Clickertraining lief total schief

[Javikori]

Hallo Foris,
ich habe beim Clickertraining irgendwie Mist gebaut, glaube ich.

Folgendes ist passiert:
ich wollte mit meinem Janosch das Klickern wieder anfangen (ich war mit ihm schonmal soweit, dass er sich selbst gewogen hat, den Targetstab verstanden hat, "Sitz" machen konnte und auch Männchen. Letzteres hat er sogar selbst angeboten.). Also habe ich von seiner Tagesration an Feuchtfutter ein paar Häppchen "abgespalten"😉, um sie fürs Training zu benutzen. Also fing ich an mit der Konditionierung :"Futter", "Klick", "Futter", "Klick", "Futter", "Klick", "Futter", "Klick", usw.…
Das hatte er schon nach kurzer Zeit drauf. [Klar. Alles, was mit Essen zu tun hat, findet er suuuuuuper!!🙄] Zur Sicherheit habe ich das mit ihm allerdings zwei Tage gemacht; also zweimal pro Tag ca. 15-20 Klicks.
Dann habe ich mit dem Shaping angefangen. Ich habe dazu ein rotes Handtuch genommen. Das Ziel sollte sein, dass er auf dieses Handtuch drauf geht und dort sitzen bleibt.

So kommen wir zu meinen Fehlern, die ich bereits selbst erkannt habe:
1. Fehler:
Ich habe ihn falsch herum konditioniert, indem ich ihm erst das Futter gab und dann klickte.
-> Ich weiß jetzt, dass es eigentlich hätte so laufen müssen: "Klick", "Futter", usw.

2. Fehler:
Ich habe mir erst während des Shapings ausgedacht, mit welchem Kommando ich ihm diese Übung verkaufe.
Ich habe erst immer dann geklickert, wenn er seine Aufmerksamkeit auf das Handtuch lenkte.
Also:
Blick zum Handtuch = Klick
Mich angeguckt = kein Klick
Blick zum Handtuch = Klick
Am Handtuch geschnüffelt = Klick
Pfote aufs Handtuch = Klick
2 Pfoten aufs Handtuch = Klick
Ganz aufs Handtuch = Klick

Dann dachte ich mir, dass ich ihn mir später auch irgendwie "auf seinen Platz" schicken möchte. Also braucht das Kind einen Namen. Da ich ihn jetzt nicht mit "auf deinen Platz" und "mach Platz" durcheinanderbringen wollte entschied ich mich die Übung"geh auf die Decke" zu nennen.

3. Fehler:
Ich dachte mir dann, dass ich ihn ja irgendwie dazu bringen muss von der Decke runterzugehen, um ihn wieder auf dieselbige zu schicken.

4. Fehler:
Dann war ich der Meinung, dass er schließlich möglichst lange sitzen bleiben soll, und habe dafür geklickt.

So, ich muss sagen, auch wenn es sich so anhört, dass das arme Tier womöglich total verwirrt war, dass er es doch recht gut weggesteckt hat, dass seine Trainerin ziemlich gaga ist. Ich war mit mir natürlich überhaupt nicht zufrieden, als sich über die letzte Trainingseinheit nachdachte.

Jetzt zu meiner Frage:
Macht es jetzt sind wieder richtig lange auszusetzen?
Wäre es intelligenter nochmal von komplett vorne - also bei der Konditionierung - anzufangen?
Oder habt ihr noch eine dritte Idee?

Ich habe mir, wie das bei mir leider so ist, erst danach das Buch nochmal gegriffen und festgestellt, dass in dem Buch - im Gegensatz zu Tipps und Tricks aus Internetforen - das Training des Shapings erst nach dem des Targetstabs kommt.

Ist das jetzt egal?
Welcher Reihenfolge ist besser und warum?

Bitte helft mir meinen Kopf sortieren, damit Janosch wirklich (wieder) lernen kann!
Danke!

 

[Javikori]

Keiner ne Idee?
🙁

 

[KittyCatBerlin]

Ehrlichgesagt verstehe ich das Problem nicht... Oder hat der Kater das Buch auch gelesen und ist deswegen verwirrt?

 

[doppelpack]

Hmmm... Joah, ist ziemlich schlecht gelaufen, wie du germerkt hast, hast du sehr viel falsch gemacht.

Ich würde nun eine Zeit warten und dann nochmal richtig anfangen, also auch eben das richtige Konditionieren.
Dann handle gezielter. Und fang doch erstmal mit einfachen Sachen an wie Sitz, Platz...
Grundsätzlich (ist nur meine Meinung) finde ich gerade für den Trainingsbeging sowieso besser nach dem Capturing-Prinzip zu gehen, sprich die Katze bietet etwas an und man belohnt dieses Verhalten. Gerade am Anfang viel einfacher als shaping. Da man auch immer nur kurz Klickern soll und du scheinbar jeden Schritt einzeln gemacht hast, fände ich das auch zu viel für eine Einheit.
Dass du langes Draufsitzen dann auch noch zusätzlich klickst ist sinnlos, die Katze kann ein zeitliches Moment in dem Zusammenhang nicht verstehen. Wenn dann müsstest du einen neuen Lernschritt, nämlich das "Bleib" beibringen.

Targettraining ist nur eine Form des Klickerns, theoretisch kannst du auch mit shaping anfangen, du musst nicht erst Target gemacht haben.
Ich habe nie mit dem Targetstab trainiert und meine können trotzdem sehr viel.

Meine Katze kennt auch Platz und "geh auf Platz", da die Handbewegungen andere sind, kann sie die Übungen leicht auseinander halten. Aber natürlich kannst du auch "auf Decke" oder so sagen.🙂

 

[doppelpack]

Ehrlichgesagt verstehe ich das Problem nicht... Oder hat der Kater das Buch auch gelesen und ist deswegen verwirrt?

Das Problem ist, dass man so nicht sinnvoll klickern kann, weil der Kater für die falschen Dinge belohnt wurde, zeitlich falsch, situativ falsch... und er wschl im Endeffekt überhaupt nicht weiß, warum die olle Dosi dauernd mit nem Knackfrosch Geräusche macht.😀

 

[Javikori]

Das Problem ist, dass man so nicht sinnvoll klickern kann, weil der Kater für die falschen Dinge belohnt wurde, zeitlich falsch, situativ falsch... und er wschl im Endeffekt überhaupt nicht weiß, warum die olle Dosi dauernd mit nem Knackfrosch Geräusche macht.😀

Genau so. Besser hätte ich es nicht erklären können... *wegschmeiß*

Ok. dann mache ich einfach eine ganze Weile wieder Pause und dann nochmal richtig.
Hm, dass er das nciht kapiert, wenn ich ihn dafür klickere, wenn er einfach brav sitzen bleibt wusste ich z B auch noch nicht. Hm... dabei wollte ich es doch gut machen und nicht beim Shaping schon die nächsten 1-2 Übungen noch dazuballern... wieder falsch gemacht.... ach menno. 🙁

Zum "Problem" mit dem Selbstanbieten:
Er maunzt dabei dann auch immer und bietet Männchen an...
Das Männchen ist jetzt nicht das Problem, aber ich glaube, dass der einfach schlauer ist als ich und das Training dann bestimmt und nicht (mehr) ich!
Und so soll es ja dann mal gar nicht laufen!!! 🙄
Ich habe in Internet schon mehrere Videos gesehen, wo Katzen geklickert wurden, aber es sehr ersichtlich war, das die Katze das Training leitet und nicht der Mensch/Trainer.