Ataxie mit neurologischer Ursache, Kater 15 Jahre: Unterstützende Maßnahmen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Wendola

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22. Januar 2025
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Liebe Leute!

Ich berichte schon länger im Thread Glück mal zwei - Vom Hungerstreik zum Happy End
über die Neuankunft unserer zwei bunten Katzenmädels und die geglückte Zusammenführung mit unserem 15-jährigen Simba, genannt "Katerchen". Genau der bereitet uns aber seit einer Woche große Sorgen, weil er plötzlich mit den Hinterbeinen wegknickt, durch die Gegend taumelt und öfters einfach umfällt. Schmerzen hat er aber keine offensichtlichen, er schont sich auch nicht.

Anamnese:
* Alter von 15 Jahren nur geschätzt, da vor 11 Jahren aus dem Tierschutz geholt, Vorgeschichte unbekannt
* Vor ca. einem Jahr Hundebiss, den er nur knapp überlebt hat. Bauchraum offen, Bisswunden im Hinterbein, aber Organe nicht beschädigt. Nach drei Wochen wieder fit, seitdem humpelt er leicht, was man aber nur beim Treppensteigen merkt
* vor einem halben Jahr Diagnose Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion, entdeckt nach Gewichtsabnahme und Einblutung ins Auge mit Hornhautablösung. Hornhaut hat sich nach rascher medikamentöser Behandlung wieder angelegt, er sieht fast normal. Seither eingestellt mit Vidalta 10 mg und Amodip 1,25 mg täglich, beides abends. Kontrolle der Blutwerte ergab eine gute Einstellung, keine maskierte Nierenschwäche.

Hier ein kurzer zeitlicher Abriss der Geschehnisse:
* Montag Abend: Symptome wie eingangs beschrieben treten erstmals auf
* Dienstag vormittag TA-Check: Keine eindeutige Diagnose. Kortison und Vitamin B gespritzt, heim zur Beobachtung.
* Mittwoch und Donnerstag keine Veränderung
* Freitag Blutabnahme für großes Blutbild. Blutdruck sehr hoch, trotz täglicher Gabe von einer ganzen Tablette Amodip
* Samstag die Ergebnisse: Alle Werte im grünen Bereich. Empfehlung der TA: Amodip auf 1 1/4 Tablette erhöhen, Nahrungsergänzungsmittel für die Gelenke geben, und dann Geduld, Geduld, Geduld. Ihre Vermutung ist ein leichter Schlaganfall, vielleicht wird er wieder.

Nun zu meinen Fragen:
* Die TA empfiehlt, was zur Unterstützung der Gelenke zu geben. Auf Nachfrage nennt sie Cosequin als Beispiel. Inhaltsstoffe sind da Glucosamin HCL 125 mg und Chondroitinsulfat 100 mg. Jetzt hab ich gesehen, dass es NEM mit diesen Inhaltsstoffen auch für Zweibeiner gibt, und zwar wesentlich günstiger. Kann ich auch ein Präperat für Menschen geben, wenn ich die Dosis anpasse? Oder kennt jemand ein Mittel, das von der Dosierung her auch für Katzen geeignet ist?
*Bei den Blutwerten fällt nur Kalium als besonders niedrig auf. Im Beipackzettel ist das als mögliche Nebenwirkung von Amodip benannt. Laut TA bringt es nichts, das zu supplementieren. Sollte ich nach dem Prinzip "nutzts nix, schad's nix" trotzdem ein Kaliumpräperat geben?
*Soll ich ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränken, damit er sich regenerieren kann? Die TA hat nichts dergleichen gemeint, aber eine Userin hier schrieb von einem ähnlichen Fall, die Katze musste in die Box. Er darf jetzt schon nur mehr im Erdgeschoss sein, damit er nicht die Stiegen runterfällt, aber reicht das? Er versucht trotzdem noch, auf Stühle und Tische zu springen und plumpst dann runter.
*Gibt es noch was, was ich machen/geben könnte, um seine Heilung zu unterstützen? Vitamin B wurde mir schon empfohlen, das geb ich ab jetzt dazu. Noch Ideen?

Danke schonmal fürs Mitfiebern!
 

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* Die TA empfiehlt, was zur Unterstützung der Gelenke zu geben. Auf Nachfrage nennt sie Cosequin als Beispiel. Inhaltsstoffe sind da Glucosamin HCL 125 mg und Chondroitinsulfat 100 mg. Jetzt hab ich gesehen, dass es NEM mit diesen Inhaltsstoffen auch für Zweibeiner gibt, und zwar wesentlich günstiger. Kann ich auch ein Präperat für Menschen geben, wenn ich die Dosis anpasse? Oder kennt jemand ein Mittel, das von der Dosierung her auch für Katzen geeignet ist?
das kannst du machen so wie Doppelherz Gelenk 100. Da sind noch Enzyme drin und die Hyaluronsäure. Ob es etwas gibt mit nur den von dir genannten kann ich nicht sagen. Angepasst gegeben ist es auf jeden Fall möglich.

*Bei den Blutwerten fällt nur Kalium als besonders niedrig auf. Im Beipackzettel ist das als mögliche Nebenwirkung von Amodip benannt. Laut TA bringt es nichts, das zu supplementieren. Sollte ich nach dem Prinzip "nutzts nix, schad's nix" trotzdem ein Kaliumpräperat geben?
Kalium ist ja noch in der Referenz, wenn auch grenzwertig. Wenn durch Amodip vermehrt ausgeschieden wird ist die Gabe schon auch zu überlegen. Vielleicht hier dann das Kaliumglukonat Albrecht - sprich nochmal mit deinem TA.
*Soll ich ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränken, damit er sich regenerieren kann? Die TA hat nichts dergleichen gemeint, aber eine Userin hier schrieb von einem ähnlichen Fall, die Katze musste in die Box. Er darf jetzt schon nur mehr im Erdgeschoss sein, damit er nicht die Stiegen runterfällt, aber reicht das? Er versucht trotzdem noch, auf Stühle und Tische zu springen und plumpst dann runter.
Ich sehe keinen Grund warum man das machen sollte bis auf die gefährlichen Stellen. Letztlich ist die Bewegung wichtig
 
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Ich würde die Bewegungsfreiheit nicht einschränken, in dem Alter bauen sie sehr schnell Muskeln ab, und dann habt ihr noch größere Probleme. Höchstens eben an gefährlichen Stellen.
Ich würde eher im Gegensatz klären, ob gezielte Physiotherapie möglich ist, im Internet gibt es dazu auch Vorschläge für Übungen. Treppen hoch unter Aufsicht und mit viel belohnen ist zB eine Möglichkeit.
 
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Aus der Humanmedizin kenne ich Ginko Bilboa.
Angeblich soll es auch bei Bluthochdruck in Ordnung sein. Eventuell fragst du mal deinen Tierarzt?

Bei mir selber hat das nach Hörsturz etc. fantastisch gewirkt, wird auch häufig nach Schlaganfall empfohlen.
 
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Was mir auffällt sind seine stark geweiteten Pupillen.
Seid ihr sicher, dass euer Katerchen etwas sieht ?
 
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Danke für eure Rückmeldungen, die fundierten Tipps und interessanten Links ❤️

Die Pupillen vom Katerchen sind nicht dauerhaft geweitet, reagieren aber langsamer als früher. Sehen tut er, laut TA und auch nach meiner Einschätzung im Alltag, nur nicht mehr so gut wie früher. Als ich das Foto gemacht habe, war es im Raum viel dunkler als es auf dem Foto aussieht, die Kamera hat da stark nachbelichtet. Jetzt gerade, in der Sonne, sehen seine Augen so aus:
 

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Sehr gut, ganz normale Pupillenreaktion!
Mein Kater, 16 Jahre alt, sieht auch schlechter - merkt man deutlich, wenn er ein einzelnes Trofu-Krümelchen auf dem Teppich sucht, geht zuverlässig nur per Nase!
 
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Ich möchte auch Physiotherapie vorschlagen. Du kannst auch dein Katerchen in Bewegung halten, indem du einen Schal unter seinem Bauch durchführst, die Enden in die Hand nimmst und ein wenig mit ihm spazieren gehst.

Du könntest auch bei deiner TÄ Karsivan ansprechen.

Hat deine TÄ die Ohren untersucht? Hast du einen Nystagmus beobachten können?

Katzen haben eher selten einen Schlaganfall. Wahrscheinlicher ist ein Vestibularsyndrom.
 
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Ich möchte auch Physiotherapie vorschlagen. Du kannst auch dein Katerchen in Bewegung halten, indem du einen Schal unter seinem Bauch durchführst, die Enden in die Hand nimmst und ein wenig mit ihm spazieren gehst.

Du könntest auch bei deiner TÄ Karsivan ansprechen.

Hat deine TÄ die Ohren untersucht? Hast du einen Nystagmus beobachten können?

Katzen haben eher selten einen Schlaganfall. Wahrscheinlicher ist ein Vestibularsyndrom.

Ich muss das Katerchen gar nicht in Bewegung halten, der läuft freiwillig rum. Heute sogar eine große Runde durch die Nachbarschaft, unter strenger Aufsicht des besorgten Töchterchens. So ein seit einem Jahrzehnt etabliertes Revier muss natürlich unter Kontrolle bleiben, Wackelbeine hin oder her.

Ohren wurden untersucht, alles gut. Kein Nystagmus. Vestibularsyndrom war auch der erste Gedanke meiner TA, doch nach Sichtung des Videomaterials vom wankenden Katerchen und einem Probelauf in der Praxis hat sie das ausgeschlossen. Er ist weder orientierungslos noch schwindelig und kann in perfekt gerader Linie geradeaus laufen. Umhauen tut es ihn nur in der Kurve, wenn die Hinterbeine nicht rechtzeitig um die Ecke biegen. Es ist bei seinem Gangbild sehr deutlich, das Kopf und vordere Körperhälfte ganz normal funktionieren, nur die Hinterbeine machen nicht so recht mit.

Karsivan klingt gut, das werde ich auf jeden Fall mit ihr besprechen. Danke für den Tipp!
 
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weil er plötzlich mit den Hinterbeinen wegknickt, durch die Gegend taumelt und öfters einfach umfällt.

Er ist weder orientierungslos noch schwindelig und kann in perfekt gerader Linie geradeaus laufen. Umhauen tut es ihn nur in der Kurve, wenn die Hinterbeine nicht rechtzeitig um die Ecke biegen.

Ok, das liest sich dann doch anders als im Eingangspost.

Wie ist denn die Bemuskelung an den Hinterbeinen? Wie immer oder weniger? Hat er abgenommen? Fällt er immer auf die selbe Seite, egal, ob er eine Links- oder eine Rechtskurve in Angriff nimmt? Oder fällt er nach rechts bei einer Linkskurve und umgekehrt?
 
für Gelenkaufbau bei Katzen (also Glukosaminglykane) kenne ich Grünlippmuschelpulver:

https://www.vergleich.org/gruenlippmuschel-katze/

ich selber habe das von Lunderland von einer Forine geschenkt bekommen und es wird gerne genommen

naja, ob es was bewirkt oder nur ein Placebo für die Dosis ist, kann ich nicht beurteilen
wir haben hier eine Oldie-Katze und ich dachte mir, dass ich damit nichts falsch mache
 
Ich habe es selber geschluckt, weil die Ponys es nicht wollten, war mir zu teuer zum Wegwerfen.
Hat geholfen, aber nur während der Einnahme.
Und geschmacklich war es keine Offenbarung.

Den Katzen habe ich es auch angeboten, nur Ida hat es gefressen. Der Rest hat dankend abgelehnt.
 
Kannst du das Video mit dem Gangbild bitte einmal hochgeladen?
Es interessiert mich das zu sehen.
 
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Leider ist es mir nicht gelungen, ihn beim Umfallen zu filmen. Vorführeffekt und so. Außerdem kann er mittlerweile ein bisschen besser navigieren, er wirkt also sicherer auf den Beinen als in den ersten Tagen. Hier seht ihr ihn laufen:

Katerchens Wackelgang

Wie ist denn die Bemuskelung an den Hinterbeinen? Wie immer oder weniger? Hat er abgenommen? Fällt er immer auf die selbe Seite, egal, ob er eine Links- oder eine Rechtskurve in Angriff nimmt? Oder fällt er nach rechts bei einer Linkskurve und umgekehrt?

Das sind sehr gute Fragen, darauf habe ich davor nicht bewusst geachtet. Danke, @Sötis
Die Muskeln an den Hinterbeinen sind tatsächlich schwach ausgeprägt. Er war schon immer ein schlanker Kerl, daher kann ich beim besten Willen nicht sagen, wie der Status quo vor einer Woche war, bevor dieSymptome plötzlich auftraten. Jetzt wirkt er wirklich "eingefallen" vom Hüftgelenk abwärts. Abgenommen hat er nicht, eher zugenommen im letzten halben Jahr, seit seine Schilddrüse gut eingestellt ist und die Mädels ihn zum Fressen animieren. Auf welche Seiten er fällt kann ich gar nicht sagen, das muss ich noch genauer beobachten bzw. zu filmen. Er ist jedenfalls links und rechts gleich wackelig, die Schwäche ist nicht einseitig.
 
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Wackelig ist er schon, aber doch recht zügig unterwegs. Und sogar springen klappt einigermaßen.
Daumen sind gedrückt, dass bald alles wieder ganz normal ist. Süßer Kerl :pink-heart:
 
Das hast Du ganz toll hingekriegt, ihn so lange im Visier zu haben!
Füe mich sieht es eher wie ein lokales Geschehen aus, also dass die Ursache z.B. in der Wirbelsäule liegen könnte, denn ganz klar taumelt er nur bei Richtungswechsel und nur mit den Hinterbeinen, das passt nicht zu einem Schlaganfall.
Ich weiß grad nicht mehr - hat die TÄ Dich schon mal auf CT oder MRT angesprochen, ob das evt. Klarheit bringen könnte?
In der Therapie würde es wohl eher nicht viel bringen, daher ist der Nutzen fraglich.
 
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Können Katzen eigentlich einen Bandscheibenvorfall bekommen ?
Das wäre auch eine Möglichkeit.
 
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Ja, können sie - mein verstorbener Kater hatte einen solchen, war im Röntgen nicht zu sehen, erst im MRT. Er konnte zum Glück erfolgreich operiert werden!
 
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