Bei meinen Oris (alle mit Stammbaum) war keine Chipnummer in der Ahnentafel eingetragen, nur die Zuchtbuchnummer und Name und Anschrift des Züchters. Laminiert waren sie alle, und bei Mercy (Peterbald mit Fell) war zudem ein Zuchtverbot eingetragen, weil sie nicht dem Rassestandard (nackt) entsprach und keine Nackigkeit vererben konnte.
Diese Streifengeschichte vom Chip war jeweils im Impfpass eingetragen (eingeklebt), und beim 1. DEKZV wurde (Pfötchen) die Ahnentafel auch auf mich als Käufer umgeschrieben. Das dauerte einige Wochen, und ich bekam dann einen gesonderten Schrieb, wo die Umschreibung bestätigt wurde.
Eine Fälschungssicherheit im eigentlichen Sinne gibt es bei Ahnentafeln nicht, denn streng genommen sind es keine (öffentlichen) Urkunden, sondern private Dokumente. Aber würde man diese Dokumente verändern oder einem anderen Tier zuordnen, wäre das dann entsprechend auch Betrug bzw. Urkundenfälschung - strafrechtlich gesehen.
Den Nachweis, dass der Stammbaum tatsächlich zu der betreffenden Katze gehört, kann man im Grunde nur durch den Abstammungstest führen, denn auch der Chip müsste im Regelfall im Stammbaum nachgetragen werden, weil wohl kaum eine Katze vor dem Alter von 12 Wochen gechippt werden wird. Ich sehe da vor allem ein zeitliches Problem. 😕
Mal realistisch gedacht: viele seriöse Vereinszüchter geben die Kitten bereits mit 12 Wochen ab, und dann soll der Stammbaum bereits dabei sein. Die Kitten sind dann auch frisch geimpft, oft aber noch nicht gechippt. Der Züchter macht die Wurfmeldung natürlich deutlich vor der Abgabe, aber das Zuchtamt des Vereins muss die Stammbäume ja erstmal ausfüllen und ausdrucken, dann unterschreiben, laminieren und versenden. Und dass ein TA bereits bei der Erstimpfung (mit acht Wochen) die Kleinchen chippt...... ?
Wäre es einheitlich geregelt, also dass die Kitten erst mit 16 Wochen abgegeben werden (dürfen), wäre es sicherlich nicht so ein enges Zeitfenster - und ja auch insgesamt besser für die Kitten. Aber bis dahin wird wohl noch viel Wasser die Spree langfließen. 🙁
Was die Seriosität von Zuchtvereinen angeht, ist es richtig, was Doppelpack schreibt: es gibt leider eine Reihe von unseriösen Vereinen, die eher einer Stammbaumdruckerei gleichen als einem Liebhaberverein, dem es um die Erhaltung und Verbesserung der einzelnen Rassen geht. Man sollte sich daher vor dem Kauf von Rassekatzen (= nur Katzen mit eigenem Stammbaum sind reinrassig!) genau informieren und auch die Zuchtrichtlinien des Vereins, der den betreffenden Stammbaum ausstellt, nachlesen!
Eine Rassekatze kostet (wie Vermehrerkatzen inzwischen übrigens auch! *hust*) etliche Hundert Euro, kann sogar - auch als reines Liebhabertierchen - über 1.000 Euro kosten. Da sollte man auf jeden Fall seine Hausaufgaben machen und gründlich recherchieren und nachfragen. Zumal es auch eine Frage der Nachhaltigkeit ist, denn allein beim seriösen Vereinszüchter ist sichergestellt, dass die Elterntiere vorschriftsmäßig gehalten werden und dass vor der Verpaarung auch die erfoderlichen Tests auf Erbkrankheiten usw. durchgeführt worden sind.