Wenn Dein Vater voll dahinter steht und bereit ist, ein Katzenleben für sie da zu sein, dann finde ich Deine Katzen-Anschaffungsaktion nur super. Und ich freu mich für jedes Tier, das in Verhältnisse kommen kann und Freigang genießen kann, wie du es beschrieben hast. Großes Haus, Freigang und Möglichkeit von Katzenklappe – was wünscht man sich denn mehr? Optimal ist das.
Tilawin und Margitsina haben ja auch schon viel erwähnt, wo ich mich nur anschließen kann. Und wenn es die Katze aus dem TH sein soll, warum nicht. Ansonsten fände ich ein älteres Pärchen auch ganz gut. Ihr werdet schon die für Euch richtige Entscheidung treffen.
Was Dein zukünftiges Leben mit Katzenhaltung nach einem Auszug angeht, so wurde hier ja schon angedeutet, man könne sich ja nach einer Freigänger tauglichen Gegend umschauen. Ja – das kann man, das geht aber wirklich nur, wenn die Möglichkeit von Katzenklappe gegeben wäre. Und Bedenken habe ich dabei auch in der Hinsicht, dass Du da über kurz oder lang wieder ausziehst und dann stehst Du wieder vor dem gleichen Problem mit der Freigänger-Tauglichkeit. Und das Hin und Her – mal zu Papa und dann wenn es wieder geht, wieder zurückholen, das ist nun gleich gar nichts. Und eine solche Bleibe zu finden, wo sich das realisieren lässt mit Katzenklappe und wo das Umfeld passt, das ist schon gar nicht so einfach zu finden. Das ist sowas wie ein Lottogewinn.
Ich habe das zum Beispiel Jahre lang praktiziert bei Vollzeitberufstätigkeit mit Freigang und ohne Katzenklappe, weil im 1. Stock wohnend mit einer Einzelkatze. Aber das, was ich gemacht habe, kann ich im Grunde genommen niemanden empfehlen. Und schon gar nicht, wenn man gerade zu Hause auszieht und 22 Jahre alt ist. Du willst ja auch noch ein bisschen leben für Dich. Das heißt, Du wirst berufstätig sein und außerdem noch ein soziales Leben führen wollen mit Außenkontakten, die zwangsläufig dazu führen, dass du nicht mit der Regelmäßigkeit zu Hause bist, die einfach eine gewissenhafte Haltung mit Freigang erfordert. Wenn man das ernst nimmt, bedeutet das Einschränkung für Dich. Einer hat immer nach Nachsehen – Katze oder Du. Und Katze ist nun mal auf Dich angewiesen, sie hat ja nur Dich.
Und wenn ich hier manchmal lese, wie manche Leute ihre Katzenhaltung gestalten – dazu gibt es ja gerade einen Thread, wie lange man Katzen allein lassen kann, dann ist das für mich mit meinem System der Freizeithaltung eine ganz andere Welt und nicht praktizierbar. Zum Beispiel, ein oder mehr mal im Monat wo anders übernachten, mehr als 10 Stunden außer Haus sein, nach der Arbeit andere Sachen machen und später nach Hause kommen. Das sind alles Sachen, die gehen dann nicht. Wohlbemerkt in meinem System. Denn Katze geht irgendwann zwischen 18.00 und 23.00 h raus und will morgens rein geholt werden. Und das mit Regelmäßigkeit um die gleiche Zeit. Da ist Übernachtung woanders gestrichen. Ich hätte auch gar nicht den Bedarf gehabt, das machen zu wollen. Aber ich war auch Mitte 40, als ich damit angefangen hab. Das ist auch noch ein großer Unterschied. Da hat man nicht mehr so die Hummeln im Hintern wie das zwischen 20 und 30 der Fall sein kann. Und natürlich hab ich dabei ein ganzes Stück soziales Leben vernachlässigt zugunsten von Katze. Eben weil sie auch noch Einzelkatze war, das kommt ja noch hinzu. Das heißt hier so schön Einzelhaft, doch die Haftbedingungen bei mir hatten immerhin einen hohen Freiheitswert, auch wenn ich mittlerweile durch das Forum zur Einsicht gelangt bin, dass ich keine Zweitkatze als Mensch ersetzen kann.
So etwas wie anderweitige Übernachtung oder Wochenende weg kann man nur dann machen, wenn man zwei Wohnungskatzen hat, die sich zwischenzeitlich mit sich selbst beschäftigen. Da hast Du wenigstens zeitlichen Freiraum für Dich. Obwohl ich auch da längere Abwesenheiten, wenn sie zur Gewohnheit werden, auch nicht so prickelnd finde. Eigentlich sollten sie die Ausnahme sein, wenn man sich für Tiere entscheidet.
Das Tier dankt Dir die Verlässlichkeit, das ist ganz wichtig. Die haben eine innere Uhr, da stellen die sich drauf ein und das gibt ihnen wiederum Halt in Bezug auf ihren Menschen. Probiere Dich da mal aus, wenn es denn so weit ist, mit der Katzensprache. Kommunikation zwischen Dir und Deiner Katze, mit dem Blinzeln, Lider langsam auf und zu machen: Die antwortet Dir dann – alles OK, alles gut. Oder Hingucken und Weggucken, nicht voll anstarren, das irritiert. Irgendwann seid ihr dann ein eingespieltes Team. Wirst schon sehen, wie toll das sein kann.
Ich habe eine Freundin, die schon sehr viele Jahre im Katzenschutz aktiv ist und Tiere vermittelt. Die kannte meine Katze, die im Übrigen nicht von ihr war und meinte mal zu mir: „Das ist ja auch eine ganz besondere Katze.“ Es hat mir sogar geschmeichelt, dass gerade sie das so empfand. Da es mein einziges bisheriges Tier war, kann ich das nicht bewerten. Aber ich glaube das nur zum Teil. Jedes Tier ist etwas ganz besonderes. Man muss sich nur damit beschäftigen und es fördern. Ich habe mir damit auch viel Mühe gemacht und deshalb glaube ich, dass ich einen kleinen Anteil letztlich an dem „Besonderem“ habe, wenn es so sein sollte, dass sie das war.
Ich wünsch Dir gutes Aussuchen. Vielleicht sehen wir ja mal Bildchen. Da würde ich mich aber sehr freuen.