Nadine, ich kann deine Verzweiflung spüren. Abewr lass dich bitte nicht zu irgendwelchen Kurzschlussreaktionen hinreißen. Es klingt ein bischen durch dass du deinen Kleinen evtl. einschläfern lassen willst. Tu das bitte, bitte nicht!!
1.
Deine Tierärztin scheint leider doch ziemlich wenig Ahnung von Epilepsie zu haben.
Die Dosis die dein Kater bekommt ist VOLLKOMMEN (!!!!!!)unerheblich.
Das einzige Kriterium welches eine Rolle spielt um evtl. etwas zur Wirksamkeit von Phenobarbital zu sagen ist der Medikamentenspiegel. Der wird über eine Blutabnahme bestimmt (sollte auch regelmäßig kontrolliert werden. Normalerweise nicht vor 4 Wochen Theraphie, da sich der Spiegel wie bereits gesagt erst aufbauen muss. Es dauert einige Zeit bis der therapeutisch wirksame Bereich erreicht ist. In diesem Bereich ist eine Wirkung des Medikaments zu ERWARTEN. Dass heißt aber nicht dass es auch so ist, manche brauchen mehr, bei anderen reicht auch weniger.
Bei einem Spiegel über dem therapeutischen Bereich ist eine Wirkungssteigerung nicht mehr zu erwarten, nur die toxischen Nebenwirkungen nehmen zu (Pheno ist lebertoxisch). Dies ist keine exakte Wissenschaft. Man muss etwas rumprobieren. Deshalb ist die Aussagen dass dies die höchstmögliche "Dosis" ist schlicht weg nicht richtig.(Wir haben auch schonmal 5x "Überdosiert" in Absprache mit unserem TA natürlich, einfach um mal zu gucken ob sich etwas ändert)
Sind die Anfälle sehr häufig und belastend gibt man am Anfang eine sogenannte "Loading on" Dosis. Das ist eine höhere Dosis des Medikaments am Anfang. So soll erreicht werden das schneller der therapeutische Bereich erreicht wird.
Wurde bereits der Medikamentenspiegel kontrolliert?
Nochmal meine Frage: wie wurde die Epilepsie diagonstiziert?
Anfälle egal ob Grand Mal oder Fokal sind NICHT = Epilepsie.
Sie können durch Epi verursacht werden aber auch z.B. durch einen Hirntumor, degenerative Erkrankungen, Vergiftungen, Stoffwechselerkrankungen....dann spricht man von einer sekundären Epilepsie.
Man sprich von idiopathischer Epilepsie wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen wurden. Die Prognose für die Behandlung richtet sich natürlich nach der Ursache. Wenn dein Kater einen Hirntumor hat, macht eine Behandlung kaum Sinn. Eine "normale" Epilepsie kann man hingegen meistens sehr gut unter Kontrolle bringen (dauert halt etwas).
2.
Ist Phenobarbital nicht das einzige Medikament gegen Epilepsie. Wenn das nichts bringt (obwohl es ja etwas gebracht hat. Keine großen Anfälle mehr sind ein großer Fortschritt). Bei Katzten ist im Gegensatz zu Hunden beispielsweise auch eine Dauertherapie mit Diazepam möglich (und erfolgreich).
3.
Wie kommt dieser andere Tierarzt zu dieser Meinung? Weiß er die Ursache der Anfälle? Du therapierst deinen Kater 3 Wochen. und ihr habt einen riesen Fortschritt erzielt. In diesem wahnsinnig kurzen Zeitraum.
4.
Nadine, dein Kater leidet höchstwahrscheinlich nicht.
Es gibt auch viele menschliche Epileptiker. Vielleicht sprichst du mal mit denen. Ich kenne einen (der ist aber nun seit Jahren anfallsfrei). Die Dinge die Menschen mit Epilepsie belasten sind Dinge die eine Katze nicht interessieren. Familienplanung, nicht Autofahren dürfen, bestimmte Sportarten nicht ausüben dürfen, sich bei einem Anfall inder Öffentlichkeit in die Hose zu machen. Und am wichtigsten: das Wissen zu haben an Epilepsie erkrankt zu sein und eventuell einen schweren Anfall durch Sturz oder Status Epilepticus nicht zu überleben.
Bei Grand Mal Anfällen ist der Mensch/Tier bewusstlos. Eine bewusste Wahrnehmung ist nicht möglich. Das Gehirn rennt nackig mit nem Cocktail über ne Wiese. Auch bei fokalen Anfällen kommt es manchmal zu Bewusstseinseintrübungen. Natürlich kann man ein Tier nicht Fragen, aber alle Ergebnisse der Hirnforschung deuten daraufhin dass es da keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier gibt.
Der aktuelle Zustand deines Katers ist mit der Anpassung an das Phenobarbital verbunden. Dies ist nur ein vorübergehender Zustand. Der Körper muss sich an das Medikament gewöhnen, ihr müsst die richtige Dosis finden etc.. Dass man müde ist und nicht spielen möchte wenn man Barbiturate zu sich nimmt ist nun mal normal. Sie wirken auch angstlösend und entspannend. Keinen Grund anzunehmen dass es deshalb deinem Kleinen schlecht geht. Dir geht es schlecht weil du den veränderten Zustand deines Katers siehst. Dein Kater sieht das nicht.
Dein Kater ist erst 2 Jahre alt. Gib ihm bitte eine Chance.
Keine Grand Mal Anfälle mehr sind ein riesen Fortschritt!!
Wo kommst du her? Vielleicht kann ich dir sonst bei der Arztsuche helfen. Du scheinst wirklich nicht in den kompetentesten Händen zu sein.