bösartiger milztumor (hämangiosarkom) - wie abschied nehmen?

  • Themenstarter Themenstarter Hanna2
  • Beginndatum Beginndatum
  • Stichworte Stichworte
    abschied milztumor

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
H

Hanna2

Benutzer
Mitglied seit
1. September 2014
Beiträge
46
hallo,

meine kleine hatte im juli eine not-op, bei der ihr die milz entfernt wurde. die milz war gerissen (oder der tumor darin, ich habe da nie genau nachgefragt), die kleine wäre fast innerlich verblutet. der tumor ist als extrem bösartiges hämangiosarkom identifiziert worden. die tä haben ihr nur noch wenig zeit gegeben, bis sich metastasen bilden. bei hunden seien es noch zwischen 2 wochen und 5 jahren, es sei aber unklar, inwieweit man diese werte auf katzen anwenden könne.

von der op hat sie sich jedenfalls gut und erstaunlich schnell erholt. einige wochen war alles wie immer, nur irgendwie besser. aber seit einigen tagen meine ich, bei ihr veränderungen zum negativen zu erkennen. zwei ta-besuche deswegen (ohne ultraschall) haben keine auffälligkeiten ergeben. das letzte blutbild zeigte eine mögliche entzündung und/oder parasitenbefall an --> die kleine bekommt antibiotika. scheint aber nichts besser zu machen.

kurzum, ich befürchte, es ist soweit. und bin hilflos. es ist meine erste erfahrung mit abschied auf raten. ich habe, glaube ich, an dem tag der not-op ein kleines bisschen todeskampf bei ihr erlebt. dass es noch einmal so weit kommt, will ich nicht zulassen. so soll sie nicht gehen müssen. umgekehrt glaube ich auch zu spüren, dass sie jetzt noch nicht aufgeben will. aber ich wurde schon am tag der op darauf vorbereitet, dass es dann, wenn es soweit ist, sehr schnell gehen kann. und jetzt habe ich eine, vielleicht irrationale, aber riesen große angst, dass ich sie auf ihrem letzten weg nicht richtig begleite. weil ich zu spät reagiere. oder zu früh. oder falsch.

ich habe in diesem, aber auch in etlichen anderen foren beiträge gelesen, in denen es hieß, man würde es sehen. ich hoffe, ich gehe nicht zu weit, wenn ich frage, wie und woran genau? ich brauche bitte möglichst detaillierte beschreibungen, um es meiner kleinen in dem moment und in allen davor so angenehm wie möglich machen zu können.

die kleine ist freigängerin. wird sie irgendwann gehen und einfach nicht mehr zurück kommen? sollte ich ihr diese möglichkeit (das fenster) offen lassen oder vorübergehend den ausgang einschränken?

die kleine zieht sich seit einigen tagen ins hintere zimmer zurück (zur transportkorb-höhle neben der warmwasserleitung - steht auch erst seit ein paar tagen dort). soll ich dort bei ihr sein? wenn ich es nicht durchgehend bin: finde ich sie dort irgendwann leblos vor? ohne weitere vorwarnung?

es kann schnell gehen. wie schnell? sind es wochen? tage? stunden? was, wenn ich sie nach der arbeit finde und nicht da war, als...

die frage, die ich beantwortet brauche, ist im grunde die nach der grenze zwischen abbau und ende. ich habe schon einige tä danach gefragt, bin aber immer noch ratlos. vielleicht hat hier jemand die fähigkeit, das scheinbar unsagbare, oder unbeschreibliche, in worte zu fassen, so dass ich eine vorstellung davon bekomme.

danke für jeden versuch 🙁
 
A

Werbung

Hallo Hanna,

es tut mir wirklich sehr leid, dass Ihr diese Diagnose bekommen habt und ich wünsche Euch Beiden viel Kraft!

(...) aber seit einigen tagen meine ich, bei ihr veränderungen zum negativen zu erkennen. zwei ta-besuche deswegen (ohne ultraschall) haben keine auffälligkeiten ergeben. das letzte blutbild zeigte eine mögliche entzündung und/oder parasitenbefall an --> die kleine bekommt antibiotika. scheint aber nichts besser zu machen.(...)

am Wichtigsten erscheint mir zunächst eine Abklärung der jetzigen Symptomatik. Röntgen und Ultraschall wären hier die nächsten Schritte, im Anschluss vielleicht ein CT/MRT. Gerade beim Ultraschall solltest Du auf einen sehr guten Untersucher mit einem hochauflösenden US-Gerät achten. Da gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht.

Ich finde es gut, dass Du Dich mit dem "Abschiednehmen" intensiv beschäftigst, jedoch ist es sehr gut möglich, dass die Katze noch eine längere gute Zeit haben kann. Du darfst auch nicht den Zeitpunkt verpassen, der Katze Schmerzmittel zukommen zu lassen.

Mir wäre am Wichtigsten, dass die Katze so lange wie möglich selbstbestimmt leben kann, raus kann wann sie will und sich auch mal zurückziehen kann.

Den Verlauf des Sterbeprozesses kannst Du nicht vorhersagen. Wenn der Tumor oder die Metastasen ein großes Blutgefäß eröffnen, dann kann es innerhalb von Sekunden oder Minuten zum Kreislaufversagen kommen, ein Organversagen (Leber, Lunge, Nieren etc.) kann sich aber auch über Wochen und Monate hinziehen.

Um richtig reagieren zu können solltest Du aber genau wissen, wie weit fortgeschritten die Erkrankung ist, und welche Organe betroffen sind. Daher empfehle ich weitere Diagnostik bei einem wirklich sehr guten Diagnostiker!
 
hallo,

danke für die rasche antwort! sehe ich ganz genauso: erst wenn man das problem sehen kann, kann man dagegen angehen. einen termin für eine US untersuchung gibt es schon.

(...) Ich finde es gut, dass Du Dich mit dem "Abschiednehmen" intensiv beschäftigst, jedoch ist es sehr gut möglich, dass die Katze noch eine längere gute Zeit haben kann. (...)

ich finde nicht, dass die hoffnung auf eine möglichst lange möglichst schöne zeit und die auseinandersetzung mit dem punkt, an dem sie einmal endet, sich ausschließen. im gegenteil. davon, dass ich erfahre, worauf ich achten muss, erwarte ich mir vorteile für die zeit bis dahin. je weniger verkrampft ich an die sache heran gehe, desto seltener werde ich überzogen reagieren, desto weniger unnötigem stress setze ich sie aus und desto - genau: selbstbestimmter kann die kleine ihre tage verbringen.

momentan bin ich leider sehr überempfindlich. das aber erst seit vergleichsweise kurzer zeit. bis jetzt schien es so gut zu laufen. es war, als hätte sie noch eine gute weile zeit. jetzt sieht das nur völlig anders aus.

dass metastasen kommen, ist bei diesem krebs, in diesem stadium, so gut wie sicher. wenn es mit den metastasen losgeht, gibt es so gut wie keine aussicht auf stabilisierung, geschweige denn besserung. dass es gerade bei ihr anders sein sollte, ist leider so gut wie unmöglich. ich habe mir gut überlegt, meine frage nach dem "point of no return" hier im forum zu stellen. meiner ansicht nach ist sie für unsere situation hier zentral.

gute wünsche sind natürlich trotzdem immer eine wohltat 🙂

EDIT:

(...) Wenn der Tumor oder die Metastasen ein großes Blutgefäß eröffnen (...)

gestern hat die tä den bauch der kleinen beim abtasten richtiggehend durchgeknetet. muss ich mir sorgen machen? bitte um rat!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hanna,

Du hast absolut recht, wir nehmen täglich von "etwas" oder "jemandem" Abschied. Die Trauer wird auch leichter "verkraftbar", wenn man ausreichend Zeit zum Abschiednehmen hatte.

Nein, Du brauchst Dir keine Sorgen wegen des "Durchknetens" zu machen, so leicht passiert da nichts 😉.

Eine Duplex-Sonografie (Farb-Echo) kann auch gute Aussagen über die Durchblutung von Organen, Blutgefäßen, Tumoren etc. machen.
 
hallo kalla,

danke für die unterstützung. ich fürchte aber, wir reden an einander vorbei. ich meine, dass eine sache, die ich in dieser situation selbst tun kann, und die für mich und natürlich auch die kleine den ablauf reibungsloser (stressfreier, entspannter, schmerzloser,...) macht, die ist, genau zu erfahren, wie weit es kommen kann, bevor ich die notbremse ziehen muss. nicht zu früh, weil ich mir das nie verzeihen würde. und nicht zu spät, weil ich mir das noch weniger verzeihen könnte. aber ich will sie auch nicht ständig zum ta schleppen, obwohl dann wieder nichts gefunden wird etc. umgekehrt muss ich mich selbst auch wieder auf meine sonstigen pflichten konzentrieren können und nicht ständig ein auge auf ihren zustand haben müssen (intrinsisch). und so weiter - kennt in diesem forum wohl jede und jeder... ich brauche also beschreibbare anhaltspunkte in ihrem verhalten, aussehen, was auch immer, die mir zeigen, dass der zeitpunkt naht.

aber deinen hinweis, dass sie sehr wohl auch noch länger zeit haben könnte, vor allem wenn man symptome medizinisch zu bekämpfen versucht, habe ich genau so verstanden. das meinte ich mit dem ersten satz des vorigen postings: probleme finden, bestimmen und wege zeigen lassen, sie zu minimieren. geht nur, wenn man danach sucht. daher auch der ultraschall-termin und die bisherigen ta-besuche.

für mich sind das zwei wege, so rational wie möglich an die situation heran zu gehen. nur einen davon kann ich gehen, für den anderen fehlen mir wissen und möglichkeiten. also suche ich indikatoren, um im "richtigen moment" eine gute entscheidung treffen zu können. um den emotionalen aspekt von "abschied nehmen" geht es mir in diesem thread gar nicht so stark. das machen wir hier unter uns aus 😉

EDIT:

und auch danke was meine angst bezüglich des bauchs betrifft, bin schon etwas beruhigt! duplex-sonografie jage ich mal durch ixquick 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hanna2,

sorry, aber ich sehe das anders.

Warum Röntgen, US, MRT oder CT?! U.U. sind alle Untersuchungen mit einer Narkose, auf jeden Fall die letzten beiden, verbunden.
Und dann? Chemo? OP? Kommt das wirklich in Frage?!

Du hast eine besch ... Diagnose bekommen, das tut mir sehr, sehr leid.
Ich kann deine Hilflosigkeit absolut nachvollziehen ... mE solltest du deine Kleine nach Strich und Faden verwöhnen und einfach versuchen, so positiv wie möglich zu denken und jeden Tag als etwas ganz Besonderes zelebrieren 🙂
 
Werbung:
Hallo Hanna2 und Willkommen im Forum - was für ein trauriger Anlass, sich hier anzumelden........

du sprichst immer von "die kleine" und verrätst ihren Namen nicht....



sie ist Freigängerin, und ich denke, das sollte sie auch bleiben... trotz deiner Angst, dass sie sich draußen zurück zieht und dort einsam stirbt...

ich glaube nicht, dass sie das tut, deine Beschreibung spricht dagegen.

Aber ich habe Jahre in der Altenpflege gearbeitet und kenne von dort Situationen, die sehr eindeutig sind: Sowohl die Menschen, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit Tage um Tage durchhalten, bis der Sohn aus Amerika eintrifft - als auch die Menschen, wo nonstop Angehörige am Bett sitzen, bis irgendwann eine "Versorgungslücke" von 5 Minuten geschieht, und genau dann gehen sie, ganz für sich alleine.... Wenn deine Kraft es zulässt, dann überlasse ihr diese Entscheidung...


allerdings teile ich die Einschätzung, dass du den Moment erkennen wirst...

es gibt Anzeichen, z.B. das Vorziehen der Nickhäute, oder ein Verhalten, das aus eurer Beziehung deutlich wird, dass du aber als völlig atypisch bezeichnen würdest...

aber, auch wenn das jetzt sehr esoterisch klingt: Es gibt einen Blick in Katzenaugen, der dir sagt: Ich wollte doch immer bei dir bleiben, aber jetzt bin ich so müde, so krank, so traurig, so alt... lass mich gehen... ich werde weiterhin bei dir sein, aber mein Ort ist dann ein anderer....

das ist dann der Moment, und den kannst nur du erkennen, das kann kein Tierarzt.... und auch keiner hier, überhaupt niemand, der nicht mit dieser Katze sein Leben geteilt hat...



Vertraue... die, die so etwas kennen, werden wohl alle zustimmen, dass es das gibt - wenn du es aber noch nie erlebt hast, bist du natürlich verunsichert...

Wenn du dir nicht traust, dann vertraue deiner Katze....



Und frage möglichst vorab deinen Tierarzt, ob er dann zu dir nach Hause kommen kann...



Es tut mir so leid, ihr habt eine so intensive Beziehung.... aber genau das macht mich auch sicher, dass du erkennen wirst, was richtig ist... Ich hoffe für euch auf möglichst viele Tage!
 
hallo leela,

danke für deine antwort. ich verstehe dich so, dass du meinst, noch mehr untersuchungen bedeuteten zu viel stress für die kleine und brächten nichts mehr, und auch weitere (kurative) behandlungen seien vergeblich. es sei besser, ihr einfach noch eine schöne zeit zu bereiten.

ganz ehrlich: eigentlich bin ich voll bei dir. nur ist mein nervenkostüm offenbar schon so angegriffen, dass ich sie innerhalb der vergangenen wochen zumindest zwei mal unnötiger weise zum ta gebracht habe, weil ich dachte, es ginge ihr schlecht. beide male hieß es, es sei alles in ordnung mit ihr. der ultraschall ist keine invasive prozedur und wird ihr keine schmerzen bereiten. ich werde ihr diese untersuchung darum noch zumuten, damit ich die lage besser einschätzen kann und danach angemessener reagiere. vielleicht gibt es auch, wenn irgendetwas sein sollte, hinweise, die ich beachten oder medikamente, die ich ihr zur linderung geben kann. ich denke, das ist in der situation wichtig.

ansonsten wird sie nach allen regeln der kunst verwöhnt - seit der op noch mehr als vorher 🙂
 
Ich war bis vor ein paar Wochen in einer ähnlichen Situation. Mein Kater hatte einen bösartigen Tumor (Fibrosarkom). Ich habe ihn 1 x operieren lassen und gesehen wie hart die Op für ihn war. Zu 70 % bestand das Risiko, dass es sich neu bildet. 2 Monate später erste Unebenheiten. 3 Monate später die Gewissheit.
Es war eine schlimme, schöne Zeit. Ich bin durch alle Phasen gelaufen. Verdrängung. Realismus. Weinen und auch durch welche, wo ich einfach froh war, dass er noch da war, wo wir fast Alltag hatten.
Je nach Krankheitsbild muss man für sich den Weg wählen. Ich hatte ein langes Gespräch mit meiner Tierärztin und mit Kollegen, die schon Katzen gehen lassen mussten bei schwerer Krankheit. Ich habe mich für den Weg entschieden ihn zu erlösen bevor er richtig Schmerzen hatte und der Tumor aus der Haut rausplatzt. Das mit den " in den Augen " sehen war mir einfach zu idealistisch. Das wäre für mich ein Weg, wenn ein Tier einfach nur alt sit und dann geht. Dann dürfte es so gehen.
Kranke Tiere reagieren aber anders. Gerade Katzen können Schmerzen sehr gut verbergen. Sie schnurren vor Schmerz um sich selber zu beruhigen und fressen sogar manchmal noch.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, spreche vorher mit deinem TA, was er dazu sagt. Jede Krankheit ist anders und jeder Weg auch. Lasse dich auch nicht beirren, egal wie du dich entscheidest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich hier heute angemeldet, nachdem ich stundenlang herzzerreißende Nachrichten lesen musste, dabei habe ich selbst nur nach Informationen und Hilfe gesucht. Momentan bin ich gar nicht in der Lage, über meinen kleinen Prinzen zu schreiben. Ich fühle mich total traurig, wenn ich diese ganzen traurigen Zeilen lese.
Ich wünsche uns allen ganz viel Kraft, von der vielleicht auch unsere Liebsten profitieren.
Angela
 
hallo mrs. filch,

vielen lieben dank für dein posting, ich hatte gänsehaut beim lesen. ich glaube, ich gehe - bis gerade eben unbewusst - vom ersten moment davon aus, dass sie dann nicht alleine sein will, sondern hilfesuchend zu mir kommt. vielleicht bin ich deswegen so überfordert: zum einen, weil ich ihr dann kaum noch helfen kann. aber zum anderen, weil sie oft zu mir kommt. und ich jedes mal herauszufinden versuche, ob dieses mal etwas anders ist als sonst.

aber wie du so schön formulierst:

Wenn deine Kraft es zulässt, dann überlasse ihr diese Entscheidung...

genau das habe ich vor. kraft hin oder her.

Wenn du dir nicht traust, dann vertraue deiner Katze....

besonders schwierig ist für mich jetzt, richtig zu interpretieren, was sie mir mitzuteilen versucht. in dem punkt sehe ich mich gefordert, vertraue mir aber ganz und gar nicht. weil ich zu viel angst hab und nicht (mehr? ja, mehr!) unvoreingenommen bin. deine hinweise - nickhäute, atypisches (ich verstehe das so: unverkennbar ungewöhnliches) verhalten - sind eine große mentale stütze für mich. danke. falls dir noch etwas einfällt, ... 😳

dann dieser spezielle blick: ich glaube, auf ihn allein werde ich mich nicht verlassen. das risiko, sie misszuverstehen, ist mir zu groß. ich kann mir darunter nichts vorstellen. ich weiß heute nicht mehr, ob ich ihren blick damals in der tierklinik nicht falsch verstanden habe, nämlich so, wie ich wollte: gib mich nicht auf, hilf mir. darum suche ich jetzt nach beschreibungen anderer, zusätzlicher anhaltspunkte.


kleiner nachsatz, weil dir das auffällt:

du sprichst immer von "die kleine" und verrätst ihren Namen nicht....

wirklich nichts für ungut, das ist der internet-effekt. bei ihrem namen rufe ich sie aber ohnehin selten. sie ist meine kleine. oder meine maus. ich finde es sogar persönlicher, hier so von ihr zu schreiben, als hätte ich ihren namen erwähnt.
 
Werbung:
hallo luchen,

das tut mir sehr leid zu hören. so etwas mit zu machen, wünsche ich keinem - nicht mensch und nicht tier.

was mich sehr nachdenklich macht, ist der letzte teil deiner antwort:

Kranke Tiere reagieren aber anders. Gerade Katzen können Schmerzen sehr gut verbergen. Sie schnurren vor Schmerz um sich selber zu beruhigen und fressen sogar manchmal noch.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, spreche vorher mit deinem TA, was er dazu sagt. Jede Krankheit ist anders und jeder Weg auch. Lasse dich auch nicht beirren, egal wie du dich entscheidest.

das ist genau das, was ich befürchte zur zeit bei ihr zu sehen: sie hat zuletzt sogar beim ta geschnurrt. sehr ungewöhnlich für sie. sie frisst so viel wie nötig, trinkt richtig viel - so viel, dass es mir auffällt. sie wirkt kraftlos und verbringt seit einigen tagen mehr zeit allein im schlafzimmer als bei mir im wohnzimmer, wo sie immer auf der couch gelegen hat. sie hat zwar der kurzen zeit nach der op erst 6,25 und dann noch einmal 2,35 prozent an gewicht zugelegt, aber das meiste davon so, dass ich fürchte(te), es seien wassereinlagerungen.

die tä, bei denen ich seitdem war, haben alle versucht, meine bedenken zu zerstreuen. ich finde das zwar nicht hilfreich und habe ein schlechtes bauchgefühl dabei, aber es sind fachleute, die wissen, was sie tun. und ich will ihnen ja auch glauben. die konkreteste aussage auf meine frage, wann es brenzlig wäre, war, dass mir meine haus-tä zugestimmt hat, als ich ihr den zustand meiner kleinen, als ich am tag der not-op mit ihr in die tk gefahren bin, quasi als antwort angeboten habe.

das eine gespräch mit meiner tä, vor dem ich mich sehr fürchte, steht noch aus. unter anderem auch deswegen, weil ich - ob der unauffälligen befunde - langsam und vorsichtig wieder hoffnung schöpfe auf doch noch einige schöne wochen 🙄
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hanna,

Ich befürchte, dass Dir keiner Antwort aus Deine Fragen geben können wird. Viele haben schon genau das gefragt.
Manche sagen, dass man merkt, wenn es soweit ist. Aber ist das vielleicht schon zu spät, wenn wir doch unseren Tieren Leid ersparen können?
Es ist so verdammt schwierig. Man selbst kann ja den Zeitpunkt des Gehen-Lassens bestimmen. Das wie und wo auch. Heute? Morgen? Noch etwas versuchen, um ein paar Tage oder Wochen raus zu holen?
Für sein geliebtes Tier? Oder für sich selbst?

Ich selbst musste meine Tinka vor nicht ganz zwei Wochen gehen lassen. Im Nachhinein frage ich mich, ob ich das schon hätte früher tun sollen. Ich denke, ich habe gut und richtig gehandelt, aber Zweifel bleiben immer.

Ich kann Dir nur sagen, dass ich es unheimlich schön fand, sie dabei im Arm zu halten. Wir hatten ein extra Zimmer, sie hat ihr Köpfchen in die Sonne gestreckt und es so genossen, wie mein Freund und ich sie gekrault haben. Dabei ist sie einfach friedlich eingeschlafen.
 
@ Hanna2. Ich habe mich oft schwer getan mit meinen Beobachtungen. Krankheit birgt Veränderungen im Verhalten. Leon hat immer mehr geschlafen, aber es gab auch Momente wo er total wach und munter war. Was ist noch ok, was nicht? Das fragt man sich dann immer.
Ich kannte die Ansicht meiner TA, dass man ihn noch solange leben lassen soll, solange das im Bereich von: noch ok. ist, keine unnötigen Behandlungen durchführen zu lassen und dann bevor es beschwerlich wird zu erlösen. Oft dachte ich, ich kann es abschätzen, aber irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich es nicht kann, weil ich einfach zu befangen war. Verlust, Angst die falschen Entscheidungen zu fällen, Angst einem Tier unnötig Schmerzen zu bereiten und dann noch die Sorge, jemanden zu früh gehen zu lassen, das lässt einen selten objetiv sein. Mein Entschluss war dann: lieber eine Woche zu früh als zu spät. Dass ich es dann wirlich kurz vor knapp geschafft hatte, war einfach nur noch Glück.
Meine TA erklärte mir, dass viele aus Verlustangst und nicht gehen lassen wollen zu lange warten und das Erlösen dann kein Erlösen mehr ist, sondern nur noch ein Beenden. Das hatte ich immer im Hinterkopf.
Eine schwere Bürde ist das.
Da bei dir der Weg noch nicht ganz klar ist, rede mit deiner TÄ. Sie wird am Besten beurteilen könnten wie der derzeitige Stand der Dinge ist.
 
@elvaza und @luchen: ich habe eure antworten gelesen und auch die threads, in denen ihr von eurem weg und dem eurer schätze erzählt. ich fand es sehr berührend. in euren antworten hier sprecht ihr dinge an, die mich sehr nachdenklich machen. vor allem, weil ihr aus eigener erfahrung sprecht.

du, luchen, formulierst in deinem posting genau das, wonach ich suche. nämlich den moment, bevor es aufhört, ein akt der freundschaft zu sein - so schwer es mir auch fällt, es als solchen zu begreifen:

(...) und das Erlösen dann kein Erlösen mehr ist, sondern nur noch ein Beenden (...)

nur habe ich eben auch große angst, genau das gegenteil zu tun. entscheide ich zu früh und schicke sie vor der zeit weg, ist es in meinen augen noch kein akt der freundschaft.

dann ist da die frage danach, ob die zeit, die ich der kleinen lasse, für sie überhaupt ein gewinn ist. ob sie etwas davon hat, dass ich den letzten weg, auf den ich sie irgendwann schicken muss, aufzuschieben versuche. oder ob sie nicht nur noch mir zuliebe durchhält. weil sie gerade noch durchhalten kann. und es auch muss. weil ich nicht stark genug bin, es ihr leichter zu machen. schlussendlich ist es nämlich doch eine entscheidung, die ich für sie treffen muss. für mich kommt dieser aspekt in deinem posting, elvaza, am stärksten heraus.

(...) Für sein geliebtes Tier? Oder für sich selbst? (...)

bin ich einfach nur egoistisch? ich beantworte mir diese frage einmal so, dann wieder so - je nach dem, welchen eindruck sie gerade auf mich macht. ich bin mir manchmal nicht sicher, ob sie mir die tapfere kleine mietze, die sie zu sein scheint, nicht nur vorspielt, wenn ich gerade zu besorgt scheine. weil es gibt momente, in denen sie gar nicht mehr kämpferisch auf mich wirkt. aber ich will ihr so gerne glauben 🙁

nur was ist, wenn es noch vor dem ultraschall-termin drastisch schlimmer wird? man kann so eine entscheidung doch nicht treffen, ohne überhaupt genau zu wissen, ob wieder metastasen da sind?!

woran sieht man, ab wann es eine freundliche tat wäre, wenn man die entscheidung genau jetzt trifft? wie merkt man das?

für mich ist das eine katastrophe, das überhaupt tun zu müssen! den zeitpunkt bestimmen zu müssen, wann ein lebewesen zu gehen hat ... aber was ist die alternative? zu warten, bis ihr körper mir diese entscheidung abnimmt und sie, vielleicht qualvoll, eingeht?
 
Hallo Hanna,
ich hatte ganz am Anfang mal etwas geschrieben bei dir.
Louis hatte auch Milztumore, vier Stück. Bei uns stand auch eine OP im Raum, ich habe sie nicht durchführen lassen, da er auch noch HCM und CNI hatte und es den Körper zu sehr belastet hätte.
Bei uns kam die Diagnose im April, im August ist er gegangen.
Ich habe jeden Monat die Milz schallen lassen, um die Größe der Tumore zu sehen, bis August war keine Veränderung - die kam dann sehr plötzlich und dafür massiv und umso schneller.
Ich habe es in einer Verhaltensänderung gemerkt, obwohl der letzte Schall erst 2 Wochen her war, erneut schallen lassen und ein Herd war um 3cm gewachsen.
Mein TA hat dann gesagt, wir versuchen es und müssen wirklich von Tag zu Tag entscheiden.
Louis bekam von mir Schmerztabletten und mein TA war bei mir und hat ihm ein Opiat gespritzt. Das ging einen Tag sehr gut, am nächsten war es keine große Hilfe mehr.
Louis hat immer sehr gerne und viel gefressen, das war am letzten Tag nicht mehr so, ich habe erneut einen Schall machen lassen und innerhalb von 2,5 Tagen war der Krebs regelrecht explodiert.
Der TA kam Mittags zu mir und wir haben ihn erlöst.
Hätte ich es schon 2 Tage früher machen sollen?? Habe ich gewartet, weil ich nicht loslassen konnte??
Ja und nein! Ich hätte ihn früher erlösen können, habe aber das Gefühl gehabt wir versuchen es und kämpfen. Und der eine gute Tag, den er noch hatte war es wert. Und die Entscheidung ihn gehen zu lassen viel nach dem zweiten, nicht mehr so guten Tag, nicht mehr schwer.
Wir haben gemeinsam gekämpft, mein Bär und ich !!
Aber ich wusste dann auch genau, er kann nicht mehr, man ist so eng verbunden mit ihnen, das man es wirklich merkt. Er hat ganz schnell losgelassen, ich glaube, er war mir dankbar für die Erlösung.
Ich weiß, das es ihm jetzt gut geht, er keine Schmerzen hat und das tröstet mich.
Ich wünsche dir die Kraft, den richtigen Moment zu finden!
 
Werbung:
hallo regine, danke für dein posting. ich konnte lange nichts darauf antworten, weil ich nicht gewusst habe, was ich dazu noch sagen soll. aber es hat großen eindruck auf mich gemacht.

ein allgemeines kleines update: die kleine ist auf metacam und wieder "voll da", wenn auch etwas schaumgebremst und appetitlos. aber "ihr" trofu reißt sie mir förmlich aus der hand. immerhin. auch wenn sie ne vorgeschichte hat, die mich gelehrt hat, ihr nie, nie, nie trofu anzubieten - ich hab mit dem zeug ein ass in der hinterhand und sie frisst wenigstens irgendwas. sie war immer schon sehr wählerisch, muss ich dazusagen.

am montag steht, nach knapp einer woche (die längste woche meines lebens!), ein ultraschall-termin an. dann wissen wir hier mehr. alle tä haben ja bis jetzt gemeint, es könnte ganz etwas anderes sein diesmal, vielleicht seien es ja noch keine metastasen..

bitte drückt uns pfoten und daumen, dass das wochenende gut vorüber geht!
 
Liebe Hanna,
ich drücke euch ganz fest die Daumen.
Es wäre sehr schön, wenn es etwas anderes ist, was man besser behandeln kann und ihr den Krebs durch die OP tatsächlich los seit.

Im schlimmsten Fall musst du auch von Tag zu Tag entscheiden, du wirst den richtigen Moment sehen, da bin ich mir sicher.

Und schau, eine lange Woche habt ihr bereits gemeinsam rausgeholt, Kopf hoch!!!
 
liebe regine,

danke dir für deinen zuspruch! leider sind wir den krebs aller wahrscheinlichkeit nach nicht los (hämangiosarkome haben ganz, ganz düstere prognosen), aber ich hoffe immer noch, dass mehr zeit bleibt..

Im schlimmsten Fall musst du auch von Tag zu Tag entscheiden (...)

das weiß ich, leider. darum war die woche so lang und darum habe ich solche angst vor dem wochenende 🙁

Und schau, eine lange Woche habt ihr bereits gemeinsam rausgeholt (...)

ja, und das ist toll! aber ich bin mit den nerven am ende; auf meinem schreibtisch stapelt sich arbeit, die ich nicht machen kann (high-concentration-zeug); ich schlafe einige stunden am tag, und auch nur, wenn mir die augen vor müdigkeit zufallen. wenn ich aus dem haus muss - arbeit - habe ich schlimme panik, weil ich kein auge auf sie haben kann (bin alleine in einer neuen stadt). ich konnte diese woche nicht mehr genießen. seit die kleine metacam bekommt, hoffe ich aber, dass es ihr in dieser hinsicht anders geht und sie sich ihres lebens freut. dann lohnt sich diese tortur (meine) auf jeden fall!
 
Das es dich fast zerreisst kann ich verstehen, aber du tust alles für sie und bist immer für sie da. Es wird schon nichts passieren, wenn du ein paar Stunden nicht da bist. Versuche dich da nicht verrückt zu machen.
Es hilft auch deiner Maus, wenn sie - so normal- wie möglich ihre Zeit mit dir verbringen kann. Sie spüren ja unsere Sorgen um sie. Zudem können wir einfach nicht alles kontrollieren.
 

Ähnliche Themen

*Doris*
Antworten
0
Aufrufe
11K
*Doris*
*Doris*
H
Antworten
17
Aufrufe
35K
Regine
Regine
Imke
Antworten
15
Aufrufe
664
Imke
Imke
D
Antworten
7
Aufrufe
36K
Arborea
Arborea
MümüsMama
Antworten
4
Aufrufe
2K
MümüsMama
MümüsMama

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben