Uff, ja - wo war ich stehengeblieben?
Ah ja, wir haben Piety nach Hause gebracht und ihn im Katzenzimmer freigelassen. Er kam direkt neugierig heraus, erkundete das Zimmer, fand das Katzenklo, sein Essen und Maya...
Sie saß versteckt in einem kleinen offenen Fach, und er ging direkt auf sie zu. Ich nehme an, sie hat ihn angefaucht, denn dann zog er sich in üblicher "slow motion" Manier zurück und fauchte vorsichtshalber dabei. Das sah ich nur über die Petkamera, daher ist das nur eine Vermutung. Als sie auch nach einer Weile nicht herauskam und er nicht mehr zu sehen war, ging ich ins Zimmer und sah sie dort verschreckt sitzen.
Ich lockte sie mit Spielzeug heraus und streichelte sie, sobald sie draußen war.
Sie war soooo erleichtert darüber (da hätte ich mich selbst ohrfeigen können, dass ich das nicht schon früher gemacht habe), kletterte an mir hoch, schnurrte, schaute mir in die Augen und verlangte nach mehr Aufmerksamkeit. Schließlich erkundete sie das Zimmer weiter.
Währenddessen hörte ich Piety fast ununterbrochen von irgendwo fauchen... Ich weckte meinen Mann und bat um Unterstützung. Er suchte Piety, setzte sich zu ihm und versuchte, ihn zu beruhigen, während ich mich weiter um Maya kümmerte. Danach tauschten wir die Plätze, und Piety schlief sehr schnell in meinen Armen ein - der kleine Kerl war so erschöpft, dass er kaum die Augen offen halten konnte, aber dennoch jedes Mal (im Halbschlaf) fauchte, wenn er Maya sich nähern hörte...
Wir ließen sie nach einer Weile alleine und gingen schlafen - Maya zog sich auf ihr rosa Prinzessinnensofa zurück, und Piety in eines der Verstecke.
Gegen Mitternacht hörte mein Mann Miauen, überprüfte die Kamera und entschied sich, mit Decke und Kissen zu den Kleinen zu gehen. Die Kamerabilder beweisen, dass Piety bei ihm die ganze Nacht auf dem Polster schlief, während Maya auf ihrem Sofa lag - sie ist wirklich ein liebes Mädchen...
Heute Morgen sah die Situation schon etwas entspannter aus. Piety fauchte immer noch, wenn Maya ihm zu nah kam, und schlug gelegentlich mit der Pfote nach ihr aus, war jedoch nicht mehr im panischen Dauerfauche-Modus und schlich ununterbrochen durchs Zimmer, obwohl sie nicht einmal in seine Richtung blickte...
Wenn er sie anmotzte, ignorierte sie ihn oder legte sich seitlich hin und schaute ihn verletzt an...
Glücklicherweise ist sie mit vielen Katzen unterschiedlichen Alters und Geschlechts aufgewachsen (das war uns wichtig weil sie ein Einzelkind war und beide einander nicht kannten), also geht sie mit seiner momentanen Ablehnung gut um. Es schmerzt mich dennoch förmlich, beim Zusehen zu sehen, wie gerne sie mit ihm kuscheln und spielen würde... Er ist mit seiner Schwester und vier erwachsenen Katzen aufgewachsen, also ist er auch gut sozialisiert. Das wird schon werden (!), aber es ist schwer mitanzusehen.
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Beide Ziehmamas wollen natürlich auf dem Laufenden gehalten werden, daher versorge ich sie seit gestern regelmäßig mit Informationen. Heute haben wir auch telefoniert und sie schlugen vor, den Feliway Stecker zu besorgen. Persönlich bin ich da eher skeptisch, weswegen wir ihn bisher nicht gekauft haben, aber da Piety die Düfte kennt und seine Ziehmama darauf schwört, sind wir heute noch schnell zum Fressnapf gefahren und haben einen besorgt. Hach ja, es wäre schön gewesen, wenn wir nur den Stecker gekauft hätten, aber nein... natürlich sind wir wieder einkaufstechnisch völlig ausgerastet und mit vollen 3 Säcken mit Zeug nach Hause gefahren...
Beide sind zuversichtlich, dass es gut funktionieren wird, aber noch etwas Zeit braucht - auch wenn die Ziehmama von Piety kaum fassen kann, dass er ein Mädchen anfaucht. Das wundert mich auch... Ich habe gesehen, wie aktiv und energiegeladen seine Schwester war - er ertrug jede "Liebkosung" von ihr mit stoischer Gelassenheit 🙂 Aber ich habe natürlich einige Beiträge hier zum Thema Zusammenführung gelesen und mitbekommen, dass in den ersten Tagen vieles völlig anders aussehen kann als erwartet.
Das ist aber immer noch nicht alles🙂 BEIDE sind sooo unglaublich verschmust und menschenbezogen - das ist kaum in Worte zu fassen. Kaum betreten wir das Zimmer, schon huschen sie aus allen Ecken auf uns zu und verlangen, hochgenommen zu werden. Sie sind so vertrauensvoll und anhänglich und dabei solche winzigen Babies... Da kommen mir fast jedes Mal die Tränen.
Derzeit halten sie sich problemlos in Sichtweite des anderen auf und spielen irrsinnig gerne - wir haben zig Spielzeuge zur Verfügung und setzen uns auf den Boden, um mit ihnen zu spielen. Dabei kommen sie sich manchmal recht nah, aber es gibt immer mal wieder Gefauche von Piety. Die Kleine sucht gerne Schutz (?) bei mir, bzw. die Nähe - er kommt vorbei, faucht, und sie krümmt sich zusammen, bleibt aber bei mir und will da auch nicht weg.
Es gab heute folgende Situation: Wir sitzen am Boden und spielen, Piety maunzt, ist unruhig, spielt zwar mit, aber knurrt und faucht manchmal. Maya bleibt stets in meiner Nähe und will nicht abrücken. Da ging mir ein Licht auf: "Der Kleine ist wohl müde, will auch meine Nähe und traut sich wegen Maya nicht." Ich schaute die Kleine an und sagte: "Was meinst du, Kleines? Kann ich dich mal auf dein Sofa setzen, damit ich auch Piet ein wenig knuddeln kann?"
Hihi... folgendes passierte: Sie krabbelte an mir hoch bis zur Schulter, machte es sich dort bequem, legte das Köpfchen in meine Halsbeuge und machte die Augen zu. Oo
Piety kam daraufhin auf mich zu, schaute hoch und machte tatsächlich Anstalten, auf meinen Schoß zu kommen - ich half ein bisschen nach. Das Ergebnis war: Sie sind beide eingeschlafen, etwa 15 cm voneinander entfernt, tief und fest. Meine Gliedmaßen sind übrigens auch eingeschlafen, ALLE! Ich saß also geschlagene 2 Stunden lang und genoss den Frieden, die tiefen Atemzüge, die Zuckungen der jagenden Pfötchen und einfach nur den Anblick... Der Preis war: Ich konnte erst gegen 16 Uhr frühstücken, aber das war es mir wert 😍
Neue Bilder gibt´s sobald ich die Größe kleingekriegt habe🙂