Dein Link erzählt entweder Mist, oder du bringst da was durcheinander 🙂
Tigerzeichnung ist keine verdünnte Form von irgendwas, auch nicht von Rot.
Es gibt ein bestimmtes Gen, dessen Ausprägungen (Allele) entscheiden, ob eine Katze Vollfarbe (schwarz, blau, rot ...) oder Tigerung (graugetigert, blaugetigert, rotgetigert ...) zeigt. Dieses Gen heißt "Agouti-Gen" und ist völlig unabhängig vom Verdünnungsgen und auch vom geschlechtsgebundenen Schwarz/Rot-Gen.
(Wie das Muster der Tigerzeichnung genau aussieht, wird von weiteren Genen festgelegt, das ist aber was kompliziert.)
Die Roten sind allerdings ein Sonderfall, weil da meistens auch die genetisch Vollfarbigen eine recht deutliche Tigerzeichnung zeigen - da setzt sich das Vollfarb-Allel nur unvollständig durch. Das sieht man oft auch bei Glückskatzen, die schwarzen Flecken sind einfarbig schwarz und die roten sehen leicht getigert aus.
Getigerte Glückskatzen sind genetisch einfach dreifarbige (schwarz / rot / weiß) Katzen, die zusätzlich noch das Agouti-Gen "angeschaltet" haben.
Verdünnung ist davon wieder unabhängig.
Es gibt somit "normale" Glückskatzen (schwarz / rot / weiß), getigerte dreifarbige Katzen (schwarzgetigert / rotgetigert / weiß), verdünnte dreifarbige Katzen (blau / creme / weiß) und verdünnt-getigerte dreifarbige Katzen (blaugetigert / cremegetigert / weiß).
Ob man die alle auch "Glückskatzen" nennen will, ist Geschmackssache, "Glückskatze" ist ja keine geschützte Bezeichnung. Genetisch sind es jedenfalls alles Katzen, die zwei verschiedene Schwarz-/Rot-Schalter auf ihren beiden X-Chromosomen haben, plus ggf. Verdünnung, plus ggf. Agouti.