Gibt es Antidepressiva für Katzen?

[SonjaM.]

Kann man Leidensdruck überhaupt messen? Ich denke nein, da es eine subjektive Empfindung ist.

Arzt und Patient entscheiden gemeinsam, ob eine Therapie/Medikation angebracht ist.

Für unsere Tiere (und Kinder!) müssen leider wir (oder doch Gott sei Dank?) diese Entscheidung treffen. Das ist nicht nur bei AD so, sondern bei jedem Wurmmittel, jeder Impfung, jeder Kopfschmerztablette und jedem Antibiotikum.

Viele Grüße,
Sonja

 

[balulutiti]

Ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, einer meiner Katzen Psychopharmaka zu geben. Psychische Beschwerden bei Tieren lassen sich m. E. durch entsprechende Veränderung der Lebensumstände des jeweiligen Fellchen beheben. Das wäre mein Ansatzpunkt.

Wenn man davon ausgeht, dass eine "richtige" Depression beim Menschen eine physische Ursache hat, muss man da nicht zu dem Schluß gelangen, dass das bei Tieren genauso ist? Oder anders herumgefragt: wenn man bei Tier durch Veränderung der Lebensumstände eine Verbesserung erreichen kann, geht das beim Mensch nicht auch? 😕

Daß in Altenpflegeheimen sehr und zu großzügig mit Beruhigungsmitteln therapiert wird, ist eine schlimme Tatsache, aber bezeichnend für die heutige Zeit, in der sich nur selten jemand Zeit nimmt, mit Hilfsbedürftigen zu REDEN.

Ich bin absolut dagegen, dass man alte Leute in Heimen aus Bequemlichkeit ruhigstellt, nur muss man das schon etwas differenzieren: in Pflegeheimen gibt es nicht nur Patienten, die aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu betreuen, sondern auch ein großen Anteil an Menschen mit Altersdepression, Demenz und Alzheimer. Bei vielen dieser Menschen schafft man mit Medikamenten überhaupt erst die Basis, um Gespräche zu führen. Oder wie redet man mit jemanden, der den ganzen Tag "Polizei" brüllt?

Kann ADS und/oder AHDS mittels Blutbild oder dergleichen diagnostiziert werden?

Nein, kann man nicht. Dazu gibt es eine Reihe von psychologischen Tests.

 

[momerix]

einmisch: es gibt auch chronische physische Krankheiten, die vielfach mit Depressionen einhergehen.

 

[isidor]

Hej Gabi,

also so richtige Antidepressiva, wie man sie vom Menschen kennt gibt es so nicht für Tiere. Die AM, die häufig im Humanbereich auch als Antidepressivum verschrieben werden, werden bei Tieren als Sedative oder Narkoleptika verwendet.
Für gewöhnlich wird ein Psychisch Kranker auch nicht nur mit AD behandelt sondern bekommt häufig begleitend eine weiter Psychotherapie.

Antidepressiva haben sicherlich auch NW, da sie jedoch unter ärtlicher Kontrolle und mittel Patientenprotokollen der ständigen Überwachung unterstehen, können die Nebenwirkungen relativ gering gehalten werden. Die Nebenwirkungen, die entstehen, sind meist nichts im Hinblick auf den Nutzen den Patient dadurch hat. Psychische Erkrankungen sind mehr als schwerwiegend, für den Patienten selbst als auch für seine Angehörigen und sind daher auch behandlungspflichtig.

Wie soll den so eine Kontrollinstanz bei Tieren geschaffen werden? Woher weißt du das dein Tier eine Angsterkrankung hat oder ist es vielleicht doch eine Depression, wenn ja was für eine? Darauf wirst du keine Antworten finden, weil die Bewertung von animalischen Emotien durch die eigenen Erfahrungen absolut verfälscht werden. Jede dieser Erkrankung kann anders behandelt werden, das hängt zumeist vom Schweregrad ab, der sich bei einem Tier ebenfalls nicht abschätzen lässt.

Weiterhin wird sich ein TA davor hüten AM, die unter das BTM fallen, auszuhändigen. Das Problem daran ist, wie ist es um die Sicherheit der Menschen bestellt, was ist wenn das jemand in die falsche Hände bekommt - wer übernimmt dafür die Verantwortung? ich persönlich würde mich davor hüten solche Arzneimittel in die Hände von Tierhaltern zu geben!