Ja, das Thema Kastration ist auch eins. Der Kater ist chronisch unzufrieden. Soweit ich mitbekommen habe, hatten die Katzen immer Vorrechte (z.B. besseres Futter), andererseits gab es nie Grenzen und die Halterin hat die Katzen auch übermäßig allein gelassen. Es wohnen mehrere weibliche Katzen dort, der Kater bekommt auch mal eine Ohrfeige von seiner Mutter, eher symbolisch, auch eine ältere Katzendame im Haus signalisiert in meiner Anwesenheit, mit seinem Verhalte nicht einverstanden zu sein, versteckte sich dann aber schnell unter etwas. Bei Katzen kann man ebenso wie bei uns menschen Depressionen, Angststörungen u.a. diagnostizieren und versuchen, dies zu behandeln. Wenn man ihnen einen eigenen Charakter, Motive, planvolles Handeln, Austricksen oder Gefühle absprechen will, nur weil es keine Menschen sind, wird man diesen klugen Tieren in keinster Weise gerecht. Sie sind nicht einfach nur funktionale Maschinen, die Flucht oder Angriff ausüben, mechanisch ihr Revier (welches auch immer) verteidigen und rein durch Hunger getrieben sind. Sie haben einen eigenen Willen, lassen sich beeinflussen, sind absolut in der Lage zu Denken, können sich sozial oder unsozial benehmen. Alles Eigenschaften, die ebenso auf Menschen zutreffen, auch wenn wir nicht mehr auf 4 Beinen laufen. Ich verweise mal z. B. auf Jane Goodall. Bei Katzen ist vieles nicht erforscht, andererseits gibt es sehr viele alte falsche Überzeugungen.
Für mich sind Sätze wie "Vermenschlichung von tierischen Verhaltensweisen" manchmal sehr oberflächliche Sätze, die irgendwas anderes verdecken. Vermenschlichen von Tieren bedeutet, das Tier nicht richtig wahrzunehmen mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Ausdrücken. Das ist muss sicherlich immer wieder annäherndes Ziel sein, ein Tier wirklich zu verstehen. Aber ihm pauschal die eigene Persönlichkeit, Motive, Gefühle abzusprechen? Das erinnert mich daran, das in den 50er Jahren Säuglinge ohne Narkose operiert wurden. Sie würden ja nichts fühlen.
Vermenschlichung wäre für mich demnach etwas krankhaftes, z.B. einer Katze Kleider anziehen, ihr eine Babymütze , oder Weihnachtsmütze aufsetzen wollen. Das Tier wird nicht ausreichend und angemessen wahrgenommen und behandelt, so wie manche Eltern ihre Kinder diese ebensowenig können. Das hat etwas mit Defiziten bei der entsprechenden Persönlichkeit zu tun. Reife und Entwicklung könne ermöglichen, Lebewesen um uns besser wahrzunehmen.
z. Bsp.
"Wir müssen Tiere vermenschlichen"
Ich vermute aus bestimmten Gründen, das der Kater ist nicht kastriert ist, obwohl er es müsste.
Die Halterin hat monatelang, oftmals auch körperlich "die Beine hoch" demonstriert, während ich stundenlang im Grunde auf
ihren Kater aufgepasst habe. Hier ist Weite, Wiese, Wald und keine anderen Katzen beanspruchen was. Also mehr als genug Platz, damit jeder seine Mäuschen fangen kann bzw. könnte.
Ja, die Schwester hat er immer wieder attackiert, die Halterin spricht sowieso nur von ärgern. Klingt für mich ganz anders. Letztens traute sie sich nicht in ihre Katzenklappe. Das kleine Areal lässt sich nicht wirklich einzäunen. Es hilft nur nochmals umziehen.