Eine Katze allein - nicht jede Katze in Einzehaltung wird zum "Sozialkrüppel"

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Phillis

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Nein, ich möchte nicht der Katzeneinzelhaltung das Wort reden. Bei mir lebten nicht umsonst sechs Katzen zusammen, jetzt noch vier. Aber die schnelle Abqualifizierung einer Einzelkatze, zu der z.B. ein(e) Kumpel(ine) als Partner dazugeholt werde soll als "Sozzialkrüppel" stößt mir schon seit längerem auf. Dieses Wort gehört zu den von manchen usern gern genutzten "Textbausteinen" und ist mit seinem Absolutheitsanspruch einfach FALSCH!

Meine erste Katze, war ein Katzenwelpe, den ich vor 45 Jahren als 17jährige Schülerin mit der Flasche aufgezogen habe, weil er sonst (im Tierheim!) zwecks nachträglicher Geburtenkontrolle im Alter von wenigen Tagen (die Augen waren noch geschlossen) eingeschläfert worden wäre. Das wolte ich nicht hinnehmen und habe Micky erfolgreich großgezogen. Da meine Eltern keine Tierfreunde waren, musste Micky allein bei mir leben, bzw. mein Hund hat ihm damals auch Wärme gegeben.

Als ich dann zwei Jahre später in eine eigene Wohnung gezogen bin, habe ich unmittelbar eine Katze dazugeholt, mir wurde durch tierschutzaktive Leute ein Kätzchen von 6!!! Wochen vermittelt, ein Mädchen: Molly. (Damals hieß es: der früheste Abfgabezeitpunkt sei 8 Wochen)

42835186sa.jpg
:

Micky (kastriert) bis dato allein hat sich liebevoll um Molly gekümmert

43608298ma.jpg


und mit ihr bei mir in Freundschaft zusammengelebt. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit einem Kater, der notgedrungen ohne Geschwister als Flaschenkind aufgewachsen ist und alles andere als ein "Sozialkrüppel" war.

Ich denke, man sollte nicht so schnell mit "Fertigmeinungen" um nicht zu sagen Vorurteilen um sich werfen und etwas bedachtsamer in der Wortwahl werden.

42835188rh.jpg


Edit: Ich wurde gebeten den Hinweis aufzunehmen, dass die Aufnahme von Einzelkitten keine Option ist. Das mache ich gerne, denn es entspricht meiner Überzeugung.
 
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Ich finde das ein schwieriges Statement für den Tierschutzgedanken.
Du hattest vielleicht Glück, aber ich halte das für eine Ausnahme (und die gibt es immer).
Jetzt können sich hier im Thread, aber ganz viele Leute bestätigen, dass das Vorhaben, eine Katze allein zu halten, gut ist.
Und NEIN, das ist es nicht.
Auch dein Kater war eine lange Zeit allein und das ist eben nicht Artgerecht und kann man auch mit einem ”HappyEnd“ nicht schönreden.
Einzelhaft ist Tierquälerei und wie traurig, dass dein Kater es so lange ertragen musste.
 
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@Cap&Cake, Ich kann Deine Haltung verstehen.

Trotzdem geht es mir anders. Ich finde es gut, dass @Phillis das hier so beschrieben hat.

Wir können nicht in Katzen hineinschauen. Es gibt auch welche, die nicht gerne mit anderen zusammen leben. Und es gibt tausend verschiedene Umstände.

Und ich finde einfach, so "absolute Pauschalmeinungen" nicht hilfreich. Man muss immer im Einzelfall schauen und natürlich alle Seiten abwägen. Wenn man dies freundlich tut, können sich auch neue User hier eine eigene Meinung bilden.
 
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Ich finde das ein schwieriges Statement für den Tierschutzgedanken.
Du hattest vielleicht Glück, aber ich halte das für eine Ausnahme (und die gibt es immer).
Jetzt können sich hier im Thread, aber ganz viele Leute bestätigen, dass das Vorhaben, eine Katze allein zu halten, gut ist.
Und NEIN, das ist es nicht.
Auch dein Kater war eine lange Zeit allein und das ist eben nicht Artgerecht und kann man auch mit einem ”HappyEnd“ nicht schönreden.
Einzelhaft ist Tierquälerei und wie traurig, dass dein Kater es so lange ertragen musste.
Das ich NICHT für Einzehaltung bin, habe ich geschrieben. Sonst hätte ich hier nicht eine große Katzen"Familie".

Du schreibst im Ton moderat, das finde ich gut. Trotzdem finde ich es richtig, auch solche Erfahrungen beizusteuern und mir nicht einen "Maulkorb" aufzuerlegen.
 
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Das ich NICHT für Einzehaltung bin, habe ich geschrieben. Sonst hätte ich hier nicht eine große Katzen"Familie".

Du schreibst im Ton moderat, das finde ich gut. Trotzdem finde ich es richtig, auch solche Erfahrungen beizusteuern und mir nicht einen "Maulkorb" aufzuerlegen.
Es werden sich jetzt einfach viele Leute sagen: Ach, das wird schon gut gehen, wenn ich mir eine Katze allein halte…
Wir versuchen hier immer, neue Katzenhalter zu überzeugen, dass man Kitten niemals alleine hält. Es gibt keine Kitten, die Einzelhaltung vorziehen würden.
Dein Beitrag zeigt ein glückliches Ende nach zwei Jahren
Wie viele Leute werden dadurch bestärkt, dass es okay ist, wenn man sich mit einer Zweitkatze noch etwas Zeit lässt und wie viele Kitten verlieren dadurch ihre Kindheit?
Du hast quasi alles falsch gemacht und Glück gehabt und ja, ich finde es toll für deinen Kater, dass er nicht sein Leben allein verbringen muss und vielleicht ermutigt dein Beitrag, sogar andere, eine Vergesellschaftung zu versuchen.
Ich habe einfach Bedenken, dass sich gerne so Informiert wird, dass es einem gut in den Kram passt und dieser Thread viele einsame Kitten zum Opfer hat.
 
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Vielleicht kann man das oben noch irgendwie ergänzen, dass Kitten immer zu mindestens zweit gehalten werden sollten.
 
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Es werden sich jetzt einfach viele Leute sagen: Ach, das wird schon gut gehen, wenn ich mir eine Katze allein halte…
Wir versuchen hier immer, neue Katzenhalter zu überzeugen, dass man Kitten niemals alleine hält. Es gibt keine Kitten, die Einzelhaltung vorziehen würden.
Dein Beitrag zeigt ein glückliches Ende nach zwei Jahren
Wie viele Leite werden dadurch bestärkt, dass es okay ist, wenn man sich mit einer Zweitkatze noch etwas Zeit lässt und wie viele Kitten verlieren dadurch ihre Kindheit?
Du hast quasi alles falsch gemacht und Glück gehabt und ja, ich finde es toll für deinen Kater, dass er nicht sein Leben allein verbringen muss und vielleicht ermutigt dein Beitrag, sogar andere, eine Vergesellschaftung zu versuchen.
Ich habe einfach Bedenken, dass sich gerne so Informiert wird, dass es einem gut in den Kram passt und dieser Thread viele einsame Kitten zum Opfer hat.
Mein Kater hatte vor allem Glück, dass ich ihm mit der Flaschenaufzucht das Leben gerettet habe. Zwar war ich immer schon tierlieb und zumindest, was Hunde angeht auch belesen. Aber mit Katzen hatte ich überhaupt keine Erfahrung, habe mich dann schnell klug gemacht und ich habe die Aufzucht trotz tierskeptischer Mutter und meinem Leben als Schülerin durchgesetzt.

Und ja, wenn es Kaztzenhalter ermutigt bei Katzen, die bislang einzeln gehalten wurden doch den Versuch einer Vergesellschaftung zu wagen, dann hat mein Erfahrungsbericht sein Ziel erreicht.
 
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Mein Kater hatte vor allem Glück, dass ich ihm mit der Flaschenaufzucht das Leben gerettet habe.
Definitiv hatte er Glück.
Noch mehr Glück hätte er aber gehabt, wenn er schon als Baby Gesellschaft gehabt hätte.
Ich habe hier auch ein Flschenkind (Schrebergartenfund)
Cap war sehr sehr krank, als er allein gefunden wurde. Nach seiner Genesung mit 11 Wochen, bekam er sofort Gesellschaft und konnte seine Kindheit in vollen Zügen genießen.
 
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Definitiv hatte er Glück.
Noch mehr Glück hätte er aber gehabt, wenn er schon als Baby Gesellschaft gehabt hätte.
Ich habe hier auch ein Flschenkind (Schrebergartenfund)
Cap war sehr sehr krank, als er allein gefunden wurde. Nach seiner Genesung mit 11 Wochen, bekam er sofort Gesellschaft und konnte seine Kindheit in vollen Zügen genießen.
Das bestreite ich ja gar nicht.

Ein Glück war es übrigens auch, dass mein Hund so katzenlieb war und sich als Kuschelpartner zur Verfügung gestellt hat.
 
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Schwierig, schwierig.
Ich würde auch nicht pauschal sagen, dass sie sofort zu Sozialkrüppeln werden, da wir es bei Mimi ja selbst erlebt haben. Die war allerdings "nur" zwei Jahre allein mit ab und an mal Kontakt zu einer anderen Katze.
Ich würde nicht sagen, dass sie in diesen zwei Jahren oder dem haben Jahr völlig allein bei uns die Katzensprache komplett verlernt hat, aber man merkt doch einen seeeehr signifikanten Unterschied zu Alice, welche Katzen um sich herum hatte, bevor sie zu uns kam. Dieser Unterschied führt nicht selten zu Problemen zwischen den beiden. Würde man beide nun zu einer anderen Gruppe gut sozialisierter Katzen setzen, wäre das für Alice kein Problem - für Mimi schon.
 
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Mein erstes Flaschenkind war auch "alleine", d.h. es gab nur meine älteren, desinteressierten Katzen.
Im Alter von 8 Wochen kam ein, von anderer Stelle aufgezogenes, 6-wöchiges Kind dazu.
Man kann sich nicht vorstellen, wie ausgeflippt mein Mogli damals war. Er spielte im ersten Augenblick so wild mit der Kleinen, daß sich die Pflegeeltern, die noch da waren, Sorgen um sie machten. Die kleine Lisa war auch erst verunsichert, machte aber dann mit.
Mogli lag kurze Zeit später wild hechelnd auf der Sofalehne, weil er sich so verausgabt hatte. Und ab dem Moment machten sie alles nur noch zusammen: Spielen, fressen, kuscheln, schlafen.

Nein, einzelne Katzenkinder sind mit das gruseligste, was es gibt, auch wenn sie später keine Störungen zeigen.
 
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Ich glaube, das Problem ist, dass sehr viele Einzelkatzen eher still vor sich hin leiden, und entweder nicht verhaltensauffällig werden, oder das für den uninformierten Halter nicht erkennbar an der Einzelhaltung liegt (beißt dann halt beim Spielen, weil es so ein Frechdachs ist, "Protestpinkler" etc.).

Dazu muss ich aber sagen, dass unser Pepe ja auch 4 Jahre alleine gehalten wurde, bevor er zu uns kam, und die Zusammenführung mit Juri trotzdem in ner Woche durch war, von einem Sozialkrüppel würde ich also auch in seinem Fall nicht sprechen. Mir ist aber klar, dass wir da unglaubliches Glück hatten, und Pepe insgesamt auch einfach ein tiefenentspannter und neugieriger Kater ist, das hätte auch ganz anders laufen können.
Auch Pepe war aber nicht verhaltensauffällig in dem Maße, wie es hier oft beschrieben wird, erst nach der Zusammenführung konnten wir beobachten, dass er mehr spielt, mehr frisst, und insgesamt fröhlicher und aufgeweckter ist. Vorher wirkte er ganz normal und nicht unglücklich - aber wie es wirklich für ihn war, können wir ja nicht wissen, man sieht nur, dass er jetzt deutlich glücklicher ist.
 
War die Katze denn Freigänger?
Da ist schon ein großer Unterschied. Freigänger in Einzelhaltung kann man vielleicht auch besser vergesellschaften, weil sie doch immer wieder soziale Kontakte haben, könnte ich mit vorstellen.
 
Jeder kennt doch diesen EINEN Fall wo jemand Kette geraucht hat und trotzdem 93 wurde. Jede Familie hat gefühlt so einen Fall parat.
Genau wie diese EINE Katze von der Großmutter die nur mit Küchenabfall und Trofu gefüttert wurde und trotzdem 20 Jahre alt wurde.
Ja cool. Gibt es alles unbestritten.
Aber wenn mich jemand fragt ob er nicht das Rauchen anfangen sollte oder seine Katze mit Brotrinde und Trofu füttert sind das einfach nicht die Beispiele die ich anbringe.
Weil Menschen nur hören was sie hören wollen und ihnen diese Beispiele bequeme Lösungen bieten.
Und natürlich möchte auch jeder glauben dass er auch dieser EINE Fall ist bei dem es klappt.
 
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War die Katze denn Freigänger?
Da ist schon ein großer Unterschied. Freigänger in Einzelhaltung kann man vielleicht auch besser vergesellschaften, weil sie doch immer wieder soziale Kontakte haben, könnte ich mit vorstellen.
Ja, Micky durfte stundenweise in den Freigang.

Was mich, wenn ich es recht bedenke, am meistens bei dem Wort "Sozialkrüppel" stört, ist, dass es Katzen (die niemand hier aus dem Forum persönlich kennt) generell abqualifiziert, einen Negativstempel aufdrückt, obwohl die Katzen für die Umstände, unter denen sie leben gar nichts dafür können. Es wird ihnen einfach etwas abgesprochen, was an Fähigkeit durchaus vorhanden sein kann.
 
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Ich habe einen "Sozialkrüppel" aus dem Tierschutz.
Er lebt mit 4 anderen Katzen zusammen, aber es hakt sehr.
Er hat nicht gelernt die Krallen einzuziehen, weder bei Menschen noch Katzen.

Wenn einer der anderen beiden Kater spielerisch raufen will, kriegt er dass immer in den falschen Hals und meint, er würde ernsthaft angegriffen.

Richtiges Sozialverhalten anderen Katzen gegenüber hat er nicht.

Er markiert. Er wurde deswegen schon öfter untersucht (Ultraschall, Urin etc.). Er hat keine gesundheitlichen Probleme.
 
Einzelhaft ist Tierquälerei ...
Und genau DAS ist einfach verallgemeinernd und pauschal.

Bitte ändern in: KITTEN einzeln zu halten / Einzelhaltung in der Wohnung.
Und nicht zu vergessen: Es gibt tatsächlich Einzelgänger die von sich aus so sind und nicht vom Menschen dazu gemacht wurden.
 
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Das bestreite ich ja gar nicht.

Ein Glück war es übrigens auch, dass mein Hund so katzenlieb war und sich als Kuschelpartner zur Verfügung gestellt hat.

Das der Hund da war war sicherlich ein großes Glück für ihn.
Eine meiner Katzen war auch eine Handaufzucht ohne weitere Katzen, dafür aber mit "lieben Hund".
Der Hund hat sich wohl auch süß gekümmert.
Später wurde er aber weggegeben , dafür ist ca zeitgleich ein kleiner Kater, ebenfalls alleine und Flaschenkind dazu gekommen.

Jetzt lebt diese Katze (leider ohne Kater) seit ca 3 Jahren bei mir.
Sie ist ein tolles Tier und ich würde sie nicht missen wollen.
Allerdings hab ich schon sehr den Eindruck das sie eine andere Sprache als meine beiden anderen Mädels spricht.
Oft hab ich das Gefühl das sie einfach nicht verstehen was die andere möchte.

Als Sozialkrüppel würde ich sie zwar nicht bezeichnen aber ich kann auch nicht behaupten das sie ein "normales" Sozialverhalten zeigt.
Woher auch?
Würdest du wirklich sagen das seine Aufzucht Micky seinem Sozialverhalten nicht geschadet hat?
 
Sorry, aber Kitten-Einzelhaltung und Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung sind und bleiben für mich absolute NO-GOs!!!!!

Und ja @Phillis ich finde auch, dass viele diesen Thread als Freibrief auffassen könnten um sich ne Einzelkatze in reiner Wohnungshaltung zu holen.
Und das, ist schlichtweg nicht artgerecht!!!!

@fancierpants ich bin da ganz bei dir!!!👍
 
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