Amputation nach Unfall

  • Themenstarter Themenstarter dadinius
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Wir versuchen Alma und Karma gleich zu behandeln. Sie sind ja noch klein genug damit ich beide streicheln kann.
Vorhin hat Karma an dem Pflaster geschnuppert und ihre Schwester gesäubert.

Alma ist aufmerksamer und frisst sogar relativ normal.

Wenn Alma extra time braucht, versuchen wir anschließend Karma genauso viel zeit zu geben. Wir spielen dann mit ihr, reden, streicheln, angeln und solche Dinge. Karma is bisher aber am meisten an dem Gehege und dem zweiten Klo interessiert.
 
A

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Das macht ihr toll! Die Kleine ist bestimmt bald wieder die Alte 🙂
 
Bin wieder daheim wir hocken zu dritt im gehege:
Alma, Karma und ich.
Alma frisst recht fleißig und schnurrt viel.
sie ist auch etwas aufmerksamer als gestern und vorgestern.
und sie wirkt langsam etwas rastlos.

Nach meiner Einschätzung geht es bei Alma recht gut aufwärts, nach dem, was du schreibst, Dadinius.

Unser Dreirädchen ist zwar beinamputiert, aber aus einer ähnlichen Situation heraus: bei Pfötchen war auch der Knochen dicht am Gelenk gebrochen, als sie ca. ein halbes Jahr alt war. Der Bruch lag direkt in der Wachstumsfuge und war ebenfalls ein Trümmerbruch, so dass es da auch nichts zu nageln oder schrauben gab. Wegen der Wachstumsfuge bestand außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass der Knochen aufhören würde zu wachsen und die Beine dann unterschiedlich lang wären. Daher wurde überm Knie amputiert, etwas später holte ich Pfötchen vom Züchter ab - da hoppelte sie schon vergnügt wieder durch die Gegend.

Insofern sei bitte auch bei deiner armamputierten Alma so gut und mobilisiere sie möglichst schnell, also dass sie - ohne die Möglichkeit, weit nach oben zu kommen - das Hoppeln üben kann. Ein Hasenstall mag für die ersten ein, zwei Tage sinnvoll sein, aber sie will ja nun auf die Beine und soll das auch können.

Das Klettern wird bei Alma sicherlich nicht lange das Problem sein, aber die Armamputierten haben ein größeres Problem als die Beinamputierten mit der Landung beim Sprung nach unten. Sie lernen das natürlich problemlos, aber es besteht auf Dauer die (verglichen mit den Beinamputierten größere) Gefahr, dass sie die Gelenke überlasten (also Ellenbogen und Handgelenk der verbliebenen Gliedmaße) und dadurch Arthrose bekommen. Klar, früher oder später kommt die Arthrose, aber dann lieber später als früher!

Wenn bei Alma - wie bei Pfötchen - der Bruch ebenfalls in oder dicht an der Wachstumsfuge lag (und sie noch im Wachstum ist), war die Entscheidung für die Amputation total richtig und auch der einzige Weg! Und dass Alma durch das Katzennetz im Fenster gekracht ist, ist zwar so ein typischer Fall von "hinterher ist man schlauer", aber es kann gar nicht so dumm kommen, dass man auf alles eingestellt wäre und vorbeugen könnte: Pfötchen krachte nach Aussage ihres Züchters vom Kratzbaum auf die Erde, nachdem sie und ihre Geschwister sich anscheinend gejagt hatten. Und wer denkt denn ernsthaft, dass man bei einer 6 Monate alten Katze den Kratzbaum noch groß absichern müsste?
Und bis vor kurzem (bis die zwei- und vierbeinigen Untertanen streikten und eine Palastrevolution begannen) war Pfötchen, die jetzt drei ist, noch unangefochtene Diktatorin des hiesigen Fürstentums Ruritanien 😉 und herrschte in seliger Einbildung ihrer besonderen Herrlichkeit und Güte über die zunehmend unwilliger werdende Belegschaft (und die armen einfältigen Dosenöffner....😛). Oder neutraler formuliert: Pfötchen ist - mehr oder minder angefochten - Chefin des Orikonzerts und kraxelt und klettert überall hin, wo sie hin will (mir nur ganz wenigen Ausnahmen, wo ihre Sprungkraft einfach nicht ausreicht, z. B. Arbeitsplatte in der Küche), und vermöbelt auch den dreisten Kater bei Bedarf.

Zurück zur OP: Pfötchen war gut mobil fast direkt nach der OP, wichtig war bei ihr (und bei Alma sicherlich auch) ein gutes Schmerzmanagement: nicht zu wenig, aber auch nicht komplette Schmerzfreiheit (damit sie sich nicht überlasten mit der Bewegung). Sie konnte schon, bevor die Fäden gezogen wurden, ein erstaunliches Tempo auf drei Beinen vorlegen, um unter dem großen Bett zu verschwinden, sobald die Transportbox in ihrem Blickfeld auftauchte (entsprechend dauerte es dann auch einen Tag länger, bis die Fäden gezogen werden konnten *hüstel*).

Phantomschmerzen usw.: Die Einbildung, dass da noch eine Gliedmaße ist, hat auch Pfötchen, wenn sie sich mit der fehlenden Hinterpfote hinterm Ohr kratzen will. Das hat sich aber irgendwie erst im Lauf der Zeit deutlicher gezeigt. Anfänglich hat Pfötchen gar keine Bewegungen in der Richtung gemacht, heute kann man es direkt sehen, wie sie sich in Positur dreht, den Kopf schief hält und dann der (inzwischen stark abgebaute) Oberschenkelmuskel anfängt zu zucken. Es ist ein Bild zum Schmunzeln, und sie genießt es auch in anderen Situationen, wenn sich sie sachte hinterm Ohr oder in der Ohrmuschel kratze. Ansonsten ist sie so gelenkig, dass sie mit der linken (verbliebenen) Hinterpfote die meisten Stellen, die sonst die linke Hinterpfote abdecken würde, erreicht, oder sonst eben mit der rechten Vorderpfote.
Schmerzhaft im eigentlichen Sinne des Wortes "Phantomschmerz" wirkt Pfötchen allerdings gar nicht!

Wegen der einseitigen Belastung der Hüfte ist bei Pfötchen früher oder später mit degenerativen Veränderungen der Lendenwirbelsäule zu rechnen (bei Alma wäre dass dann wohl eher der Bereich der Brustwirbelsäule, also auf Schulterhöhe), und beim Röntgen vor einigen Tagen war an Pfötchens Kreuzbein eine kleine Veränderung erkennbar (3 Jahre nach der Ampu). Da ist es wichtig darauf zu achten, dass die Katze nicht übergewichtig wird (Achtung: vom Normalgewicht bitte noch das Gewicht der fehlenden Gliedmaße abziehen! Bei Pfötchen wäre das in Richtung einer Hühnerkeule, also so um 400 g, schätze ich; bei Alma könnte es etwas weniger sein.) und dass sie nach Möglichkeit nur wenig von ganz oben runter springt (Abstiegshilfen anbieten).

Zu Physiotherapie kann evtl. Chrissie mehr sagen, ich habe mit Pfötchen da noch keine wirklichen Erfahrungen gesammelt.

Für deine Süße weiterhin alles Gute + LG
 
Danke erstmal für den wirklich ausführlichen Bericht.
das höchste von dem Alma springen kann ist der Kratzbaum mit 1,80m Höhe.

Als Medikamente bekommt sie ein Antibiotikum und Metacam in einer Dosierung für eine Katze von 1,5 kg (mehr bringt Alma noch nicht auf die Waage.)

Sie dreht sich mittlerweile viel. Wie ne Schraube.
und sie schläft auch noch recht viel, also sogar für ne Katze.

Durch den Bruch war die Wachstumsfuge, die Gelenkrolle und höchstwahrscheinlich auch der große Meridian im Arm zerstört.

Wie soll ich sie mobilisieren? Sie hat ein großes Gatter, groß genug dass sie hoppeln könnte, wenn sie mal aus ihrer Box käme.
 
Weißt du, Unfälle passieren. Und ihr hattet ja geglaubt, es wäre gut gesichert.
Schlimm fände ich es nur, wenn ihr leichtfertig gehandelt hättet.

Oder noch schlimmer, wenn ihr der Maus jetzt keine Chance gegeben hättet.
Das kommt leider sehr häufig vor.

Ihre Entwicklung ist super.

DAS WIRD

Und du wirst dich bald wundern, was dreibeinige Katzen alles können.

Was mich aber mal noch interessieren würde. Was ist denn mit dem Pneumothorax?
Ich weiß nicht wie es bei Katzen ist aber beim Menschen ist sowas doch normalerweise nicht nach zwei Tagen ok. Das bedeutet lange Krankenhaus und oft eine OP.

Hat der TA dazu etwas gesagt?
 
Der Pneumothorax ist komplett verheilt nach 3 Tagen.
Sie haben sie jeden Tag geröngt und man konnte mit jedem Tag sehen, dass sich die Lunge wieder ausgebreitet hat.
Wir haben die Bilder selber gesehen.

Wäre der Pneumothorax nicht weg gewesen hätten sie unsere Alma nicht operiert.
 
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nicker hat ja schon viele wichtige Sachen geschrieben 🙂. Zur Physio kann ich auch nichts Fachmännisches beitragen - war mal mit Arty in einer Physio-Stunde, dort wurden uns hauptsächlich Massagetechniken gezeigt, um verhärtete Muskeln (durch die andere/falsche Belastung) zu lockern. Kein Übergewicht ist wohl wirklich das A und O.

Ihr könnt ja mal viel, viel später das Thema Physiotherapie angehen, falls es Sinn macht. Also in Monaten, möglicherweise in Jahren.

Du wirst auch sehen, dass Alma bestimmt einiges an Muskeln aufbauen wird mit der Zeit, um das fehlende Bein zu kompensieren.

Mobilisieren finde ich gut. Habt ihr einen Raum, wo sie nirgends hochhüpfen kann, aber auf dem Boden normal laufen?

******************
@ nicker: haha, ich kratze Arty auch immer hinterm Ohr, wenn er es mit dem Nicht-Bein versucht 😀. Die arme Socke. Sonst kann er aber (fast) alles. Muss sich nur leider im Liegen mit Cosmo kloppen, weil er sonst umfällt.
 
Danke, dass du so schnell geantwortet hast.

Das ist ja super.
Ich wusste echt nicht, dass das so schnell gehen kann.

Habe aber jetzt auch gerade einen Artikel angefangen über das Problem zu lesen. Und da wird dann schon schnell klar, dass es auch so gut ausgehen kann. Mir war gar nicht klar, dass es so viele verschiedene Formen davon gibt.
 
Danke erstmal für den wirklich ausführlichen Bericht.
das höchste von dem Alma springen kann ist der Kratzbaum mit 1,80m Höhe.

Als Medikamente bekommt sie ein Antibiotikum und Metacam in einer Dosierung für eine Katze von 1,5 kg (mehr bringt Alma noch nicht auf die Waage.)

Sie dreht sich mittlerweile viel. Wie ne Schraube.
und sie schläft auch noch recht viel, also sogar für ne Katze.

Durch den Bruch war die Wachstumsfuge, die Gelenkrolle und höchstwahrscheinlich auch der große Meridian im Arm zerstört.

Wie soll ich sie mobilisieren? Sie hat ein großes Gatter, groß genug dass sie hoppeln könnte, wenn sie mal aus ihrer Box käme.

Du könntest die Box rausnehmen aus dem Gatter und ihr eine flache gefaltete Decke hinlegen (damit sie sich nötigenfalls darunter verstecken könnte bei Bedarf), so dass da kein sichtbares Hindernis (= die kleine "Stufe" von der Box, also wo das Gitter des Kennels eingesetzt wird) ist. Je nach Höhe der Box muss sich eine Katze evtl. auch etwas ducken, um durch den Ausgang nach draußen zu kommen - diese Koordination hat Alma wahrscheinlich noch nicht, zumal es ja auch der verbliebene Arm ist, mit dem sie den ersten Schritt über die Schwelle machen muss.

Wenn Alma "draußen" (= auperhalb der Box) ist, könntest du sie mit einer Hand unter der Brust (= direkt hinter der Achsel) unterstützen und stabilisieren und mit der anderen unter dem Bauch fassen, so dass die Hinterbeine nicht mehr die ganze Körperlast tragen. Nicht sofort die Hinterbeine komplett vom Boden lösen!
Auf diese Weise kann Alma erkennen, dass auch der verbliebene Arm noch den Körper tragen kann. Und mit etwas Glück macht sie dann auch die unwillkürliche Vorwärtsbewegung mit dem Arm, so dass der Bewegungsablauf beginnt.
Das meiste ist Instinkt und Üben, genau wie bei den kleinen Kindern. Sicherlich wird Alma öfter auf die Nase purzeln, bis sie ihr Gleichgewicht richtig gefunden hat, aber das geht eigentlich ratz-fatz, das Loshoppeln!

Auch das Kaklo sollte barrierearm sein für den Anfang. Also mit einem niedrigen Einstieg - oder auch einfach eine Plastikplane (wasserdichte Unterlage) oder so eine Einmalunterlage für Inkontinenz und darauf etwas Streu, damit sie erkennt, worfür diese Ecke da sein soll. Vllt. bieten sich auch die Catsan Smartpacks an, wenn du die Bänder abschneidest, so dass sich die Folie glatt legt?

Mit einer Angel bzw. einem Bällchen oder Faden kannst du Alma auch tatzeln lassen, so dass sie die Muskulatur am verbliebenen Arm verwendet. Wahrscheinlich wird sie eher im Liegen angeln; das tut der Koordination und dem Körpergefühl der Süßen auch gut!

Wie alle Kitten sollte Alma nach Bedarf (Hunger) fressen dürfen (hochwertiges Nafu, BARF o. ä. ----- kein oder möglichst wenig Trofu), da sie ja noch im Wachstum ist, wenn ich es richtig verstanden habe. Trotzdem wäre es wichtig, sie mit einer gewissen Regelmäßigkeit - alle paar Monate! - auf die Waage zu stellen, damit sie nicht wirklich übergewichtig wird. Alma sollte aber auch selbst in der Lage sein, ihr Idealgewicht zu halten, wenn sie durch ihre Schwester und spieltechnisch durch hinreichend Abwechslung in der Wohnung auch ausgelastet ist.

Die wichtigsten Schritte für eure Katze habt ihr schon getan:
Ihr habt der Amputation zugestimmt und akzeptiert Alma als Dreirädchen (machen ja leider auch nicht alle Leute!!! :dead:), und ihr werdet die Mängel am Katzennetz beseitigen.
Ihr helft Alma wieder auf die Beine, und in kurzer Zeit werdet ihr gar nicht mehr sehen, dass sie eigentlich hoppelt und körperbehindert ist!😎

Was kann Alma sich mehr wünschen? 😉

LG
 
Das wussten wir auch nicht. Es hieß es kann von allein weggehen oooder man muss eine Drainage setzen.

Sie hat wie gesagt ihr gehege das sind ca 4qm. Das sollte doch als Mobilisierungsplatz reichen oder?
Auf das Klo kam sie ja schon.
Meine Freundin hat sie nur gestützt damit sie nicht in ihr Pippi stürzt.

Hab vorhin mal versucht sie rauszunehmen und mal abzusetzen, aaaaber da hat sich bloß hingelegt und gechillt und gewartet, dass wir sie streicheln.

Ja Alma ist noch im Wachstum. Sie ist erst 4 Monate und 7 Tage alt.

Sie bekommt nur NaFu was zu 100% aus Fleisch, Innereien und Brühe besteht.

Uuuund vllt einmal ein kleines Leckerli bestehend aus getrocknetem Hühnermagen.
 
Aaalso sie war grad relativ wach und ich habe es mal mit mobilisieren versucht.....
Effekt: sie drückte sich vorne weg und ließ sich auf den Hintern plumpsen, fing an zu mecken und is dann in ihre box gehumpelt... hab mich bisschen schlecht gefühlt... als hätte ich sie gequält oder sowas.
 
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Na, dass sich in ihre Box gehumpelt ist, zeigt ja, dass der Bewegungsablauf als solcher schon "sitzt"! *freu*
Es fehlt halt noch das Üben, und dass es da erstmal hakt, liegt ja auf der Hand.

Lasst Alma auch immer wieder in Ruhe, also nicht helikoptermäßig rund um die Uhr um sie kreiseln. Wenn sie wacher erscheint, gern eben auch Spielangebote (Faden usw., wo sie im Liegen tatzeln kann) und zwischendurch dann und wann animieren, dass sie sich auf die Pfoten stellt (sei es durch das "Aufbocken" mit den Händen 😉, sei es z. B. auch durch leichtes Kraulen am Rücken und Richtung Schwanzansatz....viele Katzen stellen dann automatisch die Hinterbeine auf, und Alma würde sich dann nötigenfalls im Liegen mit dem Arm abstützen, also weil sie dann komplett auf dem Bauch und nicht auf der Seite liegt/halb steht). Die Körperstimulation als solche regt auch zur Mobilisierung an, also das Kraulen am Rücken, an der Seite, evtl. (wenn Alma es generell toleriert!) sachte am Bauch, leicht mit den Pfoten spielen (berühren, so dass sie sie wegzieht, z. B.), allerdings solltet ihr genau hinschauen, ob Alma an der Schulter mit dem Armstumpf schon angefasst werden mag, und den Bereich im Zweifel lieber in Ruhe lassen.
Pfötchen hatte im Bereich ihres Beinstumpfes lange Zeit Probleme, sich berühren zu lassen. Sie hat es zwar geduldet, sich aber immer wieder besorgt umgesehen, dass auch ja nix Schlimmes passiert. Heute kann ich auch den Stumpf komplett anfassen und nötigenfalls kontrollieren; schlimmstenfalls wird lautstark gemeckert, wie unverschämt diese unbotmäßige Untertanin mit der ruritanischen Erbprinzessin umgeht.... 😉

Wie genau Pfötchen direkt nach der OP beim Züchter untergebracht war, kann ich nicht sagen (sie war zuerst separiert, so habe ich es verstanden, also in einem eigenen Zimmer), aber als wir sie abholten, lief sie mit den anderen Katzen frei im Haus rum (die Treppen waren allerdings gesichert). Die Naht war noch sehr frisch, und der Termin zum Fädenziehen war einige Tage nach der Abholung.

In einer Box oder einem Gatter war Pfötchen meiner Kenntnis nach beim Züchter nicht, als sie nach der OP in ihr damaliges Zuhause kam!

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja aber sie humpelt doch sehr....

Pfoten anfassen stört unsere Katzen gar nicht.
Streicheln lässt sie sich überall. Auch bei der Naht.
Es ist übrigens kein Stumpf da.
Sie robbt viel durch ihre Box und rollt sich viel nach dem streicheln. Ist das gut?
Es wirkt immer etwas so als ob sie noch keine Kraft in ihrem Arm hat.

Auf Spielzeug reagiert sie derzeit gar nicht. Weder auf ihre rosa Fangemaus noch auf ihre Angel...das gehege ist auch an einer Seite offen außer über Nacht. Also falls sie raus wöllte stünde ihr nichts im Wege.

Am Schwanzansatz kraulen interessiert unsere Katzen generell absolut nicht.

Ich hoffe wir machen nichts verkehrt...
 
Ihr macht ganz sicher nichts verkehrt.
Medizinisch ist gut versorgt und bei Euch bekommt sie die Liebe, die sie zum gesund werden braucht.
Das wichtigste ist jetzt Geduld. Gib ihr Zeit, selbst damit fertig zu werden - auch psychisch hat das sichere Spuren hinterlassen.

Und dann wird das wieder.
 
Haben sicherheitshalber nochmal in der klinik angerufen.
man sagte da solange sie isst und aufs Klo will besteht kein Grund zur Sorge...

Werde denke ich ab morgen die Fenster ihrer Box öffnen.
Momentan ist die nur zu zwei Seiten offen.
Die Tür und ein "Fenster"...

Hoffe sie erholt sich bald... der Vater meiner Freundin war vorhin auch da. Er wusste zwar Bescheid und is eig nich gerade ein Haustiermensch aber selbst er musste sich ne Träne weg wischen
 
Ja aber sie humpelt doch sehr....



Ich hoffe wir machen nichts verkehrt...

Was genau ist denn bei euch "humpeln"? Beschreib den Bewegungsablauf doch ggf. mal etwas genauer, damit es plastischer wird.
Ich gewinne nämlich gerade den Eindruck, dass das, was du "humpeln" nennst, genau das ist, was ich als "hoppeln" beschreibe: vorne (bzw. bei Beinamputierten wie Pfötchen: hinten) wird ein Satz gemacht, die anderen beiden Beine gehen normal in zwei Schritten voran.

Bei Pfötchen sieht das eben so aus, wie ein Kaninchen hoppelt (= zwei einzelne Schritte der Vorderbeine, dann der Satz, denn das Kaninchen mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig macht, Pfötchen aber halt mit dem einzelnen Bein).

Bei Alma wäre das: vorne der abrupte Satz nach vorn und dann die beiden normalen Schritte der Hinterbeine.

Wenn du (wurde ja schon vorgeschlagen) im Internet Videos von dreibeinigen Katzen direkt nach der Amputation (bzw. auch bei denen, die schon länger amputiert und inzwischen richtig gut zu Pfote sind) - oder auch von entsprechend amputierten Hunden, da ist der Bewegungsablauf ähnlich! - anguckst, kannst du recht gut vergleichen, ob und was das "Humpeln" von Alma ist.
Wenn Almas "Humpeln" den Bewegungen der anderen armamputierten Katzen und Hunde gleicht, ist es kein "Humpeln" in dem Sinne, dass es schmerzhaft ist und wieder weg geht, sondern dann ist das ihr künftiger normaler Bewegungsablauf, der für euch jetzt total ungewohnt und erschreckend ist.

Alma hat sich wahrscheinlich sogar schon arrangiert (wie gesagt, Tiere "denken" da nicht mit Selbstmitleid und Trauer an die Zeit, die vor dem Unfall war und bedauern den Verlust der Gliedmaße; sie adaptieren sich und gucken nach vorn!) und arbeitet daran, schnell wieder auf die Pfoten zu kommen!

In der Wildnis (und Katzen sind da noch weitaus ursprünglicher und dichter an der Falbkatze, der gemeinsamen Ahnin der Hauskatzen, dran als Hunde!) hängt das Überleben davon ab, dass die verletzte Katze möglichst schnell wieder mobil und fluchtfähig wird, damit sie nicht von Feinden getötet wird. Außerdem muss sie schnell wieder mobil sein, um jagen zu können.

Man braucht immer eine Weile, bis man sich an das Humpeln, Hoppeln oder wie immer man den dreibeinigen Gang eines Tieres nennen will, gewöhnt hat. Genauso bei Einäugigkeit (oder im Falle kompletter Blindheit evtl. auch zwei fest zugenähte leere Augenhöhlen) oder wenn ein Stück der Ohrmuschel fehlt oder sonst eine optische Beeinträchtigung des Aussehens vorliegt. Das ist ganz normal!
Aber wir Menschen bringen da eine Dimension mit rein, die das Tier einfach nicht hat! Wir sehen es durch die menschliche Brille ("Hilfe ich bin behindert, ach war das Leben vor dem Unfall schön, als ich noch alles machen konnte, was ich wollte, und nicht auf die Hilfe von anderen angewiesen war" usw.), und bei euch kommt noch der Gedanke dazu, dass ihr an dem Unfall schuld seid.
Alma "denkt" da komplett anders, und das ist aus meiner Sicht für euch wichtig (einmal, damit ihr euch selbst aus der Falle der Schuldgefühle befreien könnt, und dann aber auch, damit ihr mit positiven Gedanken an Almas Genesung rangehen und ihr auch positive Impulse vermitteln könnt): sie denkt (soweit Tiere "denken"): "Oh, da ist mir was Angsterregendes und Gruseliges passiert: erst bin ich runtergefallen und hat es total weh getan, und dann haben die Dosis das Gruselige gemacht und mich an den schlimmen Ort geschleppt, wo ich bei fremden Leuten allein war und mich gefürchtet habe. Nun bin ich glücklicherweise wieder zuhause, und irgendwas ist mit meinem Bein anders, aber das werde ich schon noch rausfummeln und wieder auf die Beine kommen. Es fühlt sich alles ganz anders an, und ich sitze in diesem blöden Gatter ohne meine Schwester und muss die blöden Tabletten nehmen, mir ist auch noch ziemlich komisch im Kopf, aber ich weiß, wo mein Klo steht, und auch wenn es weh tut, komme ich mit den wichtigsten Sachen schon wieder klar. Und diese blöde Stelle am Bein juckt wie verrückt, aber ich krieg das, was da drauf ist, mit den Zähnen nicht ab. Verflixt aber auch!"

Ihr macht alles richtig ---- nur das Gedankenmachen und die Schuldgefühle, das könnt ihr noch verbessern!!! 🙂

LG
 
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Hallo,

vielleicht muntert dich das ein wenig auf. Tina wurde mit ca. 1 Jahr ihr linkes Vorderbeinchen amputiert. Hier ist sie jetzt die schnellste von meinen 3 Fellchen.😀 Sie "fliegt" förmlich beim laufen.

Sie hat einen anderen Laufstil als die anderen. Wenn sie langsam geht, hobbelt sie fast wie ein Kaninchen. Wenn sie rennt - was ihre bevorzugte Gangart ist, dann sieht man es ihr nicht an, das ihr ein Vorderbeinchen fehlt.

Am Anfang habe ich gedacht, das sie keine senkrechten Flächen hoch kommt. Die Süsse hat mich eines besseren belehrt. Tina hat super kräftig entwickelte Hinterbeinchen. Wenn sie irgendwo hochspringt, schaut es aus als wenn sie mit Leichtigkeit "fliegend" hochspringt. Auch von höheren Plätzen springt sie (was ich aber nicht so super finde). Beim auf den Boden aufkommen, ist mir aufgefallen, das sie fast gleichzeitig mit ihren 3 Beinchen die Sprungkraft abfedert. Sie kommt zwar mit dem einzelnen Vorderbein zuerst auf, aber noch nicht mal 1 Sekunde später sind die Hinterbeine auf dem Boden. Sie hat eine andere "Landetechnik" als die 4-Beinchen.😀

Gibt eurer kleinen Maus Zeit, sie wird sich super entwickeln. Ich denke, das schlimmste habt ihr hinter euch. Achtet einfach drauf, das sie immer schön schlank bleibt, damit die Gelenke nicht zu sehr belastet werden.
 
@nicker: tut mir leid, falls es doof klingt, aber was sind "Dosis"?
Es sieht bei ihr wie folgt aus bzw sah die zwei kurzen male so aus:
ihr Vorderbein hupft nach vorn. Sie tut sich schwer das Gewicht abzufangen und das Gleichgewicht zu halten, zieht dann schnell die Hinterbeine hinterher also macht kleine Tippelschrite und wiederholt das ganze -keine Ahnung- vllt 2 bis 3 Mal.
Ich finde irgendwie leider nur Videos von Katzen den hinten das Bein fehlt :/.
Ich hab kein Problem damit wenns so aussehen sollte. Ich will nur nicht dass sie unnötig Schmerzen hat.


@Tina: mehr oder weniger glücklicherweise ist Alma generell schlank gebaut obwohl sie gut isst. Heute zb hat Alma fast normal gefressen.
Nur trinken is nich so ihrs. Wars aber noch nie. Aber sie mampft ja eh so gut wie nur Nassfutter

Möchte eben nichts verkehrt machen...
 
Alles was ich heute von deiner Alma gelesen habe klingt gut. Sie frisst, geht aufs Klo, lässt sich anfassen und ist den Umständen entsprechend aktiv. Von der Ferne aus, deiner Beschreibung nach, ist alles gut. Lass sie mal machen und behandel sie wie immer, natürlich mit einem genauen Auge. Das wird schon.

Gruß

P.S.: Dosis sind wir, die Dosen-Öffner 🙂
 
Gib mal als Suchbegriff "Katze Vorderbeinamputation" ein, und dann bei Google-Videos. Da kommen einige, damit du mal ein Vergleich hast, was "normales Laufen" für 3-Beinchen ist.
 

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