Freigänger oder Wohnungstiger

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Dechanina, ich finde das einfach unglaublich, dass Du jetzt, im Jahre 2019 glaubst, weibliche Katzen wären Einzelkatzen :stumm:

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Spoiler: die sind bzw. waren beide weiblich. Nachdem Ebony verstorben ist hab ich Irmi eine neue Partnerin gesucht und vor allem anderem auf dem Charakter geachtet:
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Wie man sieht sind das totale Einzelgängerinnen, spielen nur morgens und abends mit einander und nehmen ausgesprochen viel Rücksicht auf einander. Definitiv Einzeltiere.
 
A

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Und was bitte sind meine Fehler?
Bin keine Züchterin, halte seit langen Jahren Freigänger die tierärztlich überwacht werden.
Ich habe 1x meine Katze werfen lassen, 3 Junge.
Steinigt mich!

Also die Frage beantwortest du dir doch schon selbst (siehe fette Markierung). Du bist keine Züchterin? Fein, lass die Finger von dieser sinnlosen Vermehrung.

Oh, bitte erhalte mich!
Was ist denn die eigentliche Verantwortung?

Du hattest in erster Linie eine Verantwortung der Mutterkatze gegenüber. Bedeutet, sie noch vor der ersten Rolligkeit kastrieren zu lassen, da jede Rolligkeit (auch wenn sie still ist) eine riesengroße Qual für die Katze ist. Und mit jeder Rolligkeit steigt das Risiko eines Mammatumores. Wenn du jetzt sagst, dass sie nicht rollen musste, da du davor hast decken lassen, dann ist sie VIEL zu jung Mutter geworden, in einem Alter in dem sie quasi selbst ein Kind war (Katzen werden mit etwa 16 Wochen geschlechtsreif). Ob du das bei deinen Kindern auch möchtest, Kinder wenn sie quasi selbst noch Kinder sind.....? Katzen sollten frühestens mit einem Jahr gedeckt werden, ein Alter in dem sie gerade in der Teeniephase sind oder gerade eben so draußen.
Dann wäre die nächste Verantwortung gewesen deine Katzen richtig zu vergesellschaften. Sprich deiner Katze keinen Kater vor die Nase zu setzen oder auch kein Kitten. Das wäre so wie wenn du zu deiner 16 jährigen Tochter sagst, nee gleichaltrige Freunde gibts nicht, aber hier, spiel doch mit dem 3 jährigen hier.
Nachdem du all das versemmelt hast wäre die Verantwortung gewesen ALLE Kitten, ohne Wenn und Aber und ganz egal was sich die zukünftigen Besitzer wünschen (da fragt man sich warum sie sich überhaupt ein ungeimpftes, ungechichiptes, unkastriertes Kätzchen wünschen? Selber vermehren??) frühkastrieren zu lassen, chippen, impfen und mehrfach entwurmen. Dafür sorgen, dass sie nicht als Einzelkatzen leben müssen, ganz egal ob zukünftiger Freigang oder nicht.

Wenn dein urpsürnglicher Wunsch gewesen wäre deinen Kindern mal die ach so süße Kittenaufzucht zu zeigen, dann hättest du nach ein wenig Nachdenken auch mal auf die Idee kommen können zum nächsten Tierschutz zu gehen und zu sagen, dass du gerne helfen möchtest. Du hättest eins der Millionen Mamakatzen aufnehmen können, die Kitten großziehen und sie als Pflegestelle an verantwortungsbewusste Menschen weitervermitteln können. So hättest du deinen Kindern nahebringen können was für ein Katzenelend auf der Welt herrscht, du hättest ihnen zeigen können wie man verantwortungsvoll helfen kann, wie man aus einer ehemaligen Streunerkatze mit liebe eine zutrauliche Schmusekatze machen kann. Du hättest ihnen zeigen können, dass wild geborene Kitten oft mit Krankheiten daher kommen die man behandeln muss, dass sie vlt alleine nicht überlebt hätten und genau das auf so viele Vermehrertiere zukommen könnte, vor allem dann wenn sie unkastriert in den Freigang gelassen werden.
Damit hättest du soviel gutes auf einmal tun können. Und deinen Kindern eine viel bessere Botschaft senden können, als ihnen beizubringen wie man am besten zum Katzenelend beiträgt.

Dein Post hier macht mich so unglaublich traurig, weil ich weiß, dass es verdammt viele Menschen gibt die genauso denken wie du. Arme Katzen.
 
Polayuki hat alles, aber auch wirklich alles gesagt.
Wenn man hier Posts "liken" könnte, bekäme dieser einen fetten Daumen nach oben.
Eigentlich gibt es auch gar nicht mehr zu sagen, denke ich.
 
Polayuki hat alles, aber auch wirklich alles gesagt.
Wenn man hier Posts "liken" könnte, bekäme dieser einen fetten Daumen nach oben.
Eigentlich gibt es auch gar nicht mehr zu sagen, denke ich.

Dem schließe ich mich ohne Vorbehalte an.
 
Polayuki, ich würde Deinen Post auch gerne liken.
 
Ich schliesse mich auch der Meinung von Polayuki an. Habe der TE betreffend Kitten aufziehen etwas Ähnliches per PN geschrieben.
 
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Weißt du, liebe TE? Ich lese hier schon echt seit anfang mit und ich hab mich bisher zurückgehalten, aber ich glaube ich muss mich jetzt echt mal selber in die Pfanne hauen um dir aufzuzeigen, womit hier alle, einschließlich ich selber, ein Problem haben.

Unsere ersten zwei Katzen (noch von meinen Eltern angeschafft) Sisi und Tapsi kamen aus einem Wurf wie deinem.
"Meine Katze soll einmal werfen, meine Tochter lernt da was ganz wichtiges bei."
3 Kitten, 2Mädels und ein Katerchen.
Das Katerchen ging an unsere Nachbarn in die Wohnung und die Schwestern zu uns - wenigstens das haben wir richtig gemacht.
Alle 3 starben an Folgen eines angeborenen Herzfehlers. Der Kater - Minou - wurde gerade mal ein Jahr alt.
Tapsi wurde knapp 4 und Sisi 9.

Honey, die wir damals als Kitten zu Sisi und Tapsi geholt hatten - hier unser nächster Fehler - kam aus ähnlicher Quelle. Die Nachbarn meiner Oma hatten Kitten.
Honey wurde fünf Jahre alt. Sie starb an einer neurologischen Erkrankung, die auch eines ihrer Geschwister das Leben kostete, denn der hatte ähnliche Anfälle, zwei Jahre zuvor gehabt.

Mein Ray war von klein auf (der kam übrigens auch aus einem Ups-Wurf) mit aufgequollenen Pfoten zu uns, die wir permanent behandeln müssen und die ihm Probleme machen.

Tassilo kam zu uns und ist der einzige, bei dem ich sage, die Krankheit ist vielleicht unsere Schuld, weil wir ihn falsch ernährt haben. Jedenfalls neigt er zu Struvit.
Seiner Mutter gings dafür nicht so toll, die war schon wieder trächtig, als er zu uns kam.

Jede dieser fünf Katzen hat gemeinsam, dass sie nicht aus dem Tierschutz oder vom Züchter kamen, dass sie Auffälligkeiten haben, dass ihre Mütter viel zu früh Babys bekommen mussten und dass wir dazu beigetragen haben, dass das Katzenelend sich verbreitet.
Keine dieser Katzen kam aus einer 'Überzüchtung' sie sind allesamt Lastramis von Lastramieltern. Und alle sind sie krank, Sisi, Tapsi, Honey und Ray zu 100% genetisch bedingt.

Meine erste Katze, die ich aktiv "angeschafft" habe, habe ich hinter einer Regentonne im Garten meiner Oma gefunden, neben ihrem toten Geschwisterchen. Auch sie - Chihi - ist nicht komplett gesund, mit ihr hatte ich viel Müh und Not sie zu päppeln, dennoch ist sie die einzige mit deren "Anschaffung" ich keinen Vermehrer oder Rumprobierer oder was weiß ich was unterstützt habe.

Und weißt du was, liebe TE? Niemals wieder werde ich eine Katz zu mir nehmen, die nicht aus dem Tierschutz oder von einem seriösen Züchter kommt.


Zu der Freigang Geschichte: Freigang ist was schönes und hat genau wie Wohnungshaltung Vor- und Nachteile.
Aber WOhnungshaltung ist keinesfalls ein großer Nachteil, wenn man ihn ordentlich gestaltet. Kratzbäume, Rennmöglichkeiten, ein kätzischer, passender Partner, Intelligenzspiele, ein abgesicherter Balkon, eventuell sogar mit Liegewiese - das ist etwas tolles, was man sich für viele Katzen nur Wünschen kann. Ich wäre also dankbar für die Interessentin des Kittens.

Und auch ich bin der Meinung: Die Kitten gehören geimpft, entwurmt und kastriert abgegeben.
Denn sonst gibt es bald den nächsten "Meine Katze sollte einmal Babys haben"-Wurf und dann geht der ganze Mist von vorne los.

Liebe Grüße, alles Gute für die Katzen.


Edit: Das hat auch nichts mit steinigen zu tun, wir wollen dir einfach verständlich machen, was für Probleme diese kleine "Idee" mit den Kitten nach sich zieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Catorai, ich habe großen Respekt vor Leuten wie Dir, die es schaffen so schonungslos zu ihren Fehler zu stehen. Chapeau.
 
Was noch wichtig wäre, ist das auch der "Deckkater" dringend kastriert gehört?

Wo kam der eigentlich her? Lebt der auch bei euch? Wurde dieser extra für dieses Unterfangen ausgewählt? Oder war er ein unbekannter Streuner?
Was weiß man von dem Kater? War dieser gesund, geimpft, gründlich untersucht?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Berechtigte Frage, Lirumlarum, wobei, wenn der Kater nicht extra angeschafft wurde, wonach es hier ja nicht klingt, das wiederum nachträglich nicht mehr in der Hand der TE liegt.

Gut, die Kitten sind jetzt auch da, das kann man auch nicht ungeschehen machen, aber nunja...

Und Irmi: Ich gehe im Endeffekt auch eigentlich nicht damit hausieren, aber ich habe halt drei der Katzen bei mir und sehe jeden Tag (wenn es Tabletten gibt, Pfötchenmassage, wenn der Dicke bei den beiden jüngeren nicht mithalten kann aufgrund seiner Pfoten etc.) und jeden Monat (wenn meine Tierarzt- und Medikamentenrechnungen kommen) was falsch gelaufen ist.
Wenn ich also mit meinen Fehlern beitragen kann, sowas in Zukunft zu vermeiden, wie kleinlich und egoistisch wäre es dann, diese nicht zuzugeben und meine Erfahrungen zu teilen.
 
Ich hab da auch großen Respekt vor, Catorai und sehe es ähnlich. Wir haben bei unserer Erstkatze, die übrigens auch aus einem "Ups-Wurf" stammte (die Katze der Mutter meines damaligen Freundes bekam ungeplant Junge, wurde aber immerhin sofort kastriert) und kam zu früh von ihrer Mutter weg. Gesundheitlich hatte sie in ihren fast 18 Lebensjahren zum Glück kaum Probleme, aber sie (Freigängerin) hat sich zeitlebens nicht gut mit anderen Katzen verstanden und sehr angstaggressiv auf sie reagiert, war dafür unheimlich anhänglich uns gegenüber und hatte auch ziemliche Verlustängste, was mir im Nachhinhein unsagbar leid tut. Nur muss ich ehrlich gestehen, wie ich anderswo schon schrieb, dass ich mich irgendwann nicht mehr getraut habe, eine 2. Katze dazu zu setzen. Hätte ich das Wissen, was ich heute habe, vor 10 oder 15 Jahren gehabt, hätte ich es vielleicht doch probiert, aber man kann die Zeit leider nicht zurück drehen. 🙁

Ich wäre allerdings nie auf die Idee gekommen zu sagen, Kätzinnen sind generell Einzelgängerinnen, nur weil Thaleia nicht mit anderen Katzen konnte (was ja letztendlich wir Menschen verursacht haben). Und mir war von vornherein klar, dass meine nächsten Katzen aus dem Tierschutz kommen und mindestens zu zweit sein sollten. (Geplant waren übrigens 2 Kätzinnen, dass es nun Katze und Kater sind war einfach Schicksal. 😉)

Jeder macht Fehler - wichtig ist nur, dass man auch aus ihnen lernt.

Zum Thema Freigang vs. Wohnungshaltung. Da habe ich ja hoffentlich deutlich gemacht, dass für mich beide Haltungsformen ihre Berechtigung haben. 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
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