Hi, ich habe dieses Post bereits gestern verfasst, dann hat's mein PC irgendwie verbaggert und jetzt ist es wieder da. Du hast ja in der Zwischenzeit einige Reaktionen bekommen, daher wiederhole ich mich nun teilweise, aber ich schicke es jetzt trotzdem los.
Du schreibst von "offenen Pupillen " in Daisys Charakteristik. Das könnte ein Hinweis auf eine - warum auch immer - übererregte Grundverfassung sein. Falls neurologische /psychische Störungen ausgeschlossen werden können, könnten tatsächlich Schmerzen die Ursache sein.
Daisy mag gestresst sein durch zuviel Streicheln und Aufmerksamkeit. Das kommt häufiger vor, dass Katzen dann wie aus dem Nichts kratzen oder beissen. Die Intensität ist unterschiedlich, aber es geschieht nach meiner Erfahrung und meines Wissens nicht auf Abstand und mit wildem Kreischen, sondern eben aus der Situation heraus. Sie sagen dann einfach etwas ruppig " genug jetzt" und gehen anschließend ruhig ihrer Wege.
Bei den Angriffen auf Distanz mit Anspringen und Kreischen denke ich immer noch an eine Übersprungshandlung. Das ist wildestes Kampfverhalten unter Katzen und kommt Menschen gegenüber eigentlich nur vor, wenn man eine ( verwilderte ) Katze oder eine Mutter mit Kitten in die Enge treibt. Oder Hunden/sonstigen Feinden gegenüber. In dieser Richtung hat sich die Therapeutin nicht geäußert ? Nur dahingehend, wie du diese (Übersprungs- ) handlung umlenkst auf einen Gegenstand, nicht aber über den mutmaßlichen Auslöser ?
Jaco mit ihrer neurologisch bedingten Übererregbarkeit hat auf alles, was irgendwie nach Kampfkreischen klang reagiert und den Ersten, der zwischen ihr und dem Geräusch stand, auf diese wilde Art angegriffen ( vielleicht war das auch nur zufällig immer ich. Ich war halt häufger da, wie du auch ). Ohne einen solchen oder ähnlichen Auslöser hat sie jedenfalls nie in dieser Weise angegriffen.
Daher frage ich mich immer noch: was ist Daisys Auslöser ? Bei euch scheint das zyklisch zu geschehen. Was ist in all diesen Situationen, in diesen Zeitläufen gleich ?
Ich spekuliere/assoziiere jetzt einfach mal drauf los:
beim ersten Mal war es eine Begrüßungssituation. Könnte es sein, dass sie auf Nähe zwischen Menschen (fehl-)reagiert ? Speziell bei euch, wo sie das einzige weibliche Wesen im "Verbund" ist ? Bei Katzen gilt das Matriarchat! Ich hatte/kenne Katzengruppen, in denen eine einzige kleine Kätzin mehrere große Kater unter ihrer "Fuchtel " hatte. Katzen haben zwar keine feste Rangordnung wie z.b. Hunde, aber eine Art "fließende" Rangordnung existiert durchaus , besonders in festen Gruppen. Ich merke das - allerdings ohne irgendwelche Exzesse - in meinem derzeitigen "Rudel", bestehend aus mir, dem Hund, zwei Katern und einer Katze zwar subtil, aber dennoch wahrnehmbar. Als meine dominante alte Maya noch lebte, war es allerdings sehr deutlich ausgeprägt. Die kam beim Hund in der Rangordnung noch vor mir, wenn sie den Durchgang "blockierte, und das tat sie gern, kam er nicht zu mir. Könnte es also sein, dass Daisy dich "disziplinieren" will ?
Und zuletzt: habt ihr schon mal eine pharmakologische Intervention versucht ? Homöopathisch, naturheilkundlich oder allopathisch ? Im äußersten Fall würde ich auch "harte" Psychopharmaka ausprobieren, ehe sie ins TH zurück muss. In den USA wird das meines Wissens schon lange und oft ( zu oft ) angewendet, wenn es Probleme dieser Art gibt. Erprobt müsste es also sein.