Hi,
nachdem ich selbst „erst“ fünf Jahre aus dem Studium raus bin, versuche ich mal meinen Blickpunkt beizutragen…
Ich bin auch mit Katzen groß geworden und für mich war immer klar, sobald wie möglich möchte ich dann wieder einen felligen Mitbewohner. Während dem Studium wäre ich offen gestanden nicht auf die Idee gekommen. Auch wenn man kein ausgehfreudiger Mensch ist, ist der Alltag als Student doch eher ungeregelt und man ist finanziell immer hart an der Kante. Ob mit oder ohne Versicherung: für gutes Futter, Katzenstreu, Leckerli, mal ein neues Spielzeug (man kann natürlich vieles selbst basteln!), Tierarztkosten / Versicherung + Rücklagen für Rechnungen, die die Versicherung NICHT übernimmt, mal ein „Dankeschön“ für die Katzenbetreuung, sollte man min. 100€ pro Monat pro Katze rechnen. Wenn ich meine Kosten anschaue, nach der Inflation die letzten Monate, wäre ich eher für 120€ +. Außerdem, auch mit Versicherung, ein finanzielles Polster um die Tierarztkosten vorzustrecken bis die Versicherung zahlt, bzw. Vorsorgeuntersuchungen und Rechnungen die nicht von der Versicherung gezahlt werden. Als Studentin wäre mir das nicht möglich gewesen.
Dazu kommt: es ist toll, dass dir bewusst ist, dass du mit der Aufnahme einer / mehrerer Katzen eine Verpflichtung für deren Lebenszeit eingehst. Das heißt aber auch: voraussichtlich steht nach deinem Studium ein Umzug an, vermutlich mehrere. Jedes mal wirst du eine Wohnung suchen müssen, die sowohl in dein Budget passt, als auch für Katzenhaltung erlaubt. Mein Einstiegsgehalt war nicht besonders üppig, dass hängt aber auch vom Job ab. Ich musste job-bedingt in eine Region in der es extrem schwierig war überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Überlege, wie deine Einstiegschancen im Beruf sind.
Der volle Umfang der Verpflichtungen, auch wenn man schon Katzen in der Familie hatte, wird einem eigentlich erst so richtig bewusst, wenn das Tier da ist. Du bindest dich. Kein Auslandssemester, nicht mal schnell noch 8 Wochen Urlaub / Reisen zwischen Studienabschluss und Jobbeginn, kein „schneller“ Jobwechsel, weil man ein tolles Angebot hat. Es ist (fast) wie mit kleinen Kindern.
Alles kein Problem, wenn man sich dessen Bewusst ist und auch damit Umgehen kann, wenn dann zwischendrin doch Gedanke aufkommt, ich hätte dies und jenes machen können.
Den Vorschlag eine ältere, evtl kranke Katze (Katzenpärchen) zur Palliativpflege aufzunehmen, bei dem dir die unkalkulierbaren Tierarztkosten abgenommen werden, finde ich super. Wenn du damit umgehen kannst.
Grüße,
Regina