Ich schließe mich an, der Kater braucht einen Kumpel, dann "muss" er nicht mehr so fixiert auf dich sein.
Einem Kater, der keine artgenössische Gesellschaft im Haus hat, auch noch die menschliche Zuwendung zu reduzieren klingt für mich ein bisschen grausam.
Bitte nicht falsch verstehen, klar kann so eine Anhänglichkeit nervig sein - aber im Grunde ist das eine Verhaltensauffälligkeit, die ja erst durch dich, wegen der falschen Haltung, verursacht wird.
Ja ich weiß das liest sich nicht nett an 🙈
"Extreme Anhänglichkeit" ist aber eine von vielen typischen Folgen von Einzelhaltung und es gibt sogar Dosis, die aus diesem Grund eine Einzelkatze haben, weil sie befürchten, dass sie mit artgenössischem Kumpel weniger anhänglich sind.
Ich schreibe das also nicht weil ich es bös meine sondern weil du da ein Problem beschreibst, das typisch Einzelkatze ist.
Katzen sind sehr individuell. Man muss immer schauen, wie tickt und was braucht "diese" Katze. Es gibt durchaus auch Katzen, wie du sie dir wünschen würdest - Freigängerkatzen, die im Haus nicht zwingend einen Argenossen brauchen und auch mit anderen Freigängern netten Kontakt haben, der ihnen genügt (aber eher selten - wie andere bereits geschrieben haben).
Also es gibt sie, aber dein Kater gehört nunmal nicht zu diesen eher seltenen Exemplaren, das zeigt er dir ganz deutlich.
Hinzu kommt:
Ich bin nur etwas erstaunt, dass bei so viel freundlicher Zuwendung wie er sie bekommt, diese Bedürftigkeit in meinen Augen eher zu- als abzunehmen scheint.
Ein Bedürfnis ist irgendwann gestillt. Aber eine Verhaltensauffälligkeit wird immer extremer, da der Versuch der Kompensation nie wo klich gelingt eben weil das kätzische Grundbedürfnis (artgenössische Gesellschaft) nicht abgedeckt ist.
Im Grunde gibt es nur 2 Lösungen entweder ein Artgenosse im Haus oder du gibst ihm das was er braucht: extreme Aufmerksamkeit.
Um es nochmal andersrum zu verdeutlichen: Es gibt Katzen, die aufgrund jahrelanger Einzelhaltung nicht mehr mit Artgenossen klarkommen. Wenn jemand so eine Katze aufnimmt, muss ihm bewusst sein, dass er eine Katze aufnimmt, die die fehlende Interaktion mit Artgenosse kompensieren muss, sprich viel Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht. Mit anderen Worten- dein Kater verhält sich den Umständen entsprechend normal.
Also er braucht viel Schmusestunden aber auch regelmäßige Spielstunden mit dir, die nicht nur dem Bewegungsdrang dienen (er hat draußen ja genug Bewegung und Anreize) sondern auch der Kompensation weil ohne Artgenosse.
Oder eben artgerechte Haltung mit passendem Kumpel.
Das positive daran ist - das wäre auch für dich viel schöner als du es dir jetzt vorstellen kannst. Abgesehen davon, dass der Kater artgerecht interagieren kann, ist es einfach schön mit anzusehen, wie Katzen in ihrem Zuhause miteinander umgehen. Wie bereits geschrieben wurde, tun sie das in einem geschützten Zuhause anders als Freigänger untereinander draußen. Schau mal zb hier sagen viele Bilder mehr als tausend Worte.
Thema
Warum zwei Katzen besser sind als eine!
Bitte nicht falsch verstehen. Ich kann absolut nachvollziehen, wie eine so anhängliche Katze nerven kann. Aber wenn du ihm gibst, was er braucht, wirst du sehen, was ihm gefehlt hat.
Ein zweiter Kater muss ja nicht sofort her, das Forum ist voll mit super Tipps zur Auswahl eines passenden Kumpels, zur sinnvollen Zusammenführung und rund um den Katzenalltag, und wenn du Fragen hast, immer her damit ☺