Eine Katze zum Baby?

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Rudikatzig

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22. April 2015
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Guten Tag, ich bin neu hier im Forum und habe mich extra angemeldet da mir eine Frage auf dr Seele brennt.
Ich liebe Katzen! Bin schon bei meiner Oma mit einem alten Perser Kater aufgewachsen und hatte selbst auch schon 2 Hauskatzen, EKH.
Nun haben wir ein 7 Monate alten Sohn und immer mehr kommt wieder der Wunsch nach einer Katze hoch. Ich würde mir für unsere Familie gerne noch ein Fellbündel wünschen und auch für meinen Sohn fände ich es schön wenn er mit einem Tier aufwachsen kann.
Wir waren auch schon im Tierheim (Vermehrerkatze oder gar viel zu junge Kitten kommt nicht in Frage) Dort traf ich dann auf Toledo, 5 Jahre alter Kater, einzelgänger, hat im TH ein schweres Leben da er mit anderen Katzen nicht kann, natürlich kastriert,geimpft, entwurmt usw... Er ist so toll. Heute wollen wir ihn wieder besuchen aber funktioniert das überhaupt mit einem Baby? Katzenerfahrung habe ich, aber noch nie hatte ich beides zur selben Zeit. Natürlich habe ich auch Bedenken, zum einen aus hygienischer Sicht, klar ich würde jeden bis jeden zweiten Tag saugen und meinen Sohn keine Fellbüschel futtern lassen, aber ich habe auch Bedenken ob die Katze Ihm z.B. eine durch's Gesicht fegen könnte. Würd ich mir das jemals verzeihen können?! Ich weiß ja nicht wie zu einem vorhandenen Baby eine Katze hinzu kommt!? Man kann bisher immer nur umgekehrtes lesen in Tier- und Baby Foren.
Ich würde mich über ein paar Antworten freuen. Lieben Gruß
 
A

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Bleibst du denn auch die nächsten Jahre (10-15) überwiegend daheim oder arbeitest von Zuhause? Eine Einzelkatze macht nur Sinn, wenn man sehr, sehr viel daheim ist.
Ansonsten ist es kein Problem, eine Katze zu einem Kind dazu zu holen. Wenn das Tier schon älter ist, wie in diesem Fall, muss man natürlich schauen, dass er vom Charakter her passt.
Katzen können aber auch definitiv noch dazu lernen. Ich bin weder als Kind noch als Erwachsene jemals bewusst von einer meiner/unserer Katzen gekratzt worden und davon ab ist mir auch noch nie eine übers Gesicht oä gelaufen.

Wobei ich persönlich würde in deiner Situation anders handeln. Warten, bis das Kind im lauffähigen Alter ist und dann ein jüngeres Katzenpaar (nicht zwingend ganz junge Kitten) dazu holen. So gewöhnen sich die Jungtiere schnell an das Kind und du als Mensch bist auch nicht so gefordert. Einzelkatzen brauchen nämlich sehr, sehr viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Soll nicht heißen, dass das bei zwei Katzen ausfällt, allerdings beschäftigen diese sich öfter miteinander.
 
Ja ich bin überwiegend Zuhause. Ich betreue unseren Sohn auch erstmal Zuhause. Mit 3 soll er dann Vormittags in die KiTa und ich arbeite auf 450€ Basis, so 3-4 Stunden am Tag im Einzelhandel. Und so lange ist die Katze ja auch allein wenn man mal bei Freunden zum Essen ist oder ähnlichem. Wir suchen definitiv nur eine Katze. Daher sind wir dankbar das das Tierheim uns da gut berät, weil es eben auch Kandidaten wie Toledo gibt, die Artgenossen leider nicht leiden können ;(
 
Bekommt der Kater denn Freigang?
Ansonsten wird das nämlich schon schwierig. Eine Einzelkatze in Wohnungshaltung kann man mal ein paar Stunden allein lassen, so bis maximal drei-vier, aber nicht jeden Tag. Und wenn du schon jeden Tag Arbeiten bist kannst du natürlich dann nicht auch noch irgendwo hin fahren Leute besuchen etc.. denn der Kater hat ausser seinen Menschen dann nichts...
 
Solange es wirklich dabei bleibt, dass du nur ein paar Stunden täglich arbeitest, sehe ich bei einem Einzelkater kein Problem (auch dann nicht, wenn du zwei Mal die Woche noch zusätzlich abends mal deine Freundinnen triffst oder mit deinem Mann Essen gehst oder sonst was).
Auch Einzelkatzen wollen mal schlafen und brauchen keine 24/7-Bespaßung, auch, wenn sie natürlich mehr Zuwendung brauchen als Katzen, die in Gesellschaft leben.

Gerade solche tatsächlichen Einzeltiere leiden im Tierheim enorm, weil für sie der Stress durch die vielen anderen Katzen noch ungleich höher ist als für Katzen, die mit anderen Katzen klarkommen.
Da tut ihr also sicher ein gutes Werk.

Ich gebe nur drei Sachen zu bedenken:
- Ist der Kater "kindertauglich"? Also, kann er auch mal ein bisschen Lärm und Trubel ab?
- Katzen verhalten sich im Tierheim oft anders als im richtigen Zuhause, weil sie dort unter ziemlichem Stress stehen. Was macht ihr, wenn sich nach ein paar Wochen / Monaten herausstellt, dass er doch einen Kumpel bräuchte?
- Kannst du halbwegs sicher sagen, dass du auch in entfernter Zukunft so viel zu Hause bist? Ich meine, wenn der Kater jetzt fünf ist, kann er im besten Fall noch 15 Jahre leben, das ist schon eine ziemliche Zeitspanne.

Freigang wäre natürlich super, das würde dich erstens entlasten, weil du ihn dann weniger beschäftigen musst, zweitens hätte natürlich auch der Kater ein deutlich ausgefüllteres Leben.
Du musst dir bewusst sein, dass der Kater als Wohnungskatze ein sehr reizarmes Leben hat und als Einzelwohnungskatze natürlich umso mehr, weil da auch soziale Kontakte komplett wegfallen, du musst ihn also sowohl körperlich als auch geistig sehr gut auslasten. Das kann schon einiges an Zeit fressen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen der Hygiene würde ich mir gar keine Sorgen machen. Ich hab letztens mal einen interessanten Bericht gesehen und darin wurde laut einer Umfrage festgestellt, dass die meisten Leute eher viel zu viel putzen und reinigen als zu wenig. Dadurch werden viele Bakterien abgetötet (was in Maßen ja auch gut ist). Aber wenn fast alle Bakterien abgetötet werden, dann können Kinder keine Abwehrstoffe dagegen entwickeln. Und wenn sie dann mal draußen mit solchen Bakterien in Berühung kommen (was sich ja nie verhindern läßt), dann werden sie viel schneller krank als Kinder die bereits Abwehrstoffe dagegen haben. Außerdem können so auch Allergien entstehen.

Ich bin als Kind auch mit Katzen aufgewachsen. Wir hatte immer 3-4 Katzen zu Hause, auch schon als ich ein Baby war. Und es war nie ein Problem. Wenn den Katzen der Kinderlärm zuviel sind, dann verziehen sie sich schon von selbst. Du müsstest nur dafür Sorgen, dass Dein Kater dann auch ruhige Rückzugsmöglichkeiten in der Wohnung hat. Oder aber wenn er raus darf, dann ist es sicher auch in Ordnung.
 
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Huhu,

zwecks Einzelkatze gebe ich mal vorsichtig zu bedenken, das eine der typischen Verhaltensauffälligkeiten ein falsches Spielverhalten ist. Die Katzen sind dann gerne als aggressiv verschrieen, weil sie im Spiel auch mal Zähne und Krallen einsetzen etc.
Vielleicht kannst du bei deinem Wunschkater mal gucken, wenn du Wert darauf legst nicht ab und an beim Spielen auch mal einen richtigen Kratzer ab zu bekommen.

Die meisten Katzen können übrigens sehr gut zwischen kleinem Kind und Erwachsener Person unterscheiden. In der Hinsicht genießen Kinder oft sogar eine Art Welpenschutz, auch wenn man natürlich im Voraus schwer sagen kann, wie genau eine Katze dann reagiert.

Prinzipiell ist es aber weder von der Hygiene aus noch vom Verhalten problematisch mit Kind + Katze. Im Gegenteil, da können beide Seiten profitieren, wenn du dem Kind von Anfang an den richtigen Umgang mit dem Kater zeigst. 🙂
 
Wenn du Probleme damit hast, das dein Kind mal einen Kratzer von der Katze abbekommt, solltest du das ganze lieber bleiben lassen. Krabbelkinder und Kleinkinder können ihre Motorik absolut nicht einschätzen und nicht jede schlafende Katze unterscheidet sofort zwischen Freund und Feind, wenn sie jemand am Schwanz packt, oder ihnen die Ohren langzieht....

Auch Katzen haben das Recht auf Selbstverteidigung......
 
Kinder und Katzen passen prima, wenn es die passenden Katzen sind. 🙂
Verabschiede dich bitte von dem einzeltier. Einzelhaltung ist ein no go und führt zu Verhaltensauffälligkeiten. Katzen benötigen einen Sozialpartner, ,oft dem sie spielen und raufen können und dies nicht am Kind auslassen.
Guck dich nach einem Doppelpack um, welches Kinder gewöhnt sind.

Wenn der Kater aus dem Tierheim Freigang bekommt, dann kannst du es auch mit ihn versuchen.
 

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