Der Kater ist - trotz herzlicher Fürsorge - sehr bedürftig

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Manohara

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13. Juni 2024
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Hallo in die Runde.

Ein Kater, den ich herzlich gern habe, hängt mir so an den Fersen, dass es mir auf die Nerven geht.
Ich nehme eigentlich an, dass sich das mit dauerhaft freundlicher Fürsorge irgendwann legen sollte, aber mein Einduck ist: es wird immer mehr.
Ich setze mich auf's Sofa ... schwups, sitzt er auf meinem Bauch, wo ich eigentlich grade den Labtop hinstellen wollte.
Natürlich freue ich mich darüber, dass er mich mag ... ich mag ihn ja auch, aber manchmal geht mir diese Anhänglichkeit auch auf die Nerven.

Als er uns zugelaufen ist, war er - laut Tierärztlicher Einschätzung - ca. 2 Jahre alt. Er war kastriert und wusste anscheinend, was eine Katzenklappe ist.
Wodurch die Verbindung zu den "Erstmenschen" abgebrochen ist weiß ich nicht. Er lebte vor ein paar Jahren ein paar Wochen ohne ein "zu Hause" bei uns im Dorf - versorgt von katzenfreunlichen Nachbarn und uns - bis er dann in unser Haus eingezogen ist.
Das war seine Entscheidung, nachdem wir ihm die Tür geöffnet hatten ... und er war willkommen.
Er hat "alle" Freiheiten, geht nach draußen oder kommt rein, wie er mag.
Er bekommt - auch wenn wir (selten) mal mehr als einen Tag weg sind - durch Freunde regelmäßig sein Futter und wird auch dann gekrault.
Er hat aus meiner Sicht nichts zu meckern (tut er ja auch nicht), aber ihn so oft "beiseite räumen zu müssen", damit ich mich normal bewegen kann, nervt manchmal.

Das ist kein wirkliches Problem und wird auch "ungelöst" keines werden, aber es bschäftigt mich.

Meine - vermutlich unbeantwortbare - Frage ist:
Wie bekomme ich einen überdurchschnittlich bedürftigen Kater emotional satt? Ausgiebiges Kraulen allein scheint nicht zu reichen ....
 
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Kommt für euch ein zweiter Kater in Frage? ☺️

Katzen verbringen auch gerne Zeit mit Artgenossen. In der Regel sollten sie sowieso nicht alleine gehalten werden. Das würde euch dann beim Kuscheln vielleicht entlasten und sie könnten noch weitere Katzendinge machen, die ihr ihm gar nicht bieten könnt.
 
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ja, darüber habe ich auch nachgedacht, aber Carlo hat hier keine uns bekannten Freunde unter den Nachbarskatzen.
Im Gegenteil. Er setzt sich manchmal vor die Katztenklappe beim Nachbarn und sobald dessen Katze raus will, bekommt sie von ihm eine übergebraten.
Der Nachbarssohn holt immer gleich einen Besen, wenn er Carlo nur sieht. ... was ich ihm nicht übel nehme.

Alter vermutlich ca. 6 Jahre ...
 
Läuft er Dir im Haus denn überall hinterher? Oder ist es nur das Schossproblem? (So eine klebe Katze liegt übrigens auch gerade auf mir)
 
Einer meiner Kater - Aram - würde auch gern sofort auf mir liegen, sobald ich mich irgendwo niederlasse. Abends nach Feierabend gewähre ich es ihm meistens, am Wochenende oder im Urlaub tagsüber verweigere ich es auch mal - auch ich darf mal Nein sagen und nicht ständig verfügbar sein, auch wenn ich da bin. Dann akzeptiert er es etwas ungläubig und verzupft sich - kann dann gut sein, dass er auch abends nimmer ankommt, er ist etwas nachtragend, über Nacht vergisst er das Schmollen dann aber wieder.

Er hat allerdings noch einen Kumpel, der durchaus gerne mit ihm kuscheln würde, mit dem spielt er gelegentlich fangen oder es gibt mal 'nen kurzen Bodycheck, aber kuscheln möchte will er eher nur mit mir, der andere reicht ihm aufn halben Meter Abstand. Sie profieren dennoch sehr voneinander, das ständige Beobachten und gucken was der andere so tut lastet auch etwas aus.

Wenn Carlo draußen keine Freunde findet ist das keinerlei Indiz dafür, dass er - wenn die Anfangsphase überstanden ist - sich nicht über einen Drinnenkumpel freuen würde.
 
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ja, darüber habe ich auch nachgedacht, aber Carlo hat hier keine uns bekannten Freunde unter den Nachbarskatzen.
Noch ein Grund für einen Partner für ihn. Es ist ein sehr großer Unterschied, ob Katzen ein Partnertier in ihrem Zuhause haben oder ob sie draußen um die Reviere anderer Tiere streiten müssen. Freundschaften sind da zwar möglich, aber eben nicht immer und nicht für und mit jeder anderen Katze, manche haben gar keine "Freunde" draußen.

Wenn ihr ein Partnertier für ihn in euer "Rudel" holt, ist das etwas ganz anderes für ihn. Ich würde das wirklich sehr empfehlen, wenn er so sehr Sozialkontakt sucht.
Allerdings: Partnertiere wollen gut ausgesucht sein, ungefähr gleich alt und von ähnlichem Charakter sein. Und die Zusammenführung will auch gut geplant sein 🙂

Bis dahin: es ist völlig in Ordnung, wenn Du Deinen Platz und Deine Zeit für Dich beanspruchst. So lange es immer genug Zeit auch für ihn gibt, spricht gar nichts dagegen, ihn einfach wegzuschieben, wenn Du keine Lust und Zeit für "Kontaktliegen" hast. Ich mache das auch, denn ich bin auch ein Wesen mit Bedürfnissen, die nicht rund um die Uhr lauten: Kater kraulen 😄
 
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Hi,
gut für den Kater, dass Ihr ihn aufgenommen habt! 👍
Diese große Anhänglichkeit ist vor allem eine Typfrage, manche Katzen wollen halt sehr viel kuscheln und kleben regelrecht an ihren Menschen. Zum anderen kann es auch sein, daß Katzen, die eine Zeitlang auf der Straße gelebt haben, danach sehr needy sind. Als wenn sie den neuen Komfort jetzt in vollen Zügen genießen.
Da Euer Kater ja keinen Kumpel hat, seid Ihr halt auch für alles zuständig, denn draußen sind Kater eher Konkurrenten. Kuscheln gibt es da praktisch nicht.
Ein (sehr sorgfältig ausgesuchter!) zweiter Kater als Kumpel zum Raufen und Kuscheln könnte eine gute Entlastung sein. Und eine große Bereicherung für Euern Kater.
 
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einen "Drinnenkumpel" anschaffen und feststellen, dass die sich nicht vertragen, wage ich nicht.

Eine "Nebensache" ist noch, dass er immer wieder Vögel reinbringt (auch schon mal einen noch lebenden Specht) und wir diesen Konflikt lösen werden, indem dieser unser letzter Kater sein wird.

Da Euer Kater ja keinen Kumpel hat, seid Ihr halt auch für alles zuständig

ja, das ist vielleicht die Erklärung.
 
einen "Drinnenkumpel" anschaffen und feststellen, dass die sich nicht vertragen, wage ich nicht.
Das verstehe ich! Daher sollte eine Zweitkatze auch gut ausgewählt werden und passend zur Erstkatze. Eine 100% Garantie gibt es natürlich nie.

Ich muss aber sagen, dass ich es für den Kater schade finde, die nächsten ~15 Jahre alleine verbringen zu müssen.
 
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Läuft er Dir im Haus denn überall hinterher?

nein, das nicht. Er macht im Prinzip einen ganz zufriedenen und selbsständigen Eindruck.
Zwar kann ich das, aber mir fällt es eher schwer, mich abzugrenzen. Das wird wohl zu dem "Problem" dazu gehören. 🙂
 
einen "Drinnenkumpel" anschaffen und feststellen, dass die sich nicht vertragen, wage ich nicht.
Man wirft auch nicht einfach einen zweiten Kater dazu, das würde nicht funktionieren, sondern muss den zweiten wie gesagt, sehr gut passend auswählen und die beiden LANGSAM zusammenführen, über Wochen. Dann kann das sehr gut klappen und wie gesagt eine echte Bereicherung für Euren Kater sein. Katzen sind sehr sozial und brauchen diese freundschaftliche Interaktion mit einem Kumpel unbedingt für ihr Wohlbefinden, Euer Kater hat das leider nicht. Sagst Du ja selber.
Und längst nicht jede Katze ist so ein geschickter Vogeljäger wie Eurer.
Bitte denkt noch mal darüber nach!

Hier mal was zu lesen für die Zusammenführung:
Erste Zusammenführung..

Und noch ein paar "Argumente": 😊
Warum zwei Katzen besser sind als eine!
 
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Ich halte einen Kumpel immer für 'ne recht gute Idee, finde aber auch, dass es bei Freigängern - die stets ungehindert und selbstbestimmt raus und rein können, also mittels Katzenklappe - kein unverhandelbares Muss ist (bei erwachsenen Tieren; Kitten sind ganz was anderes). Gut passende Partner sind ein großer Mehrwert, es geht m.E. aber auch ohne, ohne dass es Tierquälerei ist.

Insofern kann ich euren Ansatz verstehen, zumal wenn ihr die Katzenhaltung nach ihm beenden möchtet. Allerdings ist er erst 6 Jahre alt, mit etwas Glück hat er noch 10-15 Jahre vor sich. Wenn Dich die Pattexeigenschaft von Carlo also stört, wirst Du für Dich - und damit auch für ihn - festlegen müssen, wann Du kuschelbereit bist und wann nicht. Du musst nicht ständig verfügbar sein - wie er damit umgeht, wenn Du es ihm hier und da mal verweigerst, wirst Du dann sehen. Mein Aram geht dann halt wieder, wenn ich Nein sage.
 
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na ja, da habe ich weniger Mitleid. Er könnte sich ja mit wenigstens einer der vielen Katzen draußen anfreunden ...
 
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einen "Drinnenkumpel" anschaffen und feststellen, dass die sich nicht vertragen, wage ich nicht.

Eine "Nebensache" ist noch, dass er immer wieder Vögel reinbringt (auch schon mal einen noch lebenden Specht) und wir diesen Konflikt lösen werden, indem dieser unser letzter Kater sein wird.



ja, das ist vielleicht die Erklärung.
Man muss das richtige Partnertier auch suchen und im Notfall nehmen Tierheime/Pflegestellen das Tier auch wieder zurück. Eine richtige , langsame Zusammenführung ist das A und O. Hier im Forum gibt es einen Bereich „Notfellchen“. Die kennen ihre Tiere genau und können dich Beraten 🙂

Das Jagen kann man den Katzen nicht verbieten, wäre es möglich einen geschützten Ort für die Vögel aufzubauen? Mir tut das auch immer sehr leid, hab auch schon 2x eine halb-lebende Amsel bekommen….

Ansonsten kann ich auch nur dazu raten, das du mal nein sagst und ihn liebevoll wegschiebst oder dich so positionierst, das es unbequem für ihn wird und er freiwillig geht 😄
 
Du musst nicht ständig verfügbar sein

bin ich ja auch nicht.
Ich bin nur etwas erstaunt, dass bei so viel freundlicher Zuwendung wie er sie bekommt, diese Bedürftigkeit in meinen Augen eher zu- als abzunehmen scheint.
 
na ja, da habe ich weniger Mitleid. Er könnte sich ja mit wenigstens einer der vielen Katzen draußen anfreunden ...
Das ist menschlich gedacht. Katzen haben ihre Reviere und verteidigen die auch. Manche sind friedlicher als andere, aber wahre Nachbarkatzenfreundschaften entstehen nur selten (leider)
 
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Naja, wie Du schreibst ist es ja kein echtes Problem, sondern er mag halt Deine Nähe und Körperwärme.

Wenn Su willst das er das lässt, müsstest Du wenigstens an seinen Lieblingsplätzen am besten direkt neben Dir (Sofa usw.) einen Alternativplatz anbieten, z.B. eine kuschelige Decke oder ähnliches. Und immer wenn er da drauf geht, gibt's Leckerlis und wenn er es wirklich mag (ist längst nicht bei allen Katzen so) Schmuseeinheiten.

Und auf Deinem Schoss passiert einfach -nichts - gar nichts.

So wird der Platz neben Dir mit der Zeit attraktiver als der Platz auf Dir.

Aber Achtung, Du kannst ihm nicht erklären, jetzt soll er auf den Schoss wollen und dann später wieder nicht.
 
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einen geschützten Ort für die Vögel

wir füttern das ganze Jahr über und an der Futterstation hat Carlo auch keine Chance, aber er findet halt immer wieder ein zu unvorsichtiges Tier.
Die Mäuse, die er gefühlt IMMER im Wohnzimmer frisst, nehmen wir bereits relativ entspannt hin ...
 
Ich bin nur etwas erstaunt, dass bei so viel freundlicher Zuwendung wie er sie bekommt, diese Bedürftigkeit in meinen Augen eher zu- als abzunehmen scheint.
"so viel" ist interpretierbar - für ihn vielleicht a) noch nicht genug oder b) gefällt es ihm so gut, dass er halt mehr davon will.

Kleiner Finger, ganzer Arm - gilt nicht nur für Menschen 😀

Katzen verstehen das Konzept von "Ausnahmen" halt auch nicht oder "Uhrzeiten" - für meinen Aram muss es auch völlig willkürlich aussehen, wenn ich ihm mal (recht oft) gestatte mich zu belagern (ist ja schließlich auch niedlich) und mal nicht, wenn ich in seinen Augen doch genau das Gleiche mache - nämlich aufm Sofa rumliegen.
 
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Wie fütterst du denn? Also, hat der Kater immer Futter zur Verfügung, oder fütterst du nur zu festen Zeiten? Manchmal ist so ein Übermaß and Zuwendungs-Bedürftigkeit auch schlicht Betteln um Essen (entspricht einfach dem, wie Kitten auch bei ihrer Mutter um Futter betteln). Eine satte Katze ist da häufig eine deutlich weniger anstrengende Katze. Am besten rund um die Uhr Nassfutter zur Verfügung stellen.

Ansonsten gilt schon, was andere gesagt haben: Katzen sind soziale Tiere und mögen in aller Regel kätzische Gesellschaft. Ein Mensch ist da nur ein dürftiger Ersatz. Und Freigang ist halt keine Garantie dafür, dass er diese Art Anschluss draußen findet. Ich verstehe natürlich, dass du zögerst, ein zweites Tier dazu zu holen, schließlich hast du ja den ersten schon nicht wirklich ausgesucht, sondern er dich. Aber glaub mir: zwei Katzen ist viel entspanneter als eine.

Andererseits gibt es auch einfach Katzen, die bei bestimmten Dingen, die ihr Mensch macht, unbedingt dabei sein müssen, Kumpel oder nicht. Li zum Beispiel muss immer unbedingt mit mir auf's Klo. Sonst kommt der nie auf meinen Schoß, aber wenn ich auf dem Klo sitze schon. Puschel dagegen will immer dabei sein, wenn ich in der Küche bin und koche. Könnte daran liegen, dass ich da so nah am Leckerchen-Schrank stehe, aber vielleicht will er auch einfach nichts verpassen. Und Mito kommt auf mein Bett gesprungen, sobald ich mich nachts bewege, weil er hofft, dass das bedeutet, dass wir jetzt aufstehen. Und deiner will halt unbedingt gucken, was du mit dem Laptop machst.
 
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