ein Mensch kann mit einer Katze nicht so spielen, wie sie das mit einem Artgenossen tun würde. Sie können Ihre Katze nicht so putzen oder mit ihr kommunizieren, wie das eine andere Katze macht. Hat die Katze Freigang, kann sie draußen mit Artgenossen interagieren. In der Wohnung ist sie auf den Menschen angewiesen.
Fakt ist:
* die domestizierte Hauskatze ist in ihrem Sozialverhalten nicht mehr mit ihrer Wildform (Falbkatze) gleichzusetzen, und ist kein reiner Einzelgänger mehr
* verwilderte Hauskatzen finden sich eigentlich immer in Gruppen zusammen
* junge Katzen benötigen Artgenossen zum artgerechten Spielen und zur Kommunikation
Mögliche Folgen der Einzelhaltung junger Katzen
* Zerstörungswut aus Langeweile
* "Aggression", bzw. Verhalten, welches vom Menschen als solches wahrgenommen wird. In Wirklichkeit versucht die Katze nur mit dem Menschen so zu spielen, wie sie es mit einem Artgenossen tun würde. Viele junge Katzen werden deswegen kurz nach der Anschaffung wieder abgegeben.
* Verhaltensstörungen, z.B. verminderte Frustrationstoleranz, starke negative Reaktionen bei Veränderungen
* stark aufdringliches Verhalten dem Menschen gegenüber
* spätere Unverträglichkeit mir Artgenossen
Vorteile der mindestens paarweisen Haltung
* man kann die Tiere ohne schlechtes Gewissen auch mal alleine lassen
* die Tiere sind ausgelasteter, da sie miteinander spielen und kommunizieren können
Wer partout nur eine Katze für seine Wohnung will, kann dies leicht erreichen, indem er sich eine ältere Katze zulegt, die bereits unverträglich mit Artgenossen ist. Davon gibt es in Tierheimen reichlich. Es versteht sich auch nicht jede Katze mit jeder anderen, das soll aber eben nicht bedeuten, dass man Katzenwelpen einzeln in der Wohnung halten darf.
Welche Katzen passen gut zusammen? Welche Katze eignet sich als Zweitkatze?
Wurfgeschwister bzw. Katzen, die zusammen aufwachsen, verstehen sich in den meisten Fällen. Gleichgeschlechtliche Paare sind für eine Wohnungshaltung am besten geeignet, denn Kater und Katzen unterscheiden sich in ihrem Spielverhalten. So manche Kätzin ist von den rauen Kampfspielen eines Katers genervt. Wer auf der Suche nach einer geeigneten Zweitkatze ist, sollte ein gut sozialisiertes, gleichgeschlechtliches Tier suchen, das vom Charakter her ähnlich ist wie das vorhandene Tier und diesem körperlich weder stark unter- noch überlegen.
Wie vergesellschafte ich eine neue Katze mit einer vorhandenen Katze?
Hier einige Tipps, die sich unserer Erfahrung nach bewährt haben:
* dritte Person (nicht der alte Besitzer, nicht der neue Besitzer) bringt Katze in Transportkorb in neues Zuhause. Korb mit einem Handtuch bedecken, je weniger die Katze vom Transport mitbekommt, desto besser
* Katze zuerst mindestens einige Tage lang nur in einem Zimmer halten, in dem Klos, Kratzgelegenheit und ein Feliway-Pheromonzerstäuber sind: http://www.feliway.de/
* evtl. ein vertrauter Gegenstand aus dem alten Zuhause (Decke, Kissen)
* Katzenklo mit ausreichend Streu füllen (8-10 cm, keine Duftstreu, keine Haube
* neue Katze sollte nicht dauernd betüdelt werden, wenn sie sich versteckt. In diesem Falle braucht sie Zeit, das neue Gelände ohne Störung zu erkunden. Wenn sie von selbst Kontakt sucht, ist es natürlich OK.
* bei zukünftigen Freigängern: die Katze sollte idealerweise 3-4 Wochen im Haus bleiben, ohne Freigang, damit sie sich das neue Zuhause als solches merkt
* neue Katze und alte Katze mit dem gleichen Tuch abreiben. Eine alte Socke eignet sich hierfür, man kann sie über die Hand ziehen.
* Decke von alter Katze in Zimmer von neuer Katze legen.
* Einige "Produkte" aus dem Katzenklo untereinander austauschen
* die "alte" Katze am Anfang bevorzugen, um Eifersucht zu minimieren
Katzen, die lange allein ohne Kontakt zu Artgenossen gehalten werden, können unverträglich werden. Ebenso gibt es Katzen, die entweder so dominant oder so unterwürfig sind ("Opfer"), dass ein Zusammenleben mit Artgenossen nicht möglich ist. Und schlussendlich gibt es auch Katzen, die sich einfach nicht mögen. Eine Vergesellschaftung klappt oft, aber leider nicht immer. Es muss einem klar sein, dass es am Anfang, vor allem wenn erwachsene Tiere beteiligt sind, praktisch immer Gefauche und auch Krallenhiebe geben wird. So lange kein Tier wirklich in Gefahr ist, sollte man hier nicht einschreiten.
Für besonders schwere Fälle: neue Katze in separatem Zimmer halten und in den Türrahmen eine Gittertür einbauen (z.B. Katzenschutznetz im Rahmen aus Teleskopstangen). Dann die Katzen vor dem Gitter füttern, jeder auf seiner Seite, nicht zu nah beieinander. Immer wenn das Fressen ohne Zeichen von Aggression abläuft, die Näpfe beim nächsten Mal näher aneinander schieben, bis sie unmittelbar vor der Gittertür sind. Klappt das ohne Aggression, und ist auch außerhalb der Futterzeit kein Terror am Gitter zu sehen, kann man einen neuen Versuch der Zusammenführung starten. Katzen, besonders Wohnungskatzen, sind sehr unflexibel was Veränderungen in ihrem Revier angeht. So lange keiner ernsthaft verletzt wird und jeder ungestört fressen und aufs Katzenklo gehen kann, ist das schon als Erfolg zu werten..