Infos/Argumente Kastrationspflicht

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Hallo ihr Lieben,

ich bin im Frühjahr in eine politische Partei eingetreten. Der Kreisverband war (wie so oft bei kleineren Parteien) unterbesetzt und zack - schon war ich Vorsitzende 😀

Jetzt möchte ich das natürlich auch ein bisschen nutzen und ich habe ein anderes Mitglied das im Gemeinderat der Kreisstadt sitzt gebeten, sich für eine Kastrationspflicht für Heimtiere einzusetzen. Da der Mann früher mal bei den Grünen war, hatte er dafür auch ein offenes Ohr.

Jetzt möchte ich gern Infos und Argumente zusammentragen um dieses Thema auf unseren social-Media-Plattformen und unserer Webseite anzubringen.
Ich möchte das möglichst stichhaltig und professionell machen, um die Chancen zu erhöhen, dass das überhaupt mal diskutiert wird.

Was ich bisher habe:

unkastrierte Katzen führen zu:
- verwilderten Hauskatzenpopulationen (besonders auf Dörfern/rund um Bauernhöfe)
- unkontrollierter Vergrößerung von halbwilden/verwilderten Katzenpopulationen
- Bedrängung von Singvögeln/geschützten Kleintieren
- Bedrängung der Wildkatze durch Verpaarung mit Hauskatzen
- Verbreitung von Krankheiten bei Hauskatzen (evtl. auch bei Wildtieren?)

Lösungswege:
- Kastrationspflicht für alle Katzen, die nicht von einem Zuchtverband eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung haben und zur Zucht eingesetzt werden

Kontrolle:
- Tierärzte und Tierschutzorganisationen verpflichten, unkastrierte Tiere umgehend zu kastrieren/kastrieren zu lassen, unabhängig von geklärten Eigentumsverhältnissen - Kosten trägt der Besitzer des Tieres. Wird vom Tierschutz ein Fundtier kastriert, muss der Besitzer das Tier durch Übernahme der Kosten "auslösen". Wird kein Besitzer gefunden, trägt die Gemeinde die Kosten (das ist aktuell schon so bei Fundtieren, hab selber mal ein Katerchen kastrieren lassen und die Kosten wurden von der Stadt übernommen)

Mögliche Gegenargumente:
?????????????????????


Habt ihr dazu vielleicht noch Ergänzungen oder könnt mir mit Belegen aushelfen?

Vielen Dank!

PS: Ich wohne nicht im Wahlkreis, kann also zu keinen Wahlen antreten -> ich hab davon nix und mache das einfach weil ich das wichtig finde.
 
A

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Ich würde unbedingt die Gesundheit des eigenen Tieres mit hinein nehmen: Krankhafte Veränderungen (Gesäugetumore ...) und lebensbedrohliche Bissverletzungen durch Revierkämpfe. Das zieht.
 
Nicht nur für Katzen?
Kommt drauf an. Bei Hunden wär´s ja wahrscheinlich auch nicht verkehrt um Vermehrerei einzudämmen, aber da hab ich gehört, dass es bei Hunden mit Kastration nicht immer so einfach ist (gesundheitlich/Wesensveränderung) und ich kenn mich da nicht aus. Wenn ihr dazu Infos habt, auch gern her damit.
 
Ich würde unbedingt die Gesundheit des eigenen Tieres mit hinein nehmen: Krankhafte Veränderungen (Gesäugetumore ...) und lebensbedrohliche Bissverletzungen durch Revierkämpfe. Das zieht.
Ja, nehm ich noch mit rein. Allerdings kann man nicht davon ausgehen, dass die Entscheider super Tierlieb oder Katzenaffin sind, deshalb wollte ich das Hauptaugenmerk auf die allgemeinen Folgen von streundernden, potenten Hauskatzen legen.
 
Es sollte erlaubt bleiben,seine eigenen Tiere kastrieren zu lassen.

Aber einen pauschalen Zwang für die Kastration eines Lebewesens halte ich für falsch und irgendwie auch beängstigend.
 
Es sollte erlaubt bleiben,seine eigenen Tiere kastrieren zu lassen.

Aber einen pauschalen Zwang für die Kastration eines Lebewesens halte ich für falsch und irgendwie auch beängstigend.
Bitte Lord - lass es einfach mal. Mach bitte einen Diskussionsthread dazu auf, ich möchte hier nur Infos und Argumente sammeln. Ich nehme an, Du lebst nicht in meinem Landkreis, also betrifft es Dich auch nicht.
 
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Nur kurz, da nur mit Handy online. Ich finde, man sollte definitiv auch die Streunerprobkematik in Städten (verlassene Industriegebiete etc. )ansprechen , denn ich habe das Gefühl , dass das Problem dort mindestens ebenso schlimm ist wie auf dem Land . Wenn nicht schlimmer.

Da fehlen mir allerdings auch Belege für. Vielleicht wäre es also am besten gar keine Region als besonders schlimm hervorzuheben, sondern es einfach als flächendeckendes Problem anzusprechen?
 
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Bitte Lord - lass es einfach mal. Mach bitte einen Diskussionsthread dazu auf, ich möchte hier nur Infos und Argumente sammeln. Ich nehme an, Du lebst nicht in meinem Landkreis, also betrifft es Dich auch nicht.
Was soll ich lassen?
Ich habe meine Meinung geäussert. Das musst du aushalten in einer Demokratie.
 
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Genau darauf wollte ich hinaus. Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert
Bei Katzen sind wie uns ja einig, aber ich weiß nicht, wie es um andere Tierarten steht.
Also nicht, dass man Kastration bei Tierarten fordert, wo es unbegründet wäre, käm, denk ich, net so gut in nem offiziellen Schrieb.
Danke für den Artikel! Dann werd ich mich mal auf Katzen beschränken. Bei Kaninchen soll wohl auch Kastra dringend nötig sein, allerdings fehlen da eindeutig die Argumente um sowas durchzusetzen - Kaninchen killen keine Singvögel und von einer Karnickelplage kann man hier in der Gegend auch nicht wirklich sprechen.
 
Mir fällt als Gegenargument ein, dass die Vermehrer die ihr Tier wenigstens noch bei Erkrankung zum TA gebracht haben, dass dann in Zukunft ganz lassen werden, wenn es dann kastriert werden muss.
Ein Verbot/Pflicht führt ja leider oftmals zu starker Verschlimmerung hinter den Kulissen.

Das hat natürlich rein gar nichts mit meiner Meinung zu dem Thema zu tun, ich habe nur versucht mal an den worst case zu denken.
 
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Mir fällt als Gegenargument ein, dass die Vermehrer die ihr Tier wenigstens noch bei Erkrankung zum TA gebracht haben, dass dann in Zukunft ganz lassen werden, wenn es dann kastriert werden muss.
Ein Verbot/Pflicht führt ja leider oftmals zu starker Verschlimmerung hinter den Kulissen.

Das hat natürlich rein gar nichts mit meiner Meinung zu dem Thema zu tun, ich habe nur versucht mal an den worst case zu denken.
hmja... gutes Argument... Allerdings vermute ich, dass ein großer Teil dieser Vermehrer Bauern und Privatleute sind, die die Notwendigkeit einer Kastration nicht sehen bzw. eben dieses "Aber meine Katze ist so süß, die muss doch mal Junge haben!". Und diejenigen, die das wirklich wissentlich und absichtlich tun... wie soll man denen bei kommen? Gehen die überhaupt zum TA? Ich meine, das wären ja bei 2 Trächtigkeiten pro Jahr bei EINER Katze schon horrende Kosten, die sie tragen würden wenn sie denn zum TA gingen...
 
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Hi Wally,

da es in Deutschland in vielen Gemeinden / Städte eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen gibt musst du das Rad nicht neu erfinden:

Gemeinden mit Katzenkastrationspflicht

Diese Liste kannst du auch deiner Gemeinde vorlegen als Nachweis dafür, dass es eine solche Kastrationspflicht in vielen Gemeinden / Städte schon gibt und sie damit kein Neuland betreten müssen.

Ich würde an deiner Stelle als erstes eine Handvoll Tierschutzvereine, die in ihrer Stadt eine Kastrationspflicht haben, anschreiben und nach deren Erfahrungen bei der Umsetzung bitten. Du kannst auch nach Infomaterial fragen (und ob du dieses Infomaterial / Flyer selbst benutzen darfst). Frage sie auch nach dem konkteten Gesetzestext in ihrer Gegend.

Der Deutscher Tierschutzbund könnte dir vermutlich auch Infomaterial zur Verfügung stellen.

Ich würde auch mit allen Tierheimleiter in deiner Gegend reden und sie um eine Stellungnahme bitten. Sie sollen sich auch zu den Kosten äußern, die durch unkastrierte Katzen entstehen (z.B. durch trächtige Fund/ Abgabetiere und Würfe).

October
 
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Hi Wally,

da es in Deutschland in vielen Gemeinden / Städte eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen gibt musst du das Rad nicht neu erfinden:

Gemeinden mit Katzenkastrationspflicht

Diese Liste kannst du auch deiner Gemeinde vorlegen als Nachweis dafür, dass es eine solche Kastrationspflicht in vielen Gemeinden / Städte schon gibt und sie damit kein Neuland betreten müssen.

Ich würde an deiner Stelle als erstes eine Handvoll Tierschutzvereine, die in ihrer Stadt eine Kastrationspflicht haben, anschreiben und nach deren Erfahrungen bei der Umsetzung bitten. Du kannst auch nach Infomaterial fragen (und ob du dieses Infomaterial / Flyer selbst benutzen darfst). Frage sie auch nach dem konkteten Gesetzestext in ihrer Gegend.

Der Deutscher Tierschutzbund könnte dir vermutlich auch Infomaterial zur Verfügung stellen.

Ich würde auch mit allen Tierheimleiter in deiner Gegend reden und sie um eine Stellungnahme bitten. Sie sollen sich auch zu den Kosten äußern, die durch unkastrierte Katzen entstehen (z.B. durch trächtige Fund/ Abgabetiere und Würfe).

October
Klasse! Danke für die tollen Ideen!!! Da werd ich morgen mal rumtelefonieren!
 
Da fällt mir das aktuelle Beispiel von Taskali ein...
wo die ach so glücklichen, freilebenden Raubtiere vor lauter Verzweiflung Hühnerfutter fressen, weil es einfach nichts anderes gibt.

Jaja, kommen super ohne den Menschen draußen in der Idylle klar...😢
Der Grund ist aber nicht, dass Katzen unkastriert sind, sondern weil der Mensch sich auf über 7 Milliarden ausgebreitet hat und es immer enger wird, weil immer mehr Natur zugebaut wird, die eigentlich das Zuhause aller Tiere und Pflanzen ist.

Eigentlich müsste man die Menschen kastrieren bzw. sterilisieren lassen, denn wir verbeiten uns gerade extrem.

Jede Spezies tut dies von Natur aus und es werden ständig Arten von anderen Arten verdrängt. Aber WENN man was ändern will, dann sollte man bei sich anfangen. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass WIR das Problem sind.
PS:
Soweit ich weiss, werden doch alle Heimkatzen kastriert. Warum muss man dann politisch was ändern?
 
Hallo ihr Lieben,

ich bin im Frühjahr in eine politische Partei eingetreten. Der Kreisverband war (wie so oft bei kleineren Parteien) unterbesetzt und zack - schon war ich Vorsitzende 😀

Glückwunsch dazu!

Jetzt möchte ich das natürlich auch ein bisschen nutzen und ich habe ein anderes Mitglied das im Gemeinderat der Kreisstadt sitzt gebeten, sich für eine Kastrationspflicht für Heimtiere einzusetzen. Da der Mann früher mal bei den Grünen war, hatte er dafür auch ein offenes Ohr.

Über das Wort Heimtiere bin ich ebenfalls gestolpert.

Zu den Heimtiere (= domestizierte Haustiere?) gehören z.B. auch Kaninchen und Hasen. Ich bin in keinem Kleintierverein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es auf dem Land noch üblich ist Hasen und Hühner als Hobby zu züchten und einen Teil der Tiere dann zu schlachten. Damit das geht wird mit diesen Tieren jedes Jahr gezüchtet. Einige im Verein, andere außerhalb. Da könnte dir ein unerwarteter Gegenwind entgegenblasen.

Das gleiche gilt für Hunde, für viele Hundehalter ist eine Kastration ihres Hundes undenkbar.

Überlege dir also vorher, was dein eigentliches Ziel ist und was tatsächlich realistisch umsetzbar ist. Vielleicht sind kleinere Ziele, die du jahrelang verfolgen musst, die sich aber dann teilweise umsetzen werden lassen, realistischer.

Anders ausgedrückt: Wenn du eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen durchbekommen könntest, aber nicht eine Kastrationspflicht für Hunde und Kaninchen - macht es dann Sinn beides zusammen durchbekommen zu wollen?

Oder macht es mehr Sinn, dich zuerst auf eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen zu konzentrieren. Und wenn die durch ist setzt du dir ein neues, tierschutzrelevantes Ziel?



Was ich bisher habe:

unkastrierte Katzen führen zu:

- Bedrängung von Singvögeln/geschützten Kleintieren

Ein schwieriges Argument, denn dessen Lösung währe eigentlich, dass Katzen entweder nur als reine Hauskatzen oder mit gesichertem Freigang gehalten werden dürften.

Lösungswege:
- Kastrationspflicht für alle Katzen, die nicht von einem Zuchtverband eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung haben und zur Zucht eingesetzt werden

Es sollen also ALLE Katzen kastriert werden, außer einer Handvoll Rassekatzen mit einem Stammbaum? Und diese brauchen dann auch noch eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung?

Glaubst du, das bekommst du durch?

Eine Kastrationspflicht für Freigänger haben ja nun schon einige durchbekommen. Aber eine Kastrationspflicht für 95% aller Katzen? Ist das denn realistisch?

Kontrolle:
- Tierärzte und Tierschutzorganisationen verpflichten, unkastrierte Tiere umgehend zu kastrieren/kastrieren zu lassen, unabhängig von geklärten Eigentumsverhältnissen - Kosten trägt der Besitzer des Tieres. Wird vom Tierschutz ein Fundtier kastriert, muss der Besitzer das Tier durch Übernahme der Kosten "auslösen". Wird kein Besitzer gefunden, trägt die Gemeinde die Kosten (das ist aktuell schon so bei Fundtieren, hab selber mal ein Katerchen kastrieren lassen und die Kosten wurden von der Stadt übernommen)
finde.
[/QUOTE]

Wie stellst du dir das ganz konkret vor.

z.B. Ein Kunde bringt eine 2-jährige, unkastrierte Katze zum Tierarzt (um eine andere Behandlung durchführen zu lassen). Welche Verpflichtung hat nun der Tierarzt? Den Tierbesitzer auf die Kastrationspflicht aufmerksam zu machen? Ihn zu melden? Welche Auswirkungen hat das auf den Tierarzt?

z.B. jemand gibt eine unkastrierte Fundkatze ab. Welche Folgen hat das? Muss derjenige dann die Kastrationskosten übernehmen? Falls ja, was bedeutet denn diese weitere Hürde bei der Tierabgabe?

October
 
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Hallo grüß dich,
ich hatte mal für einen Tierschutz schon was in der Richtung zusammen geschrieben.
Hier einfach eine unsortierte Aufstellung meiner Ideen.

Es gibt wenige verletzte Tiere bei Kastration, die Prügeleien lassen nach.
Es gibt weniger kranke Katzen und Kitten, die beim Tierschutz hohe Kosten verursachen.
Kastrierte Katzen sind standorttreu, die rennen nicht wie potente Tiere Kilometer weit weg um sich zu paaren ,
Die potenten Tiere verursachen in fremden Orten Probleme.
Kastrierte Katzen sind Minimum ein Jahr Zehnt gute Mäusefänger.
unkastrierte Katzen markieren mit Kot und Urin, die lassen alles überall offen an den unmöglichsten Stellen herumliegen um zu markieren. Bei kastrierten Katzen fällt das weg, die vergraben ja ihre Hinterlassenschaften. Da gibt’s dann auch keine eklige Fliegenplage
kastrierte Katzen sind auch freundlicher zu Menschen, unkastrierte kratzen und beißen ja doch mehr

Falls die Argumentation jemand zu platt sein sollte:
Hier geht es ja um Argumentationshilfe für in Katzendingen nicht so erfahrene Mitmenschen

und wegen der ZuchtKatzen:
Schreib einfach Freigänger. Die wenigsten Zuchtkatzen dürfen in Freigang
 
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Glückwunsch dazu!



Über das Wort Heimtiere bin ich ebenfalls gestolpert.

Zu den Heimtiere (= domestizierte Haustiere?) gehören z.B. auch Kaninchen und Hasen. Ich bin in keinem Kleintierverein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es auf dem Land noch üblich ist Hasen und Hühner als Hobby zu züchten und einen Teil der Tiere dann zu schlachten. Damit das geht wird mit diesen Tieren jedes Jahr gezüchtet. Einige im Verein, andere außerhalb. Da könnte dir ein unerwarteter Gegenwind entgegenblasen.

Das gleiche gilt für Hunde, für viele Hundehalter ist eine Kastration ihres Hundes undenkbar.

Überlege dir also vorher, was dein eigentliches Ziel ist und was tatsächlich realistisch umsetzbar ist. Vielleicht sind kleinere Ziele, die du jahrelang verfolgen musst, die sich aber dann teilweise umsetzen werden lassen, realistischer.

Anders ausgedrückt: Wenn du eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen durchbekommen könntest, aber nicht eine Kastrationspflicht für Hunde und Kaninchen - macht es dann Sinn beides zusammen durchbekommen zu wollen?

Oder macht es mehr Sinn, dich zuerst auf eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen zu konzentrieren. Und wenn die durch ist setzt du dir ein neues, tierschutzrelevantes Ziel?





Ein schwieriges Argument, denn dessen Lösung währe eigentlich, dass Katzen entweder nur als reine Hauskatzen oder mit gesichertem Freigang gehalten werden dürften.



Es sollen also ALLE Katzen kastriert werden, außer einer Handvoll Rassekatzen mit einem Stammbaum? Und diese brauchen dann auch noch eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung?

Glaubst du, das bekommst du durch?

Eine Kastrationspflicht für Freigänger haben ja nun schon einige durchbekommen. Aber eine Kastrationspflicht für 95% aller Katzen? Ist das denn realistisch?


finde.


Ich wollte das mal allgemein unter "Heimtiere" hier schreiben um eben diese Argumente zu erhalten 🙂 Bei Hunden haben wir´s ja schon geklärt. Bei Kaninchen stände es durchaus zur Debatte (auch hier Vermehrerei, nicht artgerechte Haltung - sie Artikel von GroCha), wäre mir persönlich aber nicht so wichtig, weil das Problem hier glaub verhältnismäßig gering ist.

Was Freigänger/Wohnungskatzen betrifft: Da würde man gleich wieder eine Ausrede schaffen. Wie oft gibt´s allein hier im Forum Leute, deren Wohnungskatze EIN Mal abgehauen ist und schon kamen Kitten bei raus? Wenn man also auf Freigänger beschränken würde, kann jeder einfach behaupten das sei ne Wohnungskatze und gut is. Das ist nicht zu kontrollieren...

Wie man es mit den Tierärzten regeln könnte, müsste man recherchieren - dazu bräuchte es wohl einen Juristen.

Und was Fundkatzen betrifft: Wenn man Kastrationspflicht hätte, würde das heißen, dass der TS alle Katzen, die gebracht werden, kastrieren lassen kann. Die Kosten trägt dann der Besitzer, wenn er sein Tier abholt oder die Gemeinde, wenn der Besitzer nicht auffindbar ist und das Tier kommt in die Vermittlung. Aktuell ist es so, dass der TS zuerst die Besitzverhältnisse klären muss, weil sonst von Seiten des Besitzers rechtliche Schritte eingeleitet werden KÖNNTEN, wenn sein Tier ohne sein Einverständnis kastriert wurde.

Deshalb auch das Thema "Zuchtkatze". Dazu muss man definieren, welche Katze ein Zuchttier ist und welche nicht. Also habe ich jetzt die eindeutigste Variante gewählt "Ein Zuchttier ist zur Zucht vorgesehen und dieses Tier hat entsprechende Papiere/Bescheinigungen von einem Zuchtverband". Sonst kann auch wieder jeder mit WaWiKa behaupten, das sei ein Zuchttier und damit ist die Kastrationspflicht hinfällig.
 
Falls die Argumentation jemand zu platt sein sollte:
Hier geht es ja um Argumentationshilfe für in Katzendingen nicht so erfahrene Mitmenschen

Auch damit währe ich etwas vorsichtig. Auf dem Land haben viele Menschen Katzen, darunter auch vielleicht Mitglieder des Gemeinderats. Man sollte sie vielleicht nicht als völlig unerfahrene Menschen ansehen und behandeln. Das dürfte weniger gut ankommen.

Umgekehrt gilt auch, dass man nicht annehmen sollte, dass allen Mitglieder des Gemeinderats Katzen am Herzen liegen.

Ich würde daher zu einem neutralem und sachlichem Tonfall/ Argumente tendieren.

October
 
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Ich finde es total toll, dass du dich da so einsetzt.
Mit einer weiteren Idee oder einem Argument kann ich leider nicht dienen aber ich hoffe sehr, dass du die Kastrationspflicht durchbekommst.

Liebe Grüße und einen schönen zweiten Adent + fröhlichen Nikolaus wünsche ich.
 
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Achso, Nachtrag noch wegen den Vögeln:

Vögel sind allgemein stark bedroht. Die Katzen tragen da allerdings auch einen nicht unwesentlichen Teil bei. Freigänger grundsätzlich zu verbieten halte ich für extrem unrealistisch - da wäre die einzige Möglichkeit einfach alles zu erschießen, was nach Katze aussieht und draußen rumläuft. Weil kontrollieren kann man auch das nicht - kein Ordnungshüter wird sich an die Fersen einer Katze heften und gucken wo sie wohnt und der Tierarzt kann auch nicht sehen ob die Katze auf seinem Tisch Freigänger ist oder nicht.

Wenn man allerdings dafür sorgen würde, dass diese verwilderten Katzenpopulationen verschwinden (über kurz oder lang mittels Kastrationspflicht), würde das den Druck auf Singvögel schon deutlich mildern. Denn Freigänger mit zuhause werden gefüttert - die jagen zwar, aber wahrscheinlich im Durchschnitt doch deutlich weniger als eine Katze die draußen lebt und sich selbst versorgen muss. Und eben: Keine Streuner = insgesamt weniger Katzen draußen.
 
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