Bei dem großen Tierelend, den vielen vermittlungsfotos, die die sehnsüchtigenBlicke der Katzen zeigen, kann ich verstehen, dass man helfen möchte.
M.E. musst Du für Dich klären, ob Du Zeit und Geduld hast, eine Katze aus einer Tötungsstation aufzunehmen oder ein Tier mit einem Handicap.
Sind Deine anderen Tiere sozial und gutmütig genug, eine möglicherweise traumatisierte Katze zu akzeptieren und möglicherweise ein unausgeglichenes Verhalten zu tolerieren.
Mitleid ist kein guter Berater, auch wenn ich das Gefühl kenne und auch nachvollziehen kann.
Für ein neues Tier sind eine katze und zwei Hunde sicher schon eine große Aufgabe. Ob ein traumatisiertes Tier in der Lage ist, die Situation gut zu bewältigen, kann niemand sagen. Es kann froh sein, dem traumatischen Ort entkommen zu sein, dass es jeden Kompromiss eingeht, es kann aber genauso ein Fehlverhalten zeigen, weil es noch in seinem Trauma hängt.
Wenn Du bereit bist, Dich auf alles einzustellen, dann entscheide Dich für ein Tier, das am nötigsten Hilfe braucht.
Wenn Du eine relativ sichere Variante wählen möchtest, z.b. eine Katze, die auf einer Pflegestelle lebt und bereits Hunde kennt, dann hast Du schon eine etwas günstigere Option, wobei auch das nicht zwingend passen muss.
Wichtig ist, dass Du für Dich klärst, was Du Dir und Deinen Tieren zutraust.
Wir hatten schon Katzen, die aus widrigsten Umständen kamen und sich hier als problemlose und umgängliche Sonnenscheine zeigten. Wir hatten aber auch schon zwei Katzen, die im Tierheim vermeintlich gechillt und überaus sozial waren und es sich dann hier zeigte, dass beide Tiere schwer traumatisiert waren und einen anderen Charakter hatten. Beide Zusammenführungen sind gescheitert, weil sich diese Tiere hier nicht integrieren konnten bzw. die Altkatzen diese Katzen nicht akzeptieren wollten.
Eine Sicherheit bekommt man nie. Von "hey...das hat gut gepasst" bis "so war es nicht geplant" war bei uns alles dabei.