Ja da stehen die Aussagen von studierten Medizinern gegen die von wildfremden Foristen und einer Studie. Da siegt bei mir die Medizinermeinung. Sorry.
Ich kann aus eigener Anschauung mitreden und bestätigen, dass eine Kastration in erst fortgeschrittenem Lebensalter bei der Kätzin maligne Tumoren nicht sicher verhindern kann.
Meine erste Tierschutzkätzin, die Bezaubernde Jeannie, wurde die ersten sechs Jahre ihres Lebens als Mütterchen ausgebeutet und musste wieder und wieder Würfe haben, bevor sie über den Tierschutz kastriert wurde und dann zu uns kam.
Bei Jeannie wurde im Alter von ca. 15 Jahren ein Mammakarzinom diagnostiziert, das eindeutig hormonell induziert gewesen war. Die betroffene Milchleiste wurde entfernt, die Überlebensprognose aber so desaströs, dass wir davon ausgehen mussten, dass Jeannie nur noch wenige Wochen zu leben haben würde. Glücklichweise blieb ihr noch fast ein Jahr geschenkte Zeit, aber der Krebs kam zurück, und als sie zeigte, dass sie nicht mehr wollte, ließen wir Jeannie - dankbar für die Zeit, die wir mit ihr noch hatten haben dürfen - gehen.
Nicht jede unkastrierte erwachsene Streunerkätzin oder Zuchtkätzin bekommt automatisch Brustkrebs. Gottseidank! Aber das statistische Risiko ist für intakte adulte Kätzinnen eindeutig stark erhöht gegenüber Kätzinnen, die im Kindesalter kastriert werden.
Jeannie lebte übrigens sehr friedlich und dauerstapelnd (wie die orientalischen Katzen das sehr gern tun) gemeinsam mit ihren beiden ebenfalls kastrierten Katerkumpeln bei uns, und nachdem ihr Kumpel Nero verstorben war und ein kleines kastriertes Orientalenmädchen als Nachfolgerin einzog, wurde die kleine Nine zwar zuerst von Jeannie als Chefin zurechtgewiesen, aber bald ebenfalls ins Rudel aufgenommen und fleißig bestapelt und beschleckt.
Ebenso lebten und leben Jeannies und Nines kastrierte Freundinnen und Nachfolgerinnen, Mercy und Pfötchen, friedlich und freundschaftlich - sogar schwesterlich verbunden! - in unserem Haushalt; gemeinsam mit dem Nesthäkchen des Rudels, dem kastrierten Kater Moody.
Dass Kätzinnen nach der Kastration zu Einzelgängern werden und alle anderen Katzen um sich herum anfeinden und verjagen, kann ich aus eigener Anschauung insofern gar nicht bestätigen. Im Gegenteil: meine Orientalen und auch die beiden Lastramikater vorher (Nero und der Nickerkater) waren und sind ausgesprochen soziale und freundliche Katzen! Zwar mochte der Nickerkater auf Dauer keine anderen Kater, aber mit Nero kam er soweit aus, und zu seinen Mädels war Nicki der freundlichste Haremswächter
😉 , den man sich vorstellen kann.