Angst oder Cheffin?

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Hallo,

unsere Süße ist nun fast 2 Jahre bei uns, trotzdem ist sie manchmal ein wandelndes Rätsel.

Zum Wesen:
Sie ist ein Hauskatze - Siam - Mix. Recht redseelig aber auch eher ängstlich.
Sie ist seit 1 Jahr kastriert und Teilzeitfreigängerin, also kann immer raus, sofern wir zu Hause sind.

Zum Rätsel:
Sie ist nicht übermäßig verschmust, ist aber zum größten Teil in unserer unmittelbaren Umgebung. Abends z. Bsp. kommt sie mit ins Bett, legt sich auf den Bauch meiner Frau und bekommt ihre Streicheleinheiten. Jetzt kommt´s, aus dem nichts steht sie auf tapst vom Bauch runter und faucht.
Oder wenn man sie normal streichelt, erst miaut sie und auf einmal faucht sie und geht weg.
Kann eine Katze schon den schwächsten in der Familie ausmachen? Am Sonntag sprang sie unserer Tochter ins Gesicht als sie im Bett lag und verpasste ihr ein paar ordentliche Schrammen. Allerdings hat unsere Tochter sie auchein wenig bedrängt. Sie liebt die Katze so sehr, dass sie am liebsten in sie hineinkriechen würde. Das hat sie nun davon!
Oder wenn sie im Hausflur Geräusche hört, fängt sie an zu knurren wie ein Hund. Hab das bei Katzen noch nie gehört. Wenn ich über die Terrasse in die Wohnung komme, faucht sie mich durch die Scheibe an. Hat sie Kurzzeitalzheimer? Sie kennt mich doch !!

Als meine Frau unsere Kitty abholte, war der Eindruck der Besitzer nicht der Beste. Was nicht heissen soll, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Aber sie war schon immer ängstlich. Ich hab letztens im Fernsehen gehört, dass Katzen eher ängstlich sind, wenn sie in der Prägephase, (ersten 7 Wochen) kaum oder wenig Menschenkontakt hatte.

Ich bin der Meinung, man sollte sich einer Katze nicht aufdrängen. Mich faucht sie aber auch nie an und zu mir kommt sie aber auch seltener kuscheln.
Denke meine Frau ist ihre Hauptbezugsperson, aber die faucht sie regelmäßig an. Nicht täglich aber 2-3 mal wöchtlich, manchmal auch weniger.
Meine Frau meint hingegen, sie dürfe uns nicht anfauchen, weil wir ihre "Herrchen" sind, und projeziert es auf den Hund. Ein Hund darf sein Herrchen auch nicht anknurren.
Der Vergleich hinkt wohl, denke ich, aber was ist es nur ....

Hat sie Angst oder denkt sie, sie ist der Boss?


Danke

Uni
 
Zuletzt bearbeitet:
A

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Die Antwort ist leicht. Sie ist unsicher und hat Angst.

Abgesehen davon hast Du völlig recht und man sollte sich einer unsicheren Katze nicht aufdrängen
 
Legt sie diese unsicherheit nie ab? Wenn sie in der kurzen Zeit vor uns schlechte Erfahrungen gamacht hat, müssten wir sie doch "eines besseren" gelehrt haben, oder steckt dann sowas im Wesen. Wie kann man ihr denn die Unsicherheit nehmen, sofern sowas geht. Mehr Liebe geht kaum, sie wird in keinster Weise eingeschränkt (sofern man sowas bei einer Hauskatze sagen kann) und macht auch sonst keine Probleme mit pinkeln oder sonstigen.
Kann man ihr nicht helfen, entspannter zu sein? Wenn´s denn daran liegt!


Danke

Uni
 
Ich kann nicht sagen ob es an ihrer Prägungsphase oder ihrem Wesen liegt.
Auch nicht ob es ganz weg geht, aber wenn sie nie schlechtes bei euch erlebt wird ihr Vertrauen immer größer werden.

Einwirken kann man sicher ein wenig. Spontan käme mir da Feliway oder Bachblüten in den Sinn.
Und es gibt jetzt auch ein Präperat namens Zylkene. Aber da weiß ich noch nicht viel drüber
 
Sie gerät in Stress, warum sollte sie sonst fauchen. Fauchen ist per Definition defensives Verhalten.
Warum sie plötzlich in Streß gerät.................keine Ahnung
 
ok, du hast bestimmt recht... aber komisch finde ich, dass die katzen auf dem bauch kuscheln kommt und ganz plötzlich aufsteht und faucht?! hat das auch was mit ängstlichkeit zu tun? 😕

Das ist das, was mir auch komisch vorkommt.


Und übrigens: Meine Hündin früher durfte mich anknurren, wenn ihr was nicht gepasst hat. Irgendwie muß sie ja deutlicher werden dürfen, wenn was nicht passt. Und meine Hündin hat mich immer angeknurrt, wenn ich bei meinem Freund war 😱 Wenn sie dabei war, war das nie ein Problem, sie mochte ihn, aber wenn ich alleine bei ihm war, knurrte sie mich kurz an sobald ich nach Hause kam, hat sich aber ansonsten normal verhalten.
Zur Katze: Ich habe dank meinem Kater eine Hornhautverletzung im Auge gehabt, ganz absichtlich hat er mir die Krallen durchs Gesicht gezogen. Im Zuge einer Medi-Gabe. So what - ich bin in die Notaufnahme, weils geblutet hat wie sau, hab mich behandeln lassen und anderntags zum TA, weil ich eine andere Lösung haben wollte. Nu bekommt der Schnuckel das Medi gespritzt - das stört ihn komischerweise kein Stück 😎
 
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Meine Frau meint hingegen, sie dürfe uns nicht anfauchen, weil wir ihre "Herrchen" sind, und projeziert es auf den Hund.

Du kennst sicher den Spruch: Hunde haben Herrchen - Katzen haben Personal.

Gut, mal im Ernst. Ich denke auch, dass eure Katze eher verunsichert ist. Das Fauchen ist Ausdruck von Unsicherheit und Angst. Bedrängen - auch wenn es mit Zuneigung ist - führt dann eher dazu, dass sich ihr Zustand verschlimmert und sie sicher mehr zurückzieht.

Wenn sie wirklich in ihrer Prägephase wenig Kontakt mit Menschen hatte, dann kann es schon gut sein, dass ihre Grenze hinsichtlich Streicheleinheiten schnell erreicht ist. Wichtig ist, dass ihr diese Grenze erkennt und respektiert.

Wenn sie sich beispielsweise beim Streicheln etwas anspannt, kann die Grenze schon erreicht sein. Oder das Signal ist eine zuckende Schwanzspitze oder Schnurrhaare, die sich leicht nach vorn bewegen. Denn wenn sie faucht, dann habt ihr bestimmt ein paar Signale übersehen, die eine andere Katze z.B. ganz sicher wahrnehmen würde.

Versucht sie genau zu beobachten und vielleicht möchte sie ja auch nach ein paar mal streicheln nur noch einfach auf dem Schoß sitzen. Manchen Katzen reicht das an Nähe dann schon.

Davon abgesehen... ist sie organisch gesund? Im Zweifelsfall mal zum TA mit ihr zum Durchcheck. Vielleicht erwischt ihr beim Streicheln ja auch eine empfindliche Stelle, die ihr weh tut. Es muss zwar nix sein, aber ganz ausschließen kann man sowas ja nie.
 
ich glaub sooo ungewöhlich ist das nicht das eine Katze plötzlich faucht ...vor allem bei unsicheren Katzen kommt dies häufig vor ...auch untereinander ...und dem Menschen gegenüber zeigt sie vieleicht nur das sie nun genug hat ...vieleicht hat sie nich gelernt das es reicht einfach aufzustehn und zu gehn ...um mal bei dem Beispiel des schmusens zu bleiben ...Katzen überdecken mit Fauchen auch mal gern ihre Unsicherheit
 
Danke für eure zahlreichen Antworten.

Also gesund ist sie, wir waren schon beim TA vorstellig, zwar nie deswegen, aber bei den Untersuchungen wurde auch nichts festgestellt.
Zu mir kommt sie ja auch morgens z. Bsp., und da wird sie auch gekrault oder ich streichel sie im vorbeigehen, da faucht sie nicht. Mich hat sie noch nie beim oder nach dem kuscheln angefaucht.
Nur bei meiner Frau und bei unserer Tochter faucht sie gelegentlich.
Obwohl meine Frau ihre Bezugsperson ist, jedenfalls geht sie immer zu ihr, ob Couch oder Bett!

Wir haben erst neulich auch im Fernsehen gehört, dass man auf die "Signale" achten sollte. Schnurrhaare und Schwanz wedeln. Bei den Schnurrhaaren erkenn ich nichts und mit dem Schwanz wedelt sie immer ein bisschen ausser beim schlafen / dösen.
Vielleicht wedelt sie immer mit dem Schwanz, weil sie immer angespannt ist?
Ich bin z. Bsp. auch ein sehr nervöser Mensch der nie zur Ruhe kommt, warum auch immer.
Aber mich faucht sie ja nicht an, nur den "Ruhepol", meine Frau!


Gruß

Uni
 
Wir haben erst neulich auch im Fernsehen gehört, dass man auf die "Signale" achten sollte. Schnurrhaare und Schwanz wedeln. Bei den Schnurrhaaren erkenn ich nichts und mit dem Schwanz wedelt sie immer ein bisschen ausser beim schlafen / dösen.
Vielleicht wedelt sie immer mit dem Schwanz, weil sie immer angespannt ist?

Sehr gut beobachtet. Das Wedeln mit dem Schwanz zeigt die innere Errregung der Katze. Es gibt anscheinend also wirklich etwas wo sie permanent stresst.

Das sie Dich nicht anfacht liegt vielleicht daran das Du die Momente körperliche Nähe kürzer hältst, aufhört und weg gehst bevor der Streß für sie zu groß wird.

Man muß sich ab und an in Erinnerung rufen das die Handlungen und Wünsche von Tieren nicht immer schwarz-weiß sind. Bei Tieren gibt es oft Mischmotivationen ( bei Menschen auch, ist ja aber nicht das Thema :aetschbaetsch1:)
Mit einfachen Worten: Die Katze möchte Nähe und Streicheleinheiten vorallem von Deiner Frau. Aber trotzdem fühlt sie dabei Angst und Unsicherheit. Und diese Gefühle schwanken. Am Anfang überwiegt der Wunsch nach Nähe, irgendwann kippt es dann und die Unsicherheit überwiegt. Darauf hat die Katze keinen Einfluß.

Ich hoffe ich habe meine Gedanken einigermassen klar rüberbringen können 😳
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja danke, es ist sehr verständlich und eigentlich auch logisch.
Also ist das Rezept, Geduld, Ruhe und Entspannung schaffen.
Bachblüten hab ich da mal gehört? Ist das Richtig? Und wie wende ich es an?


Danke

Uni
 
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