Eigentlich sollte man sich ja mal fragen, was so eine Maus eigentlich alles enthält.
Oh, das machen die Barfer schon die ganze Zeit.
Jetzt müßte man sich überlegen, ob der Nährwert einer Maus an den Nährwert unserer heutigen Superkatzennahrung herankommt. Ich glaube nicht.
Kann es sein, dass du a) überhaupt keine Ahnung hast, wovon du redest, und/oder b) extrem naiv bist?
Die "Superkatzennahrung", von der du schreibst, besteht bis auf wenige Ausnahmen aus möglichst billig eingekauften Schlachtabfällen, vermixt mit allem, womit man beim Käufer noch durchkommt. Speziell Supermarktfutter wird von Lebensmittelkonzernen hergestellt und ist nix als gewinnbringende Abfallverwertung. Oder was haben deiner Meinung nach Soja, Zuckerrübenschnitzel, Erdnussschalen ... im Katzenfutter verloren? Hast du schon mal eine Katze ein Sojafeld abräumen sehen?
Da orientiert man sich nicht mehr als unbedingt nötig am Nährstoffbedarf einer Katze, da guckt man nur, was grad anderswo übrig ist. Das Aufwändigste an diesen Futtersorten sind die schön gestalteten Etiketten und die Wohlfühl-Werbung mit Petersiliensträußchen. Mit der Realität der Pampe, die da in die Dosen und Tüten gekloppt wird, hat das aber nix zu tun.
Die Frage ist nicht, ob Mäuse so gut sind wie Katzenfutter, sondern ob Katzenfutter jemals so gut sein kann wie Mäuse.
Und meiner Meinung nach ist das nicht der Fall, solange die Futtermittelindustrie vom Gesetzgeber dermaßen freie Hand bekommt. Was da an Verbraucherver@rsche stattfindet, geht auf keine Kuhhaut.
Ob eine Maus Taurin etc. enthält, weiß ich nicht.
Liest du hier:
http://www.lillysbar.info/index.php?menuid=17&reporeid=25
Mäuse sind viel taurinreicher als die meisten anderen Fleischsorten. Grade weil das so ist, haben Hauskatzen im Lauf der Evolution ihre körpereigene Taurinproduktion sehr weit zurückgefahren. Und deshalb haben sie heute einen viel höheren Taurinbedarf als andere Fleischfresser (z.B. Hunde). Taurin ist für Katzen kein nettes Extra wie z.B. Bierhefe, sondern lebensnotwendig.
In den ersten Jahren des industriell hergestellten Katzenfutters war z.B. noch kein Taurin zugesetzt, und das war katastrophal für die Katzen, die das Zeug zu fressen bekamen und sich (weil reine Stubentiger) keine Mäuse zusätzlich fangen konnten. Sie wurden teilweise blind und bekamen Nervenschäden.
Heute hat die jahrelange Ernährung mit Supermarktfutter nicht mehr so offensichtliche Folgen, aber so viel besser ist es nicht.
Gut, man kann sagen, aufgrund dessen, dass unsere Hauskatzen heute speziell ernährt werden, werden sie älter. Weiß nicht?
Nein, die große Masse der Hauskatzen wird deswegen älter, weil sie (ganz oder teilweise) in der Wohnung lebt, kastriert, geimpft und entwurmt wird, bei Krankheiten zum Tierarzt geschleppt und nicht sich selbst überlassen wird. Bei Bauernhofkatzen z.B. sieht man teils immer noch den "natürlichen" Lauf der Dinge, und der ist nicht schön.
Die Ernährung mit Dosenfutter ist zwar insofern besser, als weniger Keime und Parasiten von den Beutetieren in die Katzen gelangen. Aber dafür schlagen die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten zu, die du ja schon genannt hast.
Nierenerkrankungen sind mittlerweile die zweithäufigste Todesursache von Hauskatzen, nach Autounfällen. Es ist natürlich wahr, dass Katzen sehr störungsanfällige Nieren haben (das ist übrigens auch eine Folge der extremen Spezialisierung auf tierische Nahrung, die Katzen allgemein auszeichnet - ihr Verdauungstrakt kann fast nix mehr selber, weil die Beutetiere die meisten Verdauungsprozesse schon vorher erledigt haben), aber mit minderwertigem Futter tut man halt seinen Teil dazu, dass diese Anfälligkeit auch zum Tragen kommt.
Aber, ich muss sagen, mit dem Wirrwar von Futtermitteln komme ich nicht mehr klar. Da werden hochtrabende Berechnungen durchgeführt, wieviel von dem und dem vorhanden ist oder sein sollte.
Deine Argumentation wird an dieser Stelle komisch bis gefährlich. Weil Katzen von minderwertigem Futter Zivilisationskrankheiten bekommen, fütterst du gern auch minderwertig, weil macht ja nix?
😕 Quatsch. Fettleibigkeit, Diabetes, Gelenkschäden, Nierenschäden bei Katzen sollten grade ein Grund dafür sein, auf
hochwertige Ernährung oder gleich auf sauber durchgerechnetes BARF umzusteigen.
Ich achte auch drauf, dass kein Zucker drin ist und kein Getreide, aber, warum eigentlich, die Maus hat Getreide gefressen und bei dem Spaltprozess im Darm entsteht Zucker.
Das passiert halt, wenn man Halbwahrheiten von Leuten weiterverbreitet, die selber nix verstanden haben und nur auf der Suche nach einem Slogan sind, der ihnen die Sache einfach macht.
Getreide ist völlig OK, solange es
wenig ist. So ein Mäusemagen ist nicht sehr groß. Viele Supermarktnassfuttersorten und die meisten Trockenfuttersorten enthalten einfach viel zu viel Getreide. Außerdem ist das Getreide in der Maus mehr oder weniger vorverdaut, was chemisch nicht dasselbe ist wie "gekocht".
Was den Zucker angeht - ja, der entsteht auch bei der Aufspaltung von Kohlenhydraten, und u.a. deswegen sollten Katzen ja auch wenig bis gar keine Kohlenhydrate bekommen. Zucker im Futter schädigt außerdem die Zähne. Was ist da dran jetzt widersprüchlich?
Und das Akzeptanzargument
Was hab ich oder meine Katzen davon, wenn ich teures Futter kaufe und sie fressen es nicht? Es wandert dann einfach in den Müll.
hat in dieser Diskussion noch nie irgendeinen Sinn ergeben. Wenn man Kindern die Wahl lassen würde, dann würden sich viele auch nur von Chips, Cola, Pizza und Pommes ernähren. Und? Daraus folgt genau nix.