Liebe TE, vielleicht liest du das hier noch lass mich dir erzählen wie das ist mit einer Einzelkatze. Ich habe nämlich eine Mimi ist 15 Jahre und fristet ihr Leben alleine und das weil wir als (meine Eltern und Ich) das verbockt haben.
Als wir sie damals mit ca. 9 Monaten aus dem TH holten hies es sie würde sich nicht mit anderen Katzen vertragen und saß auch dort in "Einzelhaft".
Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht, waren wir doch auch noch auf dem Stand "Katzen sind Einzelgänger". Die weiteren Jahre haben wir uns nicht weiter mit Katzenhaltung beschäftigt. Mimi "hatte ja alles" und nur einen an "der Rassel". Vor etwas über einem Jahr (glaube ich in etwa) kam ich hier nach Hilfe suchend ins Forum.
Ich hab mich nachdem ich liebe Tipp bekommen hatte ein wenig weiter duchs Forum gelesen und bin dabei auch auf Threads gestoßen die sich mit der Einzelhaltung beschäftigen und vor allem der daraus resultierenden Probleme für Mensch und vor allem für das Tier. Und ich kann die sagen ich war mehr als erschrocken an wie vielen Punkten ich einen Haken setzen musste.
Mein ach so "zufriedenes" Kätzchen das alles bekam von mehreren Deckenhohen Kratzbäumen, Tunnelgängen unter der Dachschräge, etliche Höhln, Spielzeug ohne Ende, viel gespiele und geschmuse, entpuppte sich am Ende als ein mehr als unzuriedenes Tier. Denn was wir ihr geben können ist nicht einmal die Hälfte dessen was sie gebraucht hätte und heute noch brauchen würde. Weißt du, wenn du heimkommst und die Couch ist vollgepieselt und du ärgerst die wie sau und dann passiert es immer wieder und du überlegst und überlegst was du geändert haben könntest. Es war doch jahrelang kein Problem. Dann beschließt du, dass es ein organisches Problem sein muss, du lässt das Tier also durchchecken, aber der Befund lautet: Das Tier ist top fit! Was schließt du draus? Vermutlich gibt es zwei Varianten du ärgerst dich, dass das Tier nen "Schuß" hat und machst es weg, räumst rum, probierst verschiedene Streus aus etc. Es bessert sich nichts.
Du liegst nachts im Bett und deine Füße werden ständig attackiert. Ist am Anfang noch süß, aber irgendwann nervt es. Du willst schließlich auch mal schlafen.
Du forderst deine Katze zum spielen auf... doch irgendwie... sie mag nicht viel spielen. Verliert schnell die Lust. Muss das Alter sein, oder? Du kommst nach Stunden nach Hause, Katzinger kommt dir verschlafen entgegen. klar, Katzen schalfen ja viel. Du machst dir keine Gedanken. Die Katze weicht dir nicht mehr von der Seite. Egal was du tust, egal wo du bist. Sie versucht immer praktisch an dir zu kleben. Manchmal findest du es süß und freust die wie toll eure Bindung ist, manchmal einfach nur nervig. Du hast nämlich keine Zeit für ein klebendes Katzentier.
Nachdem ich mich weiter mit dem Thema Einzelhaltung auseinander gesetzt habe und auch meine Eltern (das war vor allem bei meinem Vater ein hartes Stück Aufklärungsarbeit) mussten auch wir erkennen.
Sie pinkelte die Couch an, wenn wir öfters Weg waren und sie lange allein bleiben musste. Und lang war hier lediglich eine Zeit von rund 8 Stunden, also eines normalen Arbeitstages und das mehmals innerhalb von zwei Wochen.
Sie jagte vor einigen Jahren noch des nachts die Füße, weil ihr langweilig war. Die ollen Menschen den ganzen Tag unterwegs und dann noch Stundenlang schlafen. Klar, spielen alte Katzen nicht mehr so viel, wie junge Hüpfer. Doch der Frust darüber, dass es eben keine echten "Katzenspiele" sind und das was wir Menschen bieten am Ende nur "lustig" und nicht "mega" ist sitzt mit den Jahren immer tiefer und du wenn du pech hast, hast du da ein 7-8 Jahe altes Tier sitzen, dass sich von dir schon nicht mehr begeistern lässt. Einfach, weil nicht nur das Sahnehäubchen fehlt, sondern vom Kuchen nur Boden dasteht.
Sie schläft die ganze Zeit, wenn keiner da ist, oder wenn jemand da ist, aber keine Zeit für sie hat. Was soll sie denn auch anderes tun? Ich bleibt ja nichts anders übrig. Denn irgendwann wird alles öde. Selbst neues und spannendes kann so eine Einzkaltze oft nicht mehr lange begeistern.
Sie klebt an uns, weil sie realistisch gesehen nur wenig Zeit am Tag mit uns hat. Auch wenn fast immer jemand da ist, da meine (leider) nur Teilzeitstellen haben und versetzt arbeiten und auch ich noch zu Hause wohne und mit meinem momentanen Nebenjob nicht viel Stunden die Woche zusammen bekomme. Aber auch wir gehen mal raus. Doch die Einstellung dazu hat sich jetzt drastisch verändert. Bleiben wir länger weg, aber sind im Ort fährt schon mal jemand zwischenzeitlich nach Hause leistet Mimi für eine Zeit gesellschaft. Einige Unternehmungen gehen auch nicht mehr. Sie wäre zu lange alleine. Und trotzdem auch wenn man sie nicht lange" alleine lässt, was bleibt ist das schelchte Gewissen, dass sie doch wieder nur rumliegt. Mit viel Glück wirft sie vielleicht mal einen Blick nach den Geckos oder ins Aquarium. Nur sind die alle irgendwie auch nicht mehr so hoch intressant. Aktion zu sehen gibts da nur, wenns Futter gibt. Also dann wenn jemand da ist. Und danben zerreist es einem irgendwo immer das Herz, wenn man glückliche Katzen zusammen, spielen, putzen und kuscheln sieht. Weil man weiß, dass man genau das all die Jahre seinem geliebten Kumpel verwehrt hat.
Mimi ist 15 Jahre, in diesem Alter ist eine Vergesellschaftung äußerst schwierig, wenn überhaupt noch möglich. Denn Mimi weiß nicht mehr wie Katzen miteinander kommunizieren. Schlud daran sind wir. Weil wir uns blauäugig auf eine alte Mär verlassen haben.
Für uns steht jedenfalls fest, dass es hier nie wieder eine Einzelkatze geben wird. Das wollen wir keinem Tier mehr antun.
Vielleicht hast du dir die Zeit genommen und das hier gelesen und denkst noch einmal darüber nach, ob du deinem lieben Katzentier das alles nicht doch ersparen möchtest.
liebe Grüße Okami