Thora1978
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Was mir mittlerweile aufgefallen ist, er kommt schnurstracks anmarschiert, fixiert sein "Opfer" mit starrem Blick, die Schnurrhaare sind nach vorne gerichtet und der Schwanz ist steif so halb nach oben gerichtet.
Das kommt mir ziemlich bekannt vor. Tom hat gelegentlich (alle paar Monate mal) die gleichen "Anwandlungen". Er versucht dann immer, hinter mich zu kommen um mich von hinten anzuspringen und in die Wade zu beißen (keine Spielbisse, sondern richtig durch die Haut durch).
Als es die ersten Male passiert ist, war ich erst mal ziemlich geschockt und ratlos, weil ich das überhaupt nicht einordnen konnte.
Ich hab körperliche Beschwerden abklären lassen, aber keine Ursachen gefunden (man muss dazu sagen, Tom hat tatsächlich FORL, dass ist aber behandelt und es hat sich dadurch nichts an seinen gelegentlichen "Beißattacken" geändert).
Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass es bei ihm schlichte Rauflust ist. Die Attacken scheinen meistens dann zu passieren, wenn er aus irgend einem Grund gelangweilt oder gefrustet ist (z. B. wenn´s längere Zeit wirklich Sch***wetter hat und er als eigentlich ausgeprägter Freigänger mehr Zeit als üblich drin verbringt).
Mit der Zeit habe ich ganz gut gelernt, ihn zu "lesen". Wie du es ja auch beschreibst, er bekommt kurz vor den Attacken so einen starren Blick und so eine merkwürdige Körperspannung (lässt sich irgendwie schlecht beschreiben, aber es ist anders, als wenn er nur in Spiellaune ist).
Wenn ich es in diesem kurzen Augenblick bemerke, bevor er anfängt, direkt auf mich zuzugehen, kann ich ihn in der Regel noch ablenken, indem ich ihm ein Spielangebot mache. Wenn ich ihn dann richtig auspowere, ist er nachher wieder der liebste verschmusteste Kater.
Falls man aber diesen Zeitpunkt verpasst und er schon direkt zum Sprung ansetzt, kann man ihn nur noch stoppen, indem man ihm direkt entgegentritt. Natürlich nicht schlagen oder so (ihn zu berühren, wäre in der Situation auch kontraproduktiv, da hätte ich ihn mit Zähnen und Klauen am Arm hängen😉), aber er reagiert in dem Fall deutlich auf Körpersprache. Also groß vor ihm aufbauen, mit richtig Körperspannung, Arme in seine Richtung ausgestreckt mit den Handflächen nach außen und den Fingern gespreizt (so ´ne Art "Stoppsignal"). Ihn am besten noch anfauchen und langsam auf ihn zugehen. Ich komm mir zwar dabei immer ziemlich bescheuert vor, aber wenn ich dass 1-2 Minuten aufrecht erhalte, scheint er zu verstehen, dass sein Verhalten nicht erwünscht ist und gibt dann Ruhe.
Der Vorschlag von eurer Psychologin, Decken oder Kissen zwischen euch und ihn zu halten, könnte wohl in eine ähnliche Richtung gehen - also dem Kater klar zu machen: bis hierher und nicht weiter.
Ich lass dann immer ca. 10 bis 15 Minuten verstreichen und lege dann eine längere Spielphase mit ihm ein, um ihn auszulasten und danach ist auch wieder alles okay (direkt nach einen versuchten Angriff zu spielen, möchte ich nicht, damit er es nicht falsch verknüpft - so nach dem Motto "ich greife an und werde mit Spielen belohnt").