Die blinde Freigängerin, wurde sie denn bisher auch mit im Haus gehalten? Also als die alte Dame noch lebte.
Wenn du dir die Beiträge der Userin Taskali im TS-Bereich des Forums durchliest ("Pflegis by Taskali", bekommst du einen Eindruck, wie man mit scheuen Draußenkatzen umgehen und sie zähmen kann. Zentral ist dabei immer (die alte Dame ist ja kein Scheuchen im engeren Sinne ^^), dass der Platz, also der Raum innerhalb der Wohnung, wo die Neue untergebracht wird, begrenzt ist. Nicht gleich die ganze Wohnung erkunden lassen, evtl. nicht einmal ein großer Raum mit Tür zu, sondern ein kleiner sehr übersichtlicher Raum.
Und ein großer Pappkarton, in dem sich die Süße verstecken kann.
Ich erinnere mich an die Userin Arry, die als Pflegi von ihrem Verein die alte Dame Amelie aufnahm, die nur noch einige Wochen zu leben hatte. Zu Arrys beiden eigenen Katzen und anfänglich auch ohne räumliche Begrenzung, aber Amelie (die tatsächlich noch einige Monate lebte, dank der guten Pflege von Arry
) begnügte sich sehr schnell mit einem Teil des Wohnzimmers; sie war auch nicht mehr gut zu Pfote und leicht unsauber. Amelie wollte im Grunde buchstäblich nur noch ein Sofakissen für ihre letzte Zeit.
🙂
Natürlich liegen zwischen diesen beiden Beispielen Extreme; die Scheuchen sind meist gesunde verwilderte Katzen, die die Wohnung gar nicht kennen und aus verschiedenen Gründen nach der Kastra nicht mehr auf die Futterstelle zurück sollen oder können. Amelie dagegen kannte die Wohnung und war selbst eher an dem begrenzten Platz begrenzt. Blind war sie meiner Erinnerung nach auch.
Ich denke, du findest bei beiden Fäden viele Anregungen, wie ihr mit der alten Dame umgehen könnt. Und ich persönlich denke auch, dass die Süße einen Raum in deiner Wohnung beziehen (und künftig auf Freigang verzichten?) könnte. Ob wirklich eine Zusafü mit deiner eigenen Seniorkatze stattfinden sollte, ist für mich fraglich. Ich würde es davon abhängig machen, wie territorial deine Katze gestrickt ist.
Oft (selbst hatte ich so eine alte Katze leider noch nicht) ist es wohl auch so, dass es den Senioren vergleichsweise latte ist, ob noch andere Katzen dabei sind, jedenfalls solange die Senioren ihre Ruhe haben können und sich die anderen Katzen nicht aufdrängen. Das wären gute Vorzeichen, dass die beiden Oldies bei dir sozusagen als WG nebeneinander her leben könnten.
Meine einzige Seniorin bisher, die Bezaubernde Jeannie, die ca. 15 Jahre alt wurde und an Krebs starb, war Chefin des Rudels und hatte trotz der Erkrankung noch absolut die Pfote drauf, wer in ihrem Revier rumlief oder nicht. Als ein kleines Mädchen neu einzog (Nachfolgerin des zuvor verstorbenen Katers, Nero, und auch zur Entlastung von Jeannie, die sonst einzige Spielkameradin des lebhaften Nickerkaters gewesen wäre), war Jeannie diejenige, die der kleinen Nine Katharine zeigte, wo die Neuzugezogenen wohnen müssen: unterm Bett. Als dies geklärt war, wurde Nine dann schnell in den Stand eines Rudelmitglieds erhoben und durfte mit Jeannie (und auch mit Nicki) stapeln.
😉
Was die rechtliche Seite angeht: seid ihr im Dreiparteienhaus Miteigentümer, seid ihr Mieter und innewohnender Hausbesitzer oder alle drei Mieter? Entsprechend regelt es sich mit der Tierhaltung.
Wenn mietvertraglich für deine Wohnung nur eine Katze genehmigt ist, kannst du nicht einfach so eine zweite Katze dazusetzen; du müsstest mit einer Abmahnung des Vermieters rechnen und mit einer Aufforderung, die zweite Katze abzugeben.
Bei Wohnungseigentum bedarf es dagegen eines Beschlusses der Eigentümergemeinschaft. Und damit einer Eigentümerversammlung, die im Regelfall ja nur einmal im Jahr durchgeführt wird (jede außerordentliche Eigentümerversammlung kostet extra, was die Hausverwaltung angeht).
Solange es keine beschränkenden Beschlüsse der Eigentümerversammlung gibt, ist die Tierhaltung unbeschränkt und ohne Auflagen gestattet. Also natürlich nur im angemessenen Rahmen, und zwei Katzen sind angemessener Rahmen.
😉
Auf jeden Fall ist es aber schöner, wenn ihr Nachbarn untereinander eine gemeinsame Lösung finden könntet, um der alten Dame ihre letzte Zeit angenehm zu machen!
🙂
Vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit (weil du davon sprichst, dass das alte Mädchen durchs Treppenhaus getragen werden muss), für die Süße ein Lager in einem geheizten Kellerraum herzurichten? Vor allem, solange sie noch gut zu Fuß ist und selbst ein- und aus gehen will. Wenn sie sich mit einer Katzenklappe auskennt, könnte man ihr im Kellerfenster eine Katzenklappe einrichten, und man könnte sie chippen und eine chipgesteuerte Klappe verwenden, so dass keine anderen Tiere ins Haus gelangen.
Dies alles hängt natürlich auch daran, wie es mit der Haltung der alten Dame zu Lebzeiten eurer Mitbewohnerin aussah. Also ob die Süße überhaupt im Haus gelebt hatte, oder ob sie eine angefütterte Streunerin gewesen war.
Es ist schon einmal von Vorteil (so verstehe ich deine Schreibe), dass die Nachbarn sich auch ums Füttern kümmern; so besteht ja ein Grundkonsens, dass die alte Dame bleiben darf; es geht mehr um die konkreten Modalitäten. Danke dass ihr da aktiv seid, und ich denke, es wird sicherlich iwie möglich sein, die Süße für ihre weitere Zeit angemessen zu versorgen!
🙂