Einzelkater wieder sozialisiert

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Jonika

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Hallo zusammen!

Ich möchte gern meine Erfahrungen mit einem Ex-Einzelkater berichten, um anderen Dosi Mut zu machen, auch langjährig einsamen Katzen wieder eine Sozialpartner zur Seite zustellen.
Wenns hier nicht paßt, bitte verschieben.

Wir haben im November letzten Jahres eine Kater aufgenommen. 5 oder 6 sollte er sein, war bis auf das erste Jahr seines Lebens Einzelkater. Mal Freigänger, mal eingesperrt, die letzten Monate war er nur noch eingesperrt, der arme Knopf🙁. Deswegen kam er dann also zu uns. Wir hatten zu dem zeitpunkt bereits 6 Katzen, alles Mädels. Daß das natürlich nicht die idealen Voraussetzungen waren, wußte ich ja, aber der Dicke tat mir einfach leid.
Wir haben ihn ein paar Tage separiert, nur so kurz, weil er einen freundlichen Eindruck machte und unbedingt aus seinem Knast wollte.
Sein erster Lernerfolg war die Katzenklappe. Ich glaube er hat den ganzen Tag damit zugebracht rein und raus zu gehen. Fand er toll🙂
Ja und dann wurde es schwierig. Er fing an, die Mädels zu jagen:sad:
Daß er das nicht böse meinte, war auch recht schnell klar, auch weil ich Dank des Forums natürlich darauf geachtet habe, ob das Spielverhalten nun geht, oder nicht. Es ging nicht🙁
Zu dem unterschiedlichen Spielverhalten kam noch das Größenverhältnis: er ist echt GROSS.

Also mußten wir überlegen, was wir tun. Weiter vermitteln wäre sicher die einfachste Variante, aber wer will einen einfcah "nur" schwrazen Kater, der aus dem ach-ist-der-niedlich-Alter raus ist? Richtig. Keiner🙁. Ein besonderer Notfall war er nun auch nicht mehr. Also mußte ein weiterer Kater her!
Da ich nun gern Notfell aufnehme und mich nicht entscheiden konnte, haben wir als PS 3 Katzen von den Notfellen OS-Land aufgenommen. Alle drei etwa ein halbes Jahr alt. Ob Kater oder Katze war völlig unklar (kamen direkt von der Straße).
Die drei kamen Anfang Januar und mußten natürlich auch erstmal extra sitzen.
Inzwischen waren wir natürlich nicht untätig: Feliway-Stecker wurden besorgt, Zylkene gabs für den Dicken und die beiden Mädels, die er besonders gern "bespielt" hat. Ein bißchen wurde es besser (auch grad zwischen den beiden Mädels, die auch untereinander ein bißchen Streß hatten). Aber richtig entspannt war es nicht.

Dann kam endlich der Moment, daß die drei aus ihrem Extra raus konnten! Und alle drei fanden den Dicken toll!! Er war da erstmal gar nicht begeistert von, daß er dauernd angemiepst und angekuschelt wurde. War irgendwie lästig anscheinend😉. Aber die drei gaben nicht auf (übrigens ein Mädchen, 2 Jungs)!
Anfang Mai waren es dann leider nur noch 2, weil einer der Kater überfahren wurde🙁
Aber die beiden Geschwister haben nun tatsächlich den Großen weich geklopft! Inzwischen freut er sich, wenn sie kommen und kuschelt sie auch an! Und vor ein paar Tagen habe ich die drei doch tatsächlich zusammen spielen sehen!!
Die anderen Mädels läßt er inzwischen komplett in Ruhe, der Gute

Wir sind da durch so einige Höhen und Tiefen gegangen. Zwischendurch fing er auch noch an, drinnen zu markieren, vermutlich Unsicherheit.
Und nun geht mit das Herz auf, wenn ich sehe, wie nett und freundlich dieser ehemals so isolierte Kater mit seinen vierbeinigen Mitbewohnern umgeht! Was muß der arme Kerl in seiner Einsamkeit gelitten haben...

Ich möchte gern allen, die so eine lange isoliert lebende Katze bei sich haben, ans Herz legen, eine Vergesellschaftung nicht komplett auszuschließen!
Katzen sind so soziale Tiere, sie leiden extrem unter jahrelanger Isolation! Sie vergessen ihr Sozialverhalten nicht komplett, sie verlernen es nur. Das heißt, man muß eben mehr Geduld aufbringen und sich mehr Gedanken machen. Schließlich hat der Mensch leichtfertig die Katze zur Einsamkeit verurteilt. Da ist es Aufgabe des Menschen, das irgendwie wieder gut zu machen! Und das geht sicher nicht von heute auf morgen!

Sicher wäre eine andere Kombi für unseren Dicken wohl einfacher gewesen. Aber das Leben ist ja leider nicht immer ideal und es geht auch mit nicht ganz so idealen Grundvoraussetzungen.
Andererseits hätte ich gedacht, ein Kater im gleichen Alter wäre ideal gewesen. Wer sich aber zuerst in sein Herz geschlichen hat, war das kleine Mädchen aus Osnabrück🙂.

Wer da Hilfestellung braucht, findet hier im Forum viele, viele kompetente Ansprechpartner. Man muß die Hilfe nur annehmen.
Noch besser, als späte Resozialisierungsmaßnahmen wäre es natürlich wenn man von vornherein keine Katze in Einzelhaltung hält! Immer mindestens zu zweit bitte! Das gilt nicht nur für Kitten, sondern für jedes Alter!

LG
 
A

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Hallo Jonika,

ich freue mich sehr für den Kater, als auch für Euch, dass Ihr mit viel Geduld, Lenken und Motivieren einen so wunderbaren Erfolg erzielen konntet.
Es ist schön zu lesen, dass ein einsames Katzenseelchen seinen persönlichen Glücksplatz gefunden hat, wo es die Chance bekam sich zu dem entwickeln,was es eigentlich ist 🙂


Ich möchte gern allen, die so eine lange isoliert lebende Katze bei sich haben, ans Herz legen, eine Vergesellschaftung nicht komplett auszuschließen!
Katzen sind so soziale Tiere, sie leiden extrem unter jahrelanger Isolation! Sie vergessen ihr Sozialverhalten nicht komplett, sie verlernen es nur. Das heißt, man muß eben mehr Geduld aufbringen und sich mehr Gedanken machen. Schließlich hat der Mensch leichtfertig die Katze zur Einsamkeit verurteilt. Da ist es Aufgabe des Menschen, das irgendwie wieder gut zu machen! Und das geht sicher nicht von heute auf morgen!

Grundsätzlich hast Du recht, aber ich denke, dass die Anzahl der gut sozialisierbaren Einzelkatzen kleiner ist, als die Anzahl der zu scheiternden Zusammenführungen.

Ihr habt eine Katzengruppe und Ihr habt die Möglichkeit Freigang zu geben. Das haben viele Menschen nicht. Damit sind die Grundvoraussetzungen anders.

Mir wird immer ganz mulmig, wenn ich von den geplanten Zusammenführungen von Einzelkatzen lese. Die erfolgreichen Zusammenführungen sind m.E. Ausnahmen, die auch als solches wahrgenommen werden sollten.

Wenn ich lese, wie oft hier im Forum Wohnungs-Einzelkatzen vergesellschaftet werden, dann ist die Anzahl der erfolgreichen Zusammenführungen gering. Die meisten Zusammenführungen scheitern und die User melden sich ab, sodass man davon nie wieder etwas liest und hört.

Ich habe selbst eine Katze vergesellschaftet, die von Menschenhand fehlgeprägt wurde, die aufgrund menschlicher Fehler zum nervlichen Wrack mit unsozialem Verhalten gemacht wurde.
Diese Katze läuft mittlerweile problemlos in der Gruppe mit und ist für ihre Verhältnisse sogar sozial und umgänglich. Es ist also durchaus möglich.

Trotzdem gehört das m.E. zum Einzelfall und sollte kein "Vorbild" für andere Zusammenführungen mit Eher-Einzelkatzen sein.
Freigänger haben die Möglichkeit abzuwandern, wenn es ihnen zuviel wird, Wohnungskatzen haben diese Möglichkeit nicht. Sie sind "auf Gedeih und Verderb" dem Menschen und seinen Entscheidungen ausgeliefert. Sie sind davon abhängig, welche Zweitkatze der Mensch auswählt, sie sind davon abhängig, wie er die Zusammenführung durchführt, sie sind davon abhängig, wielange er entscheidet, dass die Katzen friedlich oder kämpferisch einen Weg finden.


Natürlich freut es mich für jede mögliche Einzelkatze, die den Weg in eine friedliche Katzengruppe findet. 🙂
Aber wenn ich hier im Forum lese, wie oft es zwischen den Wohnungskatzen nicht passt, dann tut mir jede Katze leid, die mit einem unpassenden Katzenpartner leben muss, weil der Mensch der Meinung ist,dass ihr Leben ein Einzelkatze schlecht ist.
Mit dem passenden Partner kann ihr Leben aber auch eine wunderbare Wendung nehmen.


Noch besser, als späte Resozialisierungsmaßnahmen wäre es natürlich wenn man von vornherein keine Katze in Einzelhaltung hält! Immer mindestens zu zweit bitte! Das gilt nicht nur für Kitten, sondern für jedes Alter!

Diesen Worten schließe ich mich 100%ig an 🙂
 
@momentan
Das die Anzahl der gescheiterten zusafüs grosser scheint, als die Anzahl der sozialidierbaren eknzelkatzen , liegt an der falschen Partnerwahl
 
@Faulaffenschaf


@momentan
Das die Anzahl der gescheiterten zusafüs grosser scheint, als die Anzahl der sozialidierbaren eknzelkatzen , liegt an der falschen Partnerwahl

wenn Du nicht nur momentan, sondern länger gelesen hättest, dann wäre Dir das ausgefallen:

Mit dem passenden Partner kann ihr Leben aber auch eine wunderbare Wendung nehmen.

😉

Die Wahl des richtigen Partner ist nicht einfach, schon garnicht, wenn man nicht einschätzen kann, ob die Einzelkatze eher mit gleich- oder andersgeschlechtlichen Artgenossen klarkommt etc.

Ausserdem tut man nicht jeder Einzelkatze einen guten Gefallen, wenn man sie vergesellschaftet...egal welcher Artgenosse ausgewählt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:

Bei jeder möglichen Zusammenführung einer Einzelkatze mit einem weiteren Artgenossen wird darauf hingewiesen, dass man eine gut sozilisierte Zweitkatze auswählen soll.

Für die Einzelkatze ist das richtig. Sie braucht einen Artgenossen, der sie akzeptiert wie sie ist, der sie nicht mobbt, ärgert und jagt.
Eine Zweitkatze mit gutem Sozialverhalten kann ein guter Gefährte für eine Einzelkatze mit weniger gutem Sozialverhalten sein.

Aber wie geht es der gut sozialisierten Zweitkatze mit diesem Gefährten?
Wer fühlt mit dieser Zweitkatze, wenn sie in der ersten (oder längeren) Zeit ständig angemault, angefaucht, angepampt wird?
Wie kommt eine gut sozialisierte Katze damit klar, dass sie ständig abgewiesen wird?
Wie kommt sie damit klar, dass sie mit ihrem guten Verhalten vermutlich eine akzeptable Basis schaffen kann...aber mehr nicht.
Wie kommt sie damit klar, dass sie keinen Kuschel-, Rauf- oder Spielpartner haben wird?

Soziale Zweitkatzen können (nicht müssen !) still leiden, wenn sie sich mit dem moppernden Gefährten arrangieren. sie müssen ständig Geduld und Verständnis aufbringen. Und wer kümmert sich im ihre Bedürfnisse?

Das Wunschbild von einer resozialisierten Einzelkatze, die harmonisch mit einem Artgenossen lebt, ist toll, ohne Frage, aber sie wird sehr oft nicht erreicht, also so gut erreicht, dass beide Katzen damit wirklich glücklich sind.


Mein Moritz hatte sich mit Lady arrangiert. Es gab irgendwann keinen Streit mehr, sie kamen miteinander klar und vielen Menschen hätte das gereicht.

In mir war immer das Gefühl, das ich es nicht gut gemacht hatte. Mein Moritz war dieser soziale Kater, der immer Geduld hatte und die Lady hingenommen hatte, wie sie war.
Nachdem Cari eingezogen ist, wurde überdeutlich, wie sehr der Kater still gelitten hat. Mit Cari hat er seine Herzdame bekommen, die seine Liebe gerne nahm und ihm noch mehr Liebe zurückgab. Die gemeinsame Einsamkeit mit Lady war vorbei.
Und irgendwann war Cari als Ori-Mix liebestechnich nicht ausgelastet und deshalb musste Katze Nr. einziehen. 🙄

In einer harmonischen Katzengruppe kann eine Eher-Einzelkatze u.U. einen passenden Platz finden, weil jede Katze genug Sozialkontakte hat und jede Katze für sich die Entscheidung treffen kann, auch mal alleine zu sein.

Die Vergesellschaftung einer Einzelkatze mit einer sozialen Zweitkatze ist dagegen sehr schwierig, weil eben zwei einzelne Charaktere zueinander passen müssen.
und wenn man dann noch den Anspruch hat, dass die soziale Zweitkatze nicht auf der Strecke bleibt, dann wird das alles noch einmal schwieriger.
 
Aber wie geht es der gut sozialisierten Zweitkatze mit diesem Gefährten?
Wer fühlt mit dieser Zweitkatze, wenn sie in der ersten (oder längeren) Zeit ständig angemault, angefaucht, angepampt wird?
Wie kommt eine gut sozialisierte Katze damit klar, dass sie ständig abgewiesen wird?
Wie kommt sie damit klar, dass sie mit ihrem guten Verhalten vermutlich eine akzeptable Basis schaffen kann...aber mehr nicht.
Wie kommt sie damit klar, dass sie keinen Kuschel-, Rauf- oder Spielpartner haben wird?

Soziale Zweitkatzen können (nicht müssen !) still leiden, wenn sie sich mit dem moppernden Gefährten arrangieren. sie müssen ständig Geduld und Verständnis aufbringen. Und wer kümmert sich im ihre Bedürfnisse?

Moment-a: Danke. Das sehe ich nämlich auch immer als Problem, was nie beachtet wird. Es mit einem sozialen Tier zu versuchen ist richtig - aber: es muß immer ein Tier sein, was selbstbewußt genug ist um eben mit den Abweisungen klar zu kommen, was zwar durchaus nichts dagegen hat mit anderen Katzen zu interagieren, aber auch kein Problem damit hat, wenn das nicht der Fall ist. Nur dann kann man beiden gerecht werden schlußendlich.
Dass dann hinterher die große Liebe draus wird ist selten, aber gibt es - aber wenn es nur zu einem friedlichen Arrangement kommt, dann muß das Ergebnis auch für beide Tiere völlig ok so sein und nicht nur für das Ersttier.
 
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Guter Beitrag, die Bedürfnisse der Zweitkatze werden leider viel zu oft vergessen.

Wenn man denn überhaupt eine Vergesellschaftung angehen will - ich bin auch der Meinung, dass man etlichen langjährigen Einzelkatzen keinen Gefallen damit tut - würde ich in so einem Fall vermutlich eher versuchen, mit einem bereits bestehenden, gut funktionierenden Duo zu vergesellschaften anstatt mit einer einzelnen Zweitkatze. Natürlich unter der Voraussetzung, dass genug Platz und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem meine Mutter letztes Jahr ins Pflegeheim gekommen ist, haben wir quasi als Notfall ihre Katze aufgenommen, kein anderer wollte sie haben und Tierheim kam für mich nicht in Frage.

Butzi, 11 Jahre alt, war immer Einzelkatze, Freigängerin und hatte mit den anderen Katzen in ihrer alten Umgebung keine grosse Freundschaft.

Unsere 4 Katzen, alle zwischen 10 und 11 Jahre alt ( Alter wäre also überhaupt kein Problem gewesen ), auch Freigänger, sind ein eingespieltes Team und akzeptieren in "ihrem" Revier keine anderen Fellies. Die Nachbarskatzen gehen ihnen offensichtlich aus dem Weg, die anfänglichen Revierstreitigkeiten halten sich inzwischen in Grenzen.

Gott sei Dank haben wir ein grosses Haus und konnten Butzi in der unteren Etage separieren. Die Möglichkeit übers Treppenhaus nach oben zu kommen besteht, die Möglichkeit über die Klappe vom Garten in die oberen Etage besteht. Anfangs hat sie aus Neugier öfters mal hier oben vorbeigeschaut, ist aber gleich wieder in "ihre" Wohnung gerannt, wenn sie die anderen Katzen gesehen hat. Mir tut sie manchmal leid, so ganz allein da unten, aber offensichtlich will sie keinen Kontakt zu den anderen. Ich habe schon versucht, sie hochzutragen, auf halber Strecke will sie wieder zurück.

Im Garten läufts inzwischen gar nicht so schlecht, sie haben sich anscheinend arrangiert und gehen sich aus dem Weg. Jeder hat ja sein Rückzugsgebiet.

Mein grosser Wunsch, alle zusammen hier oben zu halten, wird sich wahrscheinlich nicht erfüllen, ich kann und will es nicht erzwingen. Butzi will offensichtlich alleine bleiben, die anderen würden sie - denke ich mal - mit der Zeit auch in der Wohnung akzeptieren.

LG Marianne
 
Wenn man denn überhaupt eine Vergesellschaftung angehen will - ich bin auch der Meinung, dass man etlichen langjährigen Einzelkatzen keinen Gefallen damit tut - würde ich in so einem Fall vermutlich eher versuchen, mit einem bereits bestehenden, gut funktionierenden Duo zu vergesellschaften anstatt mit einer einzelnen Zweitkatze. Natürlich unter der Voraussetzung, dass genug Platz und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind.

Ich denke schon, daß man es versuchen sollte - aber nicht dann aus dem schlechten Gewissen heraus es überstürzen, sondern sich bei der Auswahl des möglichen Partner ganz viel Zeit lassen und alles bedenken und auf das Tier warten, wo einfach alles passt an Kriterien und die Zusammenführung langsam angehen lassen mit Gittertür usw. Dann kanns auch funktionieren. Ein Pärchen ist auf jeden Fall eine gute Option immer, denn die haben ja dann sich und das Einzeltier kann, aber muß nicht sich mit ihnen beschäftigen. Aber auch da gilt: genau nach den Charakteren schauen, sonst hat man nachher 2 gegen 1 und das wäre dann ganz schlecht.

Aber mit dem richtigen Partner kann dann auch was Gutes bei raus kommen. Ein Beispiel aus meiner Vermittlungspraxis:

Links sehen Sie einen Kater, der 10 Jahre lang Einzelkater war - recht mein dazuvermittelter Kater :pink-heart:

017_zps23c17e90.jpg


Es wäre traurig gewesen, wenn die Dosine es nicht versucht hätte...
Von daher: Versuchen - Ja bitte - aber gut überlegt und mit bedacht
 
Nachtrag:

Bei jeder möglichen Zusammenführung einer Einzelkatze mit einem weiteren Artgenossen wird darauf hingewiesen, dass man eine gut sozilisierte Zweitkatze auswählen soll.

Für die Einzelkatze ist das richtig. Sie braucht einen Artgenossen, der sie akzeptiert wie sie ist, der sie nicht mobbt, ärgert und jagt.
Eine Zweitkatze mit gutem Sozialverhalten kann ein guter Gefährte für eine Einzelkatze mit weniger gutem Sozialverhalten sein.

Aber wie geht es der gut sozialisierten Zweitkatze mit diesem Gefährten?
Wer fühlt mit dieser Zweitkatze, wenn sie in der ersten (oder längeren) Zeit ständig angemault, angefaucht, angepampt wird?
Wie kommt eine gut sozialisierte Katze damit klar, dass sie ständig abgewiesen wird?
Wie kommt sie damit klar, dass sie mit ihrem guten Verhalten vermutlich eine akzeptable Basis schaffen kann...aber mehr nicht.
Wie kommt sie damit klar, dass sie keinen Kuschel-, Rauf- oder Spielpartner haben wird?

Soziale Zweitkatzen können (nicht müssen !) still leiden, wenn sie sich mit dem moppernden Gefährten arrangieren. sie müssen ständig Geduld und Verständnis aufbringen. Und wer kümmert sich im ihre Bedürfnisse?


Moment-a: Danke. Das sehe ich nämlich auch immer als Problem, was nie beachtet wird. Es mit einem sozialen Tier zu versuchen ist richtig - aber: es muß immer ein Tier sein, was selbstbewußt genug ist um eben mit den Abweisungen klar zu kommen, was zwar durchaus nichts dagegen hat mit anderen Katzen zu interagieren, aber auch kein Problem damit hat, wenn das nicht der Fall ist. Nur dann kann man beiden gerecht werden schlußendlich.
Dass dann hinterher die große Liebe draus wird ist selten, aber gibt es - aber wenn es nur zu einem friedlichen Arrangement kommt, dann muß das Ergebnis auch für beide Tiere völlig ok so sein und nicht nur für das Ersttier.


Das was ihr beide beschreibt, sehe ich auch so.
(ehrlich gesagt schaudert es mich immer bei der pauschalen Empfehlung, möglichst soziale Katze zu einer "Einzelkatze")

Das beste Beispiel mit eher Einzelkater und soziale gelassene Katze habe ich ja selbst zu Hause. Ja meine beiden haben sich arrangiert (besser gesagt Anni mit Tom😉) aber meine beiden sind auch Freigänger und können sich dementsprechend auch einen Ausgleich schaffen. Wären meine zwei reine Wohnungskatzen, wäre mir das "arrangieren" viel zu wenig gewesen und ich hätte die Vergesellschaftung abgebrochen, beiden Tieren zuliebe.
 
Danke für eure netten Worte und eure Gedanken zu dem Thema!

Ihr habt natürlich Recht, die soziale Zweitkatze soll natürlich keineswegs zu kurz kommen und sicher ist es mit Freigängern einfacher. Nun haben wir hier auch noch den Vorteil, einen Hof in relativer Alleinlage zu bewohnen. Das heißt, wer den Anderen aus dem Weg gehen will, der kann das tun, ohne dann draußen Probleme mit Nachbarskatzen zu haben (draußen sind dann "nur" die Streuner😉).

Sicher ist die Auswahl der Katze enorm wichtig, was natürlich voraussetzt, daß Dosi in der Lage ist, die einsame Katze richtig einzuschätzen. Nicht leicht mit Sicherhiet! Ja und Moment-a, im Grunde ist das wohl die beste Idee, dann eben 2 harmonisierende Katzen zusätzlich aufzunehmen, die das Einzeltier nicht mobben.

Einfach ist sicher anders!

Aber auch deswegen wollte ich gern von dem Dicken schreiben. Er hätte es so viel einfacher haben können, wenn er gar nicht erst so lange hätte allein leben müssen! Und es ist einfach rührend anzusehen, wie sehr er sich bemüht, mit den anderen Katzen zu kommunizieren. Trotz der jahrelangen Einzelhaft! Das macht nochmal so deutlich wie sozial Katzen eben sind. Er möchte doch so gern.

Wenn man dann hier immer wieder liest, wie planlos an die Adoption einer Katze heran gegangen wird, wird mir immer ganz übel. Eben weil man sich so viel Kummer sparen kann, wenn man sich vorher schlau macht!
Ich hatte Glück, meine ersten Katzen waren zufällig 2 Geschwisterchen. Damals wußte ich nicht, daß das besser war, sah man dann aber täglich. Das war 1994...

Die einfachste Variante ist sicher, man nimmt zwei gleichgeschlechtliche Wurfgeschwister. Aber dafür kommt die Einsicht ja leider oft viel zu spät...

Ich finde es so traurig, wie oft von den Dosis solche Offensichtlichkeiten ausgeblendet und verleugnet werden.
Wenn die einsamen Katzen verhaltensauffällig werden, aber man bloß nicht die Wahrheit hören will... Gruselig!

Sie sind so abhängig von uns und unseren Entscheidungen. Das sollten wir einfach nicht vergessen!
 
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Mir wird immer ganz mulmig, wenn ich von den geplanten Zusammenführungen von Einzelkatzen lese. Die erfolgreichen Zusammenführungen sind m.E. Ausnahmen, die auch als solches wahrgenommen werden sollten.

Wenn ich lese, wie oft hier im Forum Wohnungs-Einzelkatzen vergesellschaftet werden, dann ist die Anzahl der erfolgreichen Zusammenführungen gering. Die meisten Zusammenführungen scheitern und die User melden sich ab, sodass man davon nie wieder etwas liest und hört.
Hier ist ein "super" Beispiel dafür, wie man ziemlich viel falsch machen kann:
http://www.katzen-forum.net/eine-ka...s-anders-von-der-einzelkatze-zum-trio-42.html
😱 😡

Ich mag gar nicht daran denken, in wie vielen Haushalten (von wieder abgemeldeten Usern) die Katzen weiter vor sich hin leiden ...
 
Zur Ergänzung:

Ich habe damit nicht Sabsi gemeint.
Ich könnte andere Beispiele aufzählen, in denen Katzen zusammenleben müssen, weil der Mensch es so will.

Man weiß nie, wie es sich entwickeln wird, aber wenn es zwischen den Katzen nicht passt, dann sollte man sie m.E. trennen...im Sinne der Tiere.
Leider will sich so mancher Mensch nicht von seiner Katze trennen und so müssen die Wohnungskatzen ihre gemeinsame Zeit absitzen, oft eben bis zum Tod absitzen.

Wenn man jedoch zwei "Eher-Einzelkatzen" so vergesellschaften kann, dass sie freundlich desinteressiert nebeneinander herleben können, dann kann das für beide Katze durchaus eine akzeptable Lösung sein.
Schade ist es immer dann, wenn eine Katze mehr Kontakt wünscht als die andere Katze und dann irgendwann resigniert, weil ihre eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
 
Hier ist ein "super" Beispiel dafür, wie man ziemlich viel falsch machen kann:
http://www.katzen-forum.net/eine-ka...s-anders-von-der-einzelkatze-zum-trio-42.html
😱 😡

...

Zu diesem Thread gibt es auch noch andere Sichtweisen als die deine. Für mich ist die Zusammenführung von Mozart und Tosca kein Paradebeispiel für eine grscheiterte Zusammenführung. Obgleich es natürlich die Problematik aufzeigt, dass die soziale Zweitkatze ihre Bedürfnisse nach Kontakt mit einer ehemaligen Einzelkatze nicht so gut befriedigen kann. Was nun aber dieses "an den Pranger stellen" von dir soll, erschließt sich mir nicht.
 
Zur Ergänzung:

Ich habe damit nicht Sabsi gemeint.
Das hatte ich auch nicht so verstanden. Es gibt ja haufenweise ähnliche Threads.

Ich fand es einfach gut, dass auch mal jemand sachlich und möglichst objektiv über die ganze Problematik geschrieben hat, und alle Sichtweisen beleuchtet werden.
(Bin auf diesen Thread übrigens über den "Eine-Auszeichnung-verdient"-Thread gekommen.)
 
Ich bin im Zweifelsfall immer für Vergesellschaftungsversuche 🙂.
Klar, immer vorausgesetzt, der Partner wird passend ausgesucht.
Das eigentliche Problem bei "schlecht sozialisierten" Katzen ist meiner Auffassung nach, dass man den Charakter, speziell den Umgang mit Artgenossen ganz schlecht einschätzen kann.
Man kann eben nur das beurteilen, was man sieht. Und "schlecht sozialisiert" bedeutet ja, dass da etwas in der Entwicklung schief gelaufen ist. Aber man weiß nicht, was im eigentlichen Charakter liegt, was "herauskommt", wenn die Katze im Umgang mit Artgenossen dazugelernt hat...

Manch ein "aktiver" Kater ist nur deswegen so aktiv, weil er eben unausgelastet ist und wenn man dann nen "aktiven Jüngling" dazusetzt, mit dem er viel lernen, raufen kann etc, hat der schlecht sozialisierte Kater seinen angestauten Dampf abgelassen und ist ein viel ausgeglichener und ruhigerer Geselle als vorher eingeschätzt...
Umgekehrt kann das auch der Fall sein, dass ein anfangs scheuer Kater sich, eben mit gutem Kumpel zum forschen Draufgänger entwickelt...

Recht typisch für schlecht sozialisierte Katzen ist, dass sie, wenn sie sich erstmal an den Kumpel gewöhnt haben, dann erstmal viel zu ruppig beim Raufen sind, Grenzen nicht akzeptieren - oder das Gegenteil - erstmal irritiert versuchen Körperkontakt zu vermeiden.
Beides ist dann natürlich für die "Zweitkatze" nicht schön.
Aber was wäre die Alternative? Es gar nicht erst zu versuchen?
Gut sozialisierte Katzen kommen damit klar, wenn sie nicht gleich mit dem Kumpel so spielen und raufen können, wie sie es gern hätten. Es sei denn, es sind wirklich sehr verschmuste Katzen, die Körperkontakt zum Artgenossen dringend brauchen...

Letztendlich ist alles graue Theoroie, man kann es nur wagen - oder es eben sein lassen und von daher wäre ich immer dafür, es eben einfach zu wagen.
Wie gesagt, immer vorausgesetzt, dass man so sorgfältig wie eben möglich auswählt...

Man kann gewisse Risiken, also ob ein perfekt ausgesuchter Kumpel dann auch wirklich passt, nunmal nicht ausschließen.
Es gibt nunmal keine Garantie - aber die gibt es ebensowenig bei 2 gut sozialisierten Katzen.

Man kann vorher auch nicht sagen, ob nun eine Katzengruppe besser wäre. Für manch eine schlecht sozialisierte Katze kann das enorm erleichternd sein, eben weil die Erstkatzen ihre Bedürfnisse viel besser aufteilen können - für andere schlecht sozialisierte Katzen ist das schon Herausforderung genug, mit nur einem Kumpel klarzukommen...
Hier ist ersteres der Fall - wenn einer der Kater keine keine Lust zum raufen (oder schmusen) hat, geht er nen anderen nerven 😉 - und Orlando (der Resozialisierte) hat wirklich von jedem Kater etwas gelernt.
Der Kontakt zu ihnen verlief "phasenweise" Erst hat er sich mit Chico zusammengerauft, von den anderen hielt er sich tendenziell eher fern, dann hat er mit Carlos viel geschmust, das war toll und gefiel Carlos und daraufhin wurde Orlando auch mit Chico schmusig 🙂 Und dann fing er an, auch mit Leo mal zu raufen, und sich allgemein anzunähern, und niemand kam in der Zeit wirklich zu kurz, also das war schon toll, das so mit anzusehen.
Im Nachhinein betrachtet 😀
In Wirklichkeit aber wusste ich ja vorher nicht, wie sich all das entwickelt, ich hatte zwischendurch immer wieder Zeiten, da habe ich mich gefragt (nicht grundlos, anfangs war Orlando wirklich sehr ängstlich), ob Orlando nicht in einer kleineren Truppe oder gar nur mit 1em Kumpel besser zurechtkäme. Ob so viele Kater nicht doch einfach "zu viel" für ihn sind. Man kann das ja immer nur nach dem individuellen Verhalten beurteilen...
Letztendlich habe ich mich an seinem Verhalten orientiert, habe ja gesehen, dass Orlando, egal welche Phase er gerade durchgemacht hat, immer mehr aufgeblüht ist, er ist immer mutiger geworden, im Umgang mit den Katern immer sicherer, langsam aber stetig gab es eine positiv-Entwicklung.
Man könnte auch hergehen und sagen "aber mit nur 1 passendem Kumpel wäre diese Entwicklung viel schneller und stressfreier verlaufen". Kann auch sein. Es hätte ebenso sein können, dass Orlando (oder einer der anderen Kater) nach einiger Zeit nen Koller bekommt (es war anfangs wirklich stressig hier) und dann klagt man sich an, dass man diiese positiv-Entwicklung wohl doch missgedeutet hat... Man weiß es eben nicht, man kann es eben nur nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, meine ich, eine Garantie gibt es nie.

Auch 2 gut sozialisierte Katzen kann man nach sorgfältiger Auswahl zusammensetzen und später entwickeln sie sich doch auseinander und es stellt sich heraus, dass eine 3. Katze als Bindeglied nötig ist...
Also ich meine, das "Risiko" dass etwas schiefläuft ist bei sorgfältiger Auswahl bei "schlecht sozialisierten" Katzen nicht größer als bei anderen Katzen auch.
Schlecht sozialisiert heißt ja nicht, dass sie für immer irgendwie anders sind, sie können genau wie andere Katzen lernen, miteinander klarzukommen, nur dass das länger dauert, weil sie eben vieles nachholen müssen. Und da meine ich schon, wenn man darauf achtet, dass es vom Temperament her passt und die 2. Katze nicht so superanhänglich ist, dann klappt das schon 🙂

Und "lange Einzelkatze gewesen" bedeutet ja auch nicht automatisch "schlecht sozialisiert". Manch eine Katze war sehr lange allein und blüht dann mit passendem Kumpel wider Erwarten recht schnell auf - eben weil sie gut sozialisiert ist, so lange im Wurf war, dass sie doch viel grundlegendes mitbekommen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das hast Du prima beschrieben Catma, mir fehlt dabei nur eins: man sollte immer sorgfältig darauf achten, dass die Situation für alle Beteiligten noch akzeptabel ist.
Stress, der sich im Rahmen hält, gehört dazu und ist auch okay. Wenn aber eine der beteiligten Katzen vor Angst unter sich macht oder beim Anblick des Kumpels vor Angst zittert oder sich nicht mehr traut herumzulaufen, dann sollte man mMn die Reißleine ziehen.

Außerdem bin ich überzeugt, dass es auch bei Katzen einfach Sympathien und Antipathien gibt.
 
Hier ist ein "super" Beispiel dafür, wie man ziemlich viel falsch machen kann:
http://www.katzen-forum.net/eine-ka...s-anders-von-der-einzelkatze-zum-trio-42.html
😱 😡

Ich mag gar nicht daran denken, in wie vielen Haushalten (von wieder abgemeldeten Usern) die Katzen weiter vor sich hin leiden ...

Ich finde auch, dass das "an den Pranger gestelle" jetzt langt!
Die Vergesellschaftung mit Mozart hat gut geklappt.
Problem ist halt hier auch, dass die soziale Zweitkatz jetzt auf der Strecke bleibt bzw deren Bedürfnisse.
Tosca leidet nicht, denn der Drittkater, der dieses Defizit beseitigen sollte, ist nicht mehr da
 
man sollte immer sorgfältig darauf achten, dass die Situation für alle Beteiligten noch akzeptabel ist.
Stress, der sich im Rahmen hält, gehört dazu und ist auch okay. Wenn aber eine der beteiligten Katzen vor Angst unter sich macht oder beim Anblick des Kumpels vor Angst zittert oder sich nicht mehr traut herumzulaufen, dann sollte man mMn die Reißleine ziehen.
Auf jeden Fall! Ja, bei so eindeutigen Stressanzeichen muss man sofort etwas unternehmen, das sehe ich auch so.
Man muss dann ja nicht sofort "aufgeben", aber eben zumindest den akuten Stress rausnehmen (separieren) und dann schauen, ob das auch nachhaltig Besserung bringt.
Außerdem bin ich überzeugt, dass es auch bei Katzen einfach Sympathien und Antipathien gibt.
Das meine ich auch. Manche haben zu viele Negativ-erfahrungen miteinander gemacht - andere passen eben "einfach so" nicht zusammen.
Ich finde auch, dass das "an den Pranger gestelle" jetzt langt!
Nur falls es anders rüberkommen sollte - ich kenne den betreffenden Thread nicht. Habe nur zwischendurch mal reingeschaut, aber nicht genauer nachgelesen - also meine Beiträge hier sind nicht auf einen "bestimmten Fall" bezogen.
 
Catma, ich meinte dich nicht😉
 

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