FIP Diagnose - Frage zum Rivalta Test

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Danke Mika, so können wir zumindest etwas Wert hier schaffen.

Englisch kann ich ganz gut, ich versuche es sinngemäß zu übersetzen. Bitte verhaut mich nicht, wenn es nicht 100% exakt ist. Da, wo mir nicht das exakteste Wort eingefallen ist, hab ich in [eckingen] Klammern noch eine persönliche Anmerkung hinzugefügt oder bei wichtigen Worten die Leo-Übersetzung verlinkt. Wo möglich habe ich versucht, möglichst einfache Worte zu verwenden, damit möglichst viele Menschen etwas damit anfangen können:

Hintergrund:
Der Rivalta-Test wird routinemäßig in Europa verwendet, um FIP bei Katzen mit Ergüssen nachzuweisen. Allerdings ist deren diagnostische Genauigkeit unklar.

Ziele:
Ziel der Studie ist es, Empfindlichkeit, Genauigkeit und positive und negative Vorhersagewerte des Rivalta-Tests für FIP zu berechnen und Zusammenhänge zu identifizieren zwischen einem positivem Rivalta-Test und gemessenen Werten der Ergussflüssigkeit und peripherem Blut.

Methoden:
In dieser rückblickenden Studie werden medizinische Aufzeichnungen von Katzen mit Ergüssen [im Bauchraum] bewertet und Katzen mit beweiskräftigen Ergebnissen des Rivalta-Tests wurden mit eingeschlossen. Die Verbreitung von FIP in dieser Population wurde bestimmt und Empfindlichkeit, Genauigkeit und positive und negative Ergebnisse des Rivalta-Tests für FIP wurden berechnet.
Werte, die in der Ergussflüssigkeit und im Blut gemessen wurden wurden verglichen zwischen Katzen mit positiven oder negativen Rivalta-Tests mit Hilfe des Mann-Whitney U-Tests [Wikipedia-Link] und multivariater Analyse [Wikipedia-Link].

Ergebnisse:
Von 851 Katzen mit Ergüssen hatten 782 [Tiere] aussagekräftige positive oder negative Ergebnisse für den Rivalta-Test. Eine definitive finale Fehlerdiagnose wurde mit 497 dieser Katzen gemacht.(*)
Die Verbreitung von FIP in Katzen mit Ergüssen und einem beweiskräftigem [conclusive] Rivalta-Test war 34,6%.
Der Rivalta-Test hatte eine Empfindlichkeit von 91,3%, Genauigkeit von 65,5%, positive Vorhersagewerte von 58,4% und negative Vorhersagewerte von 93,4% für die Diagnose FIP.
Diese Werte stiegen an, wenn Katzen mit Lymphknotenerkrankungen und bakteriellen Infektionen nicht untersucht wurden oder wenn nur Katzen ≤ 2 Jahre untersucht wurden.
Eine erhöhte Konzentration Cholesterin und spezifisches Gewicht der Ergussflüssigkeit und ebenso ein erniedrigtes Verhältnis Albumin zu Globulin und Hyperbilirubinemia [Keine Ahnung, was das ist] korrelieren positiv mit einem positiven Rivalta-Test.

Schlussfolgerungen:
Empfindlichkeit, Genauigkeit und positive Vorhersagewerte des Rivalta-Tests für FIP waren niedriger als früher angeben. Mit Ausnahme von jungen Katzen.(**) Die Komponenten von Ergussflüssigkeiten, die zu einem positiven Rivalta-Test führen bleiben unbekannt, die Positivität ist aber nicht einfach auf eine hohe Proteinkonzentration zurück zu führen. (***)



meine persönlichen Anmerkungen:
(*) Es wurden in die Studie also "nur" 497 Katzen einbezogen. Alle hatten Ergüsse im Bauchraum und einen aussagekräftigen Rivalta-Test (positiv oder negativ).
(**) Der Rivalta-Test lohnt sich also weiterhin um FIP bei jungen Katzen nachzuweisen oder um FIP auszuschließen.
(***) Man weiß noch immer nicht, wie und warum ein Rivalta-Test funktioniert.


Danke für die Übersetzung.
Das hat auch mein Übersetzungsprogramm geschafft und du kommst somit zum selben Ergebnis, ohne es jedoch erwähnt zu haben - hast es übergangen.
Denn deine zwei Sternchen (**), sprich deine persönliche Ansicht gelten ja nur für die jungen Katzen, aber was ist mit dem Satz zuvor - Zitat:

"Empfindlichkeit, Genauigkeit und positive Vorhersagewerte des Rivalta-Tests für FIP waren niedriger als früher angeben."

Das bedeutet doch, dass die Aussagekraft der Rivalta-Probe im Allgemeinen, noch niedriger (schlechter) ist als früher angenommen.
Nur eben bei Katzen unter 2 Jahren funzen die Übereinstimmungen besser.
Und, wenn d a s also stimmt, dass diese Studie letztlich aussagt, dass die Rivalta-Probe / der Rivalta-Test noch weniger genau war bei der Studie als früher angenommen, dann kann man doch hier nicht einfach so zusammen dichten:

"In 93.4 % der Fälle bedeutete eine positive Rivalta-Probe auch FIP
34,6% der Katzen mit Flüssigkeit im Bauch und positiver Rivalta Probe hatten FIP
Nur 65,5% der negativen Rivalta-Proben waren tatsächlich kein FIP"


Wenn doch da in Text der Studie aber stehen soll - Zitat:

"Der Rivalta-Test hatte eine Empfindlichkeit von 91,3%, Genauigkeit von 65,5%, positive Vorhersagewerte von 58,4% und negative Vorhersagewerte von 93,4% für die Diagnose FIP."

Danke Irmi,
für die Übersetzung!
 
A

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Mika, Danke fürs Recherchieren.🙂
Gut zu wissen, dass die Übersetzungsprogramme mittlerweile brauchbare Resultate liefern. Wie einfach war der übersetzte Text zu lesen?

Ich hab mich zugegebenermaßen zuvor noch nie näher mit dem Rivalta-Test befasst. (Bei Ebony besteht der Verdacht trockene FIP, da bringt Rivalta nix). Darum wollte ich nicht einfach schreiben "Du schreibst Unfug". Und darum kann ich auch nicht sagen, "er ist sogar noch schlechter".
Ich hätte den Text so interpretiert, dass bei Katzen <= 2 Jahre die Ergebnisse zumindest gleich gut sind😕, aber ich denke, wir können trotzdem dabei bleiben, dass bei jungen Katzen der Rivalta-Tests bei Ergüssen im Bauchraum sinnvoll sind.😉
Ich spekuliere mal, dass die Zahlen von Claudia anderen Ursprungs sind. Aber ja, Mika, Du hast recht dass diese Metastudie Claudia's Zahlen widerlegt hat.😉

Was ich auch sehr interessant gefunden habe, ist dass man nicht weiß, warum der Rivalta-Test überhaupt funktioniert.
Und noch was: Vor gefühlt Äonen haben wir mal die Sinnhaftigkeit eines AIDS-Tests beim Menschen ausgerechnet. Da sind wir auf sehr ähnliche Ergebnisse gekommen, dass der Test eigentlich nur bei Risikogruppen Sinn macht.
 
Irmi,

zuerst zeige ich dir hier jetzt mal genau auf - KOPIE - wie der Übersetzer von Google das Englische ins deutsch übersetzt. Ich finde da hat sich sehr viel getan in den letzten 10 Jahren, denn ich fand die Übersetzung nicht schlecht, hat gereicht, um das Notwedigste heraus verstehen zu können.
Hier die Kopie der Übersetzung:

Diagnostische Genauigkeit des Rivalta-Tests für infektiöse Peritonitis bei Katzen.
HINTERGRUND:

Der Rivalta-Test wurde in Europa routinemäßig zur Diagnose der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP) bei Katzen mit Ergüssen eingesetzt, seine diagnostische Genauigkeit ist jedoch unklar.
ZIELE:

Die Ziele dieser Studie waren die Berechnung der Sensitivität, Spezifität und der positiven (PPV) und negativen (NPV) Vorhersagewerte des Rivalta-Tests für FIP sowie die Identifizierung von Korrelationen zwischen einem positiven Rivalta-Test und den in Effusionsflüssigkeit und peripherem Blut gemessenen Variablen.
METHODEN:

In dieser retrospektiven Studie wurden Krankenakten von Katzen mit Ergüssen überprüft und Katzen mit abschließenden Ergebnissen für den Rivalta-Test aufgenommen. Die Prävalenz von FIP in dieser Population wurde bestimmt, und Sensitivität, Spezifität und PPV und NPV des Rivalta-Tests wurden berechnet. Die in der Effusionsflüssigkeit und im peripheren Blut gemessenen Variablen wurden zwischen Katzen mit positiven oder negativen Rivalta-Tests unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Tests und der multivariaten Analyse verglichen.
ERGEBNISSE:

Von 851 Katzen mit Ergüssen hatten 782 eindeutig positive oder negative Ergebnisse für den Rivalta-Test. Eine definitive endgültige Diagnose wurde bei 497 dieser Katzen gestellt. Die Prävalenz von FIP bei Katzen mit Erguss und einem endgültigen Rivalta-Testergebnis betrug 34,6%. Der Rivalta-Test hatte eine Sensitivität von 91,3%, eine Spezifität von 65,5%, einen PPV von 58,4% und einen NPV von 93,4% für die Diagnose der FIP. Diese Werte stiegen an, wenn Katzen mit Lymphom oder bakteriellen Infektionen ausgeschlossen wurden oder wenn nur Katzen ≤ 2 Jahre berücksichtigt wurden. Erhöhte Cholesterinkonzentration und spezifisches Gewicht des Ergusses sowie verringerte Serumalbumin: Globulin-Verhältnis und Hyperbilirubinämie korrelierten positiv mit positiven Rivalta-Testergebnissen.
SCHLUSSFOLGERUNGEN:

Sensitivität, Spezifität und PPV des Rivalta-Tests für die Diagnose von FIP waren niedriger als zuvor berichtet, außer bei jungen Katzen. Die Bestandteile von Ergüssen, die zu einem positiven Rivalta-Test führen, sind nicht bekannt, aber die Positivität hängt nicht einfach mit einer hohen Gesamtproteinkonzentration zusammen.

Übersetzung ENDE.

Was den Link zur Quelle betrifft,
so soll angeblich Claudia selbst DIESEN Link zu dieser Studie h i e r, jemandem im Forum zugesendet haben, und diejenige sendete mir den Link.

Kurz gesagt: Genau aus dieser Studie hat Claudia ihre Zeilen und Zahlen, sowie ihre ganz eigenen Formulierungen hergeleitet.

Aber kann ja sein, dass sie genauso "gut" Englisch kann wie ich 😉 nur ich wusste mir zuverlässiger zu helfen 🙂

Was mir hier öffentlich in diesem Thread n u r alleine WICHTIG war und ich DESHALB so aufschlug, war, dass D I E S E Aussage h i e r (siehe Zitat) widerlegt wird, weil sie für mich f a l s c h ist - Zitat:

"In 93.4 % der Fälle bedeutete eine positive Rivalta-Probe auch FIP"

DAS wollte und möchte ich nicht in einem VIP-Thread unkommentiert und unwiderlegt so dastehen lassen, denn auf diesen Thread wurde die Tage per Link woanders hingewiesen, wo auch der/die TE eine VIP-Diagnose erhalten hatte.
Also i c h wollte DAS nicht lesen wollen, wenn Mika mal diese Diagnose bekommt, denn das steht ja wirklich auch DERART dort reingestellt, als wollte man sagen:

"Ist die Rivalta-Probe positiv, dann am besten sofort einschläfern lassen.",

denn was soll man anderes darunter verstehen, wo doch FIP immer tödlich ist.

Doch die Quellstudie besagt noch nicht einmal das obige Zitat, denn in der Quell-Studie steht das ganz anders - Zitat:

"The Rivalta test had a sensitivity of 91.3%, specificity of 65.5%, PPV of 58.4%, and NPV of 93.4% for the diagnosis of FIP."

NPV = negative (NPV) predictive values of the Rivalta test
= negative VORHERSAGE

Zudem steht in der Studie:
"Von 851 Katzen mit Ergüssen hatten 782 eindeutig positive oder negative Ergebnisse für den Rivalta-Test."

Man weiß also gar nicht wie viele von den 782 Testergebnissen nun einen positiven und einen negativen Rivalta-Test auswiesen.
WIE kann man also dann behaupten:

"In 93.4 % der Fälle bedeutete eine positive Rivalta-Probe auch FIP" ???

DAS steht doch gar nirgendwo in der Studie. In der Studie wird ja noch nicht einmal angegeben, wie viele positive Testergebnisse es waren und wie viele negativen.

Und am Ende sagt diese Studie einfach nur aus:

Der Rivalta-Test schnitt in dieser Studie noch unzutreffender aus, als ihm sein Ruf eh schon vorausging.
Und das ist mal eine ganz andere Aussage als d i e s e s Todesurteil:

"In 93.4 % der Fälle bedeutete eine positive Rivalta-Probe auch FIP ".

Mehr wollte ich nicht klarstellen.
Denn Katzenbesitzer die so einen Test haben machen lassen und der TA sagt:

"Die Probe viel positiv aus."

die kommen dann auch über Google hier in den Thread, lesen diese Zahl und brechen in Tränen aus oder machen gleich einen Termin zum Einschläfern.
Wo doch in Wahrheit die tatsächliche Studie aussagt, dass so ein Ergebnis einer Rivalta-Probe nur sehr ungenau bestimmen kann, ob auch wirklich VIP ausbrechen wird!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich aber positiv beeindruckt. Die Maschinenübersetzung ist wirklich gut.

Na, das ist ja ein Ding, dass das hier wirklich die erwähnte Studie sein soll.😕

Gut, um dem FIP-Diagnose = Todesurteil zu begegnen:

Meine Katze Ebony hat im Spätsommer 2018 eine Uveitis (Augenentzündung) entwickelt, im Herbst haben wir dann die Verdachtsdiagnose trockene FIP bekommen. Trocken bedeutet, es gibt keinen Erguss im Bauchraum, auf den man die Rivalta-Probe anwenden könnte. Trockene FIP ist immer eine Verdachtsdiagnose. Man sollte sie nur stellen, wenn man alle anderen erdenklichen Erkrankungen ausschließen kann.
Beispielsweise wurde Ebony auf FIV (Katzenaids) und FeLV (Leukose) immer wieder Negativ getestet, wir haben große Blutbilder machen lassen. Es gibt bei trockener FIP keinen Test, der das in irgendeiner Art und Weise belegen könnte. FIP ist der Verdacht, den man hat wenn man sonst alles andere ausschließen kann. Oder vielmehr, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.
Jetzt ist Februar 2019. Ebony lebt immer noch. Es gab schlechte Zeiten wo ich dachte, ich muss Ebony bald gehen lassen. Wir hatten aber auch Monate, in denen Ebony ihr altes Herrscherinnen-Katzen-Ich wieder gefunden hat und dem doppelt so großen Nachbarskater gezeigt hat wer hier was darf.

Momentan geht es Ebony wieder schlechter. Ob sie wirklich FIP hat? Keiner kann es sagen. Sie ist konstant auf Cortison um die Krankheit in Schach zu halten, das macht sie anfällig für alle banalen Krankheiten. Katzenschnupfen, Durchfall,... Beim Tierarzt sind wir so gut wie wöchentlich, im Schnitt lasse ich dort wohl 50€ pro Termin. Ihre Lebenserwartung ist vermutlich nicht mehr allzu hoch.
Aber so lange Ebony leben will, frisst und ihre Freundin Irmi putzt und sich von Irmi putzen lässt, so lange werde ich Ebony gerne mehrmals täglich Augensalben und Tabletten geben, weil ihr Leben bereits Monate nach der Diagnose noch immer lebenswert und schön ist.

34535400bf.jpg

Meine Prinzessin Ebony in besseren Tagen.:pink-heart:
 
Ebony ist wunderschööön :pink-heart:

und ich kann mir denken, dass Dauer-Kortison schon alleine einer Erkrankung gleicht, da weiß man am Ende wohl gar nicht mehr, was es nun ist oder dann eben war...

Ich wünsche deiner Ebony eine noch lange, aber vor allem noch sehr schöne Zeit zusammen mit ihrer Katzenfreundin und dir / euch :pink-heart:

Und danke für die Aufklärung wie man eine "trockene FIP" zu verstehen hat und wann man annimmt, dass es sich um eine handeln könnte.

Danke Irmi 🙂
 
Ebony ist wunderschööön :pink-heart:

und ich kann mir denken, dass Dauer-Kortison schon alleine einer Erkrankung gleicht, da weiß man am Ende wohl gar nicht mehr, was es nun ist oder dann eben war...

Ich wünsche deiner Ebony eine noch lange, aber vor allem noch sehr schöne Zeit zusammen mit ihrer Katzenfreundin und dir / euch :pink-heart:

Und danke für die Aufklärung wie man eine "trockene FIP" zu verstehen hat und wann man annimmt, dass es sich um eine handeln könnte.

Danke Irmi 🙂

Zugegebenermaßen hab ich jetzt eher an die Leute gedacht, die hier Infos zu FIP suchen. Aber es freut mich, wenn es Dir auch nützt.

Ich sehe das Cortison als lebensverlängernde Maßnahme. Wenn es Ebony gerade besser geht, bekommt sie so wenig wie möglich.

So weit ich weiß (hab ich aber nicht wirklich genau recherchiert, da mir das jetzt nix bringt) kann man eine FIP post mortem sicher feststellen. Ich weiß aber nicht, ob ich Ebony's Körper nach ihrem Tod einschicken lassen wollen würde. Das Ergebnis würde mir nichts nutzen.

Edit: Die Augenentzündung ist nur eine mögliche Ausprägung, die wir zufälligerweise erwischt haben. FIP ist eine Immunschwächekrankheit, es kann auch ein beliebiges inneres Organ befallen oder auch das Gehirn.
 
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