Eins, zwei oder drei?

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Balvenie

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18. August 2010
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Nein, es geht hier nicht um die Sendung mit dem Plopp 😉 sondern um meinen Kater Sammy, der seit 9 Jahren bei uns lebt.

Wir befassen uns schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken eine Zweitkatze aufzunehmen. Bis vor einem Jahr dachte ich, dass das aussichtslos sei, denn unser Kater ist eigentlich ein absoluter Einzelprinz und etwas speziell. Allerdings habe ich nun ein paar Verhaltensweisen beobachtet, die wieder Hoffnung aufkeimen lassen. Doch von Anfang an:

Als Sammy über Umwege zu uns kam, war er gerade einmal 5 Wochen alt. Seine Mutter wurde überfahren und der bisherige Besitzer wollte die Kleinen nicht länger behalten. Sammys Schwesterchen war leider schon vermittelt, sonst hätten wir damals beide zu uns genommen. Sammy war zwar zuckersüß :pink-heart: aber in einem erbärmlichen Zustand. Der Tierarzt schlug regelrecht die Hände über dem Kopf zusammen, als er das völlig verflohte und verwurmte Kerlchen untersuchte. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich eine Heidenwut auf den Vorbesitzer hatte?

Wie auch immer, Sammy wuchs trotz der Startschwierigkeiten zu einem wunderschönen, pechschwarzen und äußerst prächtigen Kater heran. Er ist selbstverständlich kastriert und tätowiert, hat ein ganzes Haus zu seiner Verfügung (in dem wir gnädigerweise auch leben dürfen ;-)) und kann durch eine Katzenklappe kommen und gehen wie es ihm beliebt. Wir wohnen am Ortsrand in einer verkehrsberuhigten Sackgasse, um uns herum sind weit ausgedehnte Felder und Wiesen. Platz wäre also genug.

Viele unserer Nachbarn haben Freigängerkatzen und als Sammy noch in seiner jugendlichen Sturm- und Drangphase steckte, zeigte sich, dass er überhaupt kein kätzisches Sozialverhalten besitzt (kein Wunder, ihm fehlen ja einige Wochen Katzenmuttererziehung). Jede Katze, die auf die Idee kam, sich auf unser (ähem, SEIN 😉) Grundstück zu wagen, wurde gnadenlos vermöbelt. Selbst die allerliebsten Kätzinnen der Nachbarin wurden angefaucht und verjagt. Ich dachte nicht im Traum daran, Sammy jemals eine Zweitkatze ins Revier zu setzen!

Doch letztes Jahr geschahen gleich zwei seltsame Dinge. Das erste Mal wurde ich stutzig, als eine wunderschöne Maine Coon Kätzin auf unserer Terrasse auftauchte und sich dort seelenruhig niederließ. Sie war eine Dame von Welt, das sah man ihr sofort an. Eine Lady sozusagen und selbst Sammy war wohl von ihrer aristokratischen Haltung so verblüfft, dass er nur einmal kurz fauchte und dann fasziniert stehen blieb. Ja, letztlich entwickelte er sich sogar zum Gentleman und ließ die Dame einfach in Ruhe, wenn sie uns immer wieder einmal besuchte. Er legte sich sogar ebenfalls seelenruhig in den Garten und ignorierte die Kätzin einfach (zumindest tat er so, ich hatte aber regelrecht das Gefühl, dass er ihre Nähe suchte).

Leider verschwand die Maine Coon Lady eines Tages spurlos. Unsere Nachbarn, bei der die Katze gelebt hatte, hängten noch überall Zettel aus, doch sie tauchte nicht wieder auf – vermutlich hat sie jemand einfach mitgenommen (unmögliches Pack!).


Eines Tages tauchte auf unserer Terrasse auf einmal ein kleiner roter Kater auf. Sehr frech, sehr neugierig und sehr abenteuerlustig erkundete er einfach alles, in das man als junge Katze seine Nase reinstecken kann. So entdeckte er auch unsere Katzenklappe und begutachtete, wie wir so leben. Auch die Küche fand er und knabberte ein bisschen Trockenfutter aus Sammys Napf. Währenddessen saß der Hausherr einfach nur gelangweilt auf seinem Kratzbaum und putzte sich! Dabei wusste ich genau, dass Sammy den Besucher längst entdeckt hatte. Als er schließlich vom Kratzbaum sprang, stand ich sofort parat, um den Kleinen notfalls in Sicherheit zu bringen. Doch das war überhaupt nicht nötig! Im Gegenteil, der Kleine war begeistert, einen vermeintlichen Spielkameraden gefunden zu haben und sprang Sammy an. Anstatt dem Roten ordentlich eine auf die Nuss zu geben, zeigte Sammy seine Spielunlust nur damit, dass er sich einfach umdrehte und mit einem Satz wieder auf den Kratzbaum sprang.

Der kleine rote Kater besuchte uns noch einige Male, doch als er größer wurde, war es wieder vorbei mit dem Ignorieren und Sammy machte ihm überdeutlich klar, dass er bei uns nichts mehr zu suchen hat.



Lange Rede, kurzer Sinn (sorry, ich kann mich einfach nie kurz fassen)… könntet Ihr Euch vorstellen, dass unser Sammy sich noch an eine Zweitkatze gewöhnen könnte?

Ich hatte kürzlich einen sehr netten Mailkontakt mit einer Frau von der Katzenhilfe, die das nicht ausschließen würde. Allerdings hat sie mir dazu geraten, eher zwei junge Kätzchen aufzunehmen. Diese hätten eine Art "Welpenschutz" (anderswo hab ich gelesen, dass es das bei Katzen nicht geben würde - ich bin also etwas verwirrt). Außerdem könnten die zwei Kleinen sich dann miteinander beschäftigen und Sammy könnte selbst entscheiden, ob er da dabei sein möchte, oder nicht.
 
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Nein, es geht hier nicht um die Sendung mit dem Plopp 😉 sondern um meinen Kater Sammy, der seit 9 Jahren bei uns lebt.
Kumpel zu Sammy? Oder noch zwei Kleine?

Könnte mir vorstellen:

Sammy hat ja Freigang und kann draussen Kontakt knüpfen, was er ja auch schon mal gemacht hat und es keine Probleme gab.

Wenn, würde ich einen Katzenkumpel holen, der im selben Alter ist und auch charakterklich zu ihm passt. Warum denkst du an zwei Kitten? Möchtest du noch Katzen haben oder gehts um Sammy? Wenns um Sammy geht, tendiere ich eher zum Kumpel im selben Alter.
 
Ich weiß nicht, er hat ja offensichtlich kein Interesse an anderen Katzen sondern duldet sie nur. Das mag für ihn vllt ganz nett sein, aber für den möglichen Kumpel vielleicht nicht, der vielleicht wirklich Anschluß sucht?

Und bei Katzen gibt es keinen Welpenschutz, höchstens Sympathie 😀
Ich kannte auch einen Maine Coon-Kater (Freigänger), der absoluter und erklärter Einzelpinz war. Nichts und niemanden hat er geduldet, aber einmal ist uns ein Pflegekitten aus der Wohnung ins Treppenhaus ausgebüchst und der kleine Kater wurde vom Hauspascha gelassen hingenommen. ich hab den Kleinen vorsichtshalber zwar schnell wieder eingesammelt, aber so eine Situation habe ich bei dem Einzelkater weder vorher noch nachher nochmal gesehen.

Also ich wär schon skeptisch und hätte Angst um den Neuzugang.
 
Wenn, würde ich einen Katzenkumpel holen, der im selben Alter ist und auch charakterklich zu ihm passt. Warum denkst du an zwei Kitten? Möchtest du noch Katzen haben oder gehts um Sammy? Wenns um Sammy geht, tendiere ich eher zum Kumpel im selben Alter.

Ich selbst hätte nie an zwei Kitten gedacht, dieser Vorschlag kommt von der Frau von der Katzenhilfepflegestation, bei der ich nachgefragt habe, ob sie eine passende Zweitkatze für Sammy hätte.
Sie meinte, dass sie in einem solchen Fall recht gute Erfahrungen mit zwei jüngeren Neuzugängen gemacht hätten. Eine Einzelkatze zu einem absoluten Einzelprinzen kann gut gehen - kann aber aber auch gewaltig in die Hose gehen und dann steht die neue Einzelkatze blöd da und muss vielleicht sogar wieder zurückgegeben werden. Das möchte ich ja nun wirklich nicht.
Bei zwei Jungkatzen würden die sich miteinander beschäftigen und der "Senior" könnte sich daran beteiligen oder die beiden Jungen eben ignorieren bzw. dulden und sein Eigenbrödlerdasein weiterführen.
Das klang für mich irgendwie einleuchtend, auch wenn ich immer noch hin und her überlege, ob ich einen Versuch wagen soll.

Und ... ja, eigentlich hätte ich schon gerne eine weitere Katze (oder eben zwei). Aber eben nicht, wenn die Sache schon absolut aussichtslos ist.



Also ich wär schon skeptisch und hätte Angst um den Neuzugang.
Ich bin auch immer noch skeptisch, andererseits habe ich das Gefühl, dass Sammy sich einfach schrecklich langweilt. Wir sind ja den ganzen Tag nicht zu Hause und obwohl ich mich bemühe, mich mit ihm abends zu beschäftigen, kann ich ihm kein artgenössisches Verhalten bieten.

Ich würde die Sache auch sehr vorsichtig angehen und die Neuankömmlinge zuerst in einem Extrazimmer einquartieren. Wir werden bald ein Gästezimmer frei haben, in das Sammy normalerweise bisher nicht gehen durfte. Eine versperrte Tür wäre also nichts Neues für ihn.
Nach ein paar Tagen dachte ich daran, eine Gittertür verwenden, damit sich alle sehen und beschnuppern können.
 
Folgende Zitate sind aus dem wundervollen Thread von Jeannie herauskopiert worden, damit ich diesen Thread nicht mit meinem Anliegen schreddere.


sorry, wenn ich das so frei weg sage, aber die gute Frau von der Pflegestelle hat Dir einfach nur Unsinn erzählt. Es gibt bei Katzen keinen Welpenschutz.
Vielfach klappt eine Zusammenführung mit Kitten besser, da die Kleinen sich eher unterordnen. Was aber auch nicht immer der Fall sein muß.😉

Ich möchte jetzt auf keinen Fall behaupten, dass eine Zusammenführung unmöglich ist, aber wenn Dein Kater schon 9 Jahre alleine bei Dir lebt, weiß ich nicht, ob er sich an das Leben als Einzelkatze nicht zu sehr gewöhnt hat.
Er ist ja Freigänger und hat im Gegensatz zu reinen Wohnungskatzen ja die Möglichkeit, soziale Kontakte draußen zu pflegen.

Pauschal kann man so etwas natürlich nie sagen. Vielleicht klappt eine eventuelle Zusammenführung ja besser wie gedacht.😉

Du musst Dich nicht bei mir entschuldigen, ich hatte vorher auch nicht davon gehört und nun einfach mal auf die Erfahrung dieser Frau vertraut. Sie hätte damit schon gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist "Welpenschutz" in der Tat eine falsche Bezeichnung. Vielleicht meinte sie auch nur, dass eine Zusammenführung mit einem älteren Einzelexemplar mit zwei Kitten besser funktioniert, weil diese eben zurückstecken.
 
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@Balvenie: Also einen Einzelprinzen zu vergesellschaften ist natürlich immer eine heikle Sache.
Wenn du sagst dass er Freigänger ist, kann man davon ausgehen dass er zumindest so in Kontakt zu anderen Katzen kommt, also sicherlich keine generelle Scheu vor Artgenossen hat.

Scheu definitiv nicht, eher genau das Gegenteil. 🙄
Bis auf zwei Ausnahmen, die ich in meinem ellenlangen Eingangsposting geschildert habe. Einmal war das eine Katzendame, die sich einfach nicht verscheuchen ließ und das andere war ein kleiner Kater, der rotzfrech zu uns hereinspazierte und sich ebenfalls nicht verscheuchen ließ (erst später als er größer wurde und Sammy draußen wohl massiver sein Revier verteidigte).
Ich hatte bei diesen beiden Fällen das Gefühl, dass sein Gegrummel und seine Drohgebärden nur Schau waren, er im Grunde aber ein Schisser ist. Vor allem bei der Katzendame hatte ich aber auch das Gefühl, dass er grundsätzlich schon ständig ihre Nähe suchte.

Es kommt auch ein wenig auf seinen Hintergrund an: Wo ist er her? Tierheim, Züchter, zugelaufen, Findel-/Flaschenkind usw?
Wir haben Sammy mit 5 Wochen bekommen, weil seine Mutter überfahren wurde. Leider war sein Schwesterchen schon vermittelt, sonst hätte ich damals wirklich darüber nachgedacht, beide zu nehmen.

Warum war er 9 Jahre Einzelprinz?
Ich muss zugeben, dass ich mich in den ersten Jahren überhaupt nicht mit dem Gedanken beschäftigt habe, mehrere Katzen zu halten. Ich war immer noch der althergebrachten Meinung, dass Katzen Einzelgänger wären.

Gibt es bereits Erfahrungen mit Vergesellschaftungen? Negativ? Positiv?
Bis jetzt nicht.
Als ich zum ersten Mal davon hörte und las, dass man Katzen besser zusammen hält, schloss ich völlig aus, Sammy jemals zu vergesellschaften. Ich nahm mir nur vor, das nächste Mal gleich zwei Katzen aufzunehmen. Ich kam erst wieder auf die Idee, es mit einer Zweitkatze zu versuchen, als ich hier den Bericht von der Zusammenführung von Gonzo und Sally las. Gonzo war ebenfalls ein ausgewiesener Einzelkater und dennoch lebt er heute mit einer Katzendame zusammen. Also habe ich mich an eine Pflegestelle gewandt und der Frau mein Problem geschildert. Sie riet mir davon ab, eine Einzelkatze dazu zu nehmen und schlug vor, es mit zwei Kitten zu probieren (wie gesagt, mit Rückgaberecht, falls das absolut in die Hose geht).

Weißt du von Nachbarskatzen mit denen er sich gut versteht?
Kannst du sagen wie sein sich sein Revierverhalten äußert? Ist er aggressiv gegenüber Eindringlingen? Ist er ab und zu mal in kleineren Revierkämpfen beteiligt?
In jüngeren Jahren hat er alles aggresiv vermöbelt, was sich auf unser Grundstück getraut hat. Nur einem unkastrierten Kater konnte er kein Paroli bieten (weshalb dieser auch ständig in unserem Haus war und alles markiert hat 😡 - deshalb haben wir jetzt eine Magnetkatzenklappe).
In den vergangenen ein bis zwei Jahren habe ich jedoch bemerkt, dass er weitaus gelassener geworden ist. Jetzt können die Nachbarskatzen auch mal über unsere Terrasse huschen, ohne dass er wie ein Berserker nach draußen rast. Er liegt einfach da und guckt.

Wie nah steht ihr euch? Ist er sehr anhänglich oder geht er seine eigenen Wege?
Ich vermute natürlich, dass ich seine Ersatzmama bin, während mein Mann eher sein Raufkumpel ist. Wenn wir abends nach Hause kommen, wartet Sammy natürlich schon auf uns und liegt oft lange Zeit auf meinem Schoß. Aber es ist immer noch so, dass er sich sehr oft zurückzieht oder sehr lange Ausflüge unternimmt. Er schläft auch nicht bei uns und will überhaupt nicht ins Bett.

Man muss natürlich bei Freigängern auch beachten: Sie kennen andere Katzen draußen, das eigene Revier (Haus, Wohnung, Garten etc) war bisher aber immer unbewohnt. Das wird ihn sicher irritieren.
2 Kleine sind natürlich ideal, ein einzelnes Kätzchen hätte sicherlich große Probleme mit ihm (schlimmsten Falls).
Es gibt keinen "Welpenschutz" und Kater sind generell etwas problematischer mit den Kleinen, Katzen sind da häufiger freundlicher, aber Ausnahmen bestätigen die Regel und alles ist möglich.

Es ist ein Risiko. Aber das ist es immer.
Der Versuch wird es zeigen, aber vorher solltest du natürlich genaus überlegen, ob es sich lohnt und ob Sammy nicht doch viel zufriedener als Einzelprinz ist, immerhin ist er Freigänger und hat damit schon Kontakt zu Artgenossen. Anders wäre es bei Wohnungsprinzen, die völlig abgeschottet leben.

Warum sollen es denn nun doch mehr Katzen sein?

Seit ich mich mit dem Thema beschäftige, dass Katzen eben doch keine Einzelgänger sind, habe ich beobachtet (oder bilde mir ein?), dass es Sammy ziemlich oft stinklangweilig ist. Natürlich spielen wir mit ihm, auch wenn er nicht unbedingt ein Spieler ist und natürlich schläft er auch sehr viel oder sitzt vor der Terrassentür und guckt raus. Aber oft tigert er ruhelos hin und her, bleibt stehen, geht weiter, überlegt wohl was er denn nun tun soll, legt sich wieder hin, steht wieder auf ...
Vielleicht interpretiere ich das nur als Langeweile, aber ich muss eben zugeben, dass es bei uns für eine Katze langweilig ist. Wir sind den ganzen Tag nicht zu Hause und abends sind wir oft froh, einfach nur auf dem Sofa sitzen zu können und die Beine hochzulegen.
 
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Bei Katzen gibt es keinen Welpenschutz und selbst bei Hunden gilt der nur begrenzt und nur im eigenen Rudel.

Ich zitiere mich mal selbst:
... ich hatte vorher auch nicht davon gehört und nun einfach mal auf die Erfahrung dieser Frau vertraut. Sie hätte damit schon gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist "Welpenschutz" in der Tat eine falsche Bezeichnung. Vielleicht meinte sie auch nur, dass eine Zusammenführung mit einem älteren Einzelexemplar mit zwei Kitten besser funktioniert, weil diese eben zurückstecken.
 
Du machst Dir wirklich viele Gedanken, was ich sehr gut finde.🙂

Wir sind den ganzen Tag nicht zu Hause und abends sind wir oft froh, einfach nur auf dem Sofa sitzen zu können und die Beine hochzulegen.

Klar, kann ich sehr gut verstehen. Nur, wenn Du zwei Kitten dazunimmst, fordern die beiden abends eure Aufmerksamkeit erst recht. Den Zwergen ist das nämlich schnurzegal, ob Dosis den ganzen Tag arbeiten waren.😉
Die beiden verlangen eure volle Aufmerksamkeit abends, wollen bespaßt werden, mit euch spielen, rumtoben usw.
Wenn beide tagsüber alleine sind, müsst ihr damit rechnen, dass einges zu Bruch geht, evt. die Gardinen als Klettergerüst genutzt werden und viele andere Dinge. Es kann aber auch durchaus sein, dass die Kleinen tagsüber viel schlafen und nachts aktiv werden.
Auch der Charakter von Kitten entwickelt sich ja erst im Laufe der Zeit. Aus einem total schüchternen Mäuschen kann ein selbstbewusster Draufgänger werden und umgekehrt natürlich genauso.:smile:

Die Entscheidung muss Du im Endeffekt alleine treffen. Es sind jetzt nur Gedanken, oder meinetwegen auch Bedenken, die mir so durch den Kopf gehen. Ich kenne Sammy ja nicht persönlich und kann nur danach gehen wie Du ihn hier beschreibst. Aber es hat doch den Anschein, dass er sich 9 Jahre lang als Einzelprinz mit Freigang wohlgefühlt hat bei euch, sonst wäre der Gedanke nach kätzischer Gesellschaft für ihn doch bei Dir bestimmt schon eher aufgekommen oder?

Aber egal wie Du letztendlich entscheidest, ich drück die Daumen das alles klappt!:smile:
 
Danke, dass Ihr Euch mit mir Gedanken macht! :smile:

Jetzt werde ich für zwei Wochen nicht allzu oft online sein (wir haben Urlaub). Eine Entscheidung wird erst danach fallen ob nun so oder so, ich werde berichten ...
 
So, seit einer Woche wohnen zwei fünf Monate alte Kätzchen von der Katzenhilfe bei uns. Winnie, ein getigertes, sehr neugieriges, mutiges und aufgedrehtes Mädchen und ihren Bruder Mory, einen rotweiß gescheckten, sehr scheuen und vorsichtigen Kater.

Untergebracht habe ich sie zuerst einmal in einem separaten Zimmer, damit sie in Ruhe ankommen können. Gleich am ersten Abend ist Sammy in das Zimmer gewitscht - weniger, weil er wusste, dass da neue Katzen sind, sondern weil er einfach neugierig war und wissen wollte, warum wir da hinter der verschlossenen Tür waren. Winnie, die immer an vorderster Stelle sein muss, sprang gleich auf Sammy zu, der sich wohl auch ein wenig erschreckte und die Kleine erst einmal fauchend und schreiend unter das Sofa jagte (unter das er zum Glück nicht mehr passt).

Allerdings habe ich auch nie daran geglaubt, dass die Vergesellschaftung auf Anhieb funktioniert. Es war ja auch nicht geplant, dass die so schnell aufeinander treffen. Vielleicht hatte es aber auch etwas Gutes, denn Winnie ist nun in Bezug auf Sammy vorsichtiger geworden (und Mory ist es ja ohnehin).

Mein Mann hat dann eine stabile Gittertür gebastelt, die wir in die Türscharniere einhängen konnten. Sammy saß dann in den ersten Tagen oft davor (vor allem, wenn ich im "Kinderzimmer" war). Er hat allerdings eher interessiert geguckt und keinerlei Aggresivität gezeigt. In den folgenden Tagen vermied er es eher, in die Nähe der Gittertür zu kommen und ignorierte die Kleinen völlig.

Natürlich wurde Sammy von mir ständig bevorzugt behandelt. Er bekam besonders viele Streicheleinheiten und Kuscheleien. Vorgestern dann, nach so einer Kuschelstunde trug ich Sammy nach oben, öffnete die Gittertür und setzte ihn ins "Kinderzimmer". Die beiden Kleinen saßen ganz still und Sammy stand einfach nur da. Mory saß auf einem kleinen Tisch und hatte die Augen halb geschlossen (ich nenne das mal den "Beschwichtigungsblick") und Winnie hockte etwas geduckt auf dem Boden, weitaus vorsichtiger, als sie sonst ist.

Sammy erweckte nicht einmal im Ansatz den Anschein von Aggresivität! Er grummelte nur ganz leise, kaum hörbar. Dann drehte er um und verließ langsam das Zimmer.

Gestern Abend dann der nächste Versuch. Sammy ist mit uns nach oben gegangen und ich habe die Gittertür für ihn geöffnet. Er blieb im Türrahmen stehen und guckte nur, während Winnie seelenruhig weiter das Kaklo benutzte und Mory (der inzwischen etwas aufgetaut ist) ein paar Schritte auf Sammy zumachte. Kurz darauf ist Sammy wieder zurückgegangen und hat sich im oberen Flur in seine Lieblingsecke gelegt. Er wirkte nicht sonderlich irritiert und hat mich sogar entspannt angeblinzelt, als ich ruhig mit ihm redete.


Als nächsten Schritt möchte ich den Kleinen die nächsten Zimmer zeigen. Es ist ein wenig schwierig, das langsam und Stück für Stück zu machen, da unser Treppenhaus komplett offen ist. Wenn ich die Gittertür öffne, steht ihnen also alles offen, deshalb soll die Erkundung vorerst nur unter meiner Aufsicht passieren. Ich habe mir schon überlegt, vorerst nur mit Winnie anzufangen, die sich ja problemlos von mir anfassen und hochheben lässt. Mory flüchtet zwar nicht mehr ständig unters Sofa, wenn ich im Katzenzimmer bin, aber er kommt (noch) nicht zu mir, wenn ich ihn locke. Ich konnte ihn nur anfassen, als ich ihn mit der Federspielangel überlistet hatte.

Wenn Mory also aus dem Katzenzimmer draußen ist, werde ich ihn vermutlich nicht so schnell wieder in Griffweite haben. An und für sich kein Problem, ich bin sicher, dass er irgendwann auch soweit sein wird, aber ich habe nächsten Dienstag einen Tierarzttermin, um alle drei Chippen zu lassen und da sollte ich wenigstens die Chance haben, auch Mory in eine Box zu bekommen.
 
Ich kann gleich zwei Riesenfortschritte berichten! *freu*

Fortschritt 1:
Mory kam gestern und heute freiwillig zu mir, legte sich in Streichelnähe neben mich und genoss sichtlich und schnurrend das Streicheln und im Nacken kraulen. Zwar ist er immer noch sehr schreckhaft und witscht immer wieder in sichere Gebiete, wenn man sich zu schnell bewegt, aber er weiß jetzt offenbar, dass meine Hand nichts Schlimmes von ihm will, wenn sie ihn berührt.

Fortschritt 2:
Gerade turnen zwei Jungkatzen durchs Wohnzimmer, nachdem sie die letzte Stunde damit verbracht haben, das ganze Haus zu erkunden. Als die Zwerge dem Großen begegnet sind, war ich schon ganz schön angespannt, schließlich begegneten sie sich zum ersten Mal in Sammys angestammten Revier. Sammy fauchte zwar einige Male und stiefelte Winnie auch aufgeplustert hinterher, aber gaaaaanz langsam und nicht mit der Motivation, sie zu verjagen oder gar anzugreifen. Schöööön!
Ich bin richtig stolz auf meinen Großen!

Heute Abend müssen die Kleinen aber wieder in den Katzenknast zurück (ich hoffe, ich kann die da wieder reinbekommen ), damit wir den Ausgang für Sammy wieder öffnen können. Erst am Dienstag bekommen ja alle einen Chip verpasst, damit ich die heute neu eingebaute Chipklappe entsprechend programmieren kann.

Hach, ich freu mich sooo, dass das alles so gut funktioniert. Daran hätte ich nie geglaubt! Ich habe wirklich damit gerechnet, dass es hier erst einmal "Mord- und Totschlag" gibt. Nun, vielleicht kommt das Gezanke ja noch, aber die ersten Begegnungen waren schon mal so positiv, dass ich dem jetzt weitaus gelassener entgegen sehe. Wie schon mal geschrieben, am Anfang reicht es mir, wenn Sammy die Kleinen erst einmal nur als notwendiges Übel akzeptiert und duldet.
 
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Kleines Update:
Gestern sind die Zwerge den ganzen Tag durchs Haus gejagt, bis sie erschöpft irgendwo einpennten.
Winnie lag zeitweise zwischen den Beinen meines Mannes auf dem Sofa und hat gemeinsam mit ihm ferngesehen. Ein Bild für Götter! 😀 Leider hatte ich den Fotoapparat nicht parat und als ich aufstand, um ihn zu holen, lief mir Winnie natürlich hinterher.

Mory ist immer noch sehr vorsichtig. Er kommt nur zum Streicheln, wenn ich ganz ruhig auf dem Sofa sitze und ihn locke. Sobald ich mich bewege oder sogar herumlaufe, flüchtet er. Aber das wird sicherlich auch noch besser!

Sammy zieht sich gerade etwas zurück. Er sitzt recht viel auf der Terrasse oder in der Waschküche, eben dort, wo die Zwerge nicht hinkönnen. Allerdings lag er gestern auch lange in seinem Kuschelbettchen im Büro und heute Morgen ist er ganz normal zur gewohnten Zeit zum Frühstücken nach Hause gekommen. Ich habe ihn ausgiebig gestreichelt, mit ihm geredet und ihn gebürstet.

Die Gittertür mussten wir inzwischen wieder in die normale Tür austauschen, weil sie für den Nachtarrest nicht stabil genug war. Winnie riss so stark an dem Gitter, dass Mory die Lücke nutzte, um durchzuwitschen. Bis morgen Abend müssen wir die Zwerge aber inhaftieren, wenn wir nicht zu Hause sind (oder schlafen). Sammy kann sonst ja nicht nach draußen und ich möchte ihm nicht auch noch zumuten, eingesperrt zu sein - das kennt er ja gar nicht.

Also lieber die Kleinen wieder ins Katzenzimmer verfrachten. Sobald alle einen Chip haben, kann ich die Chipklappe für Sammy aktivieren und die Kleinen müssen nicht mehr eingesperrt werden.
 
Hier mal ein Bild von den beiden Zwergen:

winniemory.jpg


Winnie und Mory bei Spiel und Spaß mit der Spielschiene.
 
Sieht doch super aus.

Immer schön den Erstkater bevorzugt behandeln - er muss weiter eure Nummer eins bleiben.

Ich bin sicher, das es die beste Entscheidung war direkt zwei zu nehmen!

Und die beiden sind ja wohl einfach nur :pink-heart:
 
Ich selbst hätte nie an zwei Kitten gedacht, dieser Vorschlag kommt von der Frau von der Katzenhilfepflegestation, bei der ich nachgefragt habe, ob sie eine passende Zweitkatze für Sammy hätte.
Sie meinte, dass sie in einem solchen Fall recht gute Erfahrungen mit zwei jüngeren Neuzugängen gemacht hätten. Eine Einzelkatze zu einem absoluten Einzelprinzen kann gut gehen - kann aber aber auch gewaltig in die Hose gehen und dann steht die neue Einzelkatze blöd da und muss vielleicht sogar wieder zurückgegeben werden. Das möchte ich ja nun wirklich nicht.
Bei zwei Jungkatzen würden die sich miteinander beschäftigen und der "Senior" könnte sich daran beteiligen oder die beiden Jungen eben ignorieren bzw. dulden und sein Eigenbrödlerdasein weiterführen.
Das klang für mich irgendwie einleuchtend, auch wenn ich immer noch hin und her überlege, ob ich einen Versuch wagen soll.
Ich habe das so gemacht, wie Du es evtl. vorhast. Das hätte bei mir auch durchaus geklappt - wenn nicht mein altes Katerle krank geworden wäre. So hatte ich letztendlich nur 6 Wochen lang ein altes und zwei junge Tiere.


edit: jetzt war ich zu voreilig und habe nicht bis zum Schluss gelesen :omg:
sorry.
 
Ich habe schon! 🙂
Scroll mal ein bisschen weiter nach oben, dann siehst Du die Neuankömmlinge. Bis jetzt hat das überraschend gut geklappt. Ich hoffe, das geht weiter so.


Edit:*lach*
Und ich habe jetzt nicht gewartet, bis Du fertig warst.
 
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so, jetzt habe ich alles gelesen und finde, es sieht doch bei Dir ganz gut aus !
 
Sieht doch super aus.

so, jetzt habe ich alles gelesen und finde, es sieht doch bei Dir ganz gut aus !

Schön, dass Ihr das auch so seht. Ich freu mich wie ein Schneekönig, dass die Vergesellschaftung so schnell und ganz harmlos abgelaufen ist. :yeah:

Die nächste Bewährungsprobe kommt dann ab heute Abend, wenn die Chipklappe funktioniert und die Zwerge nicht mehr über Nacht weggeschlossen werden. Mal sehen, wie Sammy das verkraftet und ob es dann nicht doch mal Zoff gibt, wenn die Kleinen vielleicht seine Lieblingsschlafplätze erobern.
Ich hoffe ja nur, dass er dann nicht ganz in die Waschküche zieht.
 
Hört sich alles super an. Viel Spaß mit Deinen 3 Mäusen.
 
Hört sich alles super an. Viel Spaß mit Deinen 3 Mäusen.

*lach* Ja, Spaß hatten wir gestern Abend genug. Wir haben alle gemeinsam Fußball geguckt, d.h. mein Mann und ich haben es zumindest versucht, während die Zwerge immer wieder Spieler und Ball fangen wollten. 😀

Sammy kam dann später dazu und legte sich ganz entspannt auf meinen Schoß. Er hat zwar immer mal wieder den Kopf gedreht und geguckt, was die Kleinen jetzt nun schon wieder für einen Blödsinn machen, aber er hat nicht den Eindruck erweckt, gleich wieder flüchten zu wollen. Schöööön!

Aber zunächst noch ein kleiner Bericht vom ersten Tierarztbesuch mit allen Dreien:
Erst hatten wir ja ein schönes Katzenkonzert im Auto. Sammy ist da sehr ausdauernd mit seinem ständigen "Mau!", während Winnie und Mory zwar auch ab und zu Laut gaben, irgendwann aber ruhiger wurden. Im Wartezimmer herrschte dann absolute Stille. Mory hat sich sogar ganz ruhig hingelegt und die Augen geschlossen, während Winnie immer wieder herumnestelte. Das nächste Mal muss ich die Beiden wohl in verschiedene Kennels packen, sonst stört sie ihn immer (außerdem werden die ja größer).

Im Sprechzimmer waren dann alle entzückt von den Kleinen, die auch ganz brav waren und nicht einmal muckten, als sie den Chip verpasst bekamen. Sammy wurde mal wieder für sein Aussehen bewundert. Er ist aber auch wirklich ein prächtiger Kater mit einem glänzenden, kohlrabenschwarzen, seidenweichen Pelz. Auch er bekam seinen Chip und schon war alles vorbei.

Winnie hat ihre Zähne schon komplett gewechselt, ist aber noch ziemlich klein und zart für eine Kastration, die Tierärztin meinte, dass ich noch einen Monat warten sollte. Auch bei Mory, der gerade mitten im Zahnwechsel steckt, soll ich noch ein bisschen warten. Ich soll die beiden aber weiterhin gut beobachten und sobald sie gewisse Neigungen zeigen, sofort einen Termin für die Kastration vereinbaren. Laut der Pflegestelle soll Mory ja schon einen Aufsitzversuch gestartet haben (den Winnie aber vehement abgewehrt hat), ich selbst habe aber noch nichts davon gesehen.

Auf jeden Fall ist die Chipklappe jetzt auf Sammy programmiert und nach anfänglicher Irritation verwendet er sie jetzt auch, um nach draußen zu gehen. Also dürfen die Zwerge ab sofort frei im Haus herumspringen. Ein wenig mulmig ist mir ja schon, wenn ich daran denke, was die alles anstellen können, wenn wir heute den ganzen Tag nicht zu Hause sind. Ich habe Sammy gebeten, ein Auge auf die Kleinen zu haben - ob er sich wohl daran hält? 😉
 
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