HCM-Spätstadium - wirklich hoffnungslos?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
SanneG

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Ihr Lieben,

ich war ewig nicht in diesem Forum, meinem mittlerweile Dreier-Gespann ging es die ganze Zeit gut. Mein Sorgenfell Lotte, Perserin, 12 Jahre, mit Pilzen, Milben, Sequestern und nun noch CNI ist natürlich nicht wirklich gesund, aber ein zähe Kämpferin. Als ich sie aus dem TS übernahm, gab man ihr noch zwei Monate, das ist jetzt fast 9 Jahre her 🙂

Und dann gibt es noch Felisha, BKH, die ich erst vor 2,5 Jahren als Kastratin übernommen habe. Sie ist quietschfidel im wahrsten Sinne des Wortes - wir nennen sie Quietschienella, weil sie uns an ein etwas angerostetes Türscharnier erinnert, wenn sie kuscheln/futtern/gestreichelt werden/spielen/auf den Balkon will :pink-heart:

Der dritte im Bunde ist Jandlchen, BKH, lieb, freundlich, sanft und 9 Jahre. Ich habe ihn seit er 5 Monate alt ist. Er war nie krank, machte nie Sorgen, allerdings viel Unfug... 😉

Wir haben immer gedacht, uns irgendwann mit Krankheiten wie Krebs, Nierenproblemen usw. auseinandersetzen zu müssen, aber dass wir damit viel Zeit hätten...

Jandlchen, kommt aus einer unauffällig geschallten Linie und wurde selbst mit etwa 2,5 Jahren unauffällig geschallt. Mir war das damals wichtig, um wirklich sicher zu gehen, dass er keine ererbte HCM haben kann, auch wenn mir die Schallergebnisse seiner Vorfahren vorlagen. Die Tierkardiologin, Dr. Skrotzki hier in Berlin war außerordentlich zufrieden und da Jandlchen in all den Jahren nie krank war, war ich beruhigt und er, seine Katzenkumpel und wir hatten ein tolles Leben.

Letzten Montag wurden wir nachts wach und ich dachte anfangs, er würde Haare hervorwürgen. Ich bin aufgestanden, um nach ihm zu sehen, da er nie Haare auskotzt, alle meine drei Katzen bekommen Malzpaste. Jandlchen lag ausgestreckt auf dem Tisch, den Kopf über die Tischplatte nach unten hängend. Es sah nicht wie würgen aus, die Geräusche waren auch anders und vor allem atmete er stark in die Flanken hinein. Da wir etwas beunruhigt waren, haben wir uns in die Nähe gesetzt und ihn beobachtet. Irgendwann hörte er auf, kam zu kuscheln, war aber sehr unruhig, stand auf, legte sich hin und das Pumpen begann wieder.
Wir haben nur 20 Minuten abgewartet, dann haben wir ihn eingepackt und in die Tierklinik der FU Berlin gebracht. Dort hat man ein Lungenödem und starke Herzgeräusche diagnostiziert. Er wurde geröngt, ein Zugang wurde gelegt. Offenbar regte er sich so auf, dass er zu hecheln begann. Über Stunden bekam er Sauerstoff, Sedierungen, weil er sich so hochspulte. Erst als er ein Herzmittel gespritzt bekam, schien er ruhiger zu werden und wurde stationär aufgenommen. Völlig geschockt sind wir nach Hause gefahren. Am nächsten Tag hatten sie das Wasser so weit zurückgedrängt, dass sie ihn schallen konnten. Alle Befunde sind noch auf dem Postweg zu uns, deshalb kann ich die Ergebnisse nicht hier liefern. Aber sie haben gesagt, es sei eine hochgradige HCM im Spätstadium, er hätte bestenfalls noch ein Jahr.
In 14 Tagen wird er wieder geschallt von einem Tierkardiologen in Berlin bzw. Kleinmachnow bei Berlin. Bis dahin bekommt er folgende Medikamente:
Vetmedin 1,25 mg – morgens und abends je 1x
Furotab 10 mg – morgens und abends je 0,5x
Prilactone 10 mg – morgens und abends je 0,5x
Clopidogrel 75 mg – morgens 0,25x

Gestern durften wir ihn abholen und zählen jetzt seine Ruheatemfrequenz. Die liegt immer zwischen 21 und 25, laut Tierklinik ist alles unter 25 gut.

Folgende Fragen möchte ich hier gern stellen, in der Tierklinik wollte man sie mir nicht beantworten, ich solle mich damit nicht beschäftigen:
1. Die Tierklinik sagt, er sei jetzt dann gut eingestellt. Er frisst auch, ist allerdings sehr müde, nimmt die Tabletten aber gut. Er trinkt sehr viel, aber ich las, das wäre normal wegen der Tabletten. Wenn er gut eingestellt ist, warum hat er dann nur noch wenige Wochen/Monate, max. Ein Jahr?
2. Meine größte Angst ist, dass er noch einmal so etwas durchmachen muss wie am Montag. Durch das Wasser in der Lunge säuft er doch im Zweifel innerlich ab, nicht wahr? Sollte eine ähnliche Situation auftreten, würden wir ihn erlösen, die Todesangst von ihm werde ich mein Leben nicht mehr los. Wie erkenne ich als Laie, wann es kritisch ist?
3. Ist es richtig, dass er solange er genug Entwässerung nimmt, vermutlich dann eher an Herzversagen sterben wird, was mir ein sehr viel gnadenvollerer Tod erscheint?
4. Die Medikamente gehen ja ziemlich auf die Nieren, die Nierenwerte von Jandlchen waren jetzt NOCH gut, sollte er Nierennahrung bekommen?

Jandlchen ist gerade erst neun Jahre alt geworden. Ich dachte immer, mit den Medikamenten könne man den Verlauf aufhalten, ich verstehe nicht, wieso er dann nur noch ein Jahr haben sollte.

Montag dachte ich, ich hätte ihn verloren, jetzt fühlt es sich an wie ein Abschied auf Raten. Ich habe damals auf der Suche nach einem guten Züchter so viel über HCM gelesen, das meiste war fürchterlich. Und auch der Austauschthread hier ist eher so, dass ich noch mehr heule.

Ich verstehe, dass Jandlchen nicht uralt werden kann, aber Gott gib, dass ich ihm einen würdevollen Tod ermöglichen kann und dafür möchte ich gern wissen, wie ich die Anzeichen früher erkennen kann, so dass ich ihm das von Montag nicht noch einmal antun muss..

Über Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Sanne
 
A

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Hallo Sanne,

lass Dich erstmal druecken. 🙁 Das ist eine schlimme Diagnose.

Ich bin ja leider selbst mit Bara betroffen auch wenn ihre HCM noch nicht klinisch ist, aber aufgrund der Dinge, die ich gelesen habe und was ich beim Kardiologen gehoert habe wuerde ich Deine Fragen wie folgt beantworten.

1.HCM ist progressiv, dh die Krankheit stopt nicht. Der Muskel wird weiter wuchern, die Frage ist nur wie lange es dauert.
2. Ich denke, beim naechsten Anfall. Hast Du die Straenge von *krae* gelesen? Oder den Strang vion GreatL? Ich denke, hier wird der Ablauf deutloich beschrieben 🙁
3. Ich wuensche Bara den ploetzlichen Herztod durch HRST. Herzversagen geht mit Wasser in der Lunge einher....
4. es ist sicher gut die Nierenwerte im Blick zu haben. ABER ich meine die wenige Lebenszeit die Jandlchen noch hat wuerde ich ihm nicht mit Nierenfutter versauen. Wie sind seine Nierenwerte denn jetzt? Wenn sie ok sind, wuerde ich gar nichts machen, Hauptsache es schmeckt ihm. Sind sie bereits erhoeht? Dann vllt auf phosphorreduziertes Futter schwenken und ggf in 3 Monaten eion Blutbild machen lassen.

Aber nochmals, wenn die Klinik eine solch duestere Prognose stellt, wird sie wahrscheinlich richtig liegen, so schlimm das auch ist.

Mein Kardiologe sagte heute auch, dass er Katzen meistens nur im finalen Stadium zu Gesicht bekommt, weil sie sich nichts anmerken lassen🙁🙁

Ich wuerde sagen, vergiss die Nieren, mach ihm noch eine schoene Zeit so weit das moeglich ist.

Ich habe Bara gestern in die Pfote versprochen, dass wenn es bei ihr anfaengt schlimm zu warden, dass ich NICHT das ganze Programm durchziehen werde.:sad:

Alles Gute,knuffel das kleine Jandlchen
 
Hallo Sanne,

ich hab leider nicht so viel Zeit, daher nur in Kürze.

Aber sie haben gesagt, es sei eine hochgradige HCM im Spätstadium, er hätte bestenfalls noch ein Jahr.

Das stimmt leider, in den meisten Fällen gar noch weniger. 🙁

Guck, hier bin ich selbst auf die Suche gegangen: wie lange lebten noch....

Aber mittlerweile weiß ich, dass es auch Ausnahmen gibt, nämlich GsD auch uns Chester hat HCM, aber leider weiß ich nur noch von einem anderen Fall, da waren es drei Jahre.

Meinem Chester geht es nach wie vor gut, er wird dieses Jahr 10, er hatte sein Lungenödem im März vor 2 Jahren, sein Herz hat sich seit dem wesentlich verbessert. 🙂

Also, nicht aufgeben, niemals.

Ich drücke für euch die Daumen, dass ihr auch eine Ausnahme seid.
 
Ich danke Euch schon mal sehr, vor allem auch für Eure ehrlichen und klaren Worte. Wir versuchen, ihm noch ein tolles Leben zu bereiten, aber wir wollen ihn auch nicht unnötig quälen. Die Diagnose haben wir ja auch erst seit kurzem, der Schock war halt gewaltig. Ich hatte bislang eben immer Katzen, die dann auch krank aussahen und jetzt mit den Medikamenten ist Jandlchen ruhiger, aber sonst wie immer... irgendwie führt das dazu, dass mein Gefühl (bestimmt können wir das noch lange hinbekommen) nicht zu meinem Kopf (Lebenserwartung, Erfahrungen anderer) passt 🙁

Ich habe hier einige Berichte gelesen, bei manchen musste ich aber aufhören zu lesen, das war zu fürchterlich..

Ein weiterer Anfall wäre für mich das Zeichen, das ich dann brauche. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Fellnasen abgöttisch. Ich hatte vorher nie gesehen, wie ein Tier bei Atemnot und Wasser in der Lunge leidet. Jandlchen schaute mich mit großen Augen an und ich habe ihm und mir versprochen, dass sich das NIE wiederholen wird.
Ich werde dann zwar am Boden zerstört sein, aber ich weiß auch, dass ich ihn erlösen kann und muss. Das musste ich vor ziemlich genau 9 Jahren mit Freggelchen (Lymphdrüsenkrebs) und das einzig tröstliche an seinem Tod war, dass er nicht allein, nicht verzweifelt sich irgendwo versteckend gestorben ist..

Jetzt gehe ich den Zwerg kuscheln und ihm sagen, dass er der tollste Kater "wo gibt" ist

In diesem Sinne:
"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." (Bertholt Brecht)
 
Hallo Sanne,

jetzt habe ich ein bisschen mehr Zeit, so dass ich auf deine Fragen eingehen kann, wobei ich natürlich nur meine Erfahrungen schildern kann.

Folgende Fragen möchte ich hier gern stellen, in der Tierklinik wollte man sie mir nicht beantworten, ich solle mich damit nicht beschäftigen:
1. Die Tierklinik sagt, er sei jetzt dann gut eingestellt. Er frisst auch, ist allerdings sehr müde, nimmt die Tabletten aber gut. Er trinkt sehr viel, aber ich las, das wäre normal wegen der Tabletten. Wenn er gut eingestellt ist, warum hat er dann nur noch wenige Wochen/Monate, max. Ein Jahr?

Tja, das kommt wohl aus der Statistik, wobei da sind die Katzen, die eben doch nicht gut eingestellt waren/werden konnten, nicht herausgerechnet.

HCM ist eine sehr individuelle Krankheit, jede Katze kann anders auf die Medikamente reagieren, also gebe nichts auf die Statistik.

Bei deinem Jandlchen kann man m. E. noch nicht sagen, ob er gut oder nicht so gut eingestellt ist, dafür war jetzt die Zeit einfach noch zu kurz und man muss noch sehen, wie sich alles entwickelt.

Ihr wart bei Frau Skrotzki und nun dann wohl bei Frau Kattinger. M. E. seid Ihr da gut aufgehoben, das ist schon mal sehr gut.

Bei der nächsten Untersuchung solltet Ihr auf jeden Fall ansprechen, ob Jandlchen vllt. gar kein genetische, sonder "nur" ein sekundäre HCM hat. Sein Alter wäre eigentlich dafür. Bei genetischen oder prmäre HCM sind die Katzen (auch Kater) meist jünger beim auftreten der Symptome. Ein sekundäre HCM kann z. B. auf Grund von Schilddrüsenproblem auftreten. Habt Ihr eigentlich ein BB von Jandlchen, hier insbesondere mit T4 Wert?

2. Meine größte Angst ist, dass er noch einmal so etwas durchmachen muss wie am Montag. Durch das Wasser in der Lunge säuft er doch im Zweifel innerlich ab, nicht wahr? Sollte eine ähnliche Situation auftreten, würden wir ihn erlösen, die Todesangst von ihm werde ich mein Leben nicht mehr los. Wie erkenne ich als Laie, wann es kritisch ist?

Ihr solltet regelmäßig seine Ruheatemfrequenz zählen, also wenn er tief und fest schläft. Sie sollte so 20-30 sein. Jetzt die erste Zeit kann gar bis 40 gehen aber mit der Zeit sollte sie sich doch eher im unteren Bereich einstellen.

3. Ist es richtig, dass er solange er genug Entwässerung nimmt, vermutlich dann eher an Herzversagen sterben wird, was mir ein sehr viel gnadenvollerer Tod erscheint?

Daran sollst du erstmal gar nicht denken, das kann dir eh niemand beantworten.

Ich gehe da so vor, dass ich sicherstelle, dass mein Chester die bestmögiche Versorgung bekommt und ich ihn ganz genau beobachte wei es ihm geht. Belese dich und lasse dich nicht verunsichern, frage bei den TÄ immer nach, wenn dir was auf dem Herzen liegt.

Mein Chester wurde eine Woche nach Diagnosenstellung wieder geschallt, dann nach einem Monat, dann wieder nach drei Monaten und jetzt dann halbjährlich. Ein BB lassen wir auch halbjährlich machen. Auf Grund der Untersuchungsergebnisse wurden bei uns immer wieder die Medikamente neu angepasst. Wir durften gar und GsD die Medis immer mehr reduzieren.

4. Die Medikamente gehen ja ziemlich auf die Nieren, die Nierenwerte von Jandlchen waren jetzt NOCH gut, sollte er Nierennahrung bekommen?

Nein, eine Nierendiät braucht er nicht. Ihr solltet aber regelmäßig die Nierenwerte überprüfen lassen.

Jetzt gehe ich den Zwerg kuscheln und ihm sagen, dass er der tollste Kater "wo gibt" ist

Wir haben noch einen sehr, sehr wichtigen Rat mitbekommen, nämlich dass glücklich Tiere länger leben......wir leben nach dem Spruch: es zählt nicht dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.

Knuddele bitte deinen Jandlchen von mir.

Alles Gute und Kopf hoch. 🙂
 
Liebe Krissi,

ganz lieben Dank für Deinen Beitrag. Die letzten Tage waren wir vor allem damit beschäftigt, die Atemfrequenz von Jandlchen zu messen und nicht ständig zu heulen.. :sad:

Heute war unser Termin bei Dr. Kattinger, sie war super, ganz lieb zu Jandlchen, hat uns alles erklärt, aber die Hoffung hält sich in Grenzen. Super ist, dass er die Medikamente so lieb futtert, sein Blutdruck mit 140 okay ist, ansonsten hat er Vorstufen von Thrombosen, die Herzwand ist zu dick, der Herzschlag galoppiert, wenngleich auch regelmäßig, Aussetzer hat er keine. Sein Allgemeinzustand ist sehr gut, er frisst gut, spielt und seine Atemfrequenz ist unter 25, außer nach dem Termin , da war er an die 30 dran.

Seine Nierenwerte sind erhöht, aber Frau Dr. Kattinger vermutet, dass dies eine Nebenwirkung seiner HCM-Erkrankung ist.. Hier soll aber bald ein neues Blutbild gemacht werden. In 10 Tagen sind wir zum Röntgen dort, um zu schauen, ob die Lunge vom Wasser frei ist.

Mit der Dosierung der Medikamente durch die Tierklinik war sie recht zufrieden, nur Entwässerung sollen wir mehr geben. Die Klinik ist medizinisch gesehen wohl wirklich gut, Organisation und Abläufe sind allerdings eine Katastrophe. Befunde, Blutbild, Schall und Röntgenaufnahmen sollten zwar geschickt werden, aber letztlich haben wir sie dann abgeholt, das haben sie nicht hinbekommen...

Auf einen plötzlichen Herztod können wir wohl auch nicht hoffen. Lungenödem und/oder Thrombose erscheinen der Ärztin wahrscheinlicher, klang für uns halt furchtbar, aber ich war froh, dass sie das so offen gesagt hat.

Die Krankheit ist furchtbar, weil man Jandlchen gar nichts anmerkt, er scheint wie immer zu sein und ist doch so unheilbar krank.
Aber mein Freund sagt immer: Jandlchen weiß nicht, was eine Woche, ein Monat oder ein Jahr ist, aber er weiß, dass er geliebt wird, heute, morgen, immer.. :pink-heart:

Für uns ist es schwer, sehr sogar, aber dann seh ich meinen Zwerg an, der mit großen Augen zurückschaut und vermutlich den heutigen Tag nur scheiße fand, weil er bis mittags nichts futtern durfte und irgendwelche Frauen beim Tierarzt ihn angetatscht hatten und das mag er ja nur bei seiner Katzendame Felisha oder mir :wow:

Liebe Grüße
Sanne
 
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Hi Sanne,
bei meinem Kater war die HCM eher ein Zufallsbefund. Ich war mit dem alten TA unzufrieden, wechselte aufgrund einer Empfehlung und bekam bei der ersten Untersuchung den Hinweis auf Herzrythmusstörungen. Also ab zum Kardiologen, Sam schallen lassen und das Ergebnis war eine Katze mit starker HCM und als Ersteinstieg ein Medikamentencocktail, der Deinem nicht unähnlich war. Mein Stinkstiefel hat dank Medis, Kontrolluntersuchungen, und seiner Bereitschaft die Medis zu nehmen 🙂 noch fast 4 Jahre geschafft. Es waren wunderbare Jahre und ich bin dankbar, dass ich sie hatte. Damit gerechnet habe ich bei der Diagnose wirklich nicht.
Ich kann mich den anderen nur anschließen, genießt die Zeit, verwöhn Deinen Schatz, okay klar halt ein Auge auf die Nierenwerte aber ich glaub auch nicht, dass er Nierendiät braucht.
 
Ich wollte gerne auch noch meine HCM Erfahrungen hier lassen, um zu zeigen, dass auch diese Krankheit viele Gesichter hat.

Unser erster HCM Kater war ein Russisch Blau Mix - Barney. Er hatte öfter Maulatmung und wir haben damals Anfang der 2000er mehrere Vets drauf angesprochen, niemand hat uns ein Herzultraschall vor geschlagen und wir waren noch unwissend, dass so etwas nötig gewesen wäre. Dann bekam er „Anfälle“ , war wie weg getreten. Immer nur kurz. Der Vet in der Tierklinik bemerkte dann zum ersten Mal ein Herzgeräusch und schickte uns zum Schall. Und siehe da weit fortgeschrittene HCM. Es gab Beta Blocker und Wassertabletten. Leider schlug nichts davon bei unserem Schatz an und er wurde nur 5,5 Jahre alt!

Unser damaliger Chefkater Donald starb 2 Jahre später. Er hatte auch aus heiterem Himmel ein vergrößertes Herz und dadurch eine Aortenthrombose. Zwei Monate vorher waren wir beim Kardiologen – kein Anzeichen auf eine Herzerkrankung. Bis heute für mich nicht zu verstehen. Und auch nicht zu verarbeiten. Ihr kennt das ja … hätte … wäre … würde. Vorwürfe …!

Dann kam 2009 ein zwei jähriger Pflegekater zu uns. Ein Britisch Langhaar – Highlander – unser Chuck! Er wurde als Kroppzeug (Abfall) bei uns abgegeben, hatte schon mehrere Vorbesitzer. So nebenbei wurde auch gesagt, dass seine Geschwister gestorben seien, einfach beim Spielen umgefallen. Sofort schlug mein Herz schneller und ich dachte an HCM. Gerade auch bei der Rasse. Wir sind dann zum Vet und es bestätigte sich der Verdacht. Hochgradige HCM, schon weit fortgeschritten. Wir fragten gar nicht nach Prognosen, denn es ist ja immer anders. Aber gerade bei so einem jungen Tier schon schlimmer als mittelschwer … da sah es für den dicken Briten nicht gut aus. So konnten wir auch nicht anders und haben unseren Dicken nicht mehr vermitteln können. Er durfte bleiben für die Zeit, die er noch hatte. Wir gaben ihm ab diesem Zeitpunkt Atenolol. Man muss dazu sagen, er hatte nie irgendwelche Anzeichen für diese Krankheit. Keine Maulatmung oder der gleichen. Klar er ist ein gemütlicher Brite und stürmt jetzt nicht wie ein Siam durch die Bude. Wir sind dann jährlich zum Schallen und siehe da, die Betablocker schlugen bei ihm super an. So super, dass der Dicke bis heute bei uns ist und dies Jahr (hoffentlich) im Juni seinen 10 Jährigen Geburtstag feiert. Der Schall hat bis jetzt keinerlei Progression mehr gezeigt. Der Muskel ist nicht mehr gewachsen!

Ich wollte auch diese Mutmachende Geschichte hier lassen. Bei jedem Tier ist auch diese Erkrankung anders – das zeigen ganz besonders mein Barney und mein Chuck. Bei Barney hatten wir keine Chance – beim Chuck dachten wir es zuerst aber das Schicksal zeigte sich milde!

Ich drücke die Daumen für alle HCM Mäuse, dass die Krankheit noch schöne Lebenszeit ermöglicht. Im besten Fall so wie bei meinem dicken Briten!


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Ich möchte Dir auch etwas Mut machen, nicht jede HCM ist ein sofortiges Todesurteil.

Bei unserem Sunny wurde mit 14 Jahren eine schwere Herzerkrankung festgestellt ( sehr wahrscheinlich altersbedingt ) Vorangegangen waren unerklärliche Anfälle bei denen wir dachten ihn zu verlieren. Er wurde dann bei einem sehr guten zertifizierten Kardiologen geschallt, die Diagnose war niederschmetternd. Prognose fraglich bis schlecht, maximal noch 3 Monate. Es wurden uns dann diverse Medikamente mitgegeben, ich selber recherchierte noch nachträglich und konnte die Therapie nach Absprache mit dem Doc erweitern. Sunnys Herz erholte sich etwas, hörte sich aber immer wie ein Turnschuh im Trockner an 😛 Es ging ihm gut, auch wenn er durch den vorangegangen Bluthochdruck fast blind geworden war ( Netzhautablösung ) Sunny bekam regelmäßig seine Medis, er hatte bis zu seinem Tod 1A Nierenwerte. Sunny wurde 21 Jahre alt 🙂
 
Jandlchen hält sich wacker ...

Ihr Lieben,

ich danke Euch für all Eure Antworten. Irgendwie habe ich gar keine Benachrichtigung bekommen, sonst hätte ich früher geantwortet ... sorry dafür 😳

Gestern waren wir beim Röntgen, die Lunge ist nicht komplett frei, wir müssen die Entwässerung erhöhen. Frau Dr. Kattinger ist weiterhin unglaublich nett, lieb zum Zwerg und erklärt alles ganz in Ruhe. Ich bin so froh, sie an meiner Seite zu haben, wir lieben Jandlchen ja sehr und er ist weiterhin mustergültig. Futtert seine Medis mit den Leckerlis und ich denke immer, scheiß auf Zucker, Getreide usw. darin, das habe ich 8,5 Jahre gemacht... Hauptsache, er frisst sie...

Sein Herzschlag ist besser, galoppiert nicht mehr so und beim Röntgen war er echt toll, Jandlchen erobert auch bei diesem Tierarzt alle im Sturm, tut so, als wäre nix und er müsse die Damen nur überzeugen, dass er der tollste Kater der Welt ist..

Als ich hörte, dass es nicht schlechter geworden ist, bin ich in Tränen ausgebrochen, ich konnte nicht anders, ich war so erleichtert. Sicher ist er auf niedrigem Niveau stabil, aber er ist es. Und seine Lebensqualität ist zurzeit recht hoch, er frisst gut, schmust und spielt mit seiner geliebten Felisha..

Vor drei Wochen dachte ich noch, ich hätte ihn verloren und nun habe ich mehr als drei Wochen gewonnen. Ich hoffe, ich kann mit diesem Thread anderen auch Mut machen. Und sie überzeugen, einen zertifizierten Kardiogen das Vertrauen zu schenken.
Ja, Frau Dr. Kattinger sagte, in der Klinik haben sie vieles richtig gemacht wegen der Dosierung, aber denen fehlt es oft an Erfahrung im Umgang mit der Krankheit. In der Klinik haben sie Jandlchen auf dem Rücken liegend geröntgt und dafür mussten sie die Beine nach hinten strecken. Er ist völlig durchgedreht, hechelte, er war voller Panik.. Dr. Kattinger sagte gestern, eine Aufnahme auf der Seite wäre ausreichend, vor allem für ihn weniger aufregend und mit ausreichend Erfahrung genauso aussagekräftig.
Das ist nur ein Beispiel, aber die Kardiologin war bisher auch nicht teurer als die Tierklinik.

Wir sollen erst Anfang April zum Schall wiederkommen, solange uns sonst nix auffällt. Anfang April haben wir nun einen Termin und das sind SECHS Wochen.. ich bin so froh, hatte mit einer kürzeren Zeit gerechnet.. und wie mein Freund immer sagt, Jandlchen weiß nicht, wie lange 1 Tag, 1 Woche, 1 Monat ist... nur dass wir ihn lieben..

Viele Grüße
Sanne
 
Super Sanne, das klingt doch gut🙂
Ich freue mich sehr fuer euch!

Und bzgl der Kardiologenwahl, kann ich nur beipflichten, habe naemlich aehnliche Erfahrungen gemacht: geht zu einem anerkannten zertifizierten Kardiologen!

Alles Gute weiterhin fur euch!! 🙂
 
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